Ich weiß dass es nicht gut ankommt, sich hier auszuheulen, aber ich möchte wissen, ob es anderen auch so geht wir mir: Die Leute die was zu sagen haben, werden von jenen Leuten, die keine blanke Ahnung haben, aber dafür tonnenweise heiße Luft von sich geben schlichtweg übertrumpft. Letztlich hatte ich in mühevoller Kleinarbeit ein Problem bis ins kleinste Detail analysiert. Alles passte zusammen, die Lösung lag am Tisch. Als ich das Ergebnis dann vorlegte, war niemand in der Lage, meinen Ausführungen zu folgen, da es überall an den Grundlagen scheiterte. Stattdessen versuchte mir einer meiner Chefs dann dauernd zu erklären, wie man es richtig macht...Ich kam mir dabei vor, wie ein Mathematiker mit Doktorabschluß dem man versucht zu erklären, dass drei die Wurzel aus neun sei, und wie froh man doch sein könne, endlich jemanden gefunden zu haben, der einem das beibringt. Letztlich kam dabei raus, dass sich das noch jemand anderer anschaut bzw. man so weitermache wie bisher, denn wenn bisher 2x2 gleich fünf war, dann können wir auch weiterhin so tun, und brauchen niemanden, der plötzlich sagt es müsse vier sein. Und wenn man dann im Detail zeigt, wo das Problem liegt, mag niemand mehr zuhören, da ich ja "Mathematik" verwende die niemend versteht, und auch so mancher Entwickler sein Gesicht verlierte und eingestehen müsste, sich etwas nicht 100% gut überlegt zu haben. Ich muss zugeben, dass mich derartiges derart frustriert, dass ich schon manchmal daran denke, meinen Job zu wechseln. Die Frage ist aber, ob es wo anders besser zugeht...? Vielleicht hat jemand einen Tip, wie man hier vorgehen könnte.
berufsfrustriert schrieb: > Stattdessen versuchte mir einer meiner Chefs dann dauernd zu erklären, wie man es richtig macht... Das Privileg deines Chefs und wenn dir das nicht passt, dann wirst du selbst Chef werden müssen.
für mich klingt das so, als wenn du deine meinung/ergebnisse viel zu unsicher vertreten hast. stell dir vor auch wenn es für dich so aussieht, als hättest du etwas schwarz auf weiß dargelegt, kann es für andere immmer noch der falsche weg sein. es muss nichtmal richtig sein.
berufsfrustriert schrieb: > Die Leute die was zu sagen haben, werden von jenen Leuten, die keine > blanke Ahnung haben, aber dafür tonnenweise heiße Luft von sich geben > schlichtweg übertrumpft Schön wenn die Leute die keine heisse Luft von sich geben sondern Ahnung haben sogar die sind, die in deiner Firma was zu Sagen haben. Normalerweise ist es andersrum. > Ich kam mir dabei vor, wie ein Mathematiker mit Doktorabschluß dem > man versucht zu erklären, dass drei die Wurzel aus neun sei Na das ist doch super, sagt zumindest, daß der, der dir das beibringen will, sogar fachlich richtig liegt. Auch ein "Mathematiker" sollte bei Dingen, die richtig sind, nicht gleich die Krise kriegen weil ihm das erklärte zu simpel ist, sondern sich freuen, daß es sogar richtig ist. Es kann schlimmer kommen. > manchmal daran denke, meinen Job zu wechseln. Natürlich solltest du das rechtzeitig tun, denn solche (NICHT die, die du oben beschreibst, sondern solche in denen die, die das sagen haben keine Ahnung haben und dir Wurzel aus 9 als 4 verkaufen wollen) Firmen haben auch keine strahlende Zukunft. Aber Vorsicht: 90%, wenn nicht 98% der Firmen sind so. Denn die, die fachlich keine Ahnung haben, haben den ganzen lieben langen Tag nichts anderes zu tun, als ihre Karriere zu fördern. Du hingegen beschäftigst dich lieber mit fachlichen Problemen.
