Forum: Projekte & Code Lernprojekt: Pufferschaltung für digitale Modellbahnloks


von David S. (david_s58)


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Liebes Forum,

seit Jahren lese ich hier immer wieder mit, heute hab ich endlich mal 
Grund, auch selbst zu posten :)

Ich bin ein ziemlicher Elektronik-Anfänger - ich hab zwar schon 
erfolgreich diverse 8-bit Atmels programmiert und damit auch Displays 
und Speicherkarten angesteuert etc., aber von klassischer, analoger 
Elektronik hab ich kaum Ahnung. Mein neuestes Bastelprojekt soll das 
ändern. Bitte seid nicht zu hart zu mir, ich gebe mir Mühe, muss und 
möchte aber noch viel lernen!

Zum Projekt: Ich möchte eine universelle Pufferschaltung für digitale 
Modellbahnlokomotiven bauen. Loks verlieren während der Fahrt immer mal 
wieder kurz den Kontakt zu einem Leiter, bei langsamer Fahrt bleibt die 
Lok dann gerne komplett stehen und muss angeschubst werden. Es gibt zwar 
Digital-Decoder, die einen eingebauten Puffer haben oder mit einem 
Pufferkondensator nachgerüstet werden können. Bei meinen Loks ist aber 
beides nicht der Fall. Ich will darum meinen Decodern einen zusätzlichen 
Puffer vorschalten.

Die Schwierigkeit dabei ist, dass digitale Modellbahnen mit Wechselstrom 
fahren (18V, ca. 5kHz rechteckig), die Steuerinformationen werden als 
Variation der Pulslängen encodiert. Manche Lokdecoder schalten in den 
Analogmodus und fahren dann Vollgas, wenn sie kein "echtes" 
Digitalsignal bekommen, daher muss die Pufferschaltung ein 
entsprechendes, digitales "Blanko-Signal" erzeugen.

Meinen ersten Entwurf dazu findet ihr im Anhang. Ich habe mir das so 
vorgestellt: Sim1 unten ist die Netzspannung vom Gleis, K1 oben ist der 
Anschluss zum Decoder. Die beiden Schalter S1 und S2 stellen die 
potentiellen Kontaktverluste dar :) Über den Brückengleichrichter Br1 
lade ich einen Pufferkondensator (C2) auf. Der Spannungsregler IC2 
liefert 9V, über R1 wird der Microcontroller versorgt. Letzterer hängt 
ausserdem über PB5 und R6 am Gleichrichter, damit er erkennen kann, ob 
er nur von C2 oder auch vom "Netz" versorgt wird - D1 soll verhindern, 
dass der Puffer dazwischenfunkt. Ist die Schaltung "auf sich gestellt", 
erzeugt der Microcontroller die Wechselspannung, indem er über T1 + T3 
und T2 + T4 die 9V vom Spannungsregler abwechselnd auf die beiden Pole 
des Ausgangs legt.

Die Werte insbesondere für C1 und C2 sind nur provisorisch, mir gehts 
erst mal darum von euch zu erfahren, ob meine (naiver?) Ansatz überhaupt 
funktionieren kann. Für Hinweise auf Fehler jeder Art bin ich natürlich 
äusserst dankbar, ebenso für prinzipielle Verbesserungen! Bitte stellt 
nicht den Sinn der Schaltung an sich in Frage - ich will das als 
Lernprojekt durchziehen, selbst wenn das eigentliche Problem anders 
gelöst werden könnte oder es sowas vielleicht sogar fertig zu kaufen 
gibt.

So, jetzt dürft ihr mich zerreissen!

Herzlichen Dank und beste Grüße,
David

von David S. (david_s58)


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Tja wie das immer so ist - mir ist sofort selbst der erste Fehler 
aufgefallen. Die Verbindung der Ausgangspole zum GND des 
Gleichspannungsparts würde über den Gleichrichter einen Kurzschluss 
geben. Die muss ich wohl auch über Transistoren stilllegen, solange 
Strom aus der Schiene kommt... :)

von Reiner (Gast)


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Oh jee,
da weiß man gar nicht wo man anfangen soll.
Ich würde dir vorschlagen, erst einmal eine LED über einen Transitor 
über den uP zu schalten. Siehe Artikelsammlung.
Danach kannst du dich langsam weiter vorwährts tasten.


nix für ungut

von David S. (david_s58)


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Oh, so schlimm? Naja in dem LED-blinken-lassen-Stadium war ich 
eigentlich schon...

