Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Projekt zu vergeben, natürlich gegen Bezahlung.


von Benjamin (Gast)


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Hallo zusammen,
ich hoffe ich bin hier richtig.

Ich bin eigentlich Schneider, brauch aber für einen Kundenauftrag ein 
wenig Hilfe. Nach langem lesen bin ich zwar schon einiges weiter, aber 
ab jetzt ist auf jeden Fall Hilfe nötig.

Es ist ein Thema das auf ähnliche Weise an diversen Ecken im Internet zu 
finden ist, in meinem Fall ist allerdings ein Eigenbau nötig.

Aber nun zum Thema,
In ein Kleidungsstück sollen Akkus eingearbeitet werden, diese Akkus 
müssen dann über ein Micro-USB Anschluss und einer Hohlsteckerbuchse 
geladen werden können. Über die Akkus können wiederum Telefon, Kamera, 
Tablet-PC etc mittels 2 USB Buchsen geladen werden.

Ja, ich bin mir im klaren darüber das es bereits fertige Lösungen gibt 
und diese auch wesentlich Kostengünstiger sind als ich es je realisieren 
könnte, durch die Einarbeitung in das Kleidungsstück hat der Kunde ganz 
bestimmte Vorstellungen und sich über die Mehrkosten im klaren und es 
wird bei "gefallen" auch kein Einzelstück bleiben.

Ich brauch jemanden der mit das Layout der Platinen nach meinen 
Platzvorgaben entwirft und mir genau sagt welche Bauteile wie benötigt 
werden. Jemand der das Löten kann (auch SMD) ist vorhanden. Super wäre 
es wenn man mir auch direkt Shops nennen könnte wo ich diese Bauteile 
bekommen kann.

Anbei ein kleines Bild das vielleicht noch einmal verdeutlicht was ich 
genau brauche.

Schreibt mich einfach mit euren Preisvorstellungen an 
nadelbenni@gmail.com

Ich bedanke mich im Voraus bei euch.

von Benjamin (Gast)


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Mist...falscher Bereich. Bitte entschuldigt, kann hier gelöscht werden 
ich Poste es noch einmal im Bereich Ausbildung - Beruf - Studium.

von Harald W. (wilhelms)


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Benjamin schrieb:

> In ein Kleidungsstück sollen Akkus eingearbeitet werden,

Wäre es nicht besser, dort gleich eine passende Powerstation
einzuarbeiten, z.B. sowas:
http://www.pearl.de/a-PX1595-1420.shtml
Eine Restkapazitätsanzeige ist übrigens technisch nur schwer
zu realisieren, insbesondere wenn man unterschiedliche
Verbraucher hat.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Benjamin schrieb:

> Mist...falscher Bereich. Bitte entschuldigt, kann hier gelöscht werden
> ich Poste es noch einmal im Bereich Ausbildung - Beruf - Studium.

Zweckmässiger ist es, wenn Du einen Moderator bittest, zu verschieben
und anschliessend Deinen Verschiebebeitrag "meldest".
Gruss
Harald

von Benjamin (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wäre es nicht besser, dort gleich eine passende Powerstation
> einzuarbeiten, z.B. sowas:
> http://www.pearl.de/a-PX1595-1420.shtml
> Eine Restkapazitätsanzeige ist übrigens technisch nur schwer
> zu realisieren, insbesondere wenn man unterschiedliche
> Verbraucher hat.

Da Akkus sollen verteilt in das Kleidungsstück eingearbeitet werden, 
daher kommt eine Fertiglösung leider nicht in Frage. Es ist in diesem 
Fall ein Kundenwunsch, wie bereits erwähnt bin ich mir im klaren das 
eine Fertiglösung wesentlich günstiger und einfacher wäre.

Restkapazizätsanzeige mit angeschlossenen Verbrauchern ist nicht nötig, 
würde langen wenn man einfach prüfen kann ob die Akkus geladen sind.

Harald Wilhelms schrieb:
> Zweckmässiger ist es, wenn Du einen Moderator bittest, zu verschieben
> und anschliessend Deinen Verschiebebeitrag "meldest".

Den "Melde" Button hab ich vergeblich gesucht, kann es sein das man den 
nur als registrierter Benutzer sieht?

von MaWin (Gast)


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Das Probelm wird ganz einfach die Produktsicherheit sein. Lithium-Akkus 
gelten als brandgefährlich, und wenn die in der Kleidung stecken, kann 
man sie nicht schnell wegwerfen. Gerade wenn die Akkus mal aus Versehen 
mitgewaschen wurden, sind sie risikoreich.

Ich würde ungefähr so flache Zellen nehmen
http://www.pollin.de/shop/dt/Nzk4ODI3OTk-/Motoren/Zubehoer/LiIon_Polymer_Akkupack_3555A2L_4400_mAh.html

sie in so eine Tasche stecken
http://www.pollin.de/shop/dt/OTE4ODI3OTk-/Stromversorgung/Akkus/LiPo_Akkus/LiPo_Brandschutztasche_mit_Klettverschluss_QuatPower_LS_2923.html

Dazu kommt eine Ladeschasltung
https://www.sparkfun.com/products/10217

und 2 USB Wandler
https://www.sparkfun.com/products/10255
die an je eine USB Buchse kommen.

