Hallo, ich habe ein Wharfedale SVP-12PM Lautsprecher, bei dem offensichtlich die Endstufe versagt hat. Es sind sowohl in der Endstufe direkt als auch im Netzteil Bauteile durchgebrannt. In der Endstufe selbst sind es die Transistoren Q19 und Q20 (Wharfedale_SVP-12PM_schematic2.png). Im ausgelöteten Zustand sind bei Q19 alle drei Pins kurzgeschlossen, bei Q20 ist die CE-Strecke kurzgeschlossen. Die anderen Transistoren haben keine Kurzschlüsse, vereinzelte haben allerdings (im eingelöteten Zustand, daher wohl durch umgebenden Schaltung verursacht) ungewöhnliche Spannungsabfälle (bspw. auf der CE-Strecke) (Multimeter im Diodentest-Modus). Durch den Kurzschluss haben sich wohl im NT die Mosfets Q11 und Q12 verabschiedet (Wharfedale_SVP-12PM_schematic1.png), weshalb die Sicherung (F2) durchgebrannt ist. Weitere Kurzschlussstellen konnte ich bisher nicht finden. Ich frage mich nun, 1.) Wie konnten die Transistoren durchbrennen? Die Endstufe wurde weder mit allzu hohem Signal, noch mit Überlast betrieben. 2.) Wenn ich die Transistoren & Mosfets ersetzen werde, könnten mir die Teile nochmal durchbrennen? 3.) Wie kann ich 2.) ggf. verhindern? Vielleicht kann mir ja jemand helfen, bevor ich mein Glück probiere. Viele Grüße, Johannes
Hallo, In der Endstufe mindestens alle vier Transistoren tauschen, im Netzteil halt die beiden. Wie sehen die Emitterwiderstände der Endstufe aus? Wie R37 im Netzteil? Ist die Endstufe direkt im Lautsprecher verbaut? Ursache ist vieles möglich: Kurzschluss der LS-Zuleitungen Zu hohe Netzspannung (Gewitter in der Nähe) Zu knapp dimensionierte Bauteile Einschaltploppen (muss dann aber schon einen Mörderknall gegeben haben) Fremdkörper auf Platine gefallen (lose Schraube...) Ich würde zunächst im Netzteil alle BE einseitig auslöten und nachmessen (wirklich alle um die Transistoren und das Steuer-IC). Dann das NT reparieren, mit irgendwas eine Last erzeugen (100W-Glühbirne zwischen +-65V) und dann testen. Wenn ok, dann halt die Endstufe reparieren und testen. Auch hier alle BE zurück bis Q10-13 einseitig auslöten. Ob sich das Ganze lohnt? Bei TL074 im Eingang ist das wohl nur eine Durchschnittskiste ;-) Old-Papa
Old Papa schrieb: > Bei TL074 im Eingang ist das wohl nur eine > Durchschnittskiste ;-) für viele anwendungen ist der preiswerte 07x völlig ausreichend.
