Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Abkühlung der Weltwirtschaft => Worauf müssen sich Ingenieur-Absolventen einstellen?


von Gumbert (Gast)


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Es dürfte ja inzwischen zu den meisten vorgedrungen sein, dass die 
Weltwirtschaft gerade abkühlt und in die nächste große Rezession 
schlittert. Dazu gab es in den letzten Tagen genug Artikel und 
Nachrichten.

Frage: worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen 
einstellen?
Wird es genauso schlimm wie 2008 oder ist es alles nicht so tragisch?

von Gumbert (Gast)


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von genervt (Gast)


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Gumbert schrieb:
> Frage: worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen
> einstellen?

Rüstung wir boomen.

von Gumbert (Gast)


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genervt schrieb:
> Gumbert schrieb:
>> Frage: worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen
>> einstellen?
>
> Rüstung wir boomen.

OK, Rüstung ist natürlich immer gefragt :=D

Blöd ist natürlich, dass eine Abkühlung der Wirtschaft in anderen 
Ländern (BRICS-Staaten, aber auch Europa) Deutschland als Exportland 
immer ganz besonders hart trifft. Hoffen wir das Beste.

Wobei Symptombekämpfung ist ja immer das eine! Das täuscht leider nicht 
darüber hinweg, dass wir in einer sich verstärkenden Krise unseres 
Fiat-Money Geldsystems stecken. Dürfte interessant sein, wie wir daraus 
rauskommen (Krieg, Schuldenschnitt + Währungsreform, Inflation, 
Vermögensabgabe)...

von Antimedial (Gast)


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Ach, die Schwarzmaler wieder. Im Moment ist von einem Abkühlen der 
Weltwirtschaft noch keine Rede, eher von einem gebremsten Wachstum. 
Vielleicht kommt die nächste Krise, vielleicht ist es aber im Moment 
auch nur ein guter Zeitpunkt, um mal wieder Aktien günstig nachzukaufen? 
Wer weiß. Einem Absolventen kann das sowieso sowas von egal sein. Der 
wird früher oder später einen Job suchen müssen, egal ob wir jetzt 
gerade den nächsten Boom haben oder die Weltwirtschaft zusammenbricht.

von Martin P. (martin_p80)


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Antimedial schrieb:
> vielleicht ist es aber im Moment
> auch nur ein guter Zeitpunkt, um mal wieder Aktien günstig nachzukaufen?

Da würde ich noch ein paar Monate warten.

von Marx W. (Gast)


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Martin P. schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> vielleicht ist es aber im Moment
>> auch nur ein guter Zeitpunkt, um mal wieder Aktien günstig nachzukaufen?
>
> Da würde ich noch ein paar Monate warten.

Es ist immer ein schlechter Zeitpkt.
Es ist immer eine Zeit zum kaufen.
Es ist der falsche Zeitpkt. zum verkaufen.
Es ist immer ...

Alles klar!

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Gumbert schrieb:

> Frage: worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen
> einstellen?
> Wird es genauso schlimm wie 2008 oder ist es alles nicht so tragisch?

2008 war schlimm? -> Definiere schlimm!

Persönlich war 2008 das Jahr mit dem dicksten Gehaltssprung und auch die 
Statistik sagt was anderes:

http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61718/arbeitslose-und-arbeitslosenquote

Also Jammern auf verdammt hohen Niveau - Arbeitnehmer und Absolventen 
hatten in den 90igern in Ostdeutschland einen schweren Stand aber alles 
danach ist das übliche Rauf und Runter im Wohlfahrtsstaat.

MfG,

von Progger (Gast)


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Es wird weitergehen wie gewohnt: Lohndumping, Kündigung älterer 
Arbeitnehmer etc.
Die wilde Gelddruckerei bringt auch kein Geld für die Realwirtschaft, 
sondern wandert 1:1 in den Finanzmarkt. Ich kaufe im Moment jedenfalls 
keine überteuerten Aktien - aber natürlich kann es sein, dass die Blase 
noch ein bisschen aufgeblasen wird, dann kann man gewinnen. Sobald mal 
eine Blase platzt, und alle jammern wie böse Aktien doch sind, werde ich 
einkaufen.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen einstellen?

Auf den zuständigen Sachbearbeiter im Jobcenter

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Progger schrieb:
> Es wird weitergehen wie gewohnt: Lohndumping, Kündigung älterer
> Arbeitnehmer etc.

Definiere Lohndumping! Die Statistik und mein Geldbeutel sagt was 
anderes:

http://de.statista.com/infografik/1533/einkommensentwicklung-in-deutschland/


MfG

von Funk (Gast)


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Progger schrieb:

> Ich kaufe im Moment jedenfalls keine überteuerten Aktien

Aktien sind seit Mitte der 80'er überteuert: 
http://www.finanzen.net/index/DAX/Seit1959

von Antimedial (Gast)


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Progger schrieb:
> Die wilde Gelddruckerei bringt auch kein Geld für die Realwirtschaft,
> sondern wandert 1:1 in den Finanzmarkt. Ich kaufe im Moment jedenfalls
> keine überteuerten Aktien - aber natürlich kann es sein, dass die Blase
> noch ein bisschen aufgeblasen wird, dann kann man gewinnen. Sobald mal
> eine Blase platzt, und alle jammern wie böse Aktien doch sind, werde ich
> einkaufen.