Dazu kommt eine LED Ladezustandsanzeige
http://www.ebay.com/itm/12v-Capacity-Tester-Indicator-led-display-for-Lithium-LiPo-LiIon-battery-/191028177143

Man muss nichts bauen, man muss nur sehen, wie man die Teile in eine 
Jacke bekommt, ohne daß sie brettartig wird. Daher sind mehrere kleine 
einzelne Taile die per flexiblen Leitungen verbunden werden auch sicher 
besser als eine grosse Kiste.

von Harald W. (wilhelms)


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Benjamin schrieb:

>> Wäre es nicht besser, dort gleich eine passende Powerstation
>> einzuarbeiten,

> Da Akkus sollen verteilt in das Kleidungsstück eingearbeitet werden,
> daher kommt eine Fertiglösung leider nicht in Frage.

Man kann ja durchaus eine solche Station öffnen, in ein kleineres
Gehäuse packen und die einzelnen Zellen praktisch auslagern. Es
ist fast immer besser ein bestehendes Gerät für besondere Anfor-
derungen zu modifizieren, anstatt eine vollständige Neuentwicklung
zu machen. Wenn eine solche Neuentwicklung von einem Profi gemacht
wird, kostet das durchaus einige Hundert bis Tausend Euros.

> Den "Melde" Button hab ich vergeblich gesucht, kann es sein das man den
> nur als registrierter Benutzer sieht?

Das stimmt allerdings. :-) Wenn man ernsthafte Beiträge schreiben will,
ist es aber sowieso zweckmäßig, sich anzumelden. Man hat dadurch keine
Nachteile und die email-Adresse wird von Andreas(Betreiber von µC)
auch nicht weitergegeben.
Gruss
Harald
PS: Die Moderatoren haben ja auch noch etwas andere zu tun, als auf
Deine Meldung zu warten. Es kann schon mal 1...2 Stunden dauern,
bis einer reagiert. :-)

von Tanaka (Gast)


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In welcher Stadt wohnst Du denn?

von NoNever (Gast)


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Wie wärs, wenn du eine fertige Powerbank kaufst, auseinandernimmst und 
nur die Platine verwendest. Es lassen sich ja dort problemlos andere 
Akkus verbauen, bzw die Anschlüsse mit Kabel verlänger/verlegen. Das 
verkleinert den Arbeitsaufwand natürlich erheblich. Ansonsten ist es 
auch kein Problem so eine Platine zu erstellen. Es gibt genug Ic´s die 
genau für diesen Zweck entwickelt wurden (Laden einer Li-Ion Zelle mit 
5V und Stepup von Lithiumzelle auf 5V)

von Benjamin (Gast)


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Tanaka schrieb:
> In welcher Stadt wohnst Du denn?

Ich wohne in Hamburg.

NoNever schrieb:
> Wie wärs, wenn du eine fertige Powerbank kaufst, auseinandernimmst
> und
> nur die Platine verwendest. Es lassen sich ja dort problemlos andere
> Akkus verbauen, bzw die Anschlüsse mit Kabel verlänger/verlegen. Das
> verkleinert den Arbeitsaufwand natürlich erheblich. Ansonsten ist es
> auch kein Problem so eine Platine zu erstellen. Es gibt genug Ic´s die
> genau für diesen Zweck entwickelt wurden (Laden einer Li-Ion Zelle mit
> 5V und Stepup von Lithiumzelle auf 5V)

Eine Powerbank zu zerlegen hatte ich auch bereits in Erwägung gezogen. 
Allerdings ist hier wieder relativ viel Recherche für mich nicht nötig 
und was mache ich wenn der Kunde dann später für alle Angestellten die 
Arbeitsjacken und Westen umgearbeitet haben möchte ich aber nicht mehr 
die selben Powerbänke bekomme? Dann geht das Thema für mich wieder von 
vorne los.

Ich möchte hier wenn möglich unabhängig sein und nach Möglichkeit auch 
noch in mehreren Jahren die selbe Lösung verwenden können.

von René B. (reneb)


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Wenn du die Zellen an der Kleidung verteilen möchtest, wirst du um 
eigensichere Zellen - wie z.B. LiFePO4 nicht herum kommen. LiIo und LiPo 
sind da einfach zu gefährlich.
Für die Elektronik komst du sicher nicht mit einer HW-Schleife aus. Das 
fallen Schaltplan, Layout und Prototypenfertigung an. Und das vom Profi 
mit 100€/h Netto. Und unter eine Mannwoche brauchst du nicht anzusetzen.
Sicher, dass das Geld dafür da ist? Erfahrungsgemäß wird das bei 
Kunstprojekten immer ein bissl unterschätzt.

von Benjamin (Gast)


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René B. schrieb:
> Wenn du die Zellen an der Kleidung verteilen möchtest, wirst du um
> eigensichere Zellen - wie z.B. LiFePO4 nicht herum kommen. LiIo und LiPo
> sind da einfach zu gefährlich.
> Für die Elektronik komst du sicher nicht mit einer HW-Schleife aus. Das
> fallen Schaltplan, Layout und Prototypenfertigung an. Und das vom Profi
> mit 100€/h Netto. Und unter eine Mannwoche brauchst du nicht anzusetzen.
> Sicher, dass das Geld dafür da ist? Erfahrungsgemäß wird das bei
> Kunstprojekten immer ein bissl unterschätzt.

Die Akkus zu  LiFePO4 zu wechseln ist kein Problem, danke für den 
Hinweis.
Wie gesagt, für solche Tipps bin ich ja hier.

Kunstprojekt? Das wird sicher kein Kunstprojekt, wie kommst du denn 
jetzt auf Kunst?

