Hallo! Bevor ich mir die Idee zu fest in den Kopf setze, mir selber ein kleines 1-Kanal-EEG zu bauen, wollte ich mich ein bisschen zu den Gefahren erkundigen. Ausreichende Anleitungen habe ich hier gefunden: https://sites.google.com/site/chipstein/home-page/eeg-with-an-arduino/assembling-the-arduino-eeg-circult http://openeeg.sourceforge.net/doc/hw/ae.html oder auch: http://openeeg.sourceforge.net/doc/modeeg/modeeg_building.html Ich würde das Gerät dann über einen kleinen Lithium-Akku (1 Zelle) mit Strom versorgen und ein AVR würde das Signal auswerten. Hier ist von Gefahren die Rede, aber leider sind die Ausführungen völlig schwammig: http://openeeg.sourceforge.net/doc/WARNING.html Prinzipiell habe ich zwei Gedanken, warum das Projekt eigentlich nicht wirklich gefährlich sein könnte: 1. Ein Lithium-Akku liefert selbst ganz voll geladen nur eine Spannung von 4,2V und wenn ich mir die Kontakte einer 9V-Blockbatterie an die Stirn halte, passiert doch auch nichts, oder? 2. Das Gerät läuft ausschließlich auf Akku (zum Laden würde ich es abnehmen), daher können keine Unfälle mit statischen Ladungen, Blitzeinschlägen o.ä. passieren. Was gibt es noch für Gefahren? Und wie kann ich denen entgehen? Sollte man als Privatbastler ganz die Finger davon lassen? Ach ja, was den Sinn angeht: Ich finde EEGs einfach nur interessant und würde damit ein bisschen "herumspielen" wollen. Vlt. würde ich später noch eine Schlafphasenerkennung programmieren, mal sehen. Viele Grüße, Fabian
Bei einem batteriebetriebenen Gerät sehe ich auch keinerlei Gefahren. Nur dann, wenn man ein netzbetriebenes Gerät baut, muß man ordentlich aufpassen. Allerdings dürfte Netzbetrieb bei sowas für dich ohnehin völlig out sein, denn wir reden hier von recht kleinen Spannungen und die gehen schon beim geringsten Netzbrumm völlig unter. W.S.
Fabian S. schrieb: > wenn ich mir die Kontakte einer 9V-Blockbatterie an die > Stirn halte, passiert doch auch nichts, oder? Das kommt darauf an mit welcher Kraft du drückst!
Hi, musst du mit der Elektrode direkt in den OPV oder kommt da noch ein Widerstand zwischen? Es gibt besonders "sichere" Widerstände mit hoher Spannungsfestigkeit, die werden z.B. in den ESD-Armbänder verbaut. Wenn es die Schaltung zulässt würde ich 1-2 Widerstände direkt an die Elektrode löten. Außerdem würde ich versuchen den Eingangsverstärker über einen hochohmigen RC-Filter zu versorgen, das entstört auch gleichzeitig gut.
Hi, ich habe für den Infineon Design Contest ein EKG gebaut. Die Gefahren sind die selben wie bei einem EEG, da die Gefahr bei beiden Systemen von den relativ niederohmig an den Körper angebrachten Elektroden hervorgeht. Ich hab in meinem Artikel ein wenig zu den Gefahren geschrieben: http://www.mikrocontroller.net/articles/EKG_mit_XMC_%C2%B5C Batteriebetrieb, wie du ihn beschreibst, sollte relativ ungefährlich sein - solange du komplett Batteriebetrieben bleibt. Also keine Verbindung zum PC oder sonstiges. Du handelst auf eigene Gefahr. Dieser Post beruht lediglich auf meinem Wissensstand und ich garantiere nicht für Richtigkeit. Sei dir sicher bei dem was du tust. Grüße, Jost
Hallo, danke für Eure Antworten! Es ist bestimmt kein Problem, zwischen die Elektrode und den OPV noch einen Widerstand (22kOhm, oder so) zu schalten, aber braucht man das? OPVs haben doch riesige Eingangswiderstände, oder? Den Tipp mit dem RC-Filter werde ich mal beherzigen! Mit einem RC-Tiefpass müsste man doch auch ganz gut Netzbrumm entfernen können, das über irgendwelche Induktivitäten Spannungen in der Schaltung induzieren könnte? Ich habe übrigens noch das hier gefunden: http://freecircuitdiagram.com/2008/11/27/notch-filter-the-circuits-diagram-and-the-design-formula/ Damit müsste man doch super jegliches Netzbrumm eliminieren können. :) Gute Nacht, Fabian
