Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleigel Akku 0V?


von Manni (Gast)


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Guten Tag,

ich habe einen 12V Akku mit 6 Zellen.

Im Datenblatt ist eine Batteriespannung von 2,3 -2,4V pro Zelle 
angegeben.
Die Tiefenentladung liegt (meine ich zumindest) bei 1,6V pro Zelle.

Das bedeutet, ab 9,6V = Tiefenentladung:

Was passiert jetzt? Kann noch weiterer Strom aus dem Akku entnommen 
werden, sodass die Spannung irgendwann auf 0V der Zelle fällt? Oder ist 
0V/Zelle nur im Fehlerfall/defekt möglich?
Kann die gesamte Akku Spannung auf 0V sinken?

Lg

von Udo S. (urschmitt)


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Manni schrieb:
> ich habe einen 12V Akku mit 6 Zellen.

Schön

Manni schrieb:
> Das bedeutet, ab 9,6V = Tiefenentladung:

Kommt in etwa hin

Manni schrieb:
> Was passiert jetzt? Kann noch weiterer Strom aus dem Akku entnommen
> werden, sodass die Spannung irgendwann auf 0V der Zelle fällt?

Du kannst noch einmal etwas Strom daraus entnehmen, dann ist er defekt.

Was ist jetzt. Du sagst du hast einen Akku. Was ist mit dem, worauf 
willst du hinaus? Versuchst du "hintenrum" zu fragen ob dein 
tiefentladener Akku noch zu retten ist? Antwort: In aller Regel Nein!
Siehe dazu auch die 10000 Threads hier über tiefentladenen Blei Akkus. 
Siehe Suchfunktion.

von batman (Gast)


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> Kann die gesamte Akku Spannung auf 0V sinken?
>
Klar, sonst hättest du ja eine unendliche Stromquelle.

von Mike (Gast)


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batman schrieb:
>> Kann die gesamte Akku Spannung auf 0V sinken?
>>
> Klar, sonst hättest du ja eine unendliche Stromquelle.

Naja, auf exakt 0V wird die Spannung wohl nie abfallen, eher 
exponentiell gegen Null gehen. Für den praktischen Gebrauch bedeutet das 
aber das Gleiche.

von batman (Gast)


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Deshalb schrieb ich es. ;)

von Manni (Gast)


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Also wenn der Akku tiefenentladen ist, bekomme ich immer noch Strom 
heraus. Aber nur noch sehr wenig?
Wenn dieser Punkt erreicht ist, ist der Akku aber schon Defekt.
Wenn ich jetzt nur noch ganz wenig Strom ziehen kann, kann die restliche 
Spannung auch ganz langsam gegen 0V sinken, aber dieser Vorgang wird 
sehr langsam sein?

von batman (Gast)


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Auch bei "wenig Strom" kann die Spannung schnell Null sein. Z.B. wenn du 
den leeren Akku mitm Draht kurzschließt. Worauf willst du eigentlich 
hinaus? Der Bleiakku ist keine ideale Spannungsquelle, sein 
Innenwiderstand kann am Ende in den kOhmbereich gehen, wenn man 
rumspielt.

von Manni (Gast)


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Hallo,

ich möchte eine LED + Widerstand + Diode zwischen eine feste Spannung 
und den Akku klemmen. Jetzt möchte ich wissen ob ich den LED Strom auf 
eine min. Batteriespannung von 0V oder die Tiefenentladespannung 
auslegen soll.

von Manni (Gast)


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Wenn der Akku Innenwiderstand dann allerdings in den kOhm Bereich geht, 
fließt ja eh kein Strom mehr .... Ich dachte es wird niederohmig.,..

von Udo S. (urschmitt)


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Manni schrieb:
> ich möchte eine LED + Widerstand + Diode zwischen eine feste Spannung
> und den Akku klemmen.

