Hallo Freunde der Analogtechnik :-) ich hab einen uralten (1973) Plattenspieler mit integriertem Verstärker erstanden. Das Gerät ist nach ein paar Instandsetzungsmassnahmen meinerseits in einem guten Zustand und läuft sehr sauber. Einzig was mir ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet ist der integrierte Verstärker. Und zwar ist der eine Kanal (Rechts) fast nicht hörbar. Ich habe mal an der Balance bisschen rum gepröbelt, und wenn ich die Lautstärke extrem erhöhe und die Balance ganz nach rechts stelle, dann klingen beide Lautsprecher einigermassen gleich laut. Brauchbar ist das natürlich nicht.... Also habe ich das Gerät mal geöffnet. Innen drin ist der Schaltplan von dem Verstärker. Ich hab den mal abphotographiert und hier hochgeladen: http://files.kooltek.net/lencoamp.jpg Erstens mal ist die Schaltung mit Germaniumtransistoren (!). Das bereitet mir schonmal kopfzerbrechen, weil es da ganz sicher nirgends mehr Ersatztypen gibt :-) Vom BC149 finde ich auch kein brauchbares Datenblatt. Dann werde ich auch nicht ganz schlau daraus, wie die Schaltung funktioniert. Vielleicht kann mich einer aufklären. Dann, was auch sehr komisch ist: Bei dem Schema steht jeweils "Für T1", "Für T2" usw., für jeden Transistor ist da so ein Farbcode (nehme zumindest an dass es ein Farbcode ist) angegeben. Nur: was soll der Farbcode? was kann ich damit anfangen? das ist dann mein zweites Problem.... :-) und dann habe ich noch festgestellt, dass der Verstärker nach ca. 20 min Laufzeit etwas zu klirren beginnt. Das ist hässlich. Mich würde jetzt interessieren, wo ich da zu suchen beginnen könnte. Erstmal die Elkos tauschen, würde ich vermutlich sagen. Das habe ich noch nicht gemacht. Ich glaube aber auch nicht, dass davon das Problem mit der Balance gelöst wird. Wo könnte da der Hund begraben liegen? hat es überhaupt einen Wert, den Verstärker zu reparieren, oder wäre es u.U. klüger, da gleich einen Neuen einzubauen? Bin mal gespannt auf ein paar Kommentare. Bitte nicht über die Bildformate, ich habe das Bild extra auf meinen eigenen Webspace hochgeladen. :-) Gruss: Tobias
Tobias Plüss schrieb: > Bei dem Schema steht jeweils "Für T1", "Für T2" usw., für jeden > Transistor ist da so ein Farbcode (nehme zumindest an dass es ein > Farbcode ist) angegeben. Nur: was soll der Farbcode? was kann ich damit > anfangen? das ist dann mein zweites Problem.... :-) Da geht es (höchstwahrscheinlich) um die Klassifizierung der Transistoren bzgl. der Stromverstärkung. Der Endstufe fehlt es an einer Gleichstromgegenkopplung zur Temperaturstabilisierung des Arbeitspunktes. Das führt auch zu dem: Tobias Plüss schrieb: > dass der Verstärker nach ca. 20 min > Laufzeit etwas zu klirren beginnt. Du wirst die Arbeitspunkte messen und für beide Kanäle vergleichen müssen, um erste Anhaltspunkte zu bekommen.
Hallo, ja nu, das ist halt ganz normale analoge Schaltungstechnik. Ganz links eine rel. hochohmiger Eingangsangsstufe als Kollektorschaltung. http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204133.htm Am Emitter ist eine Klangregelung mit Hoch und Tiefpass. Danach kommt eine verstärkende Emitterschaltung http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204134.htm an der die Balanceregelung dran hängt und danach die Lautstärkeregelung und weiter eine Gegentaktendstufe. Die Endstufentransistoren sind üblicherwrweise gepaart, also ausgesucht auf etwa gleiche Stromverstärkung. Das könnten evtöl. die Farbcodes bedeuten. Unten die Stromversorgung ist eine einfache Längsreglerschaltung. In der kannst du am einfachsten den Transistor durch Si-Tr. ersetzen. Auch die ganzen Transistoren in der Vorverstärkung sollte man durch npn-Si ersetzen können. Dann sind nur die Arbeitspunkte zu überrpüfen und bei Bedarf die Basiswiderstände anzupassen. Bei der Gegentaktendstufe ist die Arbeitspunkteinstellung etwas wichtiger, wenn man diese durch Si ersetzen wollte. Normal gehen Halbleiter nicht so schnell kaputt. Aber Elkos sind mit ziemlicher Sicherheit taub. Diese also immer prophylaktisch tauschen. Dann die Betriebsspannungen und Stromaufnahme prüfen und dann die Arbeitspunkte der einzelnen Stufen kontrollieren. Dann bekommt man das Schätzchen auch wieder zum laufen. Gruß Öletronika
Ja die Lenco AG im Schweizer Emmental hatte in den 1970er Jahren geniale Entwickler, deren Überlegungen heute nur noch schlecht nachvollziebar sind. ;-) Wenn dich die Geschichte der Lenco-Geräte interessiert, habe ich folgendes: http://www.occaphot-ch.com/lenco-1-startseite/
U. M. schrieb: > Auch die ganzen Transistoren in der Vorverstärkung sollte man durch > npn-Si ersetzen können. Wenn du lesen könntest, hättest du erkannt, das es Si-Transis sind. U. M. schrieb: > Normal gehen Halbleiter nicht so schnell kaputt. Aber Elkos sind mit > ziemlicher Sicherheit taub. Unsinn, du gehst von dem jetzigen Elyt-Schrott aus.