40 Arbeitsstunden? Sorry, aber wer in diesem Bereich wirklich 
Erfahrungen hat und damit sein Brot verdient sollte in der Lage sein so 
etwas in unter 40 Stunden zu realisieren. In der Zeit, wenn ich Sie denn 
hätte, könnte ich das ja selber bis zum Prototyp auf Papier realisieren. 
Aber wie gesagt, schickt mir einfach eure Angebote.

von WehOhWeh (Gast)


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> 40 Arbeitsstunden? Sorry, aber wer in diesem Bereich wirklich
> Erfahrungen hat und damit sein Brot verdient sollte in der Lage sein so
> etwas in unter 40 Stunden zu realisieren. In der Zeit, wenn ich Sie denn
> hätte, könnte ich das ja selber bis zum Prototyp auf Papier realisieren.
> Aber wie gesagt, schickt mir einfach eure Angebote.

Wie jetzt, mit Normenrecherche, Layout, Inbetriebnahme, EMV und allen 
sonstigen Abnahmetests?

Den "Mist" braucht man nämlich, wenn man das Zeug verkaufen will.
Oder ist das bei dem Projekt nicht nötig? Warum?

40h kommt mir da schon kurz vor.

Schaltung uns Layout schafft man in dieser Zeit schon, der ganze "Rest" 
ist komplett unrealistisch!

Daher wahrscheinlich die Annahme "Künstlerprojekt" durch andere Poster 
:-).

von René B. (reneb)


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Benjamin schrieb:
> 40 Arbeitsstunden? Sorry, aber wer in diesem Bereich wirklich
> Erfahrungen hat und damit sein Brot verdient sollte in der Lage sein so
> etwas in unter 40 Stunden zu realisieren.

Naja, eben wegen solcher Typen die den Aufwand immer extremst 
unterschätzen wollte ich nochmal darauf hinweisen. Nur weil man das 
daheim in der Werkbank mal eben so zusammenschustert kann man das noch 
lange nicht auf die Menschheit loslassen. Noch nicht mal als Prototyp - 
wenn was passiert und man hat es einer nicht eingewiesenen Fachkraft 
übergeben, z.B. einem Künstler oder Modedesigner, muss man sich nunmal 
ein paar Fragen gefallen lassen. Also geht einiges an Aufwand in Doku, 
Qualität und Sicherheit!
Und zu den 40h - die hab ich schwerst nach unten abgeschätzt...

@WehOhWeh: Danke! Mindestens noch einer vom Fach.
@Benjamin: Lass dir das bitte nicht von einem Hobby-Elektriker 
zusammenschustern, denn wenn was passiert muss auch du dir als 
Auftraggeber die unangenehmen Fragen gefallen lassen.
Nur ein paar Application-Notes in Reihe schalten ist hier einfach nicht 
drin!

von Benjamin (Gast)


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WehOhWeh schrieb:
> Wie jetzt, mit Normenrecherche, Layout, Inbetriebnahme, EMV und allen
> sonstigen Abnahmetests?
>
> Den "Mist" braucht man nämlich, wenn man das Zeug verkaufen will.
> Oder ist das bei dem Projekt nicht nötig? Warum?
>
> 40h kommt mir da schon kurz vor.
>
> Schaltung uns Layout schafft man in dieser Zeit schon, der ganze "Rest"
> ist komplett unrealistisch!
>
> Daher wahrscheinlich die Annahme "Künstlerprojekt" durch andere Poster
> :-).

Ok, da kommen wir dem Ganzen doch schon näher, da machen die 40+ Stunden 
schon mehr Sinn. Ich bin davon ausgegangen ich brauch nur einen normalen 
Prototypen und gehe damit zu einer Prüfstelle und die geben dann einfach 
ihr ok und los geht die Sache für mich.


René B. schrieb:
> Naja, eben wegen solcher Typen die den Aufwand immer extremst
> unterschätzen wollte ich nochmal darauf hinweisen. Nur weil man das
> daheim in der Werkbank mal eben so zusammenschustert kann man das noch
> lange nicht auf die Menschheit loslassen. Noch nicht mal als Prototyp -
> wenn was passiert und man hat es einer nicht eingewiesenen Fachkraft
> übergeben, z.B. einem Künstler oder Modedesigner, muss man sich nunmal
> ein paar Fragen gefallen lassen. Also geht einiges an Aufwand in Doku,
> Qualität und Sicherheit!
> Und zu den 40h - die hab ich schwerst nach unten abgeschätzt...

Gut, ich gehöre wohl zu den die den Aufwand extrem Unterschätzt 
haben....aber man lässt sich ja gerne belehren.
Allerdings soll das Projekt trotzdem realisiert werden.

Kann mir denn jemand sonst ein Unternehmen empfehlen an die ich mich mit 
dieser Aufgabenstellung wenden kann?

von Marek W. (ma_wa)


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Die grundsätzliche Frage ist, wofür du den Aufwand treiben möchtest. 
Soll das ganze ein Einzelstück für deinen besten Kunden werden, lohnt 
sich der Aufwand nicht. Wie bereits angedeutet, wirst Du für die 
Entwicklung, Prototyping, Recherche und Analyse, "Zulassungsverfahren" 
und Nullserie mit Sicherheit mehr als 100-150 Stunden benötigen. Hinzu 
kommen die Kosten für Fremdvergaben zur Herstellung der Baugruppen, 
Gehäuse und Halbzeuge.

