Es dürfte ja inzwischen zu den meisten vorgedrungen sein, dass die Weltwirtschaft gerade abkühlt und in die nächste große Rezession schlittert. Dazu gab es in den letzten Tagen genug Artikel und Nachrichten. Frage: worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen einstellen? Wird es genauso schlimm wie 2008 oder ist es alles nicht so tragisch?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/konjunktur-in-eu-analyse-des-ersten-halbjahrs-2014-a-986056.html http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/diw-chef-fratzscher-hoehere-loehne-und-konjunktur-a-986124.html http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/industrie-in-eurozone-produziert-weniger-deutschland-mit-plus-a-985885.html
Gumbert schrieb: > Frage: worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen > einstellen? Rüstung wir boomen.
genervt schrieb: > Gumbert schrieb: >> Frage: worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen >> einstellen? > > Rüstung wir boomen. OK, Rüstung ist natürlich immer gefragt :=D Blöd ist natürlich, dass eine Abkühlung der Wirtschaft in anderen Ländern (BRICS-Staaten, aber auch Europa) Deutschland als Exportland immer ganz besonders hart trifft. Hoffen wir das Beste. Wobei Symptombekämpfung ist ja immer das eine! Das täuscht leider nicht darüber hinweg, dass wir in einer sich verstärkenden Krise unseres Fiat-Money Geldsystems stecken. Dürfte interessant sein, wie wir daraus rauskommen (Krieg, Schuldenschnitt + Währungsreform, Inflation, Vermögensabgabe)...
Ach, die Schwarzmaler wieder. Im Moment ist von einem Abkühlen der Weltwirtschaft noch keine Rede, eher von einem gebremsten Wachstum. Vielleicht kommt die nächste Krise, vielleicht ist es aber im Moment auch nur ein guter Zeitpunkt, um mal wieder Aktien günstig nachzukaufen? Wer weiß. Einem Absolventen kann das sowieso sowas von egal sein. Der wird früher oder später einen Job suchen müssen, egal ob wir jetzt gerade den nächsten Boom haben oder die Weltwirtschaft zusammenbricht.
Antimedial schrieb: > vielleicht ist es aber im Moment > auch nur ein guter Zeitpunkt, um mal wieder Aktien günstig nachzukaufen? Da würde ich noch ein paar Monate warten.
Martin P. schrieb: > Antimedial schrieb: >> vielleicht ist es aber im Moment >> auch nur ein guter Zeitpunkt, um mal wieder Aktien günstig nachzukaufen? > > Da würde ich noch ein paar Monate warten. Es ist immer ein schlechter Zeitpkt. Es ist immer eine Zeit zum kaufen. Es ist der falsche Zeitpkt. zum verkaufen. Es ist immer ... Alles klar!
Gumbert schrieb: > Frage: worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen > einstellen? > Wird es genauso schlimm wie 2008 oder ist es alles nicht so tragisch? 2008 war schlimm? -> Definiere schlimm! Persönlich war 2008 das Jahr mit dem dicksten Gehaltssprung und auch die Statistik sagt was anderes: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61718/arbeitslose-und-arbeitslosenquote Also Jammern auf verdammt hohen Niveau - Arbeitnehmer und Absolventen hatten in den 90igern in Ostdeutschland einen schweren Stand aber alles danach ist das übliche Rauf und Runter im Wohlfahrtsstaat. MfG,
Es wird weitergehen wie gewohnt: Lohndumping, Kündigung älterer Arbeitnehmer etc. Die wilde Gelddruckerei bringt auch kein Geld für die Realwirtschaft, sondern wandert 1:1 in den Finanzmarkt. Ich kaufe im Moment jedenfalls keine überteuerten Aktien - aber natürlich kann es sein, dass die Blase noch ein bisschen aufgeblasen wird, dann kann man gewinnen. Sobald mal eine Blase platzt, und alle jammern wie böse Aktien doch sind, werde ich einkaufen.
> worauf müssen wir uns als Arbeitnehmer und Absolventen einstellen?