Tobias Plüss schrieb: > ich hab einen uralten (1973) Plattenspieler mit integriertem Verstärker > erstanden. Das Gerät ist nach ein paar Instandsetzungsmassnahmen > meinerseits in einem guten Zustand und läuft sehr sauber. Nett. > Erstens mal ist die Schaltung mit Germaniumtransistoren (!). Das > bereitet mir schonmal kopfzerbrechen, weil es da ganz sicher nirgends > mehr Ersatztypen gibt :-) Vom BC149 finde ich auch kein brauchbares > Datenblatt. Darum mußt du dich frühestens kümmern, wenn einer der Transistoren defekt sein sollte. Bis jetzt sieht es nicht danach aus. > Dann werde ich auch nicht ganz schlau daraus, wie die > Schaltung funktioniert. Vielleicht kann mich einer aufklären. Alles Standardschaltungen. Mit dem 220K Poti an T4 stellt man übrigens die Ruhespannung der Endstufe ein. > was soll der Farbcode? was kann ich damit anfangen? Vorserst: ignorieren. > und dann habe ich noch festgestellt, dass der Verstärker nach ca. 20 min > Laufzeit etwas zu klirren beginnt. Das ist hässlich. Aber nicht ungewöhnlich. > Mich würde jetzt interessieren, wo ich da zu suchen beginnen könnte. > Erstmal die Elkos tauschen, würde ich vermutlich sagen. Das habe ich > noch nicht gemacht. Ich glaube aber auch nicht, dass davon das Problem > mit der Balance gelöst wird. Das glaube ich nun aber. Wenn Elkos lecken, dann stimmen Arbeitspunkte nicht. Und wenn Arbeitspunkte nicht stimmen, dann stimmt die Verstärkung nicht. Außerdem ändern sich Elko-Leckströme gerne mit der Temperatur. Das erklärt zwanglos das thermische Weglaufen. Auch Potis werden mit dem Alter nicht besser. Die Halbleiter sind vorerst kein Problem. Wenn überhaupt, dann sind nur die Endstufe und der Transistor in der Spannungsregelung gefährdet (weil thermisch belastet). Aber wenn die durch wären, dann hättest du ein anderes Fehlerbild. > hat es überhaupt einen Wert, den Verstärker zu reparieren, > oder wäre es u.U. klüger, da gleich einen Neuen einzubauen? Die Frage können wir nicht beantworten. Aber ein Schallplattenspieler ist ja doch ein eher nostalgisches Objekt. Zumindest ich würde erst mal versuchen, die Schaltung zu erhalten, bevor ich sie ersetze. Als erstes solltest du mal die Gleichspannungsarbeitspunkte überprüfen. Am Emitter von T1, am Kollektor von T2 und T3 und an den verbundenen Emittern der Endstufentransistoren sollte jeweils ca. die halbe Betriebsspannung anliegen. Wenn das krass verletzt ist, dann mal testweise die Koppel-Elkos auslöten. Wenn es danach stimmt, sind es die Elkos. XL
Die Farbcodes geben den Verstärkungsfaktor der Transistoren an. Das ging bei rot los und ging über die Farbskala bis violett. Um den Fehler auf Vorstufe oder Endstufe einzugrenzen, mal den Balanceregler in die Mitte stellen. Dann die beiden äußeren Kontakte brücken. Sind dann beide Seiten gleich laut, liegt der Fehler in der Vorstufe.
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Axel Schwenke schrieb: > Als erstes solltest du mal die Gleichspannungsarbeitspunkte überprüfen. > Am Emitter von T1, am Kollektor von T2 und T3 und an den verbundenen > Emittern der Endstufentransistoren sollte jeweils ca. die halbe > Betriebsspannung anliegen. Wenn das krass verletzt ist, dann mal > testweise die Koppel-Elkos auslöten. Wenn es danach stimmt, sind es die > Elkos. Das ist selbstverständlich als erstes zu machen. Und dann hab ich mit einen kleinen Schraubenzieher mit angelegten Finger einen Tongenerator simuliert. An die Eingänge der Stufen getippt und man hat von/bis das Brummen gehört, wo die Fehlerstelle liegt. Max. 10 min. würde ich für die Fehlerursache brauchen. Axel Schwenke schrieb: >> und dann habe ich noch festgestellt, dass der Verstärker nach ca. 20 min >> Laufzeit etwas zu klirren beginnt. Das ist hässlich. > > Aber nicht ungewöhnlich. Das kann aber ein Ge-Endtransistor sein. Die können undicht werden und dann läuft der Reststrom weg.
Wenn undicht,dann einfach etwas Germanium nachfüllen … das gibt es ja mengenhaft unter den Germanen.
> Wenn undicht,dann einfach etwas Germanium nachfüllen … das gibt es ja > mengenhaft unter den Germanen. stimmt, auf diese geniale Idee bin ich noch nicht gekommen! Habe gerade in meinem Germaniumschrank geschaut, aber ich habe nichts mehr vorrätig. Überhaupt habe ich leider nur Geranium da. Kann ich das auch verwenden? ;-) Spass beiseite, werde heute Abend mal die Arbeitspunkte messen und weiter hier berichten. Vielleicht finde ich den Fehler so ja schon. @Helge welche Farbe bedeutet welchen Verstärkungsfaktor? Also damit ist h_fe gemeint, oder? @Michael > Das kann aber ein Ge-Endtransistor sein. Die können undicht werden und > dann läuft der Reststrom weg. kann ich die Endstufentransistoren, falls nötig, mit vertretbarem Aufwand durch Si ersetzen oder muss dann die Schaltung grossteils geändert werden? Bei Si sieht man ja statt der 15 Ohm an der Basis oft ein Konstrukt mit einer oder zwei Dioden. Das müsste ich dann ja auch noch mit rein bauen........
