Hallo, z.B. in einen typischen Computerschaltnetzteil befinden sich ja jede Menge verschiedenster Spulen in Ringkernform. Wie werden diese Ringerkerne eigentlich gewickelt ? Sowas werden selbst asiatische Wanderarbeiter nicht von Hand wickeln wollen (es geht ja um große Mengen) und auch bei deren Hungerlöhnen ist sowas als Handarbeit wohl nicht bezahlbar. Wie große Ringkernnetztransformatoren gewickelt werden kann man sich bei Youtube anschauen - eine sehr trickreiche und interessanta Sache - aber wie fuktioniert das bei den doch teilweise sehr kleinen Ringkernen in Schaltnetzteilen bzw. winzigen Ringkernen für HF Anwendungen ? mfg Ringelnatz
Es gibt dazu speziell gezüchtete Mäuse, die darauf trainiert sind, immer wieder in das Loch des Ringkerns zu laufen. Auf dem Rücken dieser Mäuse wird eine Rolle Kupferlackdraht befestigt, die sich dabei dann abrollt. Solch eine Kabelbongo-Maus ist fertig abgerichtet übrigens nicht gerade billig, bewickelt dafür aber in nur einer Nacht bereitwillig hunderte Ringkerne. Bei Ringkernen kleinergleich 5mm behalten die Hersteller ihre Wickeltechnik natürlich geheim. Es ist aber längst bekannt, daß es Versuche mit kabelgebundenen Insekten gegeben hat, sowie linksdrehenden Bakterien.
0815 schrieb: > Es gibt dazu speziell gezüchtete Mäuse, die darauf trainiert sind, Mäuse sind intelligente und fühlende Lebewesen! Es ist absolut untragbar, sie für solche Tätigkeiten einzusetzen. Danke dass du uns darauf aufmerksam gemacht hast. Wir werden unsere Agenda entsprechend erweitern - zusätzlich zu unserem Kampf gegen Computermäuse. Besonders abstossend ist der Brauch, durch Amputationen der Mäuse "drahtlose" Mäuse anbieten zu können.
Ringelnatz schrieb: > Sowas werden selbst asiatische Wanderarbeiter nicht von Hand wickeln > wollen (es geht ja um große Mengen) und auch bei deren Hungerlöhnen ist > sowas als Handarbeit wohl nicht bezahlbar. Doch doch, die kleinen werden sehr wohl von Hand gewickelt. Für große gibts Maschinen: https://www.youtube.com/watch?v=oBdJvT7tpSM
Icke ®. schrieb: > Doch doch, die kleinen werden sehr wohl von Hand gewickelt. Habe hier etwa 20.000 bewickelte Ringkerne mit ca. 4mm Durchmesser (SMD-Trafos). Irgendwann mal für vielleicht 20 Euro bei Ihbey gekauft. Werde die ab sofort sehr ehrfürchtig behandeln, denn erst jetzt weiß ich, daß dafür die Lebens-Arbeitszeit von 30 oder 50 Chinesen draufgegangen ist...
Das Video zeigt zwar das Prinzip, aber ganz klar wird es wohl nicht. Das habe ich auch schon praktiziert - also: Man braucht einen Ring als Wickelkörper für den Drahtvorrat (der große Metallring) Dieser Wickelkörper ist an einer Stelle aufgeschnitten, so dass man ihn in den Ferritkern einfädeln kann. Eingefädelt wird er mit dem Draht bewickelt. Jetzt dreht man ihn durch den Kern und dabei wird der Draht auf den Kern gewickelt. Falls das jetzt klar geworden ist, ist das Prinzip ganz einfach. Aber in der Praxis doch Fummelarbeit. Erstmal braucht man die geteilte Spule, die durchpasst und dann ist es schierig stramm zu wickeln, da Ferritkern total anderen Durchmesser als die Spule hat. Im Film kann man sehen, das die freie Drahtlänge zum Metallring sich bei jeder Umdrehung ändert. Der Automat zieht dann den Draht immer wieder zurück. Also per Hand geht das, ist aber so fummelig, dass ich weiter per Hand fädele. Das zu probieren ist aber sehr interessant.
