Holz lässt sich im Hobbybereich im Gegensatz zu Metall oder Kunststoffen ja sehr gut zu Gehäusen verarbeiten und sieht schön aus, wenn man nicht gerade MDF Platten verwendet. Daher möchte ich solche Gehäuse aus Holz für meine kleinen Elektronik Bastelprojekte verwenden, wie sieht es da aber mit dem Brandschutz aus? Die Bastelprojekte sind alles Sachen, die Spannungen von weniger als 12 V haben, meistens sind es sogar deutlich weniger, also oft nicht mehr als 5 V und höchstens 500mA. Stark beanspruchte Bauteile, wie z.B. Transistoren bekommen natürlich einen kleinen Metallkühlkörper. Muss man sich da wegen dem Holz irgendwelche Sorgen machen und wie handhabt ihr das? Verwendet ihr Holz für Gehäuse?
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Die ganzen Boxen aus selbst verlöschendem Kunststoff sind so billig und ebenfalls gut zu verarbeiten, da pack ich das lieber dort rein, bevor es irgendwo an Holz liegt. Außerdem natürlich immer schöne Schutzbeschaltung, insbesondere Strombegrenzung.
Der erste Fernseher meiner Eltern hatte ein Holzgehäuse. Obwohl der
immer recht heiss wurde ist er in den rund 20 Jahren Betriebszeit nicht
abgebrannt.
Mein erstes (Röhren)-Radio im Holzgehäuse ist in seinen rund 30 Jahren
Betriebszeit nicht abgebrannt.
Meiner Oma ihre Plattenspieler-Radio-Kombination (Plattentruhe) aus Holz
ist in seiner rund 30 Jahren Betriebszeit nicht abgebrannt.
usw, usw .....
Und das waren alles Geräte mit 220 Volt Betriebsspannung und Leistungen
> 20 Watt.
Es spricht absolut NICHTS gegen ein Holzgehäuse!
Ulli
Holugehäuse müssen (ab einer bestimmten elektrischen Leistung?) brandschutzimprägniert sein. Es gibt fertiges Sperrholz, oder man tunkt das Holz in Boraxlösung.
Woodplank schrieb: > Die Bastelprojekte sind alles Sachen, die Spannungen von weniger als 12 > V haben, meistens sind es sogar deutlich weniger, also oft nicht mehr > als 5 V und höchstens 500mA. Bei der Leistung ist das nach meiner Meinung problemlos machbar. Einfach mal ausprobieren schadet nie!
etec schrieb: > Einfach mal ausprobieren schadet nie! Natürlich kann man das einfach mal ausprobieren, ob das Gehäuse den Vorschriften genügen würde. http://m.made-in-china.com/product/687264222
etec schrieb: > Bei der Leistung ist das nach meiner Meinung problemlos machbar. Was hat das mit der Leistung zu tun? Jedes kleine Feuerzeug mit nun wahrlich nicht allzu großer Leistung kriegt ein Stück Holz in Brand gesetzt. Der einzige "Gegner" dabei ist die Wärmeleitfähigkeit des Holzes.
W.A. schrieb: > Jedes kleine Feuerzeug mit nun wahrlich nicht allzu großer Leistung Unterschätze mal Feuerzeuge und Kerzenflammen nicht. Die bringen 100 Watt. Letztlich ist entscheidend, ob die Entzündungstemperatur zusammen kommt. Daher hat UL ein Limit bei kleinen Leistungen unterhalb derer Brandschutz verzichtbar ist. Ich weiss aber nicht, wie klein die waren.
Um auf Nummer Sicher zu gehen, kann man ja ein paar Thermo-Sicherungen an strategischen Stellen im Gehäuse unterbringen und die Stromversorgung durch diese durchleiten. Wird es irgendwo zu warm, schaltet sich die Kiste ab.
Ulli B. schrieb: > Es spricht absolut NICHTS gegen ein Holzgehäuse! Doch. Der "Stand der Technik". Nur weil in einem alten Haus mit klassischer Nullung nie etwas abgebrannt ist und auch nie jmd einen tödlichen Stromschlag erlitten hat, wird die Installation im Neubau und bei Sanierung wieder so aufgebaut... Ich packe auch nichts in Holzgehäuse. Entweder Kunststoff oder Metall. Gruß Max
Ein tödlicher Stromschlag bei 12V / 500mA. Sicher doch. Und die Modelleisenbahn bitte nur auf Keramik-Grundplatten mit Silokonüberzug aufbauen, Holz ist nicht mehr Stand der Technik! ;-) Irgendwas Netzspannung Führendes würde ich auch nicht gerne in ein Holgehäuse bauen, aber Bastelkram - lasst doch mal die Kirche im Dorf.
René B. schrieb: > Die ganzen Boxen aus selbst verlöschendem Kunststoff sind so billig und > ebenfalls gut zu verarbeiten, da pack ich das lieber dort rein, bevor es > irgendwo an Holz liegt. Mag sein, aber die sehen nicht besonders schön aus. Holz dient ja auch dazu, um optisch etwas herzumachen.