Tobias Plüss schrieb: > Mich würde jetzt interessieren, wo ich da zu suchen beginnen könnte. > Erstmal die Elkos tauschen, würde ich vermutlich sagen. Ja. > Vom BC149 finde ich auch kein brauchbares Datenblatt. Kannst BC550 als Ersatz nehmen,
Wart erst mal ab, was du messen tust. Ich würde kein Si nehmen. Da mußt du beide Endstufen ändern. Si hat eine wesentlich höhere Stromverstärkung. Kannst du Stromverstärkung messen? Ersatztransistoren gibt es schon noch, auch als Pärchen. Die Ruhestromeinstellung kann so bleiben. Es ist die einfachste Art. Mein Germanimum-Schrank ist gut gefüllt :-) Axel Schwenke schrieb: > Alles Standardschaltungen. Mit dem 220K Poti an T4 stellt man übrigens > die Ruhespannung der Endstufe ein. Ich denke nicht. Damit wird die Mittenspannung eingestellt. Zur Ruhespannung dienen die zwei 15 Ohm Widerstände. Ist einer ein Thermistor?
Die Schaltung ist absolut low-cost. Es wurde an einer Arbeitspunkstabilisierung gespart und daher müssen die Transistoren nach Stromverstärkung selektiert werden. Die Endstufe hat nichtmal den üblichen NTC zur Temperaturstabilisierung und keine Emitterwiderstände. Es ist daher völlig normal, daß der Arbeitspunkt wegläuft und sie klirrt.
Vertausche mal die Lautsprecher, vielleicht hat einer einen schnöden Kurzschluss. Weisst du schon, ob das Problem in der Endstufe oder in der Vorstufe sitzt? Kann man durch vertauschen der Mittelabgriffe am Lautstärkepoti testen. Die Elkos halte ich für nicht verdächtig wenn nichts brummt - höchstens der 100µ Elko am Eingang könnte Arger machen, was aber unwahrsacheinlich ist. Wäre das ein Tantalelko hätte ich allerdings Bedenken...
Du kannst mal messen, ob die Betriebsspannung stabil bleibt. Wenn der AD162 undicht geworden und dessen Kristall "vergiftet" ist, oder der Elko an seiner Basis "einen weg" hat, dann ist die Stabilisierungswirkung weg und die Arbeitspunkte auch. Miß auch mal in der Mitte der Endstufe, d.h. wo die beiden Emitter der Transistoren verbunden sind die Spannung (ohne Signal) über längere Zeit. Die muß auf beiden Kanälen gleich sein und darf nicht nennenswert weg- driften. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Germaniumtransistoren mit der Zeit "schlechter" werden, weil deren Gehäuse undicht werden und sie nicht passiviert worden sind, weil das nicht ging. Die fangen an zu rauschen, ändern den Stromverstärkungsfaktor und den Kollektor-Emitter Reststrom, daß es eine Freude ist... MfG Paul
Hallo, also, wirklich brummen tut es nicht, nur wenn ich die Lautstärke voll aufdrehe. Aber im Normalbetrieb brummt es nicht mehr als ein modernes beliebiges anderes Audiogerät. Aber ich werd heute Abend mal ein bisschen rum messen, dann werden wir wohl recht schnell sehen was Sache ist(hoffe ich zumindest).
Tobias Plüss schrieb: > ich hab einen uralten (1973) Plattenspieler mit integriertem Verstärker > erstanden.Einzig was mir > ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet ist der integrierte Verstärker. Da es sich hier um eine Kristalltonabnehmer handelt, ist das ein ganz normaler Standardverstärker. Wenn Du nicht Wert auf stilgerechte Reparatur legst, solltest Du ersatzweise einen moderneren Silizium- verstärker einbauen. Entweder als fertiges Modul oder unter Verwendung eines Verstärker-Ics oder, wenn Du lernen willst, mit einer der vielen Schaltungen im INet. Wenn Du den Klangregler weiter verwenden willst, kannst Du ja diesen Teil bis zum Lautstärkepoti getrennt untersuchen. da passen dann auch ganz normale WuW(Wald und Wiesen)-Transistoren. Gruss Harald
Hallo Harald, ja genau, beim Tonabnehmer weiss ich auch nicht soooooo genau Bescheid, was da verbaut ist. "Ronnette" steht drauf, das ist alles. Ich habe gelesen, dass es spezielle Tonabnehmer gibt, bei denen man die RIAA Entzerrung (?) sich ersparen kann, ich vermute dass es so einer ist. Aber keine Ahnung. Kann ich das irgendwie raus finden? In welchem Bereich bewegen sich da die Pegel so? Ich habe den Verstärker mal in Spice simuliert, die Verstärkung ist extrem gross, daher vermute ich dass man es mit sehr sehr sehr geringen Spannungen (1mV ? ) zu tun hat. Habe aber da keine Erfahrungswerte.
Um jetzt die Farbe der Punkte auf den Transistoren einer Verstärkung zuzuordnen müßte ich sehr tief in uralte Handbücher tauchen ;) Grob aus der Erinnerung ging das von x15..20 (rot) hoch bis ungefähr x160..200 (violett). Wenigstens teilweise (z.B. Intermetall, TAG, AEG) wurden die Transistoren beim Hersteller gekennzeichnet. Bei der Spice-Simulation mit den dort hinterlegten Transistoren kommt sicherlich eine hohe Verstärkung raus. Allerdings haben die in deinen Plattenspieler verbauten Transistoren eine wesentlich geringere Verstärkung als die aktuellen Spice-Modelle. Ohne nachzurechnen schätze ich den Verstärker grob auf eine Eingangsempfindlichkeit von 100mV.
