Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Niedriges Gehalt bei Infineon?


von Dussel (Gast)


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Moin,
für mich steht es zwar im Moment nicht an, aber aus Interesse habe ich 
mal nach Stellenangeboten gesucht. Gefunden habe ich dabei unter anderem 
das:
https://recruitingapp-2721.de.umantis.com/Vacancies/3841/Description/1
Da wird ein Ingenieur mit Berufserfahrung gesucht für ein Jahresgehalt 
von 31000€ und das auch noch als Leiharbeiter. Übersehe ich da was? Gibt 
es sonst irgendwelche Vorteile? Es ist in Österreich, aber auch da 
sollten die Preise nicht deutlich niedriger sein als hier.

Ich will mit der Frage nicht auf den Ingenieursmangellügezug aufspringen 
und ich bitte schonmal die Moderatoren um Entschuldigung, dass ich hier 
so einen Trollmagneten reinstelle ;-)
Aber das interessiert mich jetzt schon.

von R_ E. (daren)


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Dussel schrieb:
> Moin,
> für mich steht es zwar im Moment nicht an, aber aus Interesse habe ich
> mal nach Stellenangeboten gesucht. Gefunden habe ich dabei unter anderem
> das:
> https://recruitingapp-2721.de.umantis.com/Vacancie...
> Da wird ein Ingenieur mit Berufserfahrung gesucht für ein Jahresgehalt
> von 31000€ und das auch noch als Leiharbeiter. Übersehe ich da was? Gibt
> es sonst irgendwelche Vorteile? Es ist in Österreich, aber auch da
> sollten die Preise nicht deutlich niedriger sein als hier.
>
> Ich will mit der Frage nicht auf den Ingenieursmangellügezug aufspringen
> und ich bitte schonmal die Moderatoren um Entschuldigung, dass ich hier
> so einen Trollmagneten reinstelle ;-)
> Aber das interessiert mich jetzt schon.

Super, die andere Hälfte von den 60k die bei der Stellenbeschreibung für 
einen ASIC-Designer minimum drin sein sollten streicht sich die Leihbude 
ein.

Die haben da entweder einen richtig bösen Tipfehler oder sind 
tatsächlich auf Dummfang gegangen -_- ODER: Die HR-Tippse ist zu blöd um 
Brutto und Netto zu unterscheiden...

Das Gehalt ist auch für Ö nicht normal.

von Claus M. (energy)


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Naja, Österreich sind immer 14 Monatsgehälter, also 35k€. Das ist eben 
das, was man auch in D beim Seelenverkäufer erwarten kann als Anfänger. 
Ist schon mickrig.

von R_ E. (daren)


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Claus M. schrieb:
> Naja, Österreich sind immer 14 Monatsgehälter, also 35k€. Das ist
> eben
> das, was man auch in D beim Seelenverkäufer erwarten kann als Anfänger.
> Ist schon mickrig.

Nur dass die keinen Anfänger sondern jemanden mit 1-3 Jahren BE 
suchen... und das bedeutet im ASIC-Design nicht, dass ich weiß wie man 
sich bei Linux einloggt...

von Autor (Gast)


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Die Arbeitgeber sind in Österreich verpflichtet das minimale Gehalt 
anzugeben.

Es steht ja auch ganz klar dabei: Bereitschaft zur Überbezahlung 
vorhanden... man man man

von Dussel (Gast)


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Autor schrieb:
> Bereitschaft zur Überbezahlung vorhanden...
…abhängig von Qualifikation und Eignung.
Wie das aussieht, kann man sich schon denken. Vielleicht ist das hier 
die Ausnahme, aber ich denke, dass es unwahrscheinlich ist, dass der 
Arbeitgeber die Qualifikation und Eignung so einschätzt, dass eine 
Überbezahlung von der Höhe des Gehalts dabei rauskommt. Ich nehme an, 
dass das bedeutet, dass der Arbeitnehmer schon überdurchschnittliche 
Leistungen bringen muss, um näher an ein durchschnittliches Gehalt zu 
kommen.

von Jan H. (j_hansen)


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In Österreich würden sie am liebsten gar kein Gehalt angeben, müssen es 
aber soweit ich weiß. Darum wird halt das Mindest-KV-Gehalt angegeben 
mit "Bereitschaft zur Überzahlung".