Privat kann ja jeder tun was er will (oder bezahlen kann). Für profesionelles Gerät (Gewerbe/Industrie) hat das Gehäuse den Anforderungen zu genügen. Das kann u. U. auch mit Holz erreicht werden. Vereinfacht formuliert, ein Isolierstoff muß wenn er im Fehlerfall kokelt/brennt nach Unterbrechung der Energiezufuhr selbstverlöschend sein. Bsp. EN 60335-1, Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke". Kap. 22.21 Holz, Baumwolle, Seide, normales Papier und ähnliche faserige oder hygroskopische Werkstoffe dürfen nicht als Isolierung verwendet werden, wenn sie nicht imprägniert sind. (Was auch schon gesagt wurde) In Kap. 30 wird Wärme und Feuerbeständigkeit abgehandelt. Glühdrahtrüfung und Nadelflammprüfung sind da Stichworte. Holz darf nicht eine Temperatur von 65°C (60°C) erreichen (Schädigung). Kann auch eine Frage sein welche Schutzklasse das Gehäuse haben soll (SKII!). Oder EN 60950-1 "Einrichtungen der Informationstechnik – Sicherheit", siehe Kap. 4.7. Brandbeständigkeit. Und jetzt nicht einzelne Sätze von mir herausziehen, dort (Norm) alles im Zusammenhang lesen.
0100 schrieb: > Privat kann ja jeder tun was er will (oder bezahlen kann). Für > profesionelles Gerät (Gewerbe/Industrie) hat das Gehäuse den > Anforderungen zu genügen. Das kann u. U. auch mit Holz erreicht werden. > Vereinfacht formuliert, ein Isolierstoff muß wenn er im Fehlerfall > kokelt/brennt nach Unterbrechung der Energiezufuhr selbstverlöschend > sein. > > Bsp. EN 60335-1, Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und > ähnliche Zwecke". > Kap. 22.21 > Holz, Baumwolle, Seide, normales Papier und ähnliche faserige oder > hygroskopische Werkstoffe dürfen nicht als Isolierung verwendet werden, > wenn sie nicht imprägniert sind. > (Was auch schon gesagt wurde) > In Kap. 30 wird Wärme und Feuerbeständigkeit abgehandelt. > Glühdrahtrüfung und Nadelflammprüfung sind da Stichworte. Holz darf > nicht eine Temperatur von 65°C (60°C) erreichen (Schädigung). > Kann auch eine Frage sein welche Schutzklasse das Gehäuse haben soll > (SKII!). > > Oder EN 60950-1 "Einrichtungen der Informationstechnik – Sicherheit", > siehe Kap. 4.7. Brandbeständigkeit. > > Und jetzt nicht einzelne Sätze von mir herausziehen, dort (Norm) alles > im Zusammenhang lesen. Super Beitrag, Danke! Wenn es zu einem Brandfall kommen sollte, was ich ja auch selbst vermeiden will, auch wenn es nur Bastelprojekte sind, dann dürften diese Normen Versicherungstechnisch entscheidend sein. Insofern wäre es also wohl am sinnvollsten, wenn ich das ganze in ein Metallgehäuse baue und dieses dann, wegen der Optik mit Holz verkleide. Wäre das ein gangbarer Weg?
Meinst du das ernst? Dann denke mal an die Weihnachtszeit, wo in millionen Räuchermännern aus Holz offene Glut brutzelt.
Michael_ schrieb: > Meinst du das ernst? > Dann denke mal an die Weihnachtszeit, wo in millionen Räuchermännern aus > Holz offene Glut brutzelt. Naja, auch wenn das nur Bastelprojekte sind, so sind sie dauerhaft und rund um die Uhr im Einsatz.
Gerade ist mir noch etwas eingefallen. Wäre es auch okay, wenn ich imprägniertes MDF Platten verwende und diese dann einfach mit meinem gewünschten Vollholz ummantle?
Woodplank schrieb: > Wäre es auch okay, wenn ich imprägniertes MDF Platten verwende und diese > dann einfach mit meinem gewünschten Vollholz ummantle? Dann wäre es nämlich einfach zu verarbeiten und günstig und würde durch das Vollholz dann trotzdem gut aussehen.
Moin Woodplank, das Ummanteln schimpft sich Furnieren. Ist bei Lautsprechern gang und gäbe, allerdings nicht ganz ohne, wenn es nach was aussehen soll. @MaWin: Eine Kerze 100 Watt? Hör doch auf :D Wenn ich mit einer Kerze 50 mL Wasser zum Kochen bringen will, dauert das deutlich länger als 1L mit einem 2 kW Wasserkocher.
Led schrieb: > @MaWin: Eine Kerze 100 Watt? Hör doch auf http://de.wikipedia.org/wiki/Kerze Du hättest auch selber nachschlagen können, dann würdest du nicht dumm bleiben.
