Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik A/D Wandler Grundlagen


von Detlef E. (the_sugar_c)


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Hallo ich habe da eine Frage bezüglich a/d wandler.

Ist der Eingangsspannungsbereich eines wandlers eigentlich immer 
konstant und deshalb auch die Auflösung konstant. Oder ist die auflösung 
abhängig davon in welchem Spannungsbereich sich das signal befindet.

Also teilt der A/d wandler das eingangssignal immer in gleich große 
spannungsintervalle auf, unabhängig davon ob sich das eingangssignal 
zwischen 0-1 V oder zwischen 0-10V befindet. Richtig ?


Danke

von Kai S. (kai1986)


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Jain.

Nehmen wir einen 10 Bit ADC, der hat 1024 Stufen. Das bedeutet, er teilt 
seine Referenzspannung in 1024 Stufen auf. Wenn die Referenz jetzt 1,024 
V hat, dann hat eine Stufe 1 mV. Hat die Spannungsreferenz jetzt aber 
2,048 V, so entspricht eine Stufe 2 mV. Wenn du jetzt einen 
Eingangsspannungsbereich von 0-1V haben möchtest und sagen wir eine 
1,024 V Spannungsreferenz hast, dann kannst du das Signal direkt auf den 
Eingang geben und hast eine Auflösung von 1 mV. Wenn du jetzt aber einen 
Eingangsspannungsbereich von 0-10V hast und ebenfalls die 1,024 V 
Spannungsreferenz, dann musst du das Signal vor dem ADC runterteilen 
(z.B. mit einem Spannungsteiler). Damit bildest du das 0-10V Signal dann 
auf ein 0-1V Signal ab, das der ADC dann verarbeitet. Für das 
verkleinerte Signal bleibt die Auflösung bei 1 mV. Für das 
Originalsignal mit 0-10V bedeutet das aber, das du nur noch eine 
Auflösung von 10 mV hast. Sie ändert sich also schon, auch wenn die 
Auflösung des ADCs selbst konstant bleibt.

Gruß Kai

von Peter K. (Gast)


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Detlef Eche schrieb:
> Ist der Eingangsspannungsbereich eines wandlers eigentlich immer
> konstant und deshalb auch die Auflösung konstant.

Der Eingangsspannungsbereich hängt von der Referenzspannung ab die du 
verwendest.
Ein 10-Bit Adc hat 1024 stufen zur verfügung, ist deine Vref=5V bedeutet 
das 5V/1024 = ca 5mV LSB, also ist der kleinste darstellbare 
Spannungsschritt 5mV.

Wenn du die Vref nicht änderst bleibt deine Quantisierung konstant, 
außer du schwächst das signal mit einem Vorteiler ab, aber der ist nicht 
mehr teil des eigentlichen ADCs

Wenn du das jetzt aber an Messkarten oder ähnliches beziehst, die haben 
einen Vorverstärker drinnen da ist natürlich die LSB Spannung und 
Quantisierung abhängig vom Messbereich, das ist auch der Grund warum du 
bei dem niedrigst möglichen Messbereich am genauhesten misst.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Detlef Eche schrieb:
> Hallo ich habe da eine Frage bezüglich a/d wandler.
>
> Ist der Eingangsspannungsbereich eines wandlers eigentlich immer
> konstant und deshalb auch die Auflösung konstant.

Die (nominale) Auflösung ist konstant, denn sie wird vom Aufbau des 
Wandlers vorgegeben. Der Eingangsspannungbereich ist meist variabel.
Die meisten ADC erwarten eine extern eingespeiste Referenzspannung. 
Diese Referenzspannung ist dann (in Grenzen) variabel und bestimmt den 
Eingangsspannungbereich des ADC. Das kann dann 0..U_ref sein (unipolarer 
ADC) oder -U_ref..+U_ref (bipolarer ADC).

> Also teilt der A/d wandler das eingangssignal immer in gleich große
> spannungsintervalle auf

Nein. Er teilt seinen Eingangsspannungsbereich in gleich große 
Intervalle und schaut dann in welches Intervall die Eingangsspannug 
fällt.


XL

: Bearbeitet durch User
von Johannes E. (cpt_nemo)


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Detlef Eche schrieb:
> Also teilt der A/d wandler das eingangssignal immer in gleich große
> spannungsintervalle auf, unabhängig davon ob sich das eingangssignal
> zwischen 0-1 V oder zwischen 0-10V befindet. Richtig ?

Üblicherweise ist das so. Es gibt aber auch spezielle A/D-Wandler, die 
keine lineare Kennlinie haben.