Herzlichen Glückwunsch, du hast das Prinzip des Aktienmarktes nicht 
verstanden. Entgegen der landläufigen Stammtischmeinung sind Aktien 
echte Unternehmensanteile. Aber die meisten uninformierten Menschen 
können wohl Aktien und Hebelzertifikate nicht unterscheiden.

Kleine Anfänger-Rechenübung:
Ein Tagesgeldkonto gibt im Moment ca. 1% Zinsen
Eine typische Aktie von z.B. Coca-Cola gibt eine Dividendenrendite von 
2-3%
Viele DAX-Titel (z.B. Allianz) geben eine Dividendenrendite von >4%

Um wie viel sind Aktien jetzt überbewertet, wenn sie mit ihrem durch 
ihre Geschäftstätigkeit real erreichten Gewinn so viel Dividende 
ausschütten können, um solche Dividendenrenditen zu ermöglichen?

Wenn man mal ganz kurz mit gesunden Menschenverstand nachdenkt wird man 
fest stellen, dass die massiven Kursgewinne keine Blase sind, sondern 
eine logische Folge der aktuellen Niedrigzinspolitik.

In ähnlicher Form konnte man übrigens auch durch Kursgewinne von 
Staatsanleihen richtig gutes Geld verdienen.

Aber gut, manche Leute müssen sich einfach so etwas einreden, weil sie 
sich einfach nicht eingestehen können, dass sie mit dem Risiko nicht 
leben können.

von Super Uschi (Gast)


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Gumbert schrieb:
> dass die
> Weltwirtschaft gerade abkühlt

macht nix, das Klima erwärmt sich.

Prost.

von lalala (Gast)


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2008 + 7 = 2015 Scheint ja zu passen.

von Selbständiger Ingenieur (Gast)


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lalala schrieb:
> 2008 + 7 = 2015 Scheint ja zu passen.
Nicht ganz. Die Rechnung müsste aussehen:

Herbst 2008 + (Schweinezykluslänge = 5,5) = Frühjahr 2014 und das stimmt 
perfekt. Allerdings war der Krisenknick ein extremer, kurzer Peak und 
dauerte 1,5 Jahre.

Normal wäre der Zyklus so gelaufen, dass er schwächer eingesetzt und 
langsamer entspannt hätte. Ausgehend von 2010, dem Beginn der 
Aufwärtsphase rechne ich kurzfristig mit einem mittleren Bergab und ab 
Mitte 2015 wieder mit einem bergauf.

Dankenswerterweise habe ich gerade vor 1 Monat einen 1-Jahres-Vertrag 
bis Juli 2014 abgeschlossen. Die Krise darf also ruhig kommen.

von Selbständiger Ingenieur (Gast)


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Kleine Korrektur: Es war "Mitte 2015" gemeint und es besteht die 
klassische "Option auf Verlängerung" die auch definitiv greifen wird, 
weil ich jetzt schon sehe, dass die lieben PMs und PLs, die das Projekt 
steuern, nicht in die Gänge kommen.

Ich finde die immer rasanter werdenden Finanz- und Markt-Bewegungen in 
Deutschland sehr interessant, weil sie zu immer chaotischer werdenden 
Projektstrukturen führen, die sich mit einer stabilen Personaldecke 
nicht handhaben lassen. Daher fehlen immer mal wieder Leute und das ist 
mein Vorteil.

> Worauf müssen sich Ingenieur-Absolventen einstellen?
Auf Jobs bei Dienstleistern und Ingenieurbüros, denn die sind die 
Einzigen, die diesem Gehabe hinterherkommen- und passend reagieren 
können.

Immer mehr Aufträge werden ausgelagert und internes Personal abgebaut, 
gerade bei Entwicklern. Die Abteilung für ich aktiv bin, soll jetzt auch 
demnächst aufgelöst werden. Das Resultat wird sein, dass noch mehr Chaos 
entsteht und man froh sein wird, dass es jemanden wie mich gibt, der 
Ahnung von den Projekten hat und das Wissen der Entwickler ersetzen 
kann, die die Auflösung zum Anlass nehmen, die Firma zu wechseln.

Nur weiter so!

Macht euer Finanzchaos und baut ab. Damit die Finanzblase leben kann, 
muss es Projekte geben, zumindest auf dem Papier. Und ich bin derjenige 
der sie hinschreibt. :-)

von Selbständiger Ingenieur (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Wenn man mal ganz kurz mit gesunden Menschenverstand nachdenkt wird man
> fest stellen, dass die massiven Kursgewinne keine Blase sind, sondern
> eine logische Folge der aktuellen Niedrigzinspolitik.

