Forum: HF, Funk und Felder 433 Mhz Signal dekodieren


von mi c. (unicum)


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Moin,

ich bin wieder mit meinem Reifendrucksensoren beschäftigt.
Da es schwierig ist die Hardware der Sensoren zu bestimmen, weiß ich 
nicht um was es für eine Modulation handelt. Daher habe ich das Signal 
sowohl mit einem FM-Empfänger als auch mit einem AM-Empfänger 
aufgezeichnet.

Das erste Bild zeigt zwei Aufzeichnungen, die obere Aufzeichnung wurde 
mit einem AM-Empfänger, die untere mit einem FM-Empfänger aufgezeichnet. 
Die Aufzeichnungen sind nicht zeitgleich. Man kann die Datenpakete 
deutlich erkennen.

Meine erste Frage ist nun, warum startet die Schwingung im Datenpaket 
des AM-Datenpakets oberhalb von null und pendelt sich erst nach kurzer 
Zeit um null ein?

Das nächste Foto zeigt den Anfang zweier Datenpakete, oben AM unten FM. 
Es handelt sich hier um zwei verschiedene Sensoren und die Drücke.

Wenn ich das richtig sehe haben wir drei unterschiedlich lange Pulse. 
Interessant ist auch der Puls bei 0,075 Sekunden. Dort sind zwei Pulse 
ganz dicht beinander und ab da wiederholt sich die Sequenz wieder. Das 
heißt ein Datenpaket enthält viele Redundante Daten, warum tut man das? 
Ich hätte eher erwartet, dass man viele Datenpakete hintereinander 
sendet, falls mal eins verloren geht.

Warum sind die Signale von FM und AM so ähnlich und um was für eine 
Codierung könnte es sich hier handeln?

: Bearbeitet durch User
von mi c. (unicum)


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Noch ein paar Gedanken meinerseits:

NRZ wird es nicht sein, da wenn der Druck null ist, kein Langer 0-Puls 
zu finden ist.

Ich hätte eher auf Manchester getippt, aber wir haben hier drei 
Unterschiedlich lange Pulse.

von ma ri (Gast)


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mi cu schrieb:
> Meine erste Frage ist nun, warum startet die Schwingung im Datenpaket
> des AM-Datenpakets oberhalb von null und pendelt sich erst nach kurzer
> Zeit um null ein?

Weil sich der Empfänger über das plötzlich auftretende 
Hochfrequenzsignal erschrickt und die Regelung erstmal anspringt.
Zu Anfang erkennt man das regelmäßige Synchonisationssignal, damit der 
Empfänger eine Chance dazu hat, bevor die eigentlichen Daten folgen.

von mi c. (unicum)


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>Weil sich der Empfänger über das plötzlich auftretende
>Hochfrequenzsignal erschrickt und die Regelung erstmal anspringt.
>Zu Anfang erkennt man das regelmäßige Synchonisationssignal, damit der
>Empfänger eine Chance dazu hat, bevor die eigentlichen Daten folgen.

Ah ok, aber ist die Preambel in diesem Fall nicht etwas kurz?

Ich habe gelesen, dass manche Reifendrucksensoren, sowohl AM als auch FM 
senden damit sie ein breiteres Spektrum an Universal-Lesegeräten 
unterstützen.

Hat denn niemand eine Idee zur Datenkodierung?

von Fruchtig (Gast)


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mi cu schrieb:

> Hat denn niemand eine Idee zur Datenkodierung?

Setzt dich hin und schreibe brav Nullen und Einsen für die schmalen und 
breiten Signale (oben): 
http://www.mikrocontroller.net/attachment/227295/am_fm_vergleich.png

von Sven (Gast)


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Mach mal nochmehr messungen Am 1.Bild mit 0/1 drangeschriben.
Möglichst einige Messungen bei gleichbleibendem Druck und einige bei mhr 
oder weniger druck

Um welchen sensor handelt es sich eigentlich ? Wenn andere sich schon 
die Arbeit machen darüber nachzudenken könnten sich ja bei Erfolg auch 
alle darüber freuen.

von mi c. (unicum)


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Hmm aber wir haben doch drei unterschiedliche Pulslängen?! Daher hatte 
ich mir diese einfache Kodierung schon aus dem Kopf geschlagen.