dolf schrieb: > Old Papa schrieb: >> Bei TL074 im Eingang ist das wohl nur eine >> Durchschnittskiste ;-) > > für viele anwendungen ist der preiswerte 07x völlig ausreichend. Dat stimmt, ick sachte ja Durchschnitt... ;-) Geht natürlich! Derzeit fummel ich gerade an Oldimer-Mischpulten rum, hauptsächlich wegen Rauschen im Eingangsbereich. Und genau da sind diese Dinger auch drin. Vielleicht habe ich daher gerade eine Phobie gegen diese Dinger. Den berüchtigten 741 habe ich da auch schon gefunden. Das wird aber OT, der TS wird das schon packen. Old-Papa
Hallo, Old Papa schrieb: > Ist die Endstufe direkt im Lautsprecher verbaut? Ja, das ist sie. Allerdings gibt es zusätzlich noch einen direkt mit dem Endstufenausgang verbundenen herausgeführten Ausgang (6.3mm-Buchse), um einen weiteren, externen Lautsprecher zu versorgen. Old Papa schrieb: > Zu hohe Netzspannung (Gewitter in der Nähe) > Zu knapp dimensionierte Bauteile Das kann ich nicht ausschließen, halte ich aber für unwahrscheinlich (Gewitter sind mir auch keine aufgefallen). Old Papa schrieb: > Einschaltploppen (muss dann aber schon einen Mörderknall gegeben haben) > Fremdkörper auf Platine gefallen (lose Schraube...) Glaube ich auch nicht, denn dann hätte ich ja irgendeinen Fremdkörper finden müssen. Ein Knall beim Einschalten ist auch nicht vorgekommen (nur das leichte 'Plopp' der Sicherung). Old Papa schrieb: > Ursache ist vieles möglich: > Kurzschluss der LS-Zuleitungen Das könnte auftreten sein. Denn wenn während des Betriebs in dem zusätzlichen Endstufenausgang ein Kabel gesteckt / gezogen wurde, denn dann wird die Endstufe kurz kurzgeschlossen (wg. dem Klinkenstecker). Old Papa schrieb: > Ich würde zunächst im Netzteil alle BE einseitig auslöten und nachmessen > (wirklich alle um die Transistoren und das Steuer-IC). Ich bin jetzt fertig geworden, das Netzteil durchzutesten (s. Anhang). Das Netzteil scheint bis auf die beiden Mosfets funktionstüchtig zu sein. Die Übertrager T2/T3 kann ich mangels Funktionsgenerator und Oszi nicht testen. Der OK (IC5) weist keine Kurzschlüsse auf, näher habe ich ihn nicht untersucht. Old Papa schrieb: > Wie sehen die Emitterwiderstände der Endstufe aus? Die sehen soweit ganz gut aus. Der Widerstand ist jeweils etwa 0,2 Ohm; Belastungstests habe ich nicht gemacht. Old Papa schrieb: > Auch hier alle BE zurück bis Q10-13 einseitig auslöten. Das werde ich jetzt als nächstes machen.
Hallo, Jojo schrieb: > Old Papa schrieb: >> Auch hier alle BE zurück bis Q10-13 einseitig auslöten. > Das werde ich jetzt als nächstes machen. Die Endstufe ist jetzt auch durchgetestet. Der Schaltplan ist im Anhang. Auch hier konnte ich bis auf die beiden Transistoren keine weiteren defekten Teile feststellen. Alle Transistoren habe ich (wie schon beim Netzteil) nur mittels Dioden-Test-Modus geprüft, ohne hFE zu testen. Bei den Kondensatoren und Widerständen habe ich jeweils die Ladung bzw. den Widerstand gemessen. Also denke ich, dass es nun ausreicht, wenn ich eben die vier Transistoren Q18-Q21 und die Mosfets Q11 & Q12 ersetze, um die Endstufe wieder zum Laufen zu bringen. Old Papa schrieb: > Dann das NT reparieren, mit irgendwas eine Last erzeugen > (100W-Glühbirne zwischen +-65V) und dann testen. So werde ich dann vorgehen. Danke für die bisherige Hilfe. Viele Grüße, Johannes
Jojo schrieb: > Ich frage mich nun, > 1.) Wie konnten die Transistoren durchbrennen? Die Endstufe wurde weder > mit allzu hohem Signal, noch mit Überlast betrieben. Kurzschuss am Lautsprecherausgang. Das Teil hat keinerlei Kurschlussschutz (sondern nur gegen DC am Ausgang) und der Überstromschutz im Primärteil des Schaltnetzteils ist offenbar zu langsam. > 2.) Wenn ich die Transistoren & Mosfets ersetzen werde, könnten mir die > Teile nochmal durchbrennen? Kann schon, es könnte ja noch mehr kaputt sein. Hab ich den Amp nicht schon vor 2 Monaten hier gesehen?
