Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Quellendurchschaltung mit einem Taster


von Christian M. (sirvivor)


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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum, wenn das Thema nicht in diese Kategorie 
gehört, bitte verschieben.

Zu meinem Problem:

Für einen Vorverstärker brauche ich noch eine Umschaltung zwischen den 
ganzen Audioeingängen. Insgesamt 5 Eingänge.

Mit 5 Tastern und einer entsprechenden Anzahl an Logik-ICs ist das 
ansich erstmal kein Problem. Nur möchte ich das ganze mit nur einem 
Taster machen:

Kanal 1 ist aktiv, man drückt auf den Taster und Kanal 1 ist deaktiviert 
und Kanal 2 ist aktiv.
Kanal 2 ist aktiv, man drückt auf den Taster und Kanal 2 ist deaktiviert 
und Kanal 3 ist aktiv.

So soll das durchlaufen bis alle Kanäle durchgeschaltet sind und nach 
Kanal 5 soll wieder Kanal 1 wieder aktiv sein.

Die Möglichkeit einen AVR zu programmieren habe ich nicht. Am liebsten 
wäre es mir das mit ICs aufzubauen und ohne Programmierung.

Für jeden Kanal wird ein Relais und eine blaue LED verwendet.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, ich habe die SuFU genutzt und auch sonst 
im Netz nichts gefunden, was mir weiterhilft.

Danke,
Christian

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Christian M. schrieb:
> und eine blaue LED verwendet.

oh, das sind aber spezielle Anforderungen.
Bei roten LED hätte ich helfen können, aber bei blauen .... Vielleicht 
weiß jemand anderes mehr darüber.

von Christian M. (sirvivor)


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Hallo,

wie würde es denn mit roten LED aussehen?
Die Farbe wäre mir zur Not egal.

Danke,
Christian

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
1) prellfreie Taste aus Umschalttaster plus R/S-Flipflop
2) halber 74HC90 als Zähler 0 bis 4
3) zwei 4051 Analogmultiplexer als Eingangsumschalter

Fertsch.
Christian M. schrieb:
> Für jeden Kanal wird ein Relais und eine blaue LED verwendet.

Dann statt des 7490 einen 4017 plus Treiber

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (sirvivor)


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Hallo,

danke für die super schnelle Antwort!

Kannst du mir vielleicht einen Schaltplan dafür geben?
Ich denke bei der verdrahtung wird es letztendlich wieder scheitern.

Gruß,
Christian

von Thomas E. (thomase)


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Christian M. schrieb:
> wie würde es denn mit roten LED aussehen?
Lass dich nicht verscheissern.

Was du brsuchst ist ein Lauflicht, bei dem der Schiebetakt mit dem 
Taster draufgegeben wird. Wäre mit einem µC eine Kleinigkeit. Aber ohne 
wird sich auch was finden. Sogar mit Relais. Gugel das einfach.

mfg.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Für jeden Kanal wird ein Relais und eine blaue LED verwendet.

CD4017.

Taster daref nicht direkt an CLK, sondern muss entprellt werden.

Dafür gibt es je nach Taster einige NMöglichkeiten

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.29.1

Der CD4017 liefert nicht so superviel Strom. Ob er LED und Relais 
schafft, hängt von den benötigten Typen ab, zumindest kann der CD4017 
mit 5 bis 15V laufen.

Angenommen die Relais benötigen 10-20mA bei 5V, bietet sich ein ULN2004 
als Verstärker an.

   +---------------+-----------+------------------+-- +9V
   |      CD4017   |           |                  |
 Taster        +-------+    +-----+               |
   |           |      0|----|     |--Relais--|<|--+
   +-10k-+-----|CLK   1|----|     |--Relais--|<|--+
   |     |     |      2|----| ULN |--Relais--|<|--+
  1k   100nF   |      3|----| 2004|--Relais--|<|--+
   |     |  +--|RES   4|----|     |--Relais--|<|--+
   |     |  |  |      4|----|     |--Relais--|<|--+
   +-----+--(--|ENA   6|--+ +-----+
         |  |  +-------+  |    |
         |  +------(------+   GND
         |         |
   GND --+---------+

von Christian M. (sirvivor)


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Hallo,

was brauche ich denn für einen µC?
Den µC selber, das Interface, die Software und die Kenntnisse, oder habe 
ich das vergessen?

Für ein mal programmieren würde sich das nicht lohnen.

Anstelle der LEDs könnte ich bei einem solchen Lauflicht doch die Relais 
mit Transistoren treiben, oder?

Guugle spuckt unter "LED Lauflicht mit manuellem Schiebetakt" bloß 
sieben Ergebnisse aus, die mich alle nicht weiterbringen.

Gruß,
Christian

von Tom (Gast)


Angehängte Dateien:

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Je nach Hersteller/Datenblatt hat der CD4017 einen 
Schmitt-Trigger-Eingang an CLK oder auch nicht.