von Sven (Gast)


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3. Länge könnte ein Start oder Ende signal sein oder sowas "unwichtiges"

Erstmal würde ich gucken ob ein Muster erkenntlich ist. Bits deren 
kombination wiederkehren. Ich denke kaum das Reifendrucksensoren 
verschlüsselt sind. Zu erwarten ist mindestens eine Seriennummer und der 
Druck. ggf wird es noch bits für Baterie geben.

von mi c. (unicum)


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Tatsächlich, der längste Pulse tritt in gleichen Abständen auf. Wen man 
ihn ausser acht lässt dann kann man Manchester anwenden. Ein Datenpaket 
enthält dann 7*13 bits. 13 bits sind jeweils von zwei langen high pulses 
eingeschlossen. Ich kann jedoch noch nicht die Informationen in den Bits 
finden.

Warum ist das wohl so gemacht, das die 7*13bits in den die Informationen 
stecken sich ständig innerhalb eines Datenpaketes wiederholen?
Ich hätte eher erwartet das man ein Datenpaket das einmal die 
Information enthält öfters zu verschicken anstatt die Information 
mehrfach in ein Datenpaket zu stecken.

von Sven (Gast)


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Gleiche Daten mehrfach in einem Paket hmm Doppelt dann würd ich sagen 
zum Vergleich sonst fällt mir dazu wenig sinvolles ein.
Bleibt denn das Datenpaket immer Identisch ?
verändert sich am Paket irgendwas wenn du den Druck veränderst?
Hast du mehrere Sensoren ? Worin unterscheiden sich Die Pakete der 
verschiedenen Sensoren?
Was sagt der empfänger zum Druck.

Wie gesagt schieb doch noch ein paar mehr Informationen durch dann kann 
ich mitraten.

Wenn du einen 433mhz Sender hast kannst du das Signal nachbauen und 100% 
identisch abgeben. Bei erfolg einzelne Bits verändern und gucken was bei 
rauskommt.

von Olli Z. (z80freak)


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Ich beschäftige mich gerade ebenfalls damit. Mein Fahrzeug hat VDO 
Sensoren vom Typ S180020 drin. Habe mir darüber schon etliche Infos über 
die FCC ID besorgen können. Jetzt will ich dem Teil mal mit Funk zuleibe 
rücken.

Zum Empfang der Botschaften sollte mir ein handelsübliches Funkmodul mit 
433,92 MHz ausreichen. Der Sensor arbeitet mit FSK. Laut FCC Datenblatt 
verwendet er nen Manchester Code mit 9600 Baud. Das sollte also doch 
recht einfach gehen, oder?!

Im FCC Dokument wird auch ein "WUP" genannt, welcher nach(?) dem Signal 
folgt. Vielleicht interpretiere ich das auch nur so. Sowas würde doch 
eigentlich nur Sinn machen, wenn der Sensor das VOR einer Übertragung 
sendet, damit sich ein Empfänger aktivieren kann. Vielleicht weiss ja 
jemand was darüber...

Um den Sensor zu aktivieren, sodass er sofort sendet und nicht erst wenn 
er meint der Reifen rollt, bzw. nach 13 Stunden einmal, muss man ihm auf 
dem 125 khz Band ein Sigal senden. Darüber schweigt sich das FCC 
natürlich aus. RFID sendet doch auf dieser Frequenz. Meint ihr, das ich 
mit einem einfachen RFID Sender/Empfängermodul dem Signal auf die 
Schliche kommen kann? Oder gibt es da auch wieder Besonderheiten?

von Michael (Gast)


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Warum fragst Du nicht einfach den Hersteller nach einer Dokumentation.

Im Normalfalle bekommst du die sogar als interessierter Laie wenn du 
freundlich fragst.

von Tip-Geber (Gast)


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Da werden sie geholfen:

     https://gnuradio.org/

Das Ding zu lernen, lohnt sich.

von D'oh! (Gast)


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Michael schrieb:
> Im Normalfalle bekommst du die sogar als interessierter Laie wenn du
> freundlich fragst.