/*Was du neben der Entwicklung noch brauchst:*/

*-> Prüfungen und Recherche für das CE Zeichen*
Nicht wirklich schwierig, da du mit dem CE dein Produkt selber 
zertifizierst und damit nur zum Ausdruck bringst, dass du alle Normen, 
Vorschriften eingehalten hast und dein Gerät dem Stand der Technik 
entspricht. Welche das jetzt sind und ob du diese einhältst, muss du für 
deine Produktklasse selber in Erfahrung bringen und prüfen. Stellt sich 
raus, das da was fehlt oder dein Produkt Menschen oder Sachwerte 
gefährdet, drohen Abmahnungen, Ordnungsgeld oder Strafbescheide.

http://www.ce-zeichen.de/

*-> Einhaltung von RoHS für das Produkt.*
Auch nicht wirklich schwierig, aber es erfordert einiges an Vorbereitung 
für die Produktionsplanung und die Fremdvergabe. Auch in der 
Konstruktion muss diesem Punkt Rechnung getragen werden.

*-> WEEE um das Recycling deines Produktes sicher zu stellen.*
Hier kannst du dich für relativ kleines Geld freikaufen und musst nicht 
irgendwann einen Container Elektroschrott entsorgen. Die Jährliche 
Gebühr ermittelt sich hierbei aus der Menge (Gewicht) der verkauften 
Elektrogeräte  und der Geräteklasse.

http://de.wikipedia.org/wiki/Richtlinie_2002/96/EG_%C3%BCber_Elektro-_und_Elektronik-Altger%C3%A4te
http://www.ce-zeichen.de/klassifizierung/weee-elektroaltgeraeteentsorgung.html
http://www.take-e-way.de/

Für spezielle Bauteile wie z.B. Akkus ud Batterien gibt es besondere 
Vorschriften. Wichtig ist auch, das du keine selbst gebauten 
Elektrogerät verkaufst, bevor du nicht einer Entsorgergemeinschaft 
beigetreten bist. Es werden gerne mal Strafen in Höhe des gemachten 
Umsatzes verhängt.

*-> GS TÜV*
Hier hast Du deine Prüfungsstelle. Bei Produkten die direkt beim oder am 
Kunden getragen werden, ist eine GS Zertifizierung sicherlich sinnvoll. 
Ob die jetzt notwendig ist weiß ich nicht, eigentlich sollte hier CE 
reichen.

/*So, jetzt habe ich dir mal genug Angst gemacht und möchte noch mal 
technisch auf dein Produkt eingehen.*/

Wearables sind nichts neues und werden immer beliebter. Z.B. Stellt 
diese die Firma Soehnle her:
http://www.soehnle.de/presse/pressedetailansicht/article/der-innovative-akku-waermeguertel-fuer-grenzenlose-mobilitaet-1.html

Mein Tipp für den Anfang wäre, eine verfügbare Powerbank in die Jacke zu 
integrieren. Hier hilft z.B. die Bildersuche von Google.

https://www.google.de/search?q=powerbank+kleidung&client=firefox-a&hs=JJV&rls=org.mozilla:de:official&channel=sb&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=aULmU7vPLozN4QTap4H4DA&ved=0CAYQ_AUoAQ&biw=1108&bih=571

Oder so etwas:
http://www.amazon.de/Wasserdichte-Staubdichte-Sto%C3%9Ffeste-Karabiner-Smartphones/dp/B00HY44VTQ/ref=sr_1_13?ie=UTF8&qid=1407599497&sr=8-13&keywords=powerbank+5000

Da müsste man sich dann nur noch Gedanken über die wasserdichte 
Ausführung der Anschlüsse machen.

Der Vorteil hierbei ist, das diese CE und Co. tragen und dieses alles 
kein Problem mehr sein sollte.

Bestelle dir so etwas mal und schaue, ob es für dein Projekt zu 
gebrauchen ist. Wenn du dann immer noch etwas individuelles möchtest, im 
Norden beheimatet und bereit bist 30.000,- plus für so etwas auszugeben, 
kannst du sich gerne PM melden. Ich könnte mir das ganze dann ja mal 
ganz unverbindlich anschauen.

von F. F. (foldi)


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Wenn man das alles immer liest, dann ist es nur für etablierte Firmen 
möglich irgendwas auf den Markt zu bringen. Die Kosten für die 
Entwicklung scheinen dann ja für ein 5 Euro Produkt in die Millionen zu 
gehen.
Welch ein Wunder, dass sich das die großen Firmen noch wagen.

von Dumdi D. (dumdidum)


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F. Fo schrieb:
> Die Kosten für die
> Entwicklung scheinen dann ja für ein 5 Euro Produkt in die Millionen zu
> gehen.

Naja, es ist ja eher so: Wenn man extern vergibt wird es teuer. Egal 
welches Produkt, einfachstes Produkt : Funktionsprototyp geht da ab 
10.000 los (das sind die Brutto-Kosten für einen Mann Monat, je nach 
Preislage)
Für einen (Serien-)Produktionstype kommt nochmal Geld dazu, sagen wir ab 
50.000.

Das ist viel Geld. Jetzt gibt es aber 2 Situationen in denen das möglich 
ist:

- Man hat schon eine Entwicklungsabteilung und zahlt dort jedem Monat 
schon die Gehälter
- Oder man macht alles selber (für den Funktionsprototyp/ geringe 
Stückzahl) und wirbt dann Geld ein. Oder macht wirklich alles selber 
(das ist dann ein startup mit Produkt).