Wenn man sowieso einen CD4093 zur Entprellung benutzt, kann man mit den 
ungenutzten Gattern und R+C die Schaltung beim Einschalten in einen 
definierten Zustand bringen, wie in der (ungetesteten) Schaltung im 
Anhang. Oder ist irgendwie festgelegt, in welchem Zustand der CD4017 
startet?

von Martin S. (led_martin)


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Hallo,

mit einem ganz gewöhnlichen Schieberegister ist es vielleicht am 
einfachsten (Was die Anzahl der Bauteile anbelangt). Das Schieberegister 
wird vom Taster getaktet, hier sehr gut entprellen! An die ersten vier 
Ausgänge kommt ein NOR mit 4 Eingangen, der Ausgang von dem NOR kommt an 
den Daten-Eingang des Schieberegisters. So wird in das erste Flip-Flop 
eine '1' übernommen, wenn die ersten 4 Ausgange '0' ausgeben, so folgt 
auf eine '1' am 5. Ausgang Eine am ersten Ausgang. An die ersten 5 
Ausgänge des Schieberegisters NPN-Transistoren (Basiswiderstand nicht 
vergessen), die die Relais, und auch die LEDs steuern. Müssen die LEDs 
nicht besonders hell sein, könnte man sie auch zwischen die 
Schieberegister-Ausgänge und die Basen der Transistoren schalten, so daß 
sie vom Basisstrom durchflossen werden, so 1 mA - 2 mA wirst Du da eh 
brauchen. Die Basiswiderstande sind dann gleichzeitig die Vorwiderstande 
der LEDs, sie müssen dann auch kleiner werden, da sich die Spannung dort 
ja um die Flussspannung der LED verringert. Die Freilaufdioden für die 
Relaisspulen nicht vergessen, sonst hast Du ganz schnell kaputte 
Transistoren. Eventuell muss der Reset des Schieberegisters passend 
beschaltet werden, daß nicht, nach dem Einschalten, mehrere Quellen 
gleichzeitig aktiv sind. Wenn die Relais Umschaltkontakte haben könnte 
man die Kontakte so verschalten, daß trotzdem nur eine Quelle aktiv ist, 
und die Quellen nicht gegeneinender arbeiten können.

Mit freundlichem Gruß - Martin

von Christian M. (sirvivor)


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Hallo,

danke für eure Schaltungen, beide habe ich mir angesehen.

MaWin:
- Kann ich den ULN2004 auch durch Transistoren ersetzten? Die bezwecken 
doch das selbe, oder?

Tom:
- Was genau meinst du mit Zustand? Das Relais was als erstes anzieht, 
wenn die Schaltung Spannung bekommt?
- Wie viele Relais kann ich mit deiner Schaltung ansteuern? Eigentlich 
muss ich dann doch nur den "Draht" der über das Gatter den Reset 
Anschluss ansteuert immer einen Pin weitersetzen, oder?
- Bleibt der Ausgang an IC2D offen?

Gruß,
Christian

von Christian M. (sirvivor)


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Hallo Martin,

auch an dich ein großes Danke.

Allerdings verstehe ich nur den halben Text, denn mit der Logik habe ich 
es nicht so. Höchstens die Grundlagen mit AND, OR, INV Gattern und 
FlipFlops.

Das mit den Schieberegistern verstehe ich auch nicht ganz.

Gruß,
Christian

von Martin S. (led_martin)


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Hallo Christian,

das Prinzip ist dem der Schaltungen der anderen User recht ähnlich, nur 
mit anderen Bauteilen. Mein Beitrag hat sich ja auch zeitlich mit denen 
der Anderen überschnitten. Vom Aufwand schenkt sich das eigentlich nicht 
viel. Ein Schieberegister ist ein Baustein mit einer Reihe von 
hitereinandergeschalteten D-Flip-Flops, mit jedem Taktimpuls übernimmt 
jedes Flip-Flop den Zustand von seinem Vorgänger, so wandert ein 
Bitmuster durch diese Reihe, durch die Beschaltung des Eingangs mit dem 
NOR wird erreicht, daß dieses Bitmuster aus einer einzelnen '1' besteht, 
die von Ausgang zu Ausgang weitergereicht wird. Gegenüber der Schaltung 
mit dem CD4017 hat die Schieberegister-Lösung einen Nachteil: Nach dem 
Einschalt-Reset sind alle Ausgänge '0' -> Keine Quelle ausgewählt, erst 
nach dem ersten Tastendruck ist Quelle Nummer 1 ausgewählt.

Den ULN2004 kannst Du durch Transistoren ersetzen.

Ja, der Ausgang von IC2D in der Schaltung von Tom bleibt offen. Dieses 
4. Gatter wird nicht benutzt, die unbenutzten Eingänge von 
CMOS-Schaltungen sollten aber immer auf definierte Pegel gelegt werden, 
da ihr Zustand sonst undefiniert ist (Sie sind sehr hochohmig), bei 
nicht eindeutigem Pegel an den Eingängen steigt auch die Stromnaufnahme 
von CMOS-Bausteinen stark an, da dann durch 'halboffene' 
MOS-Transistoren Querströme fliessen.