Auf den zuständigen Sachbearbeiter im Jobcenter
Progger schrieb: > Es wird weitergehen wie gewohnt: Lohndumping, Kündigung älterer > Arbeitnehmer etc. Definiere Lohndumping! Die Statistik und mein Geldbeutel sagt was anderes: http://de.statista.com/infografik/1533/einkommensentwicklung-in-deutschland/ MfG
Progger schrieb: > Ich kaufe im Moment jedenfalls keine überteuerten Aktien Aktien sind seit Mitte der 80'er überteuert: http://www.finanzen.net/index/DAX/Seit1959
Progger schrieb: > Die wilde Gelddruckerei bringt auch kein Geld für die Realwirtschaft, > sondern wandert 1:1 in den Finanzmarkt. Ich kaufe im Moment jedenfalls > keine überteuerten Aktien - aber natürlich kann es sein, dass die Blase > noch ein bisschen aufgeblasen wird, dann kann man gewinnen. Sobald mal > eine Blase platzt, und alle jammern wie böse Aktien doch sind, werde ich > einkaufen. Herzlichen Glückwunsch, du hast das Prinzip des Aktienmarktes nicht verstanden. Entgegen der landläufigen Stammtischmeinung sind Aktien echte Unternehmensanteile. Aber die meisten uninformierten Menschen können wohl Aktien und Hebelzertifikate nicht unterscheiden. Kleine Anfänger-Rechenübung: Ein Tagesgeldkonto gibt im Moment ca. 1% Zinsen Eine typische Aktie von z.B. Coca-Cola gibt eine Dividendenrendite von 2-3% Viele DAX-Titel (z.B. Allianz) geben eine Dividendenrendite von >4% Um wie viel sind Aktien jetzt überbewertet, wenn sie mit ihrem durch ihre Geschäftstätigkeit real erreichten Gewinn so viel Dividende ausschütten können, um solche Dividendenrenditen zu ermöglichen? Wenn man mal ganz kurz mit gesunden Menschenverstand nachdenkt wird man fest stellen, dass die massiven Kursgewinne keine Blase sind, sondern eine logische Folge der aktuellen Niedrigzinspolitik. In ähnlicher Form konnte man übrigens auch durch Kursgewinne von Staatsanleihen richtig gutes Geld verdienen. Aber gut, manche Leute müssen sich einfach so etwas einreden, weil sie sich einfach nicht eingestehen können, dass sie mit dem Risiko nicht leben können.
Gumbert schrieb: > dass die > Weltwirtschaft gerade abkühlt macht nix, das Klima erwärmt sich. Prost.
2008 + 7 = 2015 Scheint ja zu passen.
lalala schrieb: > 2008 + 7 = 2015 Scheint ja zu passen. Nicht ganz. Die Rechnung müsste aussehen: Herbst 2008 + (Schweinezykluslänge = 5,5) = Frühjahr 2014 und das stimmt perfekt. Allerdings war der Krisenknick ein extremer, kurzer Peak und dauerte 1,5 Jahre. Normal wäre der Zyklus so gelaufen, dass er schwächer eingesetzt und langsamer entspannt hätte. Ausgehend von 2010, dem Beginn der Aufwärtsphase rechne ich kurzfristig mit einem mittleren Bergab und ab Mitte 2015 wieder mit einem bergauf. Dankenswerterweise habe ich gerade vor 1 Monat einen 1-Jahres-Vertrag bis Juli 2014 abgeschlossen. Die Krise darf also ruhig kommen.
Kleine Korrektur: Es war "Mitte 2015" gemeint und es besteht die
klassische "Option auf Verlängerung" die auch definitiv greifen wird,
weil ich jetzt schon sehe, dass die lieben PMs und PLs, die das Projekt
steuern, nicht in die Gänge kommen.
Ich finde die immer rasanter werdenden Finanz- und Markt-Bewegungen in
Deutschland sehr interessant, weil sie zu immer chaotischer werdenden
Projektstrukturen führen, die sich mit einer stabilen Personaldecke
nicht handhaben lassen. Daher fehlen immer mal wieder Leute und das ist
mein Vorteil.
> Worauf müssen sich Ingenieur-Absolventen einstellen?
Auf Jobs bei Dienstleistern und Ingenieurbüros, denn die sind die
Einzigen, die diesem Gehabe hinterherkommen- und passend reagieren
können.
Immer mehr Aufträge werden ausgelagert und internes Personal abgebaut,
gerade bei Entwicklern. Die Abteilung für ich aktiv bin, soll jetzt auch
demnächst aufgelöst werden. Das Resultat wird sein, dass noch mehr Chaos
entsteht und man froh sein wird, dass es jemanden wie mich gibt, der
Ahnung von den Projekten hat und das Wissen der Entwickler ersetzen
kann, die die Auflösung zum Anlass nehmen, die Firma zu wechseln.
Nur weiter so!
Macht euer Finanzchaos und baut ab. Damit die Finanzblase leben kann,
muss es Projekte geben, zumindest auf dem Papier. Und ich bin derjenige
der sie hinschreibt. :-)
Antimedial schrieb: > Wenn man mal ganz kurz mit gesunden Menschenverstand nachdenkt wird man > fest stellen, dass die massiven Kursgewinne keine Blase sind, sondern > eine logische Folge der aktuellen Niedrigzinspolitik. Und wenn man darüber hinaus mit wirtschaftlichem Sachverstand nachdenkt, wird man erkennen, dass es momentan zu viel Geld im Markt gibt und die Banken keine Zinsen zahlen müssen, vielfach auch gar nicht können, weil sie, wie bei mir, existente Sparverträge über 10 Jahre zu 3,5% bedienen müssen und Neuverträgen nichts drauflegen.