Hallo, MaWin schrieb: > Hab ich den Amp nicht schon vor 2 Monaten hier gesehen? Ob du diese Endstufe schon mal im Forum gesehen hast, kann ich nicht sagen. Ich habe (bevor ich diesen Thread geöffnet habe) mit der Forensuche geschaut, ob es dazu schon was gab, und bin nicht fündig geworden. Der SVP-12PM wurde mir defekt auch erst vor ein, zwei Wochen überlassen. MaWin schrieb: >> 2.) Wenn ich die Transistoren & Mosfets ersetzen werde, könnten mir die >> Teile nochmal durchbrennen? > > Kann schon, es könnte ja noch mehr kaputt sein. Darum habe ich ja versucht, einen Defekt an möglichst vielen BE in der Umgebung auszuschließen. Dann muss ich wohl noch vorsichtiger sein.... Ich werde jetzt erstmal bei Reichelt bestellen und schauen, was passiert, wenn ich die Teile einbaue. Viele Grüße, Johannes
Die Transistoren würde ich aus eigener Erfahrung lieber bei Bürklin und Co. bestellen. Siehe : Beitrag "Re: Wo bstellt man besser - reichelt oder conrad" oder Beitrag "Re: Wo bstellt man besser - reichelt oder conrad"
Da ist schon noch ein Kurzschlussschutz drin, über Q14 und Q15. Der ist aber etwas versteckt und nicht ganz wie üblich. Ob er wirklich gut funktioniert, hängt auch von der Kühlung von Q16/Q17 ab.
In Zukunft Speakon oder wenigstens XLR benutzen. Klinke ist gemeingefährlich und gehört im Lastbereich eigentlich verboten, Stichwort Berührungsschutz. Gut, das ist bei XLR nicht viel besser, aber da ist es wenigstens nur ein Ende.
Ulrich H. schrieb: > Da ist schon noch ein Kurzschlussschutz drin, über Q14 und Q15. Der ist > aber etwas versteckt und nicht ganz wie üblich. Das dürfte eher die Arbeitspunkteinstellung für Q16, Q17 sein. Der Arbeitspunkt wird aussteuerungsabhängig über Spitzenwertgleichrichter verschoben. Aber allein durch die Ausgangsspannung, der Ausgangsstrom beeinflußt diese Stufe kein bischen. Einen Überstromschutz macht man üblicher Weise mit Abgriff von den Emitterwiderständen der Endtransistoren (RB1, RB2) und da ist nichts. Oder man clampt die Basisspannung der Endtransistoren, da ist aber auch nichts. Es gibt daher keinen Schutz gegen Kurzschluß. Die Ausfallursache wird daher mit ziemlicher Sicherheit ein Kurzschluß gewesen sein. Einen gut funktionierenden Kurzschluß- und Überlastschutz habe ich bisher nur in professionellen Verstärkereinschüben für ELA-Anlagen gesehen. Die ganze Schaltung ist schon recht verrückt. Die pnp- und npn-Differenzstufen kennt man sonst nur von R2R-OPVs mit dem Nachteil von Übernahmeverzerrungen, da die Offsetspannungen der Pärchen ja nie exakt gleich sind. Deshalb werden für Präzisionsanwendungen ja auch keine R2R-OPVs verwendet, sondern klassische OPVs mit nur einer Differenzstufe. Die Lautstärkeabschwächung über einen Fotowiderstand bei Übersteuerung ist recht lustig, allerding hätte man dann auch eine 2. LED zur Anzeige dieses Zustandes spendieren können. Das Netzteil ist kein Schaltregler, sondern nur ein Zerhacker, um den Trafo klein zu halten. Ein Hochlaufen ist damit schonmal nicht möglich und stabilisieren muß man eine Endstufenversorgung ja auch nicht. Allerdings scheint die Strombegrenzung über R37 und IC5 nichts zu taugen (wird wohl zu träge sein). Daher hats die Q11, Q12 mitgerissen. Und den Verstärker konnte sie ja auch nicht schützen.
