Hallo, mal eine Frage: ein Gerät durchläuft einen EMV-Test (Bestrahlung) problemlos, einzig bei einer Frequenz von ca. 920MHz zeigen sich ein paar kleine Auffälligkeiten, d.h. das Gerät geht in einen Modus, in welchen er so nicht hätte wechseln sollen. Wie geht man nun anhand so eines EMV-Testergebnisses am besten vor? mfg
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Was kann den Modus sonst auslösen? Eingang, Signal... Ist einer dieser Eingänge für Frequenzen um 920MHz empfänglich? Geometrische Eingenschaften der Leiterbahnen als Antenne?
Wo ist eine Leitung, die bei 920MHz eine passende Antennenlänge hat, bzw. einen Schwingkreis bildet.
Hallo, Bei 920 MHz muß man auch über Schlitze im Gehäuse oder Kantenlängen von Gehäusen bei Lambda/4, Lambda/2 nachdenken. Gruß Anja
Vielleicht mit breitbandiger (Sender)-Sonde über die Platine abfahren und so ermitteln welche Stelle genau für Einstrahlungen empfindlich ist. Dann nachdenken.
kleine Zwischenfrage: Wie bestimme ich bei einer ev. auftretenden Spule die EMV-relevante Größe? Umfang oder Durchmesser?
Fläche; solange die Kantenlängen nicht in den Lambda/4 Bereich kommen. Gruß Anja
ok Danke, und die nächsten Fragen: 1) Lambda/2, Lambda/4 oder Lambda/8, welche Größe ist am relevantesten? 2) Eine Änderung der Leiterbahnlänge wird die Frequenz nur verschieben können. Was wäre eine geeignete Lösung: Leitungen niederohmiger machen? Haben allerdings durchgängig schon 0,5mm Dicke, also für Industrieanwendungen eigentlich schon relativ groß... Leitungen dichter an GND verlegen, dies würde die Kapazität zum GND erhöhen. Genau das Gegenteil, die Leitungen weiter von GND weg schieben? Dies würde die Kapazität zum GND reduzieren. weitere Ideen?
EMV schrieb: > Leitungen dichter an GND verlegen, dies würde die Kapazität zum GND > erhöhen. Jep. Hast Du eine Massefläche? 2 Lagen Platine?
Gewinnt man denn StörUNempfindlichkeit, wenn man die Kapazität bzgl. GND erhöht? mfg
EMV schrieb: > Gewinnt man denn StörUNempfindlichkeit, wenn man die Kapazität bzgl. GND > erhöht? Bei diesen Frequenzen nur, wenn GND wirklich „Masse“ ist, also flächig verteilt, viele Vias etc. Alles andere ist dann ganz schnell wieder induktiv.
Ja eine Massefläche ist vorhanden, allerdings stehen mir nur zwei lagen zu, so dass eine Masseflächenschirmung schwierig wird.
EMV schrieb: > allerdings stehen mir nur zwei lagen zu Dann ist es besonders wichtig, so viel wie möglich Vias über die beiden Lagen zu verteilen. Je netzförmiger und flächiger das sich ergebende Masse-Gebilde ist, um so besser. Aber Vorsicht beim blinden Auffüllen mit Masseflächen: wenn sich irgendwie eine Zunge von einigen Zentimetern Länge dabei bildet, die nur an einer Seite an Masse ist, hast du dann irgendwann einen lambda/4-Resonator.
Wenn du die Leitung nicht ändern kannst, hilft ein Tiefpass für das Signal, um die hochfrequenten Störungen abzuhalten.
EMV schrieb: > Ja eine Massefläche ist vorhanden, allerdings stehen mir nur zwei lagen > zu, Hat die Massefläche Schlitze weil Leiterbahnen dort lang laufen, ist ein Schlitz als Antenne für diese Frequenz geeignet.
Hallo, häufig werden heutzutage "moderne" Bauteile(-familien) eingesetzt. obwohl nicht unbedingt für die Aufgabe notwendig. Diese Bauteile sind jedoch viel "schneller", mit der Wirkung, dass diese auch bei höherfrequenten Störsignalen reagieren können. Grundregel: Jeder Ausgang und jeder Eingang sollte nur das Signal per Filter bekommen, das für die Aufgabe notwendig ist. Ein "breitbandiger" Empfänger nimmt auch mehr Störungen auf und kann leichter versagen. Gruss
HF-Werkler schrieb: > Grundregel: Jeder Ausgang und jeder Eingang sollte nur das Signal per > Filter bekommen, das für die Aufgabe notwendig ist. Ein "breitbandiger" > Empfänger nimmt auch mehr Störungen auf und kann leichter versagen. Stimmt. Leider filtert selten EIN Filter so viel, wie man sich wünscht. Besser ist die Ursache des Übels zu finden. Oft liegt es am ungünstigen Aufbau.
Das sind dann die Fälle, die bei der Immunität gerade noch so ein Pass bekommen, aber beim Burst dann versagen, weil man nur eine Teillösung gemacht hat. Wenn man einen Filter baut, sollte man immer die Bauteileeigenschaften berücksichtigen und dann eben je nach Ort und Frequenz das passende Filter wählen. Niemand zwingt einen, ein zu einfaches Filter zu nutzen, man kann die breitbandige Wirkung erreichen, indem man die Filter kaskadiert. Bei Surge/Burst/ESD macht man das ja schon länger.
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