Led schrieb: > Wenn ich mit einer Kerze 50 > mL Wasser zum Kochen bringen will, dauert das deutlich länger als 1L mit > einem 2 kW Wasserkocher. Du könntest wenigstens nachträglich den Fehler (d.h. die Lücke) in dieser Argumentation finden. Dann hättest du sogar noch etwas gelernt ...
Wasserkocher hat 20fache Leistung. Also kocht er in derselben Zeit die zwanzigfache menge wasser. basta. da er aber die zwanzigfache menge wesentlich schneller kocht, hat die kerze keine 100 watt. Wer ist hier dumm, häh?
Wenn du eine Aussagekräftige Messung machen willst, solltest du auch die Wärme die an die Umgebung verloren geht messen. Nur weil ein Teil der Wärmeenergie nicht ins Wasser übergeht heißt es noch lange nicht dass er nicht da ist. Sollte die Kerze wirklich 100W haben, hast du mit deinem Versuch nur gezeigt, dass ein Wasserkocher die Wärmeenergie mit weniger Verluste an das Wasser überträgt. Wie sieht dein Versuchsaufbau mit der Kerze eigentlich aus?
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Max H. schrieb: > Sollte die Kerze wirklich 100W haben, hast du mit deinem Versuch nur > gezeigt, dass ein Wasserkocher die Wärmeenergie mit weniger Verluste an > das Wasser überträgt. Wie sieht dein Versuchsaufbau mit der Kerze > eigentlich aus? Ich habe das mal mit einem vergleichbaren Versuchsaufbau nachgestellt. Dazu habe ich, analog zum Heizelement des Wasserkochers, die Kerze vollständig unter den Wasserspiegel gebracht. Nach 3 Stunden Beobachtung hat das Wasser immer noch nicht gekocht, so dass man wohl von erheblich weniger Heizleistung als beim Wasserkopcher ausgehen muss.
Gregor Ottmann schrieb: > Ich habe das mal mit einem vergleichbaren Versuchsaufbau nachgestellt. wahrscheinlich hast du irgend etwas falsch gemacht. Im Prinzip müsste das funktionieren. https://www.youtube.com/watch?v=OH_3k6sVYLA
Die meisten Aktivlautsprecher haben Holzgehäuse und da macht sich auch keiner ins Hemd. Bessere HiFi Geräte haben auch oft Holzgehäuse oder Hauben. Ich baue auch mit Holz wenns passt oder gewünscht wird.
Einer schrieb: > da macht sich auch keiner ins Hemd Natürlich nicht, weil FR imprägniertes Holz verwendet wird. Das wurde schon geschrieben, nur du weisst es schienbar nicht.
Käse! Ich habe hier ein fertiges Rack, da stecken Kilowatt-Endstufen drin und das ist furznormalea Multiplex!
100 Jahre hat es keine Probleme mit Holzgehäusen rund um Radio und Fernsehen gegeben. Auch der Sack voll Heizer – Röhren, Widerstände u. ä. - waren Problemlos. Im Zweifelsfalle imprägnieren und wie schon immer so gemacht: Abstand halten. Sowohl mit Wärmequellen als auch mit (gefährlichen) Spannungsquellen.
Vor hundert Jahren gab es auch noch keinen SL und keinen FI und keine Normen und keine Bastler.
>Vor hundert Jahren gab es auch noch keinen SL und keinen FI und keine >Normen und keine Bastler. Nein, aber man hätte Firmen wie Grundig, SEL und wem auch immer, den Laden zugemacht, wenn die Geräte eine Durchwahl zur Feuerwehr oder zum nächsten Krankenhaus benötigt hätten. Ich gehe aber mal davon aus, dass der FI keine Probleme (höchstens rund um ein eventuelles Netzfilter - wie heute auch) gemacht hätte. Und der SL (PE) ist hier wohl genauso sinnvoll wie bei einem Kunststoffgehäuse.
Amateur schrieb: > 100 Jahre hat es keine Probleme mit Holzgehäusen rund um Radio und > Fernsehen gegeben. Auch vor 100 Jahren war man schon klüger als du und Led und Einer es heute sind. Borax gibt es schon länger und man wusste damit umzugehen.
MaWin schrieb: > Amateur schrieb: > 100 Jahre hat es keine Probleme mit Holzgehäusen rund um Radio und > Fernsehen gegeben. > > Auch vor 100 Jahren war man schon klüger als du und Led und Einer es > heute sind. > > Borax gibt es schon länger und man wusste damit umzugehen. aber halt nicht immer... Es gab durchaus einige Geräte, die für ihre gelegentlich unerwartet große Wärmeentwicklung bekannt waren...
Beim genannten Raduga entstanden auch 700W anstatt obigen 7W und es war nicht Holz, was Feuer fing, sondern die Rückwand aus simpler Pappe.
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