Aber ja, die Gehälter in Österreich sind, im Gegensatz zu irgendwelchen 
Deutschen IGM-ERA-Stellen, schon niedriger.

von Dussel (Gast)


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Jan Hansen schrieb:
> Darum wird halt das Mindest-KV-Gehalt angegeben
> mit "Bereitschaft zur Überzahlung".
Wird die Überzahlung auch gerecht vergeben und ist entsprechend hoch? 
Die müsste nochmal locker 2000€ pro Monat betragen.
Ich hätte Sorge vor Situationen wie 'Sie waren letzten Monat zwei Tage 
krank, deshalb können wir ihnen diesen Monat keine Überzahlung bieten.' 
oder 'Sie sind mit dem Projekt nicht fertig geworden, deshalb gibt es 
bis zum nächsten erfolgreichen Abschluss keine Überzahlung.'

von Carpe Diem (Gast)


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Dussel schrieb:
> Wie das aussieht, kann man sich schon denken. Vielleicht ist das hier
> die Ausnahme, aber ich denke, dass es unwahrscheinlich ist, dass der
> Arbeitgeber die Qualifikation und Eignung so einschätzt, dass eine
> Überbezahlung von der Höhe des Gehalts dabei rauskommt. Ich nehme an,
> dass das bedeutet, dass der Arbeitnehmer schon überdurchschnittliche
> Leistungen bringen muss, um näher an ein durchschnittliches Gehalt zu
> kommen.

Unbelegte Privatmeinung.
Wie schon in einigen Threads dargelegt, das in Stellenausschreibung in 
Österreich angegeben Gehalt ist das Mindestgehalt, das der dümmste 
Strunz erhält.

Und es ist das Monatsgehalt, nicht das Jahresgehalt - die behaupteten 
31000€ stehen nicht so im Link, Dussel hat die Anzeige verfälscht 
wiedergegeben.


Meine Meinung:
Klar, lässt man da Spielraum nach oben, um dem dümmsten Strunz nicht das 
zahlen zu müssen was an engagierter Profi verdient. Es ist halt wie 
jedes Angebot, die Aufforderung die Gehaltsverhandlung zu eröffnen.

MfG,

von Marx W. (Gast)


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Autor schrieb:
> .. man man man

richtig: Mann, Mann, Mann ...

von Marx W. (Gast)


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Dussel schrieb:
> Jan Hansen schrieb:
>> Darum wird halt das Mindest-KV-Gehalt angegeben
>> mit "Bereitschaft zur Überzahlung".
> Wird die Überzahlung auch gerecht vergeben und ist entsprechend hoch?
> Die müsste nochmal locker 2000€ pro Monat betragen.
> Ich hätte Sorge vor Situationen wie 'Sie waren letzten Monat zwei Tage
> krank, deshalb können wir ihnen diesen Monat keine Überzahlung bieten.'
> oder 'Sie sind mit dem Projekt nicht fertig geworden, deshalb gibt es
> bis zum nächsten erfolgreichen Abschluss keine Überzahlung.

Wird ned passiern.

von Marx W. (Gast)


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Dussel schrieb:
> Da wird ein Ingenieur mit Berufserfahrung gesucht für ein Jahresgehalt
> von 31000€ und das auch noch als Leiharbeiter. Übersehe ich da was? Gibt
> es sonst irgendwelche Vorteile? Es ist in Österreich, aber auch da
> sollten die Preise nicht deutlich niedriger sein als hier.

Nein Stellenanzeigen im Ösi-Land müssen seit kurzen (vllt ein jahr?) 
Auch Gehaltsangaben gemacht werden. Mit der Folge das die Firmen mit 
micker Gehältern jeden abschrecken!
Also auch deshalb der Zusatz mit "Überzahlung..."
Denke die werden den Entleiher so die 90-100k€ abknüpfen!
Was beim Sklaven so an die 40-50 k€ gibt!

von Dussel (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Wird ned passiern.
Ok, wenn das so ist, ist es gut. Das war ja die Frage. Also doch kein 
unverschämt unbrauchbares Angebot.

von Jo S. (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Autor schrieb:
>> .. man man man
>
> richtig: Mann, Mann, Mann ...