Hi, Bei solchen Sachen muss man immer Unterscheiden ob man von einem "Mal Ausprobieren ob es funktioniert" Projekt spricht oder von einer Anwendung die für "Dauerbenutzung" ausgelegt ist. Für Professionelle Anwendungen finden sich die Vorschriften in der EN60601-1 sowie den Anwendungsspezifischen Ergänzungen. Macht echt Spass sich da durchzuwühlen :-( Aber deine Anwendung ist ja eher von ersterer Art. Also Anwendung nur im von dir kontrollierten Umfeld und auch nur gelegentlich. Da sollte es ausreichen sich hinsichtlich der elektrischen Sicherheit die zwei Hauptrisiken anzusehen ohne gleich eine RM Akte zu erstellen. Diese beiden Hauptrisiken sind elektrischer Schlag durch Geräteeigene Stromversorgung und Elektrischer Schlag durch an das GErät angeschlossene weitere Geräte mit Defekt (Wie PC zur Auswertung!) Einen elektrischen Schlag durch die Geräteeigene Stromversorgung hast du mit dem Batteriebetrieb ja praktisch ausgeschlossen. Das macht das Leben gleich viel leichter. Wenn du nun auch noch Optokoppler zum PC hin und eine saubere Trennung mit ausreichendem Isolierabstand im Layout vorsiehst sollte für ein Hobbyprojekt die Sicherheit auch im Fehlerfall ausreichend sein. Ohne galvanische Trennung zum PC ist zwar auch nicht gleich selbstmord, aber für alles was über einen kurzzeitigen Funktionstest mit anschließender Entsorgung in der Kramkiste hinausgeht würde ich das nicht verwenden. (Auch auch dafür nur wenn vor dem PC ein maximal 30mA FI sitzt) Wobei ich nicht unerwähnt lassen will das oft zur Empfindlichkeit des Gehirns im Vergleich zu anderen Organen einiges an Fehlinfo vorliegt. Einen Stromschlag den ein durchscnittliches Gehirn noch locker ohne bleibenden Schaden wegsteckt, ja der manchmal nicht mal einen Epileptischen Anfall sondern nur höllische Kopfschmerzen auslöst, der würde bei gleicher Stärke und Weg von Hand (Also normale Gehäuseberührung!) über Brust durch die Beine in die Erde oft schon einem Todesurteil gleichkommen. Daher sind EEG Bastelleien im Grunde sogar deutlich harmloser als die regelmäßig auch von Anfängern durchgeführten EKG Bastelleien! Oder um mal ein paar Werte zu nennen: Es gibt die sehr umstrittene Elektrokrampftherapie (EKT/ECT) -wobei da mittlerweile unbestritten ist das diese in der ersten Hälfte des letzten JAhrhunderts viel zu oft und unnötig eingesetzt wurde, dadurch oft die Situation eher verschlimmert hat, aber heute für einen sehr KLEINEN Teil der Patienten nachs sehr sorgfältiger Abwägung doch das beste, manchmal einzige wirksame Mittel ist. Aber BTT- Bei dieser wird mittels eines Stromschlages (unter Vollnarkose) ein Epileptischer Anfall ausgelöst wobei es zur Auschüttung von Botenstoffen kommt die bei bestimmten KRankheitsbildern helfen können. Hier wird mit Spannung mit Maximalwerten bis zu 400V bzw Stromstärken bis zu maximal 900mA für 0,5 bis 8sekunden direkt durch den Kopf gearbeitet. Das führt zwar üblicherweise zu Nebenwirkungen, die in den allermeisten Fällen innerhalb von Minuten bis Stunden vergangen sind. Todesfallrisiko ist kleiner 1:50 000 und dieses kommt nahezu alleine von der Narkose Was diese Ströme über das Herz bedeuten würden sollte hingegen wohl gut bekannt sein! Aber das führt jetzt zu weit vom Thema weg. Sollte nur ein Beispiel dafür sein wie die Verhältnisse in der Empfindlichkeit der Organe so sind. Bei dieser wird mittels Fabian S. schrieb: > Vlt. würde ich später > noch eine Schlafphasenerkennung programmieren, mal sehen. Hier könnte allerdings tatsächlich ein Risiko lauern. Wenn gleich kein Elektrisches, so muss man aber höllisch aufpassen wie man das mit der Verkabelung löst, damit es kein Risiko einer Selbststrangulation durch Wälzen im Schlaf gibt. Wobei es da auch wege gibt das Risiko etwas zu mindern. BTW Nur der Vollständigkeit halber: Auch kleine Spannungen unter 10V können den Körper schädigen! Also ALLES sollte man auch nicht machen. Allerdings sind es bei diesen kleinen Spannungen nur Dinge die Auftreten wenn diese Spannungen SEHR LANGE einwirken. Also Stundenlang 5V gleichstrom durch dein Gehirn fliessen zu lassen kann durchaus viel gefährlicher sein als einmal für eine Sekunde 30V... Ein ABSOLUTER Freibrief ist eine Batterie also auch nicht, zumindest nicht wenn man längere Anwendungen plant. Aber mit nur ein wenig Nachdenken ist das Risiko dadurch zumindest vertretbar gering. Gruß Carsten
Gemessen an der Tatsache, dass bei trankranieller Geichstromstimulation gern mal eine 9V Batterie über den Schädel geschaltet wird, sind von den 3,2 Volt LiIon kaum Gefahren zu erwarten. Wichtig ist eigentlich nur, direkt vor den Eingängen des Verstärkers ca. 100 k Widerstände zu positionieren. Die verhindern im Fehlerfall zu hohe Ströme. Dann ist das, insbesondere als Funklösung über Bluetooth (zB mit gehacktem Headset) gar kein Ding. Lass nur die Finger davon, irgendwas leitfähig mit Netzgeräten oder Erde zu verbinden.
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