Was willst du erreichen?
Ein Schaltplan ist die universelle Sprache in der E-Technik

von Helge A. (besupreme)


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Schaltungen möglichst eigensicher auslegen: Jeder Einzelfehler sollte so 
wenig wie möglich Folgeschäden auslösen. Daher lege deine LED-Schaltung 
auch auf 0V am Akku aus. Und wenns nur für den Fall ist, daß jemand aus 
Versehen die Klemmen zusammenpackt.

von Harald W. (wilhelms)


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Manni schrieb:

> Jetzt möchte ich wissen ob ich den LED Strom auf
> eine min. Batteriespannung von 0V auslegen soll.

WEnn Du den Akku jedesmal nach der ersten Entladung austauschen
und wegwerfen willst, kannst Du auf 0V auslegen.
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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WENN Du diesen Akku bis zum bitteren Ende entladen hast, kannst Du ihn 
wegwerfen, weil Akkus keine Tiefentladungen mögen. Für das gleiche Geld 
bekommst Du bei Aldi eine Menge Alkali-Batterien.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bleiakkumulator#Gebrauchseigenschaften

von Carsten R. (kaffeetante)


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Zwei Dinge sind prinzipell zu unterscheiden.

Die Entladung einer einzelnen Zelle und die Entladung einer Zellgruppe, 
egal ob als diskreter Akkusatz oder als 12 Volt Pack. Du hast quasi ein 
Pack.

Während die Tiefentladungen einzelner Zellen je nach Technik 
unterschiedlich kritisch sind, Blei und Lithium mögen das gar nicht 
gern, so ist es beim Pack generell sehr kritisch und genaugenommen auch 
etwas anders.

Nicht alle Zellen eines Satzes haben die gleiche Kapazität. Wenn die 
Schwächste tiefentladen bei 0 Volt leer ist haben andere Tellen des 
Packs in der Regel noch Saft. Der Fall daß alle Zellen gleichzeitg bei 0 
ankommen ist äußerst unwahrscheinlich. Da regnet es eher aufwärts.

Das Pack hat also noch Spannung während eine einzelne Zelle schon bei 0 
sein kann. Zieht man nun noch weiter Strom wird die leere Zelle durch 
den Stromkreis umgepolt, rückwärts geladen. Umpolen ist viel cooler als 
Tiefentladen. So maximiert man den Schaden.

Darum ist das Thema bei Packs kritischer als bei einzelnen Zellen. Darum 
sollte man das Akku eines Akkuschraubers auf gar keinen Fall mehr weiter 
belasten wenn der Motor pötzlich einen Ton tiefer heult. Dann ist eine 
Zelle leer und wird umgepolt. Das ist zu vermeiden. Bei einem Bleiakku 
ist das noch mehr zu spät, wenn man das so sagen kann, und man kann nur 
noch Schadensbegrenzung betreiben, wenn überhaupt.

Also immer die Entladeschlußspanung beachten. Zur Lebenszeitverlägerung 
sind tiefe Zyklen nach Möglichkeit zu minimieren. Das heißt regelmäßig 
nachladen und nicht immer erst ganz leer machen. Ein Bleiakku ist 
nicht mit NickelCadmium zu vergleichen. Viele Akkulegenden stammen von 
einer anderen Technik und man erreicht dann das Gegenteil wenn man die 
Empfehlung beachtet.

Manchmal sind alte Tips zur richtigen Technik ebenfals veraltet, weil 
sie entweder damals schon falsch waren oder inzwischen bessere 
Alternativen bekannt sind oder die Erkenntnisse verfeinert wurden um 
Einiges präzieser beurteilen zu können.

: Bearbeitet durch User
von Manni (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

danke danke. Ich habe schon einen Tiefenentladeschutz drin. Aber die 
Selbstentladung ist ja nicht aufzuhalten.
Hier ist die Idee der Schaltung, vielleicht wird dann auch die Auslegung 
deutlich:

Wenn ich jetzt von einer Batteriespannung von ~19,2V als Minimum 
ausgehe, dann fließt ein Strom unter 20mA.
20mA ist der maximal Strom der LED.
Wenn ich aber von 0V ausgehe, fließen über 20mA. LED Kaputt.
Gegen 27,5V sollte die LED ausgehen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Manni schrieb:
> 20mA ist der maximal Strom der LED.
Bist du sicher?
20mA sind so eine Art "Naturkonstante". Jeder berechnet sich seine 
Vorwiderstand für die LED mit diesem Strom. Frühestens dann schaltet er 
sein Hirn ein.