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Hallo, ich bin früher nicht dazu gekommen, bei Reichelt zu bestellen. Heute ist das Paket angekommen. Muss ich beim Austauschen der Bauteile auf irgendwas besonderes achten? Wie sieht es mit dem Einstellen des Basisstroms aus? Ich meine mal gelesen zu haben, dass das bei Verstärkern nach dem Tauschen der Transistoren nötig ist, bin mir aber nicht mehr sicher. Viele Grüße, Johannes
(1) Das Design der Ausgangsstufe und der zugehörigen Schutzschaltung unterscheidet sich etwas vom "Mainstream". Es wurde halt eine lokale Feedbackloop gewählt wegen der guten Linearität und des einfacheren thermischen Designs,.. Allerdings halt auch anfälliger für lokale Instabilität,... deswegen wohl C40/41. (2) Jetzt kommt die Sache mit dem SOA/Überstrom/usw.. Schutz dazu. Peter Dannegger schrieb: > der Ausgangsstrom > beeinflußt diese Stufe kein bischen. >...Es gibt daher keinen Schutz gegen Kurzschluß. Die "klassische" Schaltung, die jeder erwarten würde (so mit Spannung an den Emitterwiderständen überwachen) ist ja ebenfalls wieder eine Feedbackloop (und dazu durch den schlagartigen Anstieg der Loopgain beim Eingreifen schön nichtlinear),.. das ist eine höchstgiftige Kombination in Verbindung mit (1) und das haben sie nicht hingekriegt bzw. wollten sie nicht riskieren. (3) Also nimmt man "ersatzweise" die Basisspannung der Treiber. Nicht so richtig 100% "politisch correct" aber auch nicht frei von einer gewissen Eleganz,.. wenn es denn gescheit ausgelegt ist und das Überleben sichert (zumindest meistens). QSC verwendet seit Jahr und Tag das gleiche Prinzip in fast allen Endstufen (service manuals downloadbar). Und so am Rande: Peter Dannegger schrieb: > Die pnp- und npn-Differenzstufen kennt man sonst nur von R2R-OPVs mit > dem Nachteil von Übernahmeverzerrungen... Da gibts nicht mehr oder weniger Nachteile mit Überbahmeverzerrungen als bei einer einfachen Diff Stufe auch (nämlich im Übersteuerungsfall), dafür aber doppelte Verstärkung und symmetrische SlewRate. Die Vorstellung mit den Offsetspannungen ist falsch, da beide Differenzverstärker im A Betrieb laufen und dadurch im Normalbetrieb nie nichtleitend werden und "kommutieren" müssten. @ Jojo Hoffentlich hast du "gute" Transistoren erwischt. Schau halt dass das SMPS erstmal wieder läuft danach könntest du den Verstärker mal OHNE die dicken Q18-Q21 in Betrieb nehmen (dann natürlich ohne Last). Mittels Oszi (verfügbar ?) den Ausgang beobachten. Wenn ungefähr 0V (+/- 50mV), dann mittels Signalgeneartor 1kHz einspeisen und weiter beobachten (Asymmetrien, Clipping, Schwingungsbursts...). Wenn soweit ok, dann die EndTs einbauen. Ruhestromtrimmer TP3 sicherheitshalber ganz aufmachen (so dass er wie 1kOhm wirkt, dann ist der Ruhestrom am geringsten), vorher alte Position markieren. Stoßgebet. Einschalten. Wenns wieder knallt waren die neuen Ts nicht gut. Wenn unauffällig die Tests von vorhin wiederholen. Dann mit TP3 Ruhestrom einstellen, dazu Spannung über einem der Emitterwiderstände mit Voltmeter im 200mV DC Bereich überwachen. Langsam(!) auf auf Sollwert hochdrehen (wenn keine Angabe vorhanden würde ich 5..7mV (= 20-30mA / Zweig) einstellen). Dann mal Lastwiderstand dran und wieder Signal drauf + Beobachtung mittels Oszi. Wenn unauffällig, mal etwas Gas geben,.. (aber Achtung,.. mit Sinussignalen wird der Verstärker viel schneller heiß als mit Musik, also nicht zu lang) Ruhestrom einstellung noch mal überprüfen und ggf. korrigieren. so long, Manuel