Englisch (Neudeutsch)!   ;)

von Mips (Gast)


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Die Gehälter bei IFX richten sich nach dem Kollektivvertrag der 
österreichischen Elektroindustrie. Normalerweise würde ein 
Berufsanfänger in bei IFX-Austria in die Gruppe F eingruppiert. Dies 
entspricht den oben genannten 2540€ Brutto. Die Abgaben fallen in 
Österreich geringer aus, außerdem wird wie schon erwähnt immer ein 13. 
und ein 14. Monatsgehalt gezahlt, welches außerdem steuervergünstigt 
ist.

Dadurch erhält man bei dem genannten Gehalt ein Netto Jahresgehalt von 
24487€. Die oben gezeigte Stelle fordert Berufserfahrung, ist aber durch 
einen Dienstleister ausgeschrieben. Normalerweise würde man für die 
gezeigte Stelle als internet eine Gruppe Höher in G eingruppiert, dies 
entspricht 2921€ Brutto und ca. 27000€ Jahresnetto. Die Differenz 
streicht dann der Dienstleister ein.

Auf den ersten Blick sind die Gehälter ein Witz, da gebe ich euch recht. 
Wenn man genauer hinschaut, erkennt man den Steuervorteil. Aber selbst 
danach ist das was Netto bezogen auf die gleiche Arbeitsleistung 
rausspringt bis zu 20% weniger als in Deutschland. Hinzu kommen auch 
noch die Lebenshaltungskosten, die in Österreich höher sind. Und Ja: Der 
Sprit ist günstiger. Dafür sind Autos teurer.

von foo (Gast)


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Jan Hansen schrieb:
> "Bereitschaft zur Überzahlung".

Bei den Gehaltsangaben müssten man eigentlich in der Bewerbung 20 
Stunden Wochenarbeitszeit angeben mir "Bereitschaft zur Mehrarbeit".

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Mips schrieb:

> Dadurch erhält man bei dem genannten Gehalt ein Netto Jahresgehalt von
> 24487€. Die oben gezeigte Stelle fordert Berufserfahrung, ist aber durch
> einen Dienstleister ausgeschrieben. Normalerweise würde man für die
> gezeigte Stelle als internet eine Gruppe Höher in G eingruppiert, dies
> entspricht 2921€ Brutto und ca. 27000€ Jahresnetto.

Das Netto ist für welche Steuerklasse?

IN D ist es ein deutlicher Unterschied im Netto ob man katholischer 
Single oder verheiratetete Konfessionsloser ist, das macht u.U. im Monat 
meherere Hundert im netto aus.

27000 € Jahresnetto können in D für einen Single 50k brutto sein. Für 
einen Berufseinsteiger in D sehr gut bis gut.

Allerdings würde ich die ausgeschrieben Stelle (ASIC-Layouter) wegen der 
hohen Verantwortung etc nur an einen Profi mit mindestens 5 Jahre 
Erfahrung geben und als solchen mind. 72k pro jahr in die Tasche 
stecken. Leiharbeit macht hier auch wenig Sinn. Mit der Perspektive nach 
2 Jahren woanders zu arbeiten ist man nicht sonderlich motiviert da egal 
ob man Murks baut oder nicht macht man bald wo anders arbeitet.

MfG,

von Marx W. (Gast)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Mit der Perspektive nach
> 2 Jahren woanders zu arbeiten ist man nicht sonderlich motiviert da egal
> ob man Murks baut oder nicht macht man bald wo anders arbeitet.

Dafür hat man doch die karrotte "Übernahme" erfunden.
Was glaubst du wieviele Esel hinter der getreu hertraben?

von Mips (Gast)


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Da hast du recht, allerdings weis ich nich ob IFX Austria auch noch eine 
Gewinnbeteiligung zahlt. Ansonsten kann ich dir die 20% Abstand zum 
Netto bestätigen.

von FAZ Leser (Gast)


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> Meine Meinung:
> Klar, lässt man da Spielraum nach oben, um dem dümmsten Strunz nicht das
> zahlen zu müssen was an engagierter Profi verdient. Es ist halt wie
> jedes Angebot, die Aufforderung die Gehaltsverhandlung zu eröffnen.
>
> MfG,

Unbelegte Privatmeinung.

von Hackler (Gast)


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Dussel schrieb:
>  Es ist in Österreich, aber auch da
> sollten die Preise nicht deutlich niedriger sein als hier.