> Hier ist die Idee der Schaltung
Du brauchst eine Konstantstromquelle für die LED. Such mal nach LM334...

> Gegen 27,5V sollte die LED ausgehen.
Ich würde da ein wenig mehr Aufwand treiben und mit einem Komparator 
arbeiten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Manni (Gast)


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Hallo,

im Datenblatt der LED steht unter Absolute Maximum Ratings 20mA.
Also sage ich das jetzt einfach auch mal.
Ich will keine Konstantstromquelle ich will eine simple schaltung.
Dass die nicht genau ist ist mir klar, und dass die LED nicht 
gleichmäßig hell leuchten wird auch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Manni schrieb:
> Ich will keine Konstantstromquelle ich will eine simple schaltung.
Bitte die zutreffende Antwort ankeuzen:
[ ] ich habe mir den LM334 nicht näher angeschaut

Zwei Bauteile für eine Konstantstromquelle. Das ist simpel und nur 1 
Bauteil mehr als du eh' schon hast...

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan F. (Gast)


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Eine simple Konstantstromquelle für LED's erhälst du sehr einfach mit 
einem Feldeffekttransistor vom Typ BF245B.
1
      LED      BF245B
2
                D   S
3
+ o---|>|-------+   +----+----o -
4
                |   |    |
5
               -------   |
6
                   ^     |
7
                   |     |
8
                   +-----+
9
                   G

Funktioniert mit 3-24V.

von Manni (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Manni schrieb:
>> Ich will keine Konstantstromquelle ich will eine simple schaltung.
> Bitte die zutreffende Antwort ankeuzen:
> [ ] ich habe mir den LM334 nicht näher angeschaut
>
> Zwei Bauteile für eine Konstantstromquelle. Das ist simpel und nur 1
> Bauteil mehr als du eh' schon hast...


Bitte die zutreffende Antwort ankeuzen:
[ ] ich habe mir den Thread nicht richtig durchgelesen


Wie kommst du jetzt auf den LM334 ? Den hab ich doch gar nicht und davon 
war nie die rede oO

Ich habe keinen JFET da....

von Helge A. (besupreme)


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Ich weiß nit, was für eine Art Linearregler du hast. Läßt sich da 
vielleicht eine Ladeanzeige anschließen?

Wenn nicht, Vorwiderstand auf 20mA bei 30V berechnen. Auch 1-2mA erkennt 
man noch kurz vor Ladeende.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Manni schrieb:
> im Datenblatt der LED steht unter Absolute Maximum Ratings 20mA.

Das ist das absolute Maximum, das oberste Limit. Wenn du damit 
kalkulierstt hast due keine Reserve für Abweichungen, besonders wenn Du 
mit der ungenauen Widerstandmethode arbeitest. Davon hält man sich 
eientlich mit gesundem Abstand fern. Eine 20 mA LED leuchtet auch mit 10 
mA schon relativ hell.

von batman (Gast)


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Daß die LED da in der Nähe des Ladeschlusses ausgeht, halte ich für 
Wunschdenken. So einfach gehts leider nicht.

von Stefan F. (Gast)


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Ja, den Ladeschluss erkennt man eher am Strom. Bis auf Null geht er 
allerdings nie.

von batman (Gast)


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Deshalb würde diese 3-Teile-Schaltung vielleicht eher an der Trafoseite 
funktionieren, wo die Spannung einigermaßen vom Strom abhängt und der 
Hub überschaubar ist.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Irgendwann schon, wenn wir mal die Leckströme vernachlässigen, und zwar 
dann wenn die Spannungsdiffernz die Vorwärtsspannung der Dioden 
unterschreitet. Das ist allerdings je nach Farbe der Diode 
unterschiedlich. Diese Vorwärtsspannung muß man auch bei der Berechnung 
des Vorwiderstandes Berücksichtigen. Das braucht man bei einer 
Kontantstromuee nicht.

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