Das wird z.B. manchmal bei Sprachübertragung gemacht (A-law/µ-law), so 
dass Signale bei niedriger Amplitude eine höhere Auflösung haben als bei 
hoher Auflösung.

In der Messtechnik gibt es manchmal auch logarithmische A/D-Wandler 
(A-law und µ-law sind im Prinzip auch logarithmisch), die einen sehr 
großen Dynamik-Bereich abdecken können.

von Detlef E. (the_sugar_c)


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Ok vielen dank an alle. Jetzt noch ne Frage und zwar wie entstehen 
verstärkungsfehler bei einem adwandler. Bzw. durch welche Bauteile ?
Danke

von Jonas Biensack (Gast)


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>zwar wie entstehen verstärkungsfehler bei einem adwandler...

Die sind proportional zur Qualität der Fragestellung, die aber bei dir 
im Rauschen untergeht...

Gruß Jonas

von Purzel H. (hacky)


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Ein Datenblatt anzuschauen wuerde allenfalls auch etwas helfen.

von Peter K. (Gast)


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Jonas Biensack schrieb:
> Die sind proportional zur Qualität der Fragestellung, die aber bei dir
> im Rauschen untergeht...

ich liebe unproduktive antworten XD

Detlef Eche schrieb:
> verstärkungsfehler bei einem adwandler. Bzw. durch welche Bauteile

Die entstehen wie der Name schon sagt gewöhnlich durch 
verstärkerschaltungen in den AD-Wandlern, sie können aber auch entstehen 
wenn Beispielsweise die Referenzspannungsquelle extern zu sehr Belastet 
wird und dadurch die Refernzspannung sinkt, bzw durch ungenauigkeiten 
der Refernzspannungsquelle selber. Das sind dann zwar keine klassischen 
Verstärkungsfehler wirken sich aber als solche aus.

Die Konkreten Bauteile voher dieser Verstärkungsfehler bzw 
Steigungsfehler daher kommen kann ist aber von AD-Wandler zu AD-Wandler 
verschieden.
Beim SAR-Konverter kann zB der interne DAC schuld sein bei 
Flash-Konvertern hingegen die Komperatoren, das ist aber sehr selten, 
Flash-Konverter haben meist die Nichtmonotonie als Fehler.

von Detlef E. (the_sugar_c)


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Ok. Aber durch welches Bauteil genau entstehen diese steigungsfehler 
z.b. beim da converter beim sar Verfahren.  Sind das Toleranzen von 
Widerständen oder... ?

Bei der Strom und Spannungsgeraden eines Widerstands, ist ja die 
Steigung durch den Widerstand gegeben. Also hätte der Widerstand eine 
Toleranz, würde ja auch ein steigunsfehler entstehen.

Danke.

von Peter K. (Gast)


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Detlef Eche schrieb:
> Sind das Toleranzen von
> Widerständen oder... ?

Jein der DAC ist da oft ein R2R Konverter da sind Widerstandstoleranzen 
nichtmonotonien, dadurch sind die Quantisierungsintervalle nicht mehr 
equidistant, das bedeutet hald dass sich die Kennlinie etwas biegt, das 
wirkt sich jetzt lokal vielleicht wie ein Verstärkungsfehler auf das ist 
es aber nicht.
Bei den R2R Konvertern hat man am Ausgang einen Invertierenden 
Verstärker damit das Widerstandnetzwerk am Ausgang ebenfalls richtig 
belastet ist, der OPV wirkt hier eben als Konstantstromsenke und hat die 
Verstärkung -1, der Widerstand der eben hier die Verstärkung bestimmt 
hat jetzt eine Tolleranz und verursacht einen Steigungsfehler, der OPV 
selbst hat natürlich auch nicht Verstärkung unendlich, Biasströme, sowie 
Nichtmonotonien und Steigungsfehler, das gibt dann der gesammten 
Schaltung eben die Steigungsfehler.

Weiters kann beim SAR-Konverter die summierstelle auch einen 
Steigungsfehler verursachen indem sie zB den einen Eingang stärker 
bewertet als den anderen

von GB (Gast)


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Wenn Du A/D-Wandler wirklich verstehen möchtest, solltest Du in "The 
Data Conversion Handbook" von Analog Devices schauen.

Du findest es - aufgeteilt in einzelne Kapitel - hier.

http://www.analog.com/library/analogDialogue/archives/39-06/data_conversion_handbook.html

Kapitel 2 und 3 erklären die Grundlagen und die Wandlungsprinzipien, 
wenn Du die verstehst, kannst Du Dir auch selber die verschiedenen 
Fehler erklären.

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