D.h. wenn ein Produkt für 5€ im laden verkauft wird, und da sind dann 10 
cent Entwicklungskosten drin, dann musst Du halt für 600000 Stück 
kalkulieren.

von Georg G. (df2au)


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F. Fo schrieb:
> Welch ein Wunder, dass sich das die großen Firmen noch wagen.

Das Problem ist die Produkthaftung. Solange du ein Einzelstück für dich 
baust, ist die Lage recht entspannt. Wenn etwas passiert, weigert sich 
deine Versicherung u.U. zu zahlen bzw sie zahlt und nimmt dich dann in 
Regress.

Baust du es für einen Freund und es gibt einen Schaden, stehst du schon 
im Regen. Denn vermutlich hast du dir nicht einen Zettel unterschreiben 
lassen, in dem du auf Risiken hinweist und die Haftung ausschließt.

Verkaufst du dein Produkt, hast du als zusätzliches Risiko die 
Mitbewerber. Es gibt eine gut funktionierende Abmahnindustrie. Das kann 
dann auch richtig teuer werden.

Es gibt nur einen ganz winzigen Ausweg: Du verkaufst einen Bausatz und 
machst den passenden Waschzettel dazu. Aber selbst dann gibt es noch 
diverse Vorschriften, die beachtet werden wollen.

Der schlimmste Fall ist imho der Werkvertrag, wie er in diesem Thread 
vorgeschlagen wurde. Der Auftraggeber möchte natürlich ein 
funktionierendes Gerät und sich von allen Risiken freizeichnen. Und er 
möchte es billigst. Auf der anderen Seite hat der Auftragnehmer aber nur 
beschränkte Einflussmöglichkeiten auf das Endprodukt.

von Marek W. (ma_wa)


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F. Fo schrieb:
> Wenn man das alles immer liest, dann ist es nur für etablierte Firmen
> möglich irgendwas auf den Markt zu bringen. Die Kosten für die
> Entwicklung scheinen dann ja für ein 5 Euro Produkt in die Millionen zu
> gehen.

Nicht unbedingt, die Kosten hängen sehr stark davon ab, was man alles 
braucht. In Zeiten von PI und Adruino wird das leider immer sehr schnell 
vergessen und alles um das eigentliche Produkt herum verdrängt.

Im Grunde ist das aber alles machbar, man muss sich nur klar darüber 
sein, was man will und was dafür nötig ist. Ein Problem heute ist halt, 
dass auch in der Produktentwicklung gerne nach dem Spagettiprinzip 
entwickelt wird. Insbesondere wenn BWLer Projektgruppen für 
Produktentwicklung übergeben bekommen. Da bin ich immer froh, 
Freiberufler zu sein und nicht jedes Projekt machen zu müssen.

> Welch ein Wunder, dass sich das die großen Firmen noch wagen.
Ja, leider aufgrund der Vorschriften und des Haifischbeckens 
Marktwirtschaft. Früher (80er) gab es viele freie Entwickler die auch 
eigene Schaltungen, Steuerungen und Konzepte verwirklicht haben. Heute 
regiert das Modulkonzept.

Grundsätzlich wird aber auch die tech. Produktentwicklung unterschätzt. 
I.d.R bleibt es nicht einem Mustergerät, sondern die ersten Muster 
wandern gleich in die Tonne, da deren Nutzung gezeigt hat, das etwas 
wesentliches im Gesamtkonzept übersehen wurde.
Ein weiter Punkt sind die Halbzeuge. Da ist in der Produktion nichts mit 
3D Druck, das klappt für das Prototyping, aber nicht für die Nullserie 
oder die Produktion. Wenn du hier ein Kunstoffgehäuse brauchst, werden 
diese in Spritzguss hergestellt. Die Herstellung eines entsprechenden 
Werkzeuges (Spritzform) kostet, je nach Größe und Qualität, mehrere 1000 
Euro.

Das macht man nicht mal eben für 10 Geräte, da muss vorher kalkuliert 
werden, wieviele Geräte über welchen Zeitraum abgesetzt werden können. 
Die Entwicklungskosten einen Produktes können ohne weiteres 10-20 
Prozent seines Preises aus machen. Außer man ist Chinese und kann 
billige Adruinoboards in Massen als Halbzeug im europäischem Raum 
versenken.

von F. F. (foldi)


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Marek Walther schrieb:
> Die Herstellung eines entsprechenden
> Werkzeuges (Spritzform) kostet, je nach Größe und Qualität, mehrere 1000
> Euro.

Ja natürlich. Bei Giga, ehemals Siemens, da kostet so eine Form einige 
10 000 Euro.
Das ist klar, aber für ne Kleinserie. Ich weiß nicht, ob da immer alles 
so heiß gegessen wird, wie hier gekocht wird.

von Georg G. (df2au)


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F. Fo schrieb:
> ob da immer alles
> so heiß gegessen wird, wie hier gekocht wird.

Es ist dir unbenommen, kälter zu kochen und zum Verzehr anzubieten.

Selbstverständlich kann ich ein Spritzgusswerkzeug für Kleinserien 
etwas billiger bekommen. Aber da sind keine Zehnerpotenzen drin.

von F. F. (foldi)


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Georg G. schrieb:

>
> Es ist dir unbenommen, kälter zu kochen und zum Verzehr anzubieten.
>
> Selbstverständlich kann ich ein Spritzgusswerkzeug für Kleinserien
> etwas billiger bekommen. Aber da sind keine Zehnerpotenzen drin.