Hallo, Manuel K. schrieb: > Schau halt dass das SMPS erstmal wieder läuft Ich habe jetzt die Mosfets ersetzt und das NT erstmal mit 2x 100W Glühfutter als Last laufen lassen; bis jetzt sieht alles ganz gut aus. Manuel K. schrieb: > danach könntest du den > Verstärker mal OHNE die dicken Q18-Q21 in Betrieb nehmen (dann natürlich > ohne Last). > Mittels Oszi (verfügbar ?) den Ausgang beobachten. Wenn ungefähr 0V (+/- > 50mV), dann mittels Signalgeneartor 1kHz einspeisen und weiter > beobachten (Asymmetrien, Clipping, Schwingungsbursts...). Ans Oszi könnte ich frühestens am Montag ran; bis dahin muss ich mich mit den Tests wohl gedulden. Viele Grüße, Johannes
Hallo, ich hab jetzt ein Oszi bekommen. Manuel K. schrieb: > Schau halt dass das SMPS erstmal wieder läuft danach könntest du den > Verstärker mal OHNE die dicken Q18-Q21 in Betrieb nehmen (dann natürlich > ohne Last). > > Mittels Oszi (verfügbar ?) den Ausgang beobachten. Wenn ungefähr 0V (+/- > 50mV) Hab ich gemacht... unmittelbar nachdem ich die Endstufe eingeschaltet hatte, lag ein recht schnell schwingendes Signal (>1kHz) - ohne Eingangssignal - am Ausgang an. Das ganze ging etwa 2-3 Sekunden so, bis es von der Endstufen-Platine ein orangenes Flackern gab, knackendes Rauschen zu hören war und dunkler, stinkender Rauch von der Platine aufstieg. Natürlich habe ich das ganze dann sofort vom Netz genommen; ich werde morgen wohl mal schauen was genau jetzt nicht überlebt hat. Viele Grüße, Johannes
Jojo schrieb: > und dunkler, stinkender Rauch von der Platine > aufstieg. Du bist aber mutig. Solche komplexen Geräte sollte man nur etappenweise und mit Labornetzteil (einstellbare Strombegrenzung!) in Betrieb nehmen. Insbesondere, wenn man schon ahnt, daß die internen Schutzschaltungen nichts taugen. Ich kann mir schon denken, warum man auf die üblichen Schutzschaltungen mit Emitterwiderständen verzichtet hat. Man wollte die Endstufenkollektoren ohne Isolierfolie direkt auf den Kühlkörper montieren, d.h. mit einem kleineren Kühlkörper auskommen. Solche Sparsamkeit bestraft sich leider oft. In einem alten DDR ELA-Einschub habe ich eine sehr schöne Schutzschaltung gesehen. Sie funktioniert als Meßbrücke für die Ausgangsimpedanz. D.h. bei zu kleinem Lastwiderstand begrenzt sie schon viel früher und nicht erst bei Erreichen des Maximalstromes. Quasi wie ein Netzteil mit Foldback Kennlinie. Diese Einschübe sind auch nie kaputt gegangen.
Manuel K. schrieb: > Die Vorstellung mit den Offsetspannungen ist falsch, da beide > Differenzverstärker im A Betrieb laufen und dadurch im Normalbetrieb nie > nichtleitend werden und "kommutieren" müssten. Die Offsetspannungen sind schon das Problem, da es sich um Einzeltransistoren mit Parameterstreuungen handelt. Das Zusammenkleben hat nur Alibifunktion. Bei einer einfachen Differenzstufe ergibt ein Offsetfehler nur ein paar mV DC am Lautsprecher, das stört nicht. Bei der doppelten Differenzstufe geht das nicht mehr und die Transistoren können sehr unsymmetrisch arbeiten. Die Arbