Hi, Neugierfrage: habe gerade ein paar Artikel zu Wechselstrom und 3-Phasen-Drehstrom gelesen. Dabei bin ich darauf gestoßen, dass mit der Entwicklung eines Schalters für Gleichspannungsübertragung für Hochspannung / Hochstrom durch ABB es jetzt möglich sein wird Stromnetze mit Gleichspannung zu entwickeln, die effizienter seien, weniger Verluste hätten. http://de.m.wikipedia.org/wiki/Verbundnetz#M.C3.B6gliches_Zukunftskonzept Worin bestehen die höheren Verluste eines Wechselspannungsnetztes? Die frequenzabhängigen Widerstände? Phasenverschiebungen durch parasitäre Kapazitäten und Induktivitaten? Danke & Grüße, Conny
soweit ich weiß zum Einen die Verluste durch Umpolung (C, L,Abstrahlung). Zum anderen aber auch dadurch, daß der Strom in den Leitungen naxch außen gedrängt wird und effektiv das Innere des Kabels überflüsig ist, wähhrend bei Gleichstrom der volle Querschnitt genutzt wird.
A. K. schrieb: > https://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung Aaah, die Blindleistung ist das Zauberwort. https://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstrom-%C3%9Cbertragung#Vorteile
Klaus Wachtler schrieb: > Zum anderen aber auch dadurch, daß der Strom in den Leitungen naxch > außen gedrängt wird und effektiv das Innere des Kabels überflüsig ist, > wähhrend bei Gleichstrom der volle Querschnitt genutzt wird. Der Skineffekt ist bei 50Hz zu vernachlässigen.
Bei Unterseekabeln wird immer Gleichstrom verwendet, wegen den dielektrischen Verlusten. Ansonsten glaub ich nicht, das Gleichstrom effektiver ist.
Die Spannung von Überlandleitungen wird durch Koronaentladungen begrenzt. Diese Verluste sind bei HGÜ wesentlich geringer, andere Nebenwirkungen wie Ozonproduktion ebenfalls.
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Joe S. schrieb: > Der Skineffekt ist bei 50Hz zu vernachlässigen. Das stimmt nicht. Die Eindringtiefe liegt bei etwa 1cm bei 50Hz. Bei einer Dicke der Leiter von mehreren cm ist das schon relevant. Deswegen kann man auch schlechter leitenden Stahl im inneren der Leitung nutzen, um die mechanische Belastbarkeit ohne größere Verluste zu bekommen.
Vereinfacht und sehr verkürzt dargestellt: Der Effektivwert der Wechselspannung ist Uscheitel/√2. D.h. Wenn die Leitung maximal 325 Volt aushält, dann kann man dort nur normale Netzspannung von 230 Veff betreiben. Bei Gleichstrom könnte man 325 Volt verwenden, mithin die 1,41fache Leistung. Zusätzliche Sicherheitsaufschläge müssen natürlich bei beiden berücksichtigt werden. Dazu kommen noch der Skineffekt und die dielektrischen Verluste, was aber in der Hausinstallation eher wenig ausmacht. Dass keine Blindleistung übertragen werden muss, ist bei großen Strecken ein Vorteil. Bei kleinen Strecken (Hausinstallation) kann es ein Nachteil sein, weil für jeden Verbraucher die Blindleistung einzeln bereitgestellt werden muss, und sich kapazitive und induktive Blindleistung nicht auslöschen. Nachteile vom Gleichstrom sind die aufwendigen mechanischen Schalter und Sicherungen.
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Hochspannungsnetze verwenden nicht Single Leiter, sondern Buendel Leiter. Die haben auch weniger Korona Verluste, da die Oberflaechenfeldstaerke erniedrigt wird.
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