0815 schrieb: > Habe hier etwa 20.000 bewickelte Ringkerne mit ca. 4mm Durchmesser Die lassen sich ja sogar mit einer ganz einfachen Maschine wickeln. http://ruff-worldwide.de/Ruff%20Toroidal%20Winding%20Mini%20Basic.php Aber auch die ganz kleinen Kerne in den Netzwerkübertragern werden von Automaten gefertigt.
Hermann schrieb: > Aber in der Praxis doch Fummelarbeit. Das Einlegen zunächst schon. Die Maschine kann jedoch wesentlich gleichmäßiger und präziser wickeln, als es in Handarbeit möglich wäre. Der Knackpunkt für den Zeitaufwand ist hauptsächlich die Windungszahl. Eine kleine Drossel mit bspw. 10-20 Windungen hat man schneller mit der Hand gewickelt als den Automaten bestückt. Bei vielen Windungen wird die Bestückungszeit wiederum nebensächlich.
Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich wollte nur das Prinzip mit dem aufgeschnittenen Wickelkörper erklären. Alles was ich über Fummelarbeit gesagt habe, bezog sich nicht auf den Automat, sondern auf einen selbstgebauten Wickelkörper und das Wickeln damit in Handarbeit. Ich glaube nicht, dass bei einer Großserie da einer rumfummelt. Das kann man mit entsprechendem Aufwand auch automatisieren. Das ist aber nicht von Pappe. Das Aufwickeln des Drahtes auf den großen Ring muss bei jedem Kern getrennt erfolgen, sonst läßt sich der Wickelkörper zum Einfädeln in den Kern nicht mehr öffnen.
Icke ®. schrieb: > Hermann schrieb: > Eine kleine Drossel mit bspw. 10-20 Windungen hat man schneller mit der > Hand gewickelt als den Automaten bestückt. Dafür gibt es Hook-Winder: https://www.youtube.com/watch?v=-M0rKoK8cEo
Lattice User schrieb: > Icke ®. schrieb: >> Hermann schrieb: >> Eine kleine Drossel mit bspw. 10-20 Windungen hat man schneller mit der >> Hand gewickelt als den Automaten bestückt. > > Dafür gibt es Hook-Winder: > > https://www.youtube.com/watch?v=-M0rKoK8cEo Und in etwas größer ;) https://www.youtube.com/watch?v=D-8NXSvUlbw
Hallo, vor fast 30 Jahren habe ich in der Lehre ein paar Wochen in der Wickelei zugebracht. Da habe ich Ringkern Netzdrosseln bewickelt, die hatten aber ca. 10 cm Durchmesser. Bewickelt wurden die mit 1,0 mm CuL. Dazu bediente man sich einer Alu-Leiste, die ähnlich aussah, wie ein Schiffchen am Webstuhl. Ein Flachprofil mit Schlitzen an beiden Enden. Die Schlitze wurden mit Lackdraht vollgewickelt und dann schob man diese Leiste wie eine Stopfnadel Windung für Windung durch den Kern.
Lattice User schrieb: > Dafür gibt es Hook-Winder: > > Youtube-Video "Jovil JV75" Aha, interessant. Bissel Handarbeit ist da aber noch dabei. Gibts eigentlich vollautomatische (Ringkern-) Wickelmaschinen, die das Einlegen etc. auch erledigen? Sprich, vorne Drahtrolle und Kerne rein, hinten bewickelte Trafos raus, ohne das ein Mensch Hand anlegen muß?
Super Videos. Jovil JV75 gefällt mir am besten, das ist ja eine richtige Nähmaschine. Aber ein Sonderfall: geht nur für kurze Drahtenden. Der greift ja unten immer das von der Häkelnadel durchgezogene Ende und legt es oben wieder vor die Nadel. Gerald B. schrieb: > Schiffchen am Webstuhl. Dann ist meine eigene Praxis ja gar nicht schlecht. Ich nehme immer die Kaffee-Rührhölzer von der Raststätte und schnitze mir daraus passende Schiffchen - an den Enden einfach einen Keil nach innen.
Das "sich drehende" besteht aus zwei Teilen, welche sich beim Bewickeln mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten drehen: die Spule und der Ring mit der Öse, der die eingentliche Bewicklung durchführt. Da die Miniaturisierung weit fortgeschritten ist, kann man ebenso ganz kleine Ringe vollautomatisch bewickeln.
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