Und wenn man darüber hinaus mit wirtschaftlichem Sachverstand nachdenkt, 
wird man erkennen, dass es momentan zu viel Geld im Markt gibt und die 
Banken keine Zinsen zahlen müssen, vielfach auch gar nicht können, weil 
sie, wie bei mir, existente Sparverträge über 10 Jahre zu 3,5% bedienen 
müssen und Neuverträgen nichts drauflegen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Selbständiger Ingenieur schrieb:

>> Worauf müssen sich Ingenieur-Absolventen einstellen?
> Auf Jobs bei Dienstleistern und Ingenieurbüros, denn die sind die
> Einzigen, die diesem Gehabe hinterherkommen- und passend reagieren
> können.

Ja, Festanstellung ist ein Auslaufmodell:
http://wrapper.zeit.de/karriere/beruf/2014-02/freiberufler-selbststaendigkeit
https://www.freelance-market.de/nl/78/anteil-der-selbststandigen-konnte-2050-bis-zu-40-prozent-erreichen

von Antimedial (Gast)


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Selbständiger Ingenieur schrieb:
> Und wenn man darüber hinaus mit wirtschaftlichem Sachverstand nachdenkt,
> wird man erkennen, dass es momentan zu viel Geld im Markt gibt

Es ist eher umgekehrt, trotz der extrem niedrigen Zinsen und der 
Tatsache, dass quasi unendlich viel Geld in die Märkte gepumpt werden 
könnte, gibt es eine Deflation. In der Finanzkrise und der darauf 
folgenden Eurokrise hat sich offensichtlich die Geldbewertung völlig vom 
realen Wert der Wirtschaft entfernt. Und die aktuellen Ereignisse sind 
ein Zeichen dafür, dass man sich wieder anpasst. Es ist also eher eine 
umgekehrte Blase.

Fpga Kuechle schrieb:
> Ja, Festanstellung ist ein Auslaufmodell:

Auslaufmodell würde ich nicht sagen. Immerhin möchte man oft ja auch 
Kern-Know-How binden. Aber alles, was nicht dazu gehört, kann man gut 
auslagern. Und es ist häufig auch sinnvoller, einen spezialisierten 
Dienstleister zu engagieren, als sich eine einzelne Person für jedes 
Spezialthema zu leisten (oder jemanden in Teilzeit die Aufgabe zu 
übertragen). Die Person hat dann nämlich das Problem, dass es sich nicht 
mit Kollegen austauschen kann oder Erfahrung aus anderen Firmen sammeln 
kann. Auf der anderen Seite wollen sich Experten nicht mehr unbedingt 
einer Firma ausliefern. Dienstleisterfirmen wird es natürlich freuen, 
dass es trotzdem noch so viele Ingenieure gibt, die extrem risikoscheu 
sind und nicht in der Lage sind, ein eigenes Netzwerk aufzubauen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Fpga Kuechle schrieb:
>> Ja, Festanstellung ist ein Auslaufmodell:
>
> Auslaufmodell würde ich nicht sagen. Immerhin möchte man oft ja auch
> Kern-Know-How binden.

"Auslaufmodell" ist zugegebenermassen plakativ, der Anteil an 
festangestellte wird sicher nicht auf Null runtergefahren.

Allerdings stellt sich schon die Frage wieviel Fach-KnowHow zum 
Kern-KnowHow gehört.
Kern KnowHow ist m.E. Wissen wie man den Laden am Laufen hält und was 
die Kundschaft will. Also das man den Azubi A sagt er soll Telefonate 
vom Kunden B nicht an den ausgelagerten Kundenservice C durchstellen 
sondern direkt zum Cheffe.

MfG,

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Ist doch immer das selbe:

Rezession ist immer, ausser es wird wieder mal Oel gefunden oder ein 
neuer Weltkried steht vor der Tuer.

Gebremst ist das Wachstum immer- der Arbeiter in der Firma bekommt 1 
cent, der Mann in Nadelstreifen bekommt 90 cent, und sitzt nur da und 
gibt Anweisungen, die oft alles nur schlimmer machen.

Jedes Jahr wird alles teurer also wer sein Geld zur Sparkasse bringt ist 
schoen dumm.

Das Jobcenter hat keine Jobs- ausser fuer Damen die paarweise 
herumsitzen, nichts machen und dich aggressiv anschreien und 
wegschicken.

Bald sind wieder Wahlen und es werden bunte Plakate gedruckt mit 
ueberlebensgrossen Fratzen- dafuer gibts doch jetzt Facebook?

In der Schule wirst du bewertet wie gut du auswendig lernen kannst was 
im Lehrplan steht- was du draussen in der Welt wirklich kannst oder 
wieviel du nach 2 Jahren noch wirklich weisst, interessiert niemand.

Darum teilt dir Siemens Fujitsu z.B. mit dass Sie jemand suchen um einen 
neuen ganz tollen Mikrocontroller zu entwickeln, und das gute Noten sehr 
wichtig sind.

2 Jahre spaeter werden dann keine Kontroller mehr hergestellt von 
Fujitsu, die HR Dame ist nicht mehr kontaktierbar im Internet kannst du 
aber sehen dass sich die Kontakt email ein paar mal geaendert hat.

Ist wohl in Tokio mal wieder jemand vom Dach gesprungen.

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