Hi, Irgendwo hab ich mal gehört/gelesen, dass man erkennen kann ein etwas wirklich durchschaut zu haben, wenn man es jemandem erklären kann. Der Spruch hat zwar irgendwo seine Grenzen, aber es steckt schon viel Wahrheit drin, würd ich meinen. Vielleicht kannst du dir mal überlegen, wie du das Problem wirklich ne Ecke simpler darstellen kannst, oder dir Analogien überlegen, die es anschaulicher machen. Aber wie darf ich es verstehen, dass es in deinem Umfeld vollkommen am Grundlagen mangelt, dass Problem zu durchschauen bzw. die Lösung nachzuvollziehen. Wenn ich mir mein Umfeld ansehe, dann sehe ich für typische Probleme auch immer irgendwo Grundlagen bei den Leuten.
Ach wem erzählst du dass, mir ist mal ein eklatanter Fehler in der Berechnung eines Forecasts für eine Gewinnermittlung aufgefallen, dabei war vollkommen klar dass da schön gerechnet wird. Was machst du dann wohl, he? Ist doch klar. Du informierst deinen Chef über den Fehler per email (Dokumentation) und vergisst ihn sofort wieder. Gruß Jonas
Erstens: Du musst an Deinen Präsentationsfähigkeiten arbeiten. Was ich damit meine: In welchem Rahmen war das Problem. Du sagst, es gab schon eine (falsche) Lösung. Funktioniert die? Funktioniert die nicht? Wenn die Lösung falsch war, warum machst sich das nicht bemerkbar? Oder eher wie macht sich das bemerkbar? Mit Deiner (richtigen) Lösung: wie viel Arbeitszeit oder Geld spart die für die Firma. Solche grundlegenden (=radikale) Änderungen muss man vorsichtig platzieren. Hast Du Deine Ergebnisse vorher einem Kollegen zur Überprüfung vorgelegt?
Das ist ganz einfach: Du hast zu viele Details in zu großer Tiefe gezeigt und damit das Auditorium überfordert. Der Aufbau muss andersherum gehen: "Ich habe die Lösung für x. Diese Lösung erspart uns y Kosten im Jahr/bringt y Gewinn pro Jahr. Die Umsetzung der Lösung für x kostet z. Wenn Details gewünscht sind, habe ich hier noch eine ausführliche Erläuterung." Für Details hat in meinem Laden auch keiner mehr Zeit oder Lust, außer, es stand was im Manager-Magazin oder in der BamS, was man erläutern muss.
Oder was auch immer gut kommt, erst die bekannte Lösung ausreichend selber evaluieren, dokumentieren, testen etc. und dann auch im ersten viertel der Präsi vorstellen. Dann langsam die Macken aufzeigend präsentierst du deine Lösung und die Vorteile dieser. Verstehste de? Gruß Jonas
foo schrieb: > Das Privileg deines Chefs und wenn dir das nicht passt, dann wirst du > selbst Chef werden müssen. Damit wird das Problem doch nur verlagert, denn der Chef hat dann ja Kunden, die in die Fußstapfen treten. Michael Bertrandt schrieb: > Firmen haben auch keine strahlende Zukunft. Der Volksmund sagt: Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln. Das ist dann auch meist auf andere Fälle übertragbar. Solche Episoden gehören halt zum Leben. Da kann man nur wechseln und hoffen, dass man nicht vom Regen in die Traufe kommt. Garantien gibts da keine und Nerds sind verbreiteter als man glaubt.
"Was bringt das mir? Was habe ich davon?" Kannst Du diese unausgesprochenen Fragen Deiner Kollegen beantworten?
asdf fragte:
>"Was bringt das mir? Was habe ich davon?"
Drecks-Egoismus-Gesellschaft!
:-(
Gut, da das nun mal so (geworden) ist: Der mit der größten und
schnellsten Schnauze hat Recht. Gib ihm sein Recht, denke nicht
weiter drüber nach -es ist so gewollt. Du wirst bezahlt -das ist
das Wichtigste.