Im Märchenland vielleicht. Träum schön weiter. In der realen Welt musst 
du das selber herausfinden.

von Joe F. (easylife)


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von Olli Z. (z80freak)


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Es gibt TPMS Chips diverser Hersteller. Ein paar davon bieten die 
Datenblätter frei zum Download. Hier habe ich mal reingeschaut und dort 
wird ein vergleichbares Protokoll auf dem LF gesprochen (1/3 zu 2/3 
PWM).
Ich möchte gern wissen ob ich als LF Sender/Empfänger eine beliebige 
RFID-Kombi hernehmen kann?

von Olli Z. (z80freak)


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Die RDKS-Sensoren in meinem Ford werden von VDO verkauft (Typ 
"S180084730Z"). Hersteller ist "Continental". Der darin verbaute Chip 
ist aber sicher weder von VDO noch von Conti entwickelt.

Ich tippe auf Infineon SP37 (der hätte aber "ASK" und nicht "FSK" bei 
der 125 khz Empfangsschnittstelle), aber es kämen auch genügend andere 
in Frage (Microchip, etc.). Hat jemand ne Idee wie ich das heraus 
bekomme, ohne einen Sensor zu schlachten?

: Bearbeitet durch User
von Olli Z. (z80freak)


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Ich habe mir nun einen 433 MHz Digitalempfänger gebastelt und an einem 
LA mit Laptop verbunden. Ein Test mit meinem Funkschlüssel und einer 
Steckdosenfernbedienung zeigt hier auch Signale.

Leider sind da so viele Störungen in der Luft und das RDKS Signal kommt 
so selten, das ich praktisch nichts erkennen kann.

Wie könnte ich das Signal noch besser isolieren/empfangen?

von Günter Lenz (Gast)


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mi cu schrieb:
>Meine erste Frage ist nun, warum startet die Schwingung im Datenpaket
>des AM-Datenpakets oberhalb von null und pendelt sich erst nach kurzer
>Zeit um null ein?

Es gibt irgendwo ein Koppelkondensator im Signalweg.
AM-Demodulation geschieht nun mal durch gleichrichten.
Das Ergebnis hat also einen Gleichspannungsanteil.
Ein Kondensator kann keinen Gleichstrom übertragen.
Dieses nach unten gleiten ist der Aufladevorgang des
Koppelkondensators. Wenn dieser sich im Oszillograf
befindet, kann er mit einem Schalter überbrückt werden,
also den Oszillograf auf Gleichspannungsmessung schalten.
Die nächste Frage ist, ob der Datenstrom (also die Nullen
und Einsen) gleichspannungsfrei ist, wenn nicht, dürfen
keine Koppelkondensatoren und keine Übertrager im
Signalweg liegen.

von Graf Oszillo (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Wenn dieser sich im Oszillograf
> befindet, kann er mit einem Schalter überbrückt werden,
> also den Oszillograf auf Gleichspannungsmessung schalten.

Wat?
Was für ein Schalter? Und wer oder was schaltet wann und warum den 
Oszillograf auf DC?
Was laberst du?

von meckerziege (Gast)


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Mit welchem Programm und welcher Hardware hast du aufgezeichnet?
Ist es möglich, dass du hier die I/Q Samples bereitstellst (=die 
Rohdaten es ADCs im Empfänger)? Dann könnte man besser draufschauen. 
Gnuradio kann das beispielsweise, sofern du ein passendes SDR dazu hast.


Das zweite Bild von dir (FM?) sieht sinnvoll aus. Ich würde hier auf 
Manchestercoding tippen. Ist eine Abfolge von 0->1 bzw. 1->0, wobei 
diese Übergänge die eigentliche Dateninformation darstellen. Such danach 
im Internet, da gibts sehr viel dazu.

Der typische Wechsel (101010101...) am Anfang ist dafür da, dass sich 
der Empfänger aufsynchronisieren kann bzw. hochstarten kann.

Falls jetzt jemand meckert: Ja, es sind Codeverletzungen enthalten. Dies 
ist aber so üblich, dies wird beispielsweise oft an Paketgrenzen 
verwendet. Oder was man auch immer damit markieren will.


Hatte damit mal beruflich zu tun, kann aber nicht mehr dazu schreiben...

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