Ich meinte damit eher die ganzen Vorschriften.
Die Werkzeuge sind sicher nicht für ein Appel und ein Ei zu haben.

von Markus (Gast)


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Benjamin schrieb:
> 40 Arbeitsstunden? Sorry, aber wer in diesem Bereich wirklich
> Erfahrungen hat und damit sein Brot verdient sollte in der Lage sein so
> etwas in unter 40 Stunden zu realisieren.

Schuster bleib bei deinen Leisten, oder Schneider bleib bei deinen 
Unterbuxen.

von Wear (Gast)


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Ich kenne eine Firma, die sich professionell mit der Integration von
Elektronik in Kleidung beschäftigt:

http://www.interactive-wear.de/cms/

von Georg G. (df2au)


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F. Fo schrieb:
> Ich meinte damit eher die ganzen Vorschriften.

Die in den letzten Jahren überbordende Bürokratie ist schlimm. Da musst 
du abwägen, ob du ein Restrisiko eingehen willst, oder ob du ruhig 
schlafen möchtest. Spätestens wenn der Richter meint, es sei grob 
fahrlässig gewesen (hinterher und vom hohen Stuhl herab sagt sich das 
leicht), wird es eng.

von F. F. (foldi)


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Georg, das war letztens auch wieder so eine ähnliche Diskussion und ich 
kann nur sagen, die großen Firmen bringen auch oft Müll auf den Markt. 
Das wird dann im nächsten Gerät besser. Da kommt auch niemand in den 
Knast und die Leute kaufen halt später das neue Produkt.
Ich kann jetzt unendlich viele Beispiele aufzählen, aber gebe hier nur 
ein einziges Beispiel.
Die Fritzboxen werden zu heiß. Die FB 72xx (weiß gerade nicht wie sie 
hieß), lange im Markt. Beschreibungen, dass sie zu heiß wird gibt es 
unzählige und der Nachfolger (die 7390) wird auch tierisch heiß. 
Trotzdem kaufen die Leute sie (ich war sicher einer der ersten), weil 
das Produkt trotzdem tolle Funktionen und Leistungen hat. Meine steht in 
einer "Kühlbox".
Ist schon ein Manager von AVM verhaftet worden? Sicher nicht!

Mit anderen Worten, ich bin das völlig schmerzfrei.
Wenn ich noch den großen Wurf tue, dann bapperl ich alle Zeichen drauf 
und auch die Sache mit dem Elektronikschrott ist nicht so heiß. Möchte 
mal sehen wer mir das alte Gerät wieder zu schickt; auf seine Kosten, 
das versteht sich von selbst.
Zurücknehmen muss ich das, das ist klar, aber ich muss nicht den 
Transport bezahlen.
Das alte Gerät wird in der Tonne landen. So sieht es aus.

von Georg G. (df2au)


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Knast ist eher die absolute Ausnahme. Du bist nur wirtschaftlich 
ruiniert.

Das Szenario ist simpel. Es kommt zu einem Schaden. Nehmen wir dein 
Beispiel eines überhitzten Gerätes. Das Sofa brennt an. Keine 
Personenschäden. Die Hausratversicherung bezahlt den Schaden und 
überlegt dann, den Hersteller in Regress zu nehmen.
Große Firma? Die haben Anwälte und sind selbst versichert. Lohnt nicht, 
das Risiko ist zu hoch.
Ein Freelancer hat das Ding vertrieben? Der hat nicht die Rücklagen, 
gegen drei Gutachter in zwei Instanzen durch zu halten. Klage androhen. 
Wenn er nicht zahlt, verklagen!

Bis zu den Achtzigern, Neunzigern des letzten Jahrhunderts war alles 
noch recht überschaubar. Seitdem sind alle sehr viel vorsichtiger 
geworden.

von MaWin (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Seitdem sind alle sehr viel vorsichtiger geworden.

Vor allem sind die Kinder, die ausser im Videospiel noch nie eigene 
Entscheidungen treffen musste, viel ängstlicher geworden, weil 
unselbständig wie ein Kleinkind.

Wer Elektronik entwickelt hat a) eine Berufshaftpflichtversicherung, der 
leitet eventuelle Forderungen einfach weiter, b) grundlegende EMV 
Ausstattung, der misst ohne EMV Kammer die Umgebungsstrahlung, schaltet 
das Gerät ein, und wenn dann immer noch alles unter den Grenzwerten 
liegt, liegt das Gerät WEIT unter den Grenzwerten und ist problemlos, 
und brät  c) dem Gerät EMV mässig einen über und wenn es dann immer noch 
läuft, hält es weit mehr aus als gefordert. Eine EG 
Konformitätserklärung auszustellen 
(http://www.emc-test.de/d/eg_konf.htm) ist tägliches Geschäft, die WEEE 
Menge bei der EAR um 500g zu erhöhen ist Kinderkrams. Man braucht nicht 
für jede Kleinkinderschaltung ein akkreditiertes Prüflabor und die 
Einrechnung der Grundkosten. Das muss nur derjenige machen, der nur ein 
einziges Projekt in seinem Leben realisieren wird.

Aber hier sind genug Kinder die sich deswegen in die Hose machen. Da hat 
der Schneider sicherlich auch die passende Hose für, aber für 25000 EUR, 
ist schliesslich eine Sonderentwicklung.

