Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Asynchronmotor als Gleichstromquelle


von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Hallo,

mit welcher max. Spannung muss ich rechnen bei folgender Umgebung:

Asynchronmotor (3KW), Sternschaltung 3 x 230 V an Kondensatorbank.
Dahinter ein Gleichrichter mit Siebelko.
Leerlauf und 20% Überdrehzahl.

Reicht da ein 600V Elko oder geht's ev. noch darüber hinaus? 
(keine/minimale DC-Last).


 Kurt

: Verschoben durch Admin
von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

600V wird zu wenig sein. Rechne eher mit Spannungen ab 1kV.

Warum willst du den Motor in Stern betreiben?

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

Nach Drehstrom-Brückengleichrichtung hat man nur noch 4,5% Welligkeit =>

vielleicht geht's ohne Ladekondensator ?

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Helge A. schrieb:
> 600V wird zu wenig sein. Rechne eher mit Spannungen ab 1kV.
>
> Warum willst du den Motor in Stern betreiben?

Das war der erste Gedanke die Spannung niedrig zu halten.
Mir einer 6-er Brücke in Dreieck bekomme ich  U_ss als Gleichspannung.
Mit drei Brückengleichrichtern und Dreieckschaltung müsste es aber 
eigentlich bei U_s, also bei 320V DC bleiben.
Die -Überspannungen- vielen dann nicht so ins Gewicht.


 Kurt

(U_ss = U Spitze_Spitze)

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

U. B. schrieb:
> Nach Drehstrom-Brückengleichrichtung hat man nur noch 4,5% Welligkeit =>
>
> vielleicht geht's ohne Ladekondensator ?

Der/die Verbraucher haben Kondensatoren drin.

 Kurt

von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Die Motorspulen haben 400V AC im normalen Betrieb als Motor. Schaltest 
du die in Stern, kannst du eine 3-phasige Spannung oberhalb 700V 
erwarten. Wenn dir, wie es bei mir der Fall wäre, diese Spannung nit 
geheuer ist: Mit einer Dreieckschaltung bzw. mit einzeln 
gleichgerichteten Spulen kommst du auf "nur noch" ca. 600-800V je nach 
Motor und Resonanzverhältnissen.

Da dein Motor für diese Betriebsart sicherlich nit spezifiziert ist, 
führt an einer versuchsreihe nix vorbei. Ich hoffe, dein Aufbau ist 
stabil genug um dich garantiert nit zu beschädigen ;)

von René B. (reneb)


Lesenswert?

Bei Wechselstromgenerator solltest du eigentlich immer mit 
Spannungsbegrenzung fahren. Das kann man sich schon bei einer normalen 
Lichtmaschine im KFZ ansehen. Ein Leerlauf ist auf jeden Fall zu 
vermeiden.

Durch die Gleichrichtung stellst du eine gleichmäßige Belastung der drei 
Phasen ja schon einmal sicher, du kannst also hinter der Gleichrichtung 
eine Dummyload bei Spannungsspitzen oder Leerlauf zuschalten. Außerdem 
hält es dein Gegenfeld aufrecht und du kommst bei Lastwechsel leichter 
voran.

: Bearbeitet durch User
von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Helge A. schrieb:
> Die Motorspulen haben 400V AC im normalen Betrieb als Motor. Schaltest
> du die in Stern, kannst du eine 3-phasige Spannung oberhalb 700V
> erwarten. Wenn dir, wie es bei mir der Fall wäre, diese Spannung nit
> geheuer ist: Mit einer Dreieckschaltung bzw. mit einzeln
> gleichgerichteten Spulen kommst du auf "nur noch" ca. 600-800V je nach
> Motor und Resonanzverhältnissen.
>
> Da dein Motor für diese Betriebsart sicherlich nit spezifiziert ist,
> führt an einer versuchsreihe nix vorbei. Ich hoffe, dein Aufbau ist
> stabil genug um dich garantiert nit zu beschädigen ;)

Die einzige "Angst" hab ich vor der hohen Spannung am Siebelko.
Bei der LM (René B) im Auto ist das ja durch eine Zenerbegrenzung 
abgefangen.
Das kommt aber eher von der Regelung der LM denn diese muss ja bei 
Lastwechsel erstmal angepasst werden. Beim Asynchronmotor ist ja keine 
da, also wird's auch keine so grossen Überschwinger geben.