Selbständiger Ingenieur schrieb: >> Worauf müssen sich Ingenieur-Absolventen einstellen? > Auf Jobs bei Dienstleistern und Ingenieurbüros, denn die sind die > Einzigen, die diesem Gehabe hinterherkommen- und passend reagieren > können. Ja, Festanstellung ist ein Auslaufmodell: http://wrapper.zeit.de/karriere/beruf/2014-02/freiberufler-selbststaendigkeit https://www.freelance-market.de/nl/78/anteil-der-selbststandigen-konnte-2050-bis-zu-40-prozent-erreichen
Selbständiger Ingenieur schrieb: > Und wenn man darüber hinaus mit wirtschaftlichem Sachverstand nachdenkt, > wird man erkennen, dass es momentan zu viel Geld im Markt gibt Es ist eher umgekehrt, trotz der extrem niedrigen Zinsen und der Tatsache, dass quasi unendlich viel Geld in die Märkte gepumpt werden könnte, gibt es eine Deflation. In der Finanzkrise und der darauf folgenden Eurokrise hat sich offensichtlich die Geldbewertung völlig vom realen Wert der Wirtschaft entfernt. Und die aktuellen Ereignisse sind ein Zeichen dafür, dass man sich wieder anpasst. Es ist also eher eine umgekehrte Blase. Fpga Kuechle schrieb: > Ja, Festanstellung ist ein Auslaufmodell: Auslaufmodell würde ich nicht sagen. Immerhin möchte man oft ja auch Kern-Know-How binden. Aber alles, was nicht dazu gehört, kann man gut auslagern. Und es ist häufig auch sinnvoller, einen spezialisierten Dienstleister zu engagieren, als sich eine einzelne Person für jedes Spezialthema zu leisten (oder jemanden in Teilzeit die Aufgabe zu übertragen). Die Person hat dann nämlich das Problem, dass es sich nicht mit Kollegen austauschen kann oder Erfahrung aus anderen Firmen sammeln kann. Auf der anderen Seite wollen sich Experten nicht mehr unbedingt einer Firma ausliefern. Dienstleisterfirmen wird es natürlich freuen, dass es trotzdem noch so viele Ingenieure gibt, die extrem risikoscheu sind und nicht in der Lage sind, ein eigenes Netzwerk aufzubauen.
Antimedial schrieb: > Fpga Kuechle schrieb: >> Ja, Festanstellung ist ein Auslaufmodell: > > Auslaufmodell würde ich nicht sagen. Immerhin möchte man oft ja auch > Kern-Know-How binden. "Auslaufmodell" ist zugegebenermassen plakativ, der Anteil an festangestellte wird sicher nicht auf Null runtergefahren. Allerdings stellt sich schon die Frage wieviel Fach-KnowHow zum Kern-KnowHow gehört. Kern KnowHow ist m.E. Wissen wie man den Laden am Laufen hält und was die Kundschaft will. Also das man den Azubi A sagt er soll Telefonate vom Kunden B nicht an den ausgelagerten Kundenservice C durchstellen sondern direkt zum Cheffe. MfG,
Ist doch immer das selbe: Rezession ist immer, ausser es wird wieder mal Oel gefunden oder ein neuer Weltkried steht vor der Tuer. Gebremst ist das Wachstum immer- der Arbeiter in der Firma bekommt 1 cent, der Mann in Nadelstreifen bekommt 90 cent, und sitzt nur da und gibt Anweisungen, die oft alles nur schlimmer machen. Jedes Jahr wird alles teurer also wer sein Geld zur Sparkasse bringt ist schoen dumm. Das Jobcenter hat keine Jobs- ausser fuer Damen die paarweise herumsitzen, nichts machen und dich aggressiv anschreien und wegschicken. Bald sind wieder Wahlen und es werden bunte Plakate gedruckt mit ueberlebensgrossen Fratzen- dafuer gibts doch jetzt Facebook? In der Schule wirst du bewertet wie gut du auswendig lernen kannst was im Lehrplan steht- was du draussen in der Welt wirklich kannst oder wieviel du nach 2 Jahren noch wirklich weisst, interessiert niemand. Darum teilt dir Siemens Fujitsu z.B. mit dass Sie jemand suchen um einen neuen ganz tollen Mikrocontroller zu entwickeln, und das gute Noten sehr wichtig sind. 2 Jahre spaeter werden dann keine Kontroller mehr hergestellt von Fujitsu, die HR Dame ist nicht mehr kontaktierbar im Internet kannst du aber sehen dass sich die Kontakt email ein paar mal geaendert hat. Ist wohl in Tokio mal wieder jemand vom Dach gesprungen.
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