Mit freundlichem Gruß - Martin

von R. H. (m-c)


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Christian M. schrieb:

> Zu meinem Problem:
>
> Für einen Vorverstärker brauche ich noch eine Umschaltung zwischen den
> ganzen Audioeingängen. Insgesamt 5 Eingänge.
>
> Kanal 1 ist aktiv, man drückt auf den Taster und Kanal 1 ist deaktiviert
> und Kanal 2 ist aktiv.
> Kanal 2 ist aktiv, man drückt auf den Taster und Kanal 2 ist deaktiviert
> und Kanal 3 ist aktiv.
>
> So soll das durchlaufen bis alle Kanäle durchgeschaltet sind und nach
> Kanal 5 soll wieder Kanal 1 wieder aktiv sein.
>
> Die Möglichkeit einen AVR zu programmieren habe ich nicht. Am liebsten
> wäre es mir das mit ICs aufzubauen und ohne Programmierung.
>
> Für jeden Kanal wird ein Relais und eine blaue LED verwendet.

Muss es zwingend ein Relais sein?

Ich empfehle einen 4017 und 2x 4066 als Analogschalter, sollte 
schaltungs- und aufwandsmäßig am einfachsten sein. Der 4017 sollte 2mA 
für blaue Low-Current LEDs aufbringen können.

von Icke ®. (49636b65)


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Christian M. schrieb:
> Für ein mal programmieren würde sich das nicht lohnen.

Sicher. Wenn du aber erst dahinter kommst, wie spielend einfach sich 
viele Aufgaben mit einem µC lösen lassen, für die man ansonsten 
aufwendige herkömmliche Schaltungen bauen muß, dann wirst du den 
Einarbeitungsaufwand ganz sicher nicht bereuen.

von Thomas E. (thomase)


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Bevor du dir einen Wolf bastelst, folgender Vorschlag:

Du schickst mir einen Brief mit einem frankierten Rückumschlag und einem 
Euroschein deiner Wahl und ich schicke dir einen programmierten 
8-Pin-Controller mit 5 Ausgängen und einem Eingang für den Taster. Die 
LEDs bis 20mA kannst du direkt, natürlich mit Vorwiderstand, 
anschliessen, die Relais über ULN2003 oder Transistoren. Ausgänge Active 
High, Taster gegen GND. Wenn gewünscht, merkt er sich die letzte 
Einstellung.

Schick mir eine PN, wenn das für dich in Frage kommt.

mfg.

von R. H. (m-c)


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R. H. schrieb:
> liebsten
>> wäre es mir das mit ICs aufzubauen und ohne Programmierung.
>>
>> Für jeden Kanal wird ein Relais und eine blaue LED verwendet.
>
> Muss es zwingend ein Relais sein?
>
> Ich empfehle einen 4017 und 2x 4066 als Analogschalter, sollte
> schaltungs- und aufwandsmäßig am einfachsten sein. Der 4017 sollte 2mA
> für blaue Low-Current LEDs aufbringen können.

Bei Conrad gibt es fertige Lauflichtbausätze - einer mit 6 Kanal und 
cmos Inverter als Ausgang, ein anderer (10Kanal) mit bereits 
Ausgangstransistoren für die Relais.
Es wären nur noch kleine Änderungen (Freilaufdiode, ...) - ansonsten hat 
man halt eine fertige Platine und muss sich nicht selbst eine Platine 
ätzen. Das Angebot im Thread zuvor ist ok, man hats halt dann nicht 
selbst gemacht ;-)

von Christian M. (sirvivor)


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Hallo,

der Nachteil der Schieberegister gefällt mir eigentlich ganz gut, denn 
so ist kein Eingang geschaltet, wenn der Verstärker eingeschaltet wird.

Ja, sollten Relais sein.

Womit programmiert ihr eigentlich? Bzw. was gibt es alles für 
Technologien?

Thomas, danke für das Angebot. Ich werde mir das überlege, 
wahrscheinlich wäre das die einfachste aller Möglichkeiten.

Zum Platinen ätzen habe ich leider auch nicht die Möglichkeit, deswegen 
nutze ich immer Lochrasterplatinen, die finde ich verdammt cool, weil 
man eben alle Freiheiten hat ;)

Ich danke für eure super Antworten.

Gruß,
Christian

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!

Christian M. schrieb:
> der Nachteil der Schieberegister gefällt mir eigentlich ganz gut, denn
> so ist kein Eingang geschaltet, wenn der Verstärker eingeschaltet wird.

Thomas Lösung mit dem Mikrocontroller kann das auch.
Es ist aber auch möglich, den letzten Zustand zu speichern und nach 
einem Stromausfall oder dem Ausschalten wieder diesen Eingang zu wählen.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Christian M. schrieb:
> der Nachteil der Schieberegister gefällt mir eigentlich ganz gut, denn
> so ist kein Eingang geschaltet, wenn der Verstärker eingeschaltet wird.

Das geht mit dem Zähler genauso, indem Du den Ausgang "0" nicht benutzt 
und bis "5" zählst. Da würdest Du allerdings nach "5" immer nach "0" = 
aus kommen. Ist aber vielleicht gar nicht so schlecht...

Gruß Dietrich

von Christian M. (sirvivor)


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Hallo,

auch das wäre nicht falsch.
Ich muss mir das nochmal genau überlegen!

Gruß,
Christian

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