Mir schwebt eine Varistorbegrenzung vor, sollte diese zu träge sein dann 
wäre ein sog. "Bremswiderstand" wie er beim FU verwendet wird, also ein 
R der über einen FET angeschaltet wird, sinnvoll.

Die "600..800V" könnte ich ev. noch verkraften, jedoch sollten diese nur 
kurzzeitig anliegen.
Da könnte auch schon ein dicker Elko was ausrichten.


 Kurt

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

Oder ist eine geringere Drehzahl möglich ?

(Dann muss ggf. leider die Kondensatorerregung angepasst werden.)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

U. B. schrieb:
> Oder ist eine geringere Drehzahl möglich ?
>
> (Dann muss ggf. leider die Kondensatorerregung angepasst werden.)

Die Drehzahl ändert nix an der Spannung!
Meine Meinung 1kV für den Elko.
Plus Schutzbeschaltung gegen Ü-Spannung!

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> U. B. schrieb:
>> Oder ist eine geringere Drehzahl möglich ?
>>
>> (Dann muss ggf. leider die Kondensatorerregung angepasst werden.)
>
> Die Drehzahl ändert nix an der Spannung!
> Meine Meinung 1kV für den Elko.

Hm, dann hab ich ein Problem, denn wie sollte ich z.B. dann an ein 
PC-Netzteil ran, das verkraftet das ja nicht.

Rechnerisch bekomme ich ja 340V DC heraus, die kap. 
Blindleistung/Blindstrom wird hier sicherlich eine Erhöhung bringen, 
aber gleich so viel?


> Plus Schutzbeschaltung gegen Ü-Spannung!

Klar, Schaltspitzen an Kontakten und Laständerungen sind hier kritisch, 
das lässt sich mit Varistoren abmildern, einen Shunt-Verbraucher 
("Bremswiderstand") wird man wohl anhängen müssen um Laständerungen zu 
händeln.

Wenns unter 500V bleibt dann müsste es eigentlich zuverlässig zu 
betreiben sein.


 Kurt

(mir fehlt die Erfahrung wie sich z.B so ein kleines Notstromaggregat 
verhält, welche Spitzen hier auftreten).

.
.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

>> Oder ist eine geringere Drehzahl möglich ?
>>
>> (Dann muss ggf. leider die Kondensatorerregung angepasst werden.)
>
> Die Drehzahl ändert nix an der Spannung!

Doch (leider); sonst hätte man endlich ein Perpetuum Mobile ...

von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Deine "rechnerisch 340V DC" kommen ungefähr bei einem 
Brückengleichrichter an 230V~ zustande.
Da du einen dreiphasigen Gleichrichter hast, erzeugst du am normalen 
400V-Drehstromnetz schon 560..590V DC. Dazu kommt eine eventuelle 
Überhöhung durch Resonanz.

Und überhaupt - ein 3kW-Motor zum Betreiben von einem PC? Du mußt fett 
Rechenleistung da stehen haben ;)

von Kurt B. (kurt-b)


Lesenswert?

Helge A. schrieb:
> Deine "rechnerisch 340V DC" kommen ungefähr bei einem
> Brückengleichrichter an 230V~ zustande.
> Da du einen dreiphasigen Gleichrichter hast, erzeugst du am normalen
> 400V-Drehstromnetz schon 560..590V DC. Dazu kommt eine eventuelle
> Überhöhung durch Resonanz.

Rechnerisch ergibt sich 325. Einen dreiphasigen Gleichrichter hab ich 
nicht vorgesehen, sondern drei Brückengleichrichter.
Sternschaltung fällt dann natürlich weg.

Die Resonanz ist eins der Probleme die ich sehe, darum der zuschaltbare 
Widerstand. Dieser soll belasten und somit Resonanzen abwürgen.


>
> Und überhaupt - ein 3kW-Motor zum Betreiben von einem PC? Du mußt *fett*
> Rechenleistung da stehen haben ;)

Das ist doch nur ein Beispiel um die Problematik der hohen Spannung zu 
verdeutlichen.


 Kurt

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.