So unrealistisch sind die 40 geschätzen Arbeitsstunden nicht, zumal der 
kluge Entwickler auf vorgefertigte Teilgeräte zurückgreift. Wer dafür 
30000 oder 50000 verlangt, ist eben out of business.

von F. F. (foldi)


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MaWin, ich finde dich immer besser.

von X4U (Gast)


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Benjamin schrieb:
> 40 Arbeitsstunden? Sorry, aber wer in diesem Bereich wirklich
> Erfahrungen hat und damit sein Brot verdient sollte in der Lage sein  [..]}

den Aufwand realistisch abzuschätzen. Seltsamerweise sind Typen wie das 
tapfere Schnneiderlein stets bereit technische Ratschläge anzunehmen 
wissen aber auf einmal alles besser wenn es um den Aufwand geht. Woher 
Die das Wissen obwohl Sie sonst keine Ahnung haben steht in den Sternen.

Benjamin schrieb:
> 40 Arbeitsstunden? Sorry, aber wer in diesem Bereich wirklich
> Erfahrungen hat und damit sein Brot verdient [..]}

hat die Sprüche mit den Kosten x mal gehört und dann "seht wenig 
Kapazitäten frei". Er weiß auch das Amateure der Meinung sind know how 
gäbe es umsonst oder zu Marktpreisen auf dem Niveau von Burgerbratern.

Er kennt dann auch den üblichen Weg das ganze mit Hobbybastlern in die 
Grütze zu reiten (weil dann einige doch wieder auftauchen und ) oder die 
wo man's billigst bekommt und es komischerweise hinterher viel teurer 
wird als Angeboten bzw. "vom Profi geschätzt".

von F. F. (foldi)


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X4U schrieb:
> Woher
> Die das Wissen obwohl Sie sonst keine Ahnung haben steht in den Sternen.

Du weißt ja nicht wie viele Hosen der in 40 Stunden schneidert.
Vermutlich denkt er, dass das bei einem Profi in der Elektronik genauso 
schnell geht.
Na ja, ne Laderegelung sollte auch in 40 Stunden zu schaffen sein.
Die Geräte dahinter (iPod und Konsorten) haben ja eigene Regelungen und 
da braucht es nicht mehr viel.

von X4U (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Na ja, ne Laderegelung sollte auch in 40 Stunden zu schaffen sein.

Die Laderegelung  geht auch schneller (wenn man z.B. n EV Board nimmt 
und das anpasst). Das ist aber nur die technische Funktion des ganzen.
Die macht häufig nicht mal 30% des nötigen Leistungsumfangs aus.

Hier z.B. geht es um ne Klamotte in Klamotten als Prototyp. Also kein 
Einzelstück auf ner Theaterbühne oder sonstigen Schaukästen.

Da gibt es Nebenwirkungen und Risiken ohne Ende. Das simpelste, wo jeder 
selbst drauf kommt, ist Durchfeuchtung mittles Regen Waschmaschine Kaffe 
und Tütensuppe. Ohne die Biegefestigkeit zu spezifizieren kannste das 
ganze wohl auch knicken.

Dann ist das Dingens auch noch mobil, mit allen Störfeldern und 
sonstigem Blitz und Donner die unsere schöne Erde so zu bieten hat.

Wer die möglichen Temperaturen nicht berücksichtigt hat dann ne 
Klimakatastrophe im Westentaschenformat usw. usf..


Das in 40h ist schon sportlich.

von Marek W. (ma_wa)


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F. Fo schrieb:

> Die Fritzboxen werden zu heiß. Die FB 72xx (weiß gerade nicht wie sie
> hieß), lange im Markt. Beschreibungen, dass sie zu heiß wird gibt es
> unzählige und der Nachfolger (die 7390) wird auch tierisch heiß.
> Trotzdem kaufen die Leute sie (ich war sicher einer der ersten), weil
> das Produkt trotzdem tolle Funktionen und Leistungen hat. Meine steht in
> einer "Kühlbox".

Definiere zu heiß, wie kannst du das wissen. Viele Konsumergeräte werden 
hart an der Grenze der Spezifikation konstruiert. Das heißt nicht, das 
dieses falsch ist oder das eine Gehäusetemperatur von 40°C zu heiß ist.

> Ist schon ein Manager von AVM verhaftet worden? Sicher nicht!

Warum, ist schon etwas Passiert und ein Schaden entstanden?

>
> Mit anderen Worten, ich bin das völlig schmerzfrei.
> Wenn ich noch den großen Wurf tue, dann bapperl ich alle Zeichen drauf
> und auch die Sache mit dem Elektronikschrott ist nicht so heiß. Möchte
> mal sehen wer mir das alte Gerät wieder zu schickt; auf seine Kosten,
> das versteht sich von selbst.
> Zurücknehmen muss ich das, das ist klar, aber ich muss nicht den
> Transport bezahlen.
> Das alte Gerät wird in der Tonne landen. So sieht es aus.

Das kannst du machen wie du möchtest, ich empfehle dir aber dich vorher 
noch einmal genau zu informieren. Solange nichts passiert und kein 
Mitbewerber sich von dir auf die Füße getreten fühlt, wird dir wohl 
nichts passieren. Aber:

Wenn du el. Geräte hier in den Verkehr bringst ohne das du diese gemäß 
für WEEE regierst hast, werden gerne mal Strafen in der Höhe des 
Umsatzes erhoben. Die Möglichkeit der Rückgabe bei dir reicht bei B2C 
nicht aus. Die Entsorgung und Verwertung muss vorher sicher gestellt 
werden.