Tobias Plüss schrieb: > ja genau, beim Tonabnehmer weiss ich auch nicht soooooo genau Bescheid, > was da verbaut ist. "Ronnette" steht drauf, das ist alles. Ich habe > gelesen, dass es spezielle Tonabnehmer gibt, bei denen man die RIAA > Entzerrung (?) sich ersparen kann, ich vermute dass es so einer ist. Ist es. > Aber keine Ahnung. Kann ich das irgendwie raus finden? Das kann man direkt daran sehen, daß 1. die Schaltung keinen RIAA-Entzerrer hat und 2. der Eingang sehr hochohmig ist (ca. 1M) Der hochohmige Eingang ist es, der gern Brummen einfängt. Deswegen ist bei der Leitung zum Tonabnehmer peinlichst auf Abschirmung zu achten. > In welchem Bereich bewegen sich da die Pegel so? Hoch. So 0.5..1V Spitze-Spitze kommen da raus (ist lange her, aber früher hatten meine Eltern auch einen Plattenspieler mit Kristall-Tonabnehmer). Messen solltest du aber immer erst hinter T1, weil davor ist es hochohmig. XL
Tobias Plüss schrieb: > Ich habe > gelesen, dass es spezielle Tonabnehmer gibt, bei denen man die RIAA > Entzerrung (?) sich ersparen kann, Sagen wir mal so: Er klingt nicht ganz so schlecht, wie ein magnetischer Tonabnehmer ohne Entzerrung. Auch 1973 waren Kristalltonabnehmer nur in Billiggeräten. "Gute" Plattenspieler hatten magnetische Tonabnehmer, denen selbstverständlich Entzerrerverstärker nachgeschaltet wurden. Passende Schaltungen gab es auch mit Röhren. Deshalb erwarte von Deinem Spieler keinen "Superklang". M.W. hatten solche Tonabnehmer einen weiteren Nachteil: Sie nutzten die Platten stärker ab, weil sie eine höhere Auflagekraft erforderten. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > M.W. hatten solche Tonabnehmer einen > weiteren Nachteil: Sie nutzten die Platten stärker ab, weil sie eine > höhere Auflagekraft erforderten. Das ist korrekt - damit zerschleift man sich die Platten geradezu. Gruß Jobst
Hallo hallo habe den Verstärker jetzt mal ausgebaut. Leider ist die Verkabelung eine leichte 'Fehlkonstruktion', sodass man das nur tun kann, wenn man die Kabel durchschneidet :-) Werde dann morgen vor der Arbeit die Elkos tauschen und den Verstärker mal mit dem Labornetzteil speisen um die Arbeitspunkte zu überprüfen. Aber eine Frage habe ich noch zu dem Tonabnehmer: kann man diesen Kristalltonabnehmer ggf. mit etwas modernerem ersetzen, was die Platten nicht so schnell zerstört? Jobst meint, die Platten werden geradezu verschliffen. Das will ich nicht ;-) Habe hier noch paar Bilder von dem ganzen Zeug hochgeladen. http://files.kooltek.net/lenco350/ Gruss Tobias
Tobias Plüss schrieb: > Aber eine Frage habe ich noch zu dem Tonabnehmer: kann man diesen > Kristalltonabnehmer ggf. mit etwas modernerem ersetzen, was die Platten > nicht so schnell zerstört? Theoretisch könnte man den Kristalltonabnehmer durch einen magnetischen Tonabnehmer ersetzen. Der ist zwar nicht "moderner", aber besser. Dazu wäre aber ein grösserer mechanischer Umbau am Tonarm nötig. Unter anderen müsste man dazu ein verstellbares Gewicht zur Einstellung der Auflagekraft einbauen. Gruss Harald PS: Irgendwie bringt mich dieser Thread auf die Idee, meinen alten Dual 1225 mal wieder auszuprobieren...
Kristalltonabnehmer haben noch weitere Nachteile: - sind feuchteempfindlich, wenn dessen aktiver Teil einer aus Seignettesalz ist (zu feuchte Luft auf Dauer reicht da schon) - waren mechanisch betrachtet nicht sehr überlastungsfähig. Beides kann dazu führen, daß ein oder beide Kanäle nur noch "halb" funktionieren. Gundsätzlich würde ich auch damit anfangen, die Gleichspannungspegel an jedem Anschluß eines jeden Transsitors messen, und hier bekanntgeben. Wenn da alles soweit plausibel erscheint, dann können wir noch paar NF-Messungen machen. Ich nehme an, Du hast keinen Signalgenerator, also könnte man folgende Testszenarien durchspielen: Man könnte beide Eingänge einfach miteinander verbinden, so daß beide Eingänge dieselbe NF sehen, und dann die NF an allen relevanten Punkten messen und mit dem anderen Kanal vergleichen. Eine Schallplatte mit rel. konstanten Tönen wäre da von Vorteil. Man könnte auch einfach den Tonabnehmer abziehen (ist eigentlich noch nichtmal so richtig nötig, da er ja hochohmig ist), und an beide Eingänge (wieder miteinander verbunden) einfach ein Stück Draht anschließen, welches als Antenne für den Netzbrumm dient, und sozusagen unser Signalgenerator ist. Man darf sich nur nicht zu sehr in der Nähe dieser Antenne bewegen, da dies die Brummspannung beeinflußt. Also am besten stocksteif vorm Plattenspieler sitzen, und nur die Hand mit der Meßspitze von Meßpunkt zu Meßpunkt bewegen ;-)