Habe ich auch schon erlebt. Machst mich aber neugierig. Würdest du mir mehr verraten was da ablief? Wie du was erklärt hast, wie lang es ging, wie sie reagiert haben? Welche Reaktion du erwartet hast, usw. Kannst mich gern privat anschreiben: stevenarcher88@yahoo.com
Du musst die Leute von dort abholen wo sie stehen. Versuche deine Präsentation so zu machen, dass sie eine klare Struktur hat. Die Details musst du nicht alle ansprechen. Das Wesentliche muss im Vordergrund stehen. Wenn du eine revolutionäre Neuerung hast, dann musst du die in Etappen einbringen. Ich denke du bist ein Berufsanfänger. Da hat man als Chef und Kollege grundsätzlich erst mal zurecht weniger Vertrauen. Wenn du 3 Jahre dabei bist und bis dahin die meisten Sachen richtig gemacht hast wird dein Wort auch viel mehr Gewicht haben.
Nimm den Rest der Welt, die hier mitliest, auch gleich mit :-) Oder poste dein Problem gleich im Frazenbuch, dann wird es für die Ewigkeit konserviert.
berufsfrustriert schrieb: > Letztlich hatte ich in mühevoller Kleinarbeit ein > Problem bis ins kleinste Detail analysiert. [...] Als > ich das Ergebnis dann vorlegte, war niemand in der Lage, > meinen Ausführungen zu folgen, [...] "Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?“ (Georg Christoph Lichtenberg) Vielleicht sind Deine Zuhörer alle dumm; vielleicht waren Deine Ausführungen auch unverständlich. Welche der beiden Annahmen gibt Dir die Möglichkeit, beim nächsten Mal erfolgreicher zu sein? > [...] > Und wenn man dann im Detail zeigt, wo das Problem liegt, > mag niemand mehr zuhören, da ich ja "Mathematik" verwende > die niemend versteht, und auch so mancher Entwickler sein > Gesicht verlierte ...verlöre... > und eingestehen müsste, sich etwas nicht 100% gut überlegt > zu haben. "Die wichtigste Tugend eines Revolutionärs ist die Geduld." (Lenin bzw. Rosa Luxemburg zugeschrieben) "Man kann keinen Menschen überzeugen, den man nicht wertschätzt." (frei nach Tom DeMarco) > Ich muss zugeben, dass mich derartiges derart frustriert, > dass ich schon manchmal daran denke, meinen Job zu wechseln. Falsche Sichtweise (meiner Meinung nach). Je stärker Deine Lösung von der "traditionellen" Sichtweise (in Deinem Umfeld) abweicht, desto größer ist die Massenträgheit, die Du überwinden musst, um eine Änderung der Richtung herbei- zuführen. Das hat i.d.R. nichts mit bösem Willen oder Dummheit zu tun. Radikal vom Althergebrachten abweichende Gedanken sind den Menschen nicht so leicht zugänglich... das geht mir selbst auch nicht anders. Es ist wichtig, dass Du den gegenwärtigen (für Dich unbefriedigenden) Stand nicht diffamierst, sondern klar darstellen kannst, wie dieser Zustand durch eine Kette naheliegender, vernünftiger Entscheidungen entstanden ist (!). Erst dadurch, dass Du die Vorleistungen der anderen anerkennst, öffnest Du Dir eine Tür zur Verbesserung.