Aber das sinnvolle Verknüpfen von Grundschaltungen ist schon ein Problem 
für mich. Im Allgemeinen fällts mir leichter zu lernen, wenn es um ein 
Problem geht, dessen Lösung ein wirklicher Gewinn für mich wäre, aber 
das war vielleicht zu hoch gegriffen...

Sei's drum, würde es dir was ausmachen, mir (wenn möglich) die 
gravierendsten Fehler zu nennen? Damit ich aus der Blamage wenigstens 
ein bisschen was mitnehmen kann...

:)

Danke dir und herzlichst,
David

von Modellbahner (Gast)


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Hallo,

also ich beschäftige mich schon eine Weile mit Modellbahn, Elektronik 
und speziell mit digitaler Modellbahntechnik.

Deine Schaltung willst du zwar als Lernprojekt angehen, aber es ist ein 
falscher Ansatz. Ich betreibe in einem Modellbahnklub eine sehr große 
Spur N Anlage. Wie hatten auch die Probleme mit den Kontakten, aber die 
Lösung ist vollkommen anders.

1. Du musst zusehen das die Kontakte gut sind. Maßnahmen: Stromabnahme 
über mehrere Wagons.

2. Die Decoder können so eingestellt werde, das sie bei kurzer 
Kontaktunterbrechung mit der letzten Einstellung weiter macht.

3. Es gibt Pufferschaltungen 
(http://www.1001-digital.de/pages/basteln-bauen/elektronisches/anleitungen/pufferschaltung-fuer-16-v-smd-kondensatoren.php) 
die einfach nur mit Kondensatoren gemacht sind.

Deine ganze Schaltung ist bereits im Decoder vorhanden. Häng einfach 
deine Kondensatoren zwischen die Versorgungspins am Decoder. Und schau 
dir die einschlägigen DCC-Seiten an. Gute Infos sind u.a. opendcc.org

Zum lernen gibt es bessere Möglichkeiten :-)
Grüße HP1

von Reiner (Gast)


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1. die versorgung des uP über R1 geht so nich
2. wenn du nee Led schon gemacht hast wo ist der vorwiederstand von T1 
T2
3. ss kann kein Strom fließen bei T1 und T2 der Kolektor hängt in der 
Luft.
4. C3 und R6 grillen den Eingang des uP
5. was macht D1
6. etc

von David S. (david_s58)


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Huhu Reiner,

danke für die genannten Punkte. Ich hätte noch Fragen dazu und würde 
mich freuen, wenn du mir noch etwas beim Verstehen helfen könntest...:

Reiner schrieb:
> 1. die versorgung des uP über R1 geht so nich

Warum? Ich hab versucht ganz normal einen Vorwiderstand auszurechnen für 
5V am uC und einen kleinen Strom... Ist nur der Widerstandswert quatsch 
oder stimmt hier was anderes nicht?

> 2. wenn du nee Led schon gemacht hast wo ist der vorwiederstand von T1
> T2

Da hätte ich den internen Pull-Up des uC aktiviert, um Bauteile zu 
sparen (so wie hier http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor 
unter "Transistor an µC ohne Vorwiderstand" erklärt) - nicht gut?

> 3. ss kann kein Strom fließen bei T1 und T2 der Kolektor hängt in der
> Luft.

Kannst du das noch etwas genauer erklären? Die hängen doch mit den 
Kollektoren an den Gates der MOSFETs (analog zum Aufbau mit den zwei 
bipolaren Transistoren aus dem Transistorartikel)

> 4. C3 und R6 grillen den Eingang des uP

C3 soll die Gleichspannung vom Gleichrichter glätten und ist parallel 
dazu geschaltet - von den max. 18 Volt von Br1 / C3 sollen 13V an R6 
abfallen, das gäbe dann einen Strom von max 0,5mA am Eingang des uC bei 
5V... ist das wirklich zu viel oder habe ich hier falsch gerechnet?

> 5. was macht D1

D1 soll dafür sorgen, dass der Eingang vom uC keinen rückfließenden 
Strom vom Pufferkondensator C2 bekommt, sondern nur vom Gleichrichter 
und C3 bzw. halt eben gar keinen Strom - so sollte der uC feststellen 
können, ob gerade der Kontakt zu den Gleisen abgebrochen ist oder nicht. 
Geht das so nicht? Wenn nein, warum nicht?

> 6. etc

Bitte gerne noch mehr Punkte nennen und am besten gleich erklären... Ich 
hab scheints noch viel zu lernen!

Herzlichen Dank!!

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