Wenn du el. Geräte in die Tonne drückst, droht dir noch ein 
Ordnungsgeld.

CE darfst du selber drauf kleben. Wenn dann aber einmal ein Mitbewerber 
sich so ein Gerät holt und die Konformität prüft und das Gerät schon vor 
dem Öffnen durchfällt, wird es auch sehr teuer. Wenn dabei dann grobe 
Verletzungen oder gar eine Gefährdung für Leib und Leben daherkommt, 
kommt es zu weiteren Prüfungen und ggf. ein Rückruf des Produktes. 
Verbraucherverbände machen so etwas auch mal sehr gerne oder 
Brandermittler bei der Brandaufklärung.

Kommt es bei deinem Verhalten zu Personenschäden, wird das ganze als 
grob Fahrlässig ausgelegt und entsprechend unangenehm.

Die Kosten sind nicht mehr die reinen Entwicklugskosten. Eine 
Flachbaugruppe mit einer fast fertigen Ladeschaltung ist in zwei Tagen 
erstellt und ein Labormuster auf dem Schreibtisch. Das ganze drumherum 
ist wichtig und hindert leider viele freie Entwickler an ihrer Arbeit. 
Denn i.d.R kann man hier nur noch als Unternehmen mit entsprechenden 
Abteilungen und einer entsprechenden Erfahrung Geräte hier in DE 
entwickeln und in den Verkehr bringen.

Du kannst aber machen was du willst, haftest aber auch selber dafür. Die 
Berufshaftpflicht wird dich aber nicht dabei unterstützen.

von F. F. (foldi)


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X4U schrieb:
> Hier z.B. geht es um ne Klamotte in Klamotten als Prototyp.

Der TO wollte lediglich eine Platine entworfen bekommen. Nicht mehr und 
nicht weniger.
Was dann hier daraus gemacht wird ...

EMV - halte mal dein Handy vors Autoradio.

Natürlich, und ich sage es gern in jedem Thread wieder, wird doch 
niemand ein Produkt auf den Markt bringen wollen, welches Störungen 
verursacht, schon von vornherein zu Verletzungen führt oder einem 
höchstwahrscheinlich die Bude abfackelt.
Ich gehe mal davon aus, dass ein halbwegs intelligenter Mensch, der in 
der Lage ist ein (gehen wir hier von einem völlig neuem Produkt aus) 
Produkt zu entwickeln und den Markt dafür abschätzen kann, auch in der 
Lage ist das Produkt sicher und möglichst frei von Gefahren und 
Störungen zu entwickeln.

Wie viele Geräte kommen hier auf den Markt, oft aus China, die so gar 
nicht den Anforderungen entsprechen. Das alles mit CE Zeichen. Die 
dürften nicht mal über die Grenze gelangen, aber statt dessen kannst du 
sie bei Lidl und KO kaufen.
Klar, die "große Industrie" baut gern solche Szenarien auf und möchte, 
dass du dein Produkt an sie (für'n Appel und ein Ei) verkaufst und es 
gelingt ihnen auch ein Stück weit durch ihre Verbände und was weiß ich 
alles. Nur ist bei vielen Sachen nämlich gar nichts so geregelt, dass es 
Gesetz ist bestimmtes tun zu müssen.
Haften, haften musst du immer und egal wo, wenn durch dich Schaden 
entsteht.
Alles hinterm Steckernetzteil ist (mal medizinische Geräte 
ausgeschlossen) erstmal alles nicht so kritisch.
Woher kommen oder kamen denn so viele Erfindungen? Meist nicht zuerst 
aus den großen Firmen, sondern von einzelnen Personen.
Hoffentlich haben nicht alle so einen Schiss, denn dann ist es bald aus 
mit unserer technischen Überlegenheit.

von Dieter F. (Gast)


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Irgendwie verstärkt sich bei mir immer mehr die Gewissheit, dass nicht 
wenige  Themen von Foren-Teilnehmern, Moderatoren (oder Gästen - um 
niemanden auszuschließen) unter Gast-Pseudonym eröffnet werden, um die 
(teilweise abstruse) Diskussion in Gang zu setzen und den Verlauf zu 
beobachten ...

von F. F. (foldi)


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Dieter Frohnapfel schrieb:
> Irgendwie verstärkt sich bei mir immer mehr die Gewissheit, dass nicht
> wenige  Themen von Foren-Teilnehmern, Moderatoren (oder Gästen - um
> niemanden auszuschließen) unter Gast-Pseudonym eröffnet werden, um die
> (teilweise abstruse) Diskussion in Gang zu setzen und den Verlauf zu
> beobachten ...

Du hast recht und außerdem werden hier zu viele Geister beschworen.

Ich halte mich jetzt raus, denn es ging nur um ne Platine.

von Fußnagel (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Ich halte mich jetzt raus, denn es ging nur um ne Platine.

Eben nicht!

von MaWin (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Wie viele Geräte kommen hier auf den Markt, oft aus China, die so gar
> nicht den Anforderungen entsprechen. Das alles mit CE Zeichen. Die
> dürften nicht mal über die Grenze gelangen, aber statt dessen kannst du
> sie bei Lidl und KO kaufen.

Ich frag mich manchmal auch, warum nicht-ausgelastete EMV Labors sich 
nicht mal irgendwelche Produkte vorknöpfen, durchmessen und dann per 
Abmahnung mehr Geld verdienen, als mit ihrer ordentlichen Kundschaft.

Aber auf solche Geschäftsideebn kommen wohl nur Anwälte.

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