Willkommen in der Realität... 1) Die bestehende Lösung stammt von einem Entwickler der schon länger in der Firma ist, und somit oft mit einer Stimme die mehr Gewicht hat als deine. Viele verstehen da neue/bessere Lösungen als Kritik... gegen Kritik wehrt man sich... 2) Gerade ältere Entwickler sind teils (sicher nicht alle) so weit aus dem theoretischen Wissen draußen, dass sie dir nicht folgen können. Die grösse dies zuzugeben, hat jedoch kaum einer... --> Erkläre deine Lösungen so, dass es auch auch ein 15 jähriges Kind verstehen würde... weil was man nicht versteht, lehnt man meist ab... 3) Sind bei deiner Präsentation mehrere Leute dabei (was ich annehme) überrumple sie nicht mit etwas ganz neuem... Such dir vorher schon "Verbündete" die deine Lösung bereits kennen und dich unterstützen werden... (am besten kommt es leider an, wenn man diese bei etwas um Rat fragt was sie wissen (das man es selbst auch wüsste ist ja irrelevant)) 4) Habe einem gewissen Dummschwätzer auch schon extra so schwach widersprochen das zwar klar war das ich es anders sehe, sich seine Lösung aber durchsetzt... nur damit er bewusst scheitert... 5) scheissegal Gen aktivieren, wenn die scheisse produzieren wollen lass sie halt...
@ berufsfrustriert (Gast) >Ich muss zugeben, dass mich derartiges derart frustriert, dass ich schon >manchmal daran denke, meinen Job zu wechseln. Das ist nur natürlich. Wenn gleich es das Problem nur selten löst. >Die Frage ist aber, ob es >wo anders besser zugeht...? Jain ;-) >Vielleicht hat jemand einen Tip, wie man hier vorgehen könnte. Beitrag "Re: Dunning-Kruger-Effekt in Unternehmen" Kurz gesagt. Die politsch-psychiologische Seite eines Problems hat deutlich Priorität vor dem sachlichen Inhalt! Du kannst 100mal das alles objektiv korrekt machen, wenn du - es nicht mit einfachen Worten dem Publikum vermittlen kannst - und damit nicht alle Leute, die den Status Quo verursacht haben vor den Kopf stößt Hast du verloren!
Ging mir am Anfang meines Jobs genauso. Ich habe mich dann selbst hinterfragt, ob ich an meinen Erklärungen etwas ändern sollte und ich habe Kollegen gefragt, wie sie die Erklärung fanden. Resultat: Ich hatte nicht genügend Selbstvertrauen, was man mir ansah und meine Erklärungen gingen zu schnell ins Detail. Heute bringe ich den Leuten das schonend bei. Zeige den urspünglichen Lösungsweg auf (auch wenn alle darüber Labern, kennt ihn nicht jeder in der Runde) bis das Problem (Rechenfehler etc.) entsteht. Schwenke dann zu deiner Lösung um und gib den Leuten Zeit. Die meisten hinterfragen deinen Lösungsweg, also sei dir sicher in deiner Erklärung! Wirke dabei immer freundlich! Ich bringe zum Schluss oft ein ganz klein wenig (freundlichen) Sarkasmus rein, so dass die Leute mit einem lächeln den Raum verlassen.
Wenn man sich nicht klar ausdrücken kann, ist es ratsam, von den Besten zu lernen: https://www.youtube.com/watch?v=uF6u0S61soI https://www.youtube.com/watch?v=Sgn0dWnfFx4 ;-) MfG Paul
Wahrscheinlich frisch von der Uni und gleich mal das "tolle" Wissen anwenden. Die Lösung vielleicht genauer, aber überflüssig, zu teuer ... Und natürlich haben alle anderen keine Ahnung. Geh zurück zu Mama heulen.
Die technischen Details interessieren niemanden. Finde heraus, was deinen Chef interessiert. (z.B. was bringt es, was kostet es, welcher Aufwand ist nötig) Das faßt du dann als Einleitung zusammen. Sind Details von Interesse, dann kommen Nachfragen. Die beantwortest Du dann, als würdest Du mit einem kleinen Kind reden. (z.B. statt mit mathematischer Formeln um Dich zu werfen umreißt Du grob das Prinzip oder den Ablauf)
p.s.: Ob 2x2 vier oder fünf ist, das liegt oft im Bereich "Messungenaugkeit & Rundungsfehler" und interessiert dann genau niemanden.
Kommt mir bekannt vor. Und jetzt muss ich auch wieder zu diesem ganz normalen Wahnsinn und es ist erst Montag :-(
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