Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Varistorauswahl


von André M. (killroymenzel)


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Hallo,

Nach einem Triac werde ich ein Varistor und ein Snubber schalten.

Der Triac schaltet mir meine 230V und der Snubber besteht aus 47 Ohm und 
22nF.

Jetzt bin ich gerade bei der Auswahl des Varistors angekommen.
Sehe ich das richtig, dass ich die Nennspannung mit 230V nehmen muss?
Wenn dem so ist, habe ich die Auswahl der Begrenzungsspannung ab 395V!

Mir kommt das ein wenig viel vor, denn bei 395V ist mein Triac und mein 
Verbraucher dahinter doch bestimmt schon hin.

Als SolidState nehme ich den PR32MA11NTZF und mein Verbraucher ist ein 
2,5W-Thermischer Stellantrieb.

Andre

von hinz (Gast)


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47 Ohm ist viel zu wenig, der kleine Koppler verträgt nur gut 1A 
Spitzenstrom. Und als Varistor nimm einen für 275VAC, der Koppler 
verträgt ja 600V Spitzenspannung. Und der Varistor darf klein sein, er 
hat ja einen dicken Vorwiderstand in Form des Antriebs.

von André M. (killroymenzel)


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hinz schrieb:
> 47 Ohm ist viel zu wenig, der kleine Koppler verträgt nur gut 1A
> Spitzenstrom.

Das heisst mind. 270 Ohm.

hinz schrieb:
> Und als Varistor nimm einen für 275VAC

Daher ja die Frage : als Nennspannung oder als Begrenzungsspannung?

Bei Angabe 275V Nennspannung steht dort Begrenzungsspannung: 595V...häh?
Oder der einfachkeithalber: empfehl mir einen. ;-)

hinz schrieb:
> Und der Varistor darf klein sein, er
> hat ja einen dicken Vorwiderstand in Form des Antriebs.

Das ist so nicht ganz richtig.: der Varistor liegt doch parallel dem 
Verbraucher - nicht in reihe.


ZITAT:
Bei geringer Leistung unter 10W kann der R gar in Reihe zum Verbraucher

   +-----+--R--+--Last--o
   |     |     |
 Triac  VDR    C      230V
   |     |     |
   +-----+-----+--------o
ZITAT ende.

So in etwa hätte ich das aufgebaut.
R=270 Ohm
C=22nF
Triac=PR32MA11NTZF
Last=Thermischer Stellantrieb TS+ 5.11 (2,5W)
VDR=?

André Menzel

von André M. (killroymenzel)


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Leider habe ich keine Antwort auf meine gestellte Frage bekommen.

André Menzel schrieb:
> Jetzt bin ich gerade bei der Auswahl des Varistors angekommen.
> Sehe ich das richtig, dass ich die Nennspannung mit 230V nehmen muss?
> Wenn dem so ist, habe ich die Auswahl der Begrenzungsspannung ab 395V!
>
> Mir kommt das ein wenig viel vor, denn bei 395V ist mein
> Verbraucher dahinter doch bestimmt schon hin.

>    +-----+--R--+--Last--o
>    |     |     |
>  Triac  VDR    C      230V
>    |     |     |
>    +-----+-----+--------o


> So in etwa hätte ich das aufgebaut.
> R=270 Ohm
> C=22nF
> Triac=PR32MA11NTZF
> Last=Thermischer Stellantrieb TS+ 5.11 (2,5W)
> VDR=?

Jemand ein Vorschlag, bzw Typennummer?
Sorry, ich hab bis jetzt noch nie mit Varistoren/VDRs gearbeitet.

von MaWin (Gast)


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Ja nun, 275V~ Varistoren leiten unter 375V sicher noch nicht und 
begrenzen erst bei 595V mit vollem Einsatz. Daher ja 600V TRIACs für 
unser 230V Netz, 400V Typen bekommst du nicht geschützt.

von André M. (killroymenzel)


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Danke MaWin , jetzt verstehe ich es besser.

Jetzt weiss ich, welchen Varistor ich suchen muss.


André

von Riegel (Gast)


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Der Widerstand des "Überspannungsdämpfer" R-C Gliedes (das Lieblingswort 
hier) gehört nicht in Reihe zur Last.
Oder habe ich etwas falsch verstanden in Deiner Erläuterung?

von André M. (killroymenzel)


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André Menzel schrieb:
> ZITAT:
> Bei geringer Leistung unter 10W kann der R gar in Reihe zum Verbraucher.


Habe ich gelesen. (Vishay AppNote)

Und da ich nur 2,5W benötige.......

von Riegel (Gast)


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Interessant, das nun immer ein dauerhafter Strom durch die Last fließt 
ist kein Problem?

von Riegel (Gast)


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Oh sorry, auch mit R-C fließt immer ein Strom, nur etwas weniger.

von synch (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bei deiner Schaltung gibt es mehrere Probleme.

* Durch Kondensator fließen auch im ausgeschalteten Zustand ca. 1,7mA. 
Das freut die Regelung (11mA max.) sicher nicht.

* Beim Einschalten gibt es durch den C es einen Stromstoß von 1,2A, der 
zusammen mit dem Einschaltstrom des Stellers "<1A" den Triac vermutlich 
umbringt.

* Am Widerstand tritt eine Impulsbelastung von 400W auf

* Auch der C wird mit ca. 80V/µs stark belastet

In dieser Hinsicht etwas besser ist die Variante mit höherem R und 
Snubber parallel zur Last. Der Varistor am Triac ist bei diesen 
Lastverhältnissen - es sind nur Leitungsinduktivitäten beteiligt, die 
10mH sind schon ein Extremwert - eher homöopathischer Natur und wirkt 
maximal bei direkt in die Leitung eingekoppelten Störungen und kaputtem 
Snubber.

Wenn eine TVS-Diode eingesetzt wird, kann man den Snubber und die damit 
verbundenen Probleme weglassen.

Ich selber würde allerdings normale Relais verwenden. Zum Beispiel 
Finder 34.51.7.xxx oder Fujitsu FTR-LYCAxxx (wg. Isolation und 190/170mW 
Spule).
Die sind wesentlich einfacher abzusichern und unemfindlicher bei 
Misshandlung. Einen möglichen Nachteil hat das Relais - der Laststrom 
liegt bei der angegebenen Minimallast. Wird wegen des Einschaltstroms 
dennoch funktionieren - tatsächliche Probleme treten in erster Linie bei 
reinen Signalkreisen auf.

Gegen die angesprochenen Netztransienten kann für die gesamte Schaltung 
(zwischen L und N) ein passender Varistor (TMOV14RP275M o.ä) eingesetzt 
werden.

von André M. (killroymenzel)


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synch schrieb:
> Wenn eine TVS-Diode eingesetzt wird, kann man den Snubber und die damit
> verbundenen Probleme weglassen.

Das heisst dass ich den Snubber weglasse und dafür dann z.B. eine
SMCJ250CA - DIODE TVS,250V,1.5KW,BI,5%,SMC

parallel zu meiner Last schalten kann.

Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe.

Wobei ich dann noch immer den Triac benutze.
Einen Varistor setze ich natürlich auch ein.

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