Aus eigener Erfahrung liegen in Österreich die Einstiegsgehälter in 
diesem Bereich zwischen 40k und 50k. Dann allerdings vielfach schon mit 
"All-in" Verträgen.

von Marx W. (Gast)


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Hackler schrieb:
> Aus eigener Erfahrung liegen in Österreich die Einstiegsgehälter in
> diesem Bereich zwischen 40k und 50k. Dann allerdings vielfach schon mit
> "All-in" Verträgen.

Was aber auch in Bayern entlang der ehemaligen Zonengrenze ned anders 
ist,
Und die Grenze war lang!

von Zocker_26 (Gast)


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Hatte vor etwa vier Wochen eine Anzeige einer österreichischen Firma 
gelesen wo Inbetriebnahmeingenieure für Braunau am Inn gesucht wurden.

Braunau ist mir direkt ins Auge gefallen, Dr.Tech wird wissen warum.

Die boten doch tatsächlich 1985,- € als Gehalt.

Hatte denen mal ein Mail geschickt und angefragt ob es sich dabei um 
einen Druckfehler handelt oder ob die noch alle Tassen im Schrank haben.

Dachte ich höre von denen nichts mehr. Am nächsten Tag kam ein Anruf von 
der Firma wo man mir ernsthaft erklärte das man in Österreich als Firma 
verpflichtet ist das Mindestgehalt anzugeben.

Ich möchte Ihnen doch bitte meine Bewerbungsunterlagen zukommen lassen. 
Muss ich aber wohl vergessen haben.

Nach meiner Mail dachte ich eigentlich, von denen hörste nichts mehr.

Scheint also keine Erscheinung von Infineon zu sein sondern in 
Österreich normalzustand.

von Dussel (Gast)


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Zocker_26 schrieb:
> Scheint also keine Erscheinung von Infineon zu sein sondern in
> Österreich normalzustand.
Wenn das Gehalt angegeben werden muss und man davon ausgehen kann, dass 
das real dauerhaft deutlich mehr ist, ist dagegen ja nichts zu sagen. 
Mir war das nicht bekannt, deshalb habe ich ja gefragt. Es ging auch 
nicht darum, Infineon schlecht zu machen, bei denen ist es mir nur 
zufällig aufgefallen.

von Ingenieur, der mal im Ösiland war (Gast)


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Die Mindestgehälter, die da angegeben werden, sind Makulatur, da sie 
unrealistisch niedrig sind. Am Ende ist alles eErhandlungssache. Trodem 
sind die Gehälter dort unattraktiv gering.

Nach Österreich geht man nur, wenn  es dort eine Spezialposition zu 
besetzen gibt, die man in Deutschland gerade nicht angeboten bekommt und 
die hoch dortiert ist. Mein Ex-Kollege hatte einen 
Elektronik-Team-Leiterjob in Wien bekommen: Jahresgehalt 2011 100.000. 
Das sind nach Abzug der höheren Steuern und in Anrechnung einiger 
Vorteile in Österreich n etwa soviel, hier hier 92k-94k je nach 
Steuerbelastung im Detail und ob man Kinder hat. Hinzu kommt das Problem 
der entsprechenden Mietkosten in Wien. Der Mann ist seit Anfang des 
Jahres wieder in Deutschland und hat einen entsprechenden Job in 
München. Die werden ihm wohl dasselbe gezahlt haben, oder noch etwas 
mehr.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Dussel,

amüsant fand ich diesen Satz:"(Es dauert nur 90 Sekunden)" beim Gedanken 
an die Werber der feudalistischen und der Söldnerheere.

Interesse an der schnellen Unterchrift verrät den Abzocker.

Ciao
Wolfgang Horn

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