Tobias Plüss schrieb: > ... eine Frage habe ich noch zu dem Tonabnehmer: kann man diesen > Kristalltonabnehmer ggf. mit etwas modernerem ersetzen, was die Platten > nicht so schnell zerstört? Jobst meint, die Platten werden geradezu > verschliffen. Das war übertrieben. Eine abgenutzte Nadel ist viel schlimmer als die etwas höhere Auflagekraft eines Kristallsystems. Viele Leute haben damit jahrelang ihre Schallplatten gequält. Ich auch. Außerdem ist der Umbau nicht ohne. Zuerst mal mußt du ein magnetisches System finden, das mechanisch kompatibel ist. Dazu muß es nicht nur in die Aufnahme passen, auch der Auflagepunkt muß möglichst gut dem jetzigen entsprechen. Sonst geht die mechanische Abstimmung flöten. Weiterhin mußt du die Auflagekraft auch entsprechend verringern (können). Nicht nur um das andere (vermutlich höhere) Gewicht des Magnetsystems zu kompensieren, sondern weil das ja der Zweck der Übung war. Allerdings wäre ein Einsteller für die Auflagekraft nichts was ich an einem Plattenspieler mit Kristallsystem vermuten würde. Falls dann drittens auch das geglückt ist, muß auch das Horizontallager des Tonarms reibungsarm genug sein, um der Rille trotz der geringeren Nachführkraft (resultierend aus der geringeren Auflagekraft) noch folgen zu können. Ansonsten wird die Nadel springen. Zu guter Letzt brauchst du natürlich den entsprechenden Vorverstärker, der höher verstärken und nach RIAA entzerren muß. Das ist der vergleichsweise einfachste Teil. Zusammenfassend: wenn es dir eher auf einen hochwertigen Plattenspieler ankommt, dann schieß dir einen bei ebay. XL
>Theoretisch könnte man den Kristalltonabnehmer durch einen magnetischen >Tonabnehmer ersetzen. Der ist zwar nicht "moderner", aber besser. Dazu >wäre aber ein grösserer mechanischer Umbau am Tonarm nötig. Unter >anderen müsste man dazu ein verstellbares Gewicht zur Einstellung >der Auflagekraft einbauen. Und theoretisch müsste noch ein Vorverstärker mit Entzerrer mit rein, damit es dann nicht zu leise und piepslig kling.
Michael_ schrieb: > Axel Schwenke schrieb: >> Alles Standardschaltungen. Mit dem 220K Poti an T4 stellt man übrigens >> die Ruhespannung der Endstufe ein. > > Ich denke nicht. Damit wird die Mittenspannung eingestellt. > Zur Ruhespannung dienen die zwei 15 Ohm Widerstände. Ist einer ein > Thermistor? Mit Ruhespannung meinte ich die Mittenspannung (was auch sonst?). Der Ruhestrom(!) wird in der Tat über den 15R Widerling vorgegeben. Der dürfte aber recht temperaturabhängig sein. XL
Achja, die Nadel scheint nicht sehr mittig zu sein. Könnte evtl. schon auf einen Bruch des Kristalls einer Seite hindeuten.
Hallo nochmals, dochdoch, ein verstellbares Gegengewicht hat er. Und auch einen Schieberegler, der mittels einer kleinen Feder die Lagerreibung des Horizontallagers des Tonarms kompensieren soll. Kann ich morgen noch ein Bild von machen, wenns interessiert. Ein anderes Gerät will ich nicht, es muss vom Design her passen, und das tut dieses Modell sehr gut ;-) will dann später noch einen Röhrenamp dazu bauen. Der muss dann nicht nur elektrisch, sondern auch optisch passen ;-) Gute nacht Tobias
Jens G. schrieb: > Achja, die Nadel scheint nicht sehr mittig zu sein. Könnte evtl. schon > auf einen Bruch des Kristalls einer Seite hindeuten. Genau. Ich hatte früher bei Reparaturen auch oft korrodierte Kontakte auf dem Weg vom Tonabnehmer zum Verstärkereingang. Also mal linken und rechten Kanal am Verstärkereingang tauschen. Damit kannst Du dann feststellen, ob der Fehler vor oder im Verstärker liegt. Viel Erfolg
Axel Schwenke schrieb: > Mit Ruhespannung meinte ich die Mittenspannung (was auch sonst?). > Der Ruhestrom(!) wird in der Tat über den 15R Widerling vorgegeben. > Der dürfte aber recht temperaturabhängig sein. Mit "Ruhe" hatte ich es mit dem Ruhestrom definiert. Mittenspannung ist doch was ganz anderes. Aber im Grunde sind wir uns einig. Aber was die RIIA-Experten so von sich geben, hat mit der Fragestellung nichts zu tun. Der TE hat ja den Vorteil, das er das fehlerhafte Teil mit dem funktionellen vergleichen kann. Also alles schön nacheinander. Erst mal den NF-Verstärker in Ordnung bringen. Danach das Tonabnehmersystem.
Tobias Plüss schrieb: > Hallo nochmals, > > dochdoch, ein verstellbares Gegengewicht hat er. Und auch einen > Schieberegler, der mittels einer kleinen Feder die Lagerreibung des > Horizontallagers des Tonarms kompensieren soll. Das ist die Skating-Korrektur. Die hat mit der Laggerreibung nur sehr begrenzt zu tun. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Tonarm > Ein anderes Gerät will ich nicht, es muss vom Design her passen, und das > tut dieses Modell sehr gut ;-) will dann später noch einen Röhrenamp > dazu bauen. Der muss dann nicht nur elektrisch, sondern auch optisch > passen ;-) Ach Gottchen. Röhrenamp. Dann brauchst du dir doch über den Klang keine Gedanken zu machen %-/ Aber ich stimme meinen Vorrednern dahingehend zu, daß das Problem durchaus das Abtastsystem ganz allein sein kann. Dann wäre der Verstärker samt Elkos noch in Schuß. Vertausche einfach die beiden Anschlüsse des Abtastsystem an den Eingängen der Elektronik. Wenn jetzt der andere Lautsprecher taub ist, dann ist das Abtastsystem hin. XL
Gönne uns doch ein Bild von aussen, des Designs wegen. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das ein MAGNETISCHER Tonabnehmer ist. Warum? Weil er so aussieht und weil die Widerstände und Kondensatoren an der Eingangsbuchse das Entzerrernetzwerk sein könnten. Und weil, wie du sagst, die mechanische Einstellvorrichtung für Auflagegewicht und Anti-Skating vorhanden sind. Mir rollen sich übrigens die Fussnägel hoch, wenn wie die Axt im Walde abgeholzt wird, was verdächtig erscheint, ohne den Fehler, den man beheben will, eingegrenzt zu haben. Dabei ist das doch so einfach, besonders bei Stereogeräten, bei denen man das Vergleichsobjekt intakt vorliegen hat (solange es nicht kaputtrepariert wird).
Hallo Ernst ja kann ich heut Abend auch noch machen. Ich habe jetzt mal die Elkos ausgetauscht. Die waren wirklich nicht mehr toll. Habs an einem Labornetzteil geprüft; Leckstrom und alles .... und auf der Leiterplatte sah man unter den Kondensatoren Reste von eingetrocknetem Elektrolyt. Nicht so toll... also hab ich die jetzt getauscht. Schadet sicher nicht. Und übrigens hast du schon auch Recht Ernst, dort wo der Pic Up angeschlossen wird, ist ein Konstrukt aus Rs und Cs angehängt, das auf dem Schaltplan nicht ersichtlich ist (!). Es könnte also sowohl ein Kristalltonabnehmer sein, als auch ein magnetischer, aber ich hab keinen blassen Schimmer, was es denn wirklich ist. Es könnte das hier sein: http://www.hupse.eu/radio/reproducers/ST107.htm da steht aber wieder was von X-tal, was es ja deiner (Ernst) Meinung nach nicht ist.
BC149 = BC239 = BC549. Das sind alles nur Evolutionen eines 'rauscharmen' NPN Silizium Transistors, der BC149 eben noch mit dem widerspenstigen Gehäuse und den leicht abbrechbaren kurzen Anschlüss-chen... AC175 ist allerdings ein richtiger Exot. NPN Germanium Leistung war und ist schwer erhältlich. Ein AC187 ist etwas leichter erhältlich, am besten als Pärchen mit dem AC188. AC117: PNP Germanium Leistung. Datenblätter zu allen Transistoren gibts hier: http://alltransistors.com/ Der einzige Kondensator, der wirklich verdächtig wäre, ist der 1000µF/10V am Ausgang. Aber mit einem hochohmigen Kopfhörer oder Oszi sowie einer schönen LP aufm Teller sollte das schnell rauszufinden sein - ist ja nicht wirklich Raketentechnik. Ich empfehle "Iron Butterfly - In A Gadda Da Vida" mit einer ganzen Plattenseite ohne Pause. ernst oellers schrieb: > Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das ein MAGNETISCHER Tonabnehmer > ist. Dagegen spricht der mit einem Emitterfolger sehr hochohmig konstruierte Eingang (man beachte den 1,8M Widerstand und den winzigen Koppelkondensator) - und 'Xtal' ist die Verballhornung von Crystal = Kristall.
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Die hochohmige Kollektorstufe gehört eindeutig zu einem Kristalltonabnehmer. Wenn man vor den 15nF die Eingänge mit einer Brücke versieht, kann man leicht testen, ob beide Kanäle gleich verstärken. Der 1,8M R hat nur indirekt eine Auswirkung auf den Eingangswiderstand. Er dient lediglich zum einstellen des Kollektorstromes. In einer niederohmigen Emitterschaltung wäre er genau so groß.
ernst oellers schrieb: > Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das ein MAGNETISCHER Tonabnehmer > ist. > Warum? Weil er so aussieht und weil die Widerstände und Kondensatoren an > der Eingangsbuchse das Entzerrernetzwerk sein könnten. Sehr unwahrscheinlich. Ein Magnetsystem gibt deutlich weniger Signal ab als ein Kristallsystem. Und auch wenn man die dann notwendige Entzerrung noch passiv machen könnte - die Verstärkung nicht. Außerdem finde ich nicht daß man auf dem Bildern genug sieht, um den Typ des Abtastsystems zu erkennen. XL
Michael_ schrieb: > Der 1,8M R hat nur indirekt eine Auswirkung auf den Eingangswiderstand. Bei der Standarddimensionierung "Arbeitspunkt = halbe Betriebsspannung" liegt an der Basis von T1 ebenfalls ca. die halbe Betriebsspannung. Die Summe aus Basis-Emitter "Widerstand" und dem transformierten Emitter- widerstand (+ Last) von T1 muß also auch ungefähr 1.8M sein. Der wirksame Eingangswiderstand der Stufe ist also 2x 1.8M parallel. Von einer nur "indirekten" Auswirkung würde ich da nicht sprechen. XL
Tobias Plüss schrieb: > dort wo der Pic Up > angeschlossen wird, ist ein Konstrukt aus Rs und Cs angehängt, das auf > dem Schaltplan nicht ersichtlich ist (!). Das dient nur der HF-Unterdrückung. Hatte man eine starken MW-Sender in der Nähe, wurde dessen Signal an der BE-Diode des 1. Transistors demoduliert und man konnte leise Radio hören.
Ich kenne die Kombination von einem R mit mehreren MOhm und einen kleinen Kondensator von etwa 50pF (?) um den Eingangswiderstand nochmals zu erhöhen. Das war eine damals übliche Beschaltung. Axel Schwenke schrieb: > Der wirksame Eingangswiderstand der Stufe ist also 2x 1.8M parallel. > Von einer nur "indirekten" Auswirkung würde ich da nicht sprechen. Natürlich ist deine Betrachtung richtig. Ich meinte damit, das nicht der Widerstand zur Definierung des Eingangswiderstandes vorgesehen ist. Er ist ein notwendiges technisches Übel, um den Gleichstromarbeitspunkt festzulegen. Bei noch höherer Stromverstärkung kann er noch größer sein.
>Es könnte also sowohl ein Kristalltonabnehmer sein, als auch ein >magnetischer, aber ich hab keinen blassen Schimmer, was es denn wirklich >ist. Es könnte das hier sein: Läßt sich einfach feststellen: - ein magnetischer Tonabnehmer hat einen Durchgangs-R von ein paar kOhm (vielleicht sogar weniger) -Ein Kristalltonabnehmer dagegen strebt gegen unendlich ... (ist ja nur ein Stück "Isolator" zwischen den Anschlüssen)
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Wenn ich mich recht erinnere, waren in der DDR die Tonabnehmer normiert. Man konnte dann einen billigen Plattenspieler pimpen, indem man die Platine mit dem Entzerrervorverstärker nachrüstete und den Kristall-TA durch einen magnetischen TA austauschte. Oftmals waren auch schon die Befestigungspunkte für die Platine vorhanden. Und auch die Nadeln (Diamant, Saphir) hatten eine Einheitsgröße und waren austauschbar.
Peter Dannegger schrieb: > Wenn ich mich recht erinnere, waren in der DDR die Tonabnehmer > normiert. Nicht nur da. Die Halbzoll-Befestigung ist wohl ein internationaler Standard. Es kann aber gut sein, daß die DDR als einzige Kristallsysteme nach diesem Standard gebaut hat. > Man konnte dann einen billigen Plattenspieler pimpen, indem man die > Platine mit dem Entzerrervorverstärker nachrüstete und den Kristall-TA > durch einen magnetischen TA austauschte. Mit den von mir weiter oben schon angesprochenen Problemen bezüglich Auflagekraft und Lagerreibung. Außerdem hatten etliche Plattenspieler mit Kristallsystem keinen Netztrafo (Verstärker brauchten sie ja keinen). Ein Netzteil mußte man in diesem Fall auch nachrüsten. > Und auch die Nadeln (Diamant, Saphir) hatten eine Einheitsgröße und > waren austauschbar. IIRC nein. Nadeln bzw. Nadelträger waren spezifisch für Abtastsysteme. Und Diamant war schwer zu bekommen (und teuer). XL
Axel Schwenke schrieb: > Außerdem hatten etliche Plattenspieler > mit Kristallsystem keinen Netztrafo (Verstärker brauchten sie ja > keinen). Ein Netzteil mußte man in diesem Fall auch nachrüsten. Das waren aber bestimmt Einheitsmotoren, welche als Netztrafo funktionierten. Die Anzapfungen sind da sicher vorhanden. Nach diesem Prinzip funktionierten auch die TESLA-Tonbandgeräte. Axel Schwenke schrieb: >> Und auch die Nadeln (Diamant, Saphir) hatten eine Einheitsgröße und >> waren austauschbar. > > IIRC nein. Nadeln bzw. Nadelträger waren spezifisch für Abtastsysteme. > Und Diamant war schwer zu bekommen (und teuer). Die Nadeln selber waren leicht austauschbar. Ob es Diamant war weiß ich nicht. Aber Diamanten wurden in der DDR in Massen synthetisch hergestellt. Nach der Wende wurde die Produktion eingestampft, um die Preise für Naturdiamant hoch zu halten.
Hallo hallo, ich hatte ja noch versprochen ein Bild von dem Gerät zu machen, weiter oben wurde danach gefragt ;-) Hole das jetzt noch nach. Hier: http://files.kooltek.net/lenco350/20140911_174855.jpg und hier: http://files.kooltek.net/lenco350/20140911_174917.jpg Das Gehäuse war ziemlich verbeult, die Mechanik ein wenig eingerostet und die Farbe etwas am abblättern. Das habe ich jetzt alles in Stand gesetzt und sieht meines Erachtens jetzt wieder ganz ordentlich aus ;-) Habe übrigens den kompletten Verstärker ausgebaut und die Elkos ersetzt. Das Klirren ist meiner Meinung nach jetzt etwas besser geworden, aber es scheint wirklich so, dass nicht der Pic Up defekt ist, sondern einer der beiden Verstärkerkanäle - wenn man am Anschluss für den einen Verstärkereingang anfasst, dann brummt es vernehmlich, und beim anderen fast kaum hörbar. Es scheint also wirklich, dass da der eine Kanal mehr verstärkt als der andere. Da ich nicht sooo lust habe, da eine grossartige Fehlersuche zu machen, überlege ich mir, einfach einen neuen Verstärker zu basteln und den einzusetzen. Kann ich als Vorverstärker (also die Kollektorschaltung am Eingang) einen Opamp nehmen? Wie würde ich die Balance und die Klangregelung klugerweise mit einem Opamp machen? Ich denke es wäre am einfachsten für alles Opamps einzusetzen und nur die Endstufe mit Transoren zu machen. Aber kann mich täuschen, hier gibt es sicherlich Experten für das Thema. Gruss Tobias
Mini-Verstärker mir Klangregelung (aber ohne Balance-Regler) gibt es in der Bucht, du Faulpelz.
Jetz mal aufpassen hier Ernst.
>> du Faulpelz
na zum Glück bist du ja fleissig und bestellst dir deine Miniverstärker
mit Klangregelung in der Bucht, ne?
Hast du mal Balance in die Mitte gestellt und die beiden äußeren Pins gebrückt? Wenns dann gleich laut ist, liegts an der Vorstufe. Die Transistoren T1-T3 lassen sich, wie bereits oben vorgeschlagen, durch BC549 oder BC550 austauschen. Für T4 empfiehlt sich eher 2SC1317S, 2SC1318S oder BC639-16. Bei mir bekäme solch ein Gerät keine IC's.
Tobias Plüss schrieb: > Vom BC149 finde ich auch kein brauchbares Datenblatt. Erster Googletreffer: http://alltransistors.com/de/transistor.php?transistor=22346
Tobias Plüss schrieb: > Da ich nicht sooo lust habe, da eine grossartige Fehlersuche zu machen, > überlege ich mir, einfach einen neuen Verstärker zu basteln und den > einzusetzen. Fehlersuche mit Reperatur 1h. Aufbau eines Verstärkers mit unsicheren Ausgang 30h. Was ist daran so kompliziert erst mal die Spannungen zu messen? Vor allem Uc. Und dann antippen mit dem Finger an der Basis, wo man feststellen kann, welcher Kanal defekt ist.
Tobias Plüss schrieb: > na zum Glück bist du ja fleissig und bestellst dir deine Miniverstärker > mit Klangregelung in der Bucht, ne? Hab ich mir schon letztes Jahr einen geholt, daher weiss ich das so genau. Tobias Plüss schrieb: > Da ich nicht sooo lust habe, da eine grossartige Fehlersuche zu machen, > überlege ich mir, einfach einen neuen Verstärker zu basteln und den > einzusetzen. Kann ich als Vorverstärker (also die Kollektorschaltung am > Eingang) einen Opamp nehmen? Wie würde ich die Balance und die > Klangregelung klugerweise mit einem Opamp machen? Ich denke es wäre am > einfachsten für alles Opamps einzusetzen und nur die Endstufe mit > Transoren zu machen. Aber kann mich täuschen, hier gibt es sicherlich > Experten für das Thema. Ich mutmasse einfach mal dass Neubau und Reparatur dich ungefähr gleich viel ins schwitzen bringen werden. Deshalb kläre erstmal mit dir selber was du willst: ein stilechtes Gerät oder auf die schnelle eine Geräuschquelle für kleines Geld? Immerhin hast du das Gerät schon in Teilen restauriert, wieso willst du jetzt aufgeben? Ein Paar gezielte Messungen durchführen und auswerten - das Hirn geht vom benutzen nicht kaputt, im Gegenteil... und wenn der Neubau nicht auf Anhieb funktioniert, sitzt du genauso da. Also: Entscheide was du willst und warum, und dann Scheibenwischer an und durch. Nur Mut.
Tobias Plüss schrieb: > überlege ich mir, einfach einen neuen Verstärker zu basteln und den > einzusetzen. Das kann ich nur uneingeschränkt empfehlen. Wie gesagt, die Schaltung ist absolut low-cost, da lohnt sich eine Reparatur nicht. Bzw. eine Reparatur würde auf Experimentieren mit den Widerständen zur Arbeitspunkteinstellung hinauslaufen. Nirgends wird der Arbeitspunkt stabilisiert (Basisspannungsteiler und Emitterwiderstand mit Elko parallel).
Wenn der Basisvorspannungs-Widerstand an den Kollektor geht, ist das natürlich eine Stabilisierung. Bei Si-Transis und so einer Konsumerschaltung reicht das. Der TE hat doch das Glück, das er einen funktionierenden Kanal hat. Er sollte lieber ein paar Hilfsmittel basteln. Einen Signalverfolger und einen einfachen Sinusgenerator für 500-1000Hz. Dann lernt er auch obige Schaltung zu begreifen und zu reparieren.
Michael_ schrieb: > Wenn der Basisvorspannungs-Widerstand an den Kollektor geht, ist das > natürlich eine Stabilisierung. Es ist bestenfalls eine leichte Gegenkopplung. Ich habe mit solchen Sparschaltungen nur schlechte Erfahrungen gemacht.
Also, wenn man so ein Gerät schon restauriert, sollte man sich bei allen Teilen so viel Mühe geben. Es wurde Dir schon mehrfach gesagt, wie Du vorzugehen hast und dass Du den 2. Kanal als Hilfe hast. Wie schon von einem Anderen geschrieben, das Balancepoti auf Mittelstellung und die äusseren Enden des Potis verbinden. Damit hast Du vor der Endstufe ein Monosignal. Sind die Lautsprecher dann immernoch unterschiedlich laut, Stimmt etwas in der Endstufe nicht. Sind die Lautsprecher dann gleich laut, liegt das Problem in der Vorstufe. Also: Machen und hier das Ergebnis mitteilen, dann geht es weiter! Das ist doch ein Witz, so ein Teil zu reparieren. Das bekommen wir hin! Gruß Jobst
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Bearbeitet durch User
Mach dir doch mal schnell einen simplen Signalverfolger mit Koppelkondensator im 'Tastkopf' und einem kleinen Verstärker mit Lautsprecher (z.B. ein aktiver Computer-'Brüllwürfel'). Dann bekommst du ganz schnell raus, wo das Signal versackt. Icke ®. schrieb: > Erster Googletreffer: > > http://alltransistors.com/de/transistor.php?transistor=22346 Jaja, alltransistors.com hatte ich ja auch schon oben gepostet - da sind die Daten aller Transistoren, die sich in diesem Gerät befinden. Ich hatte auch schon erwähnt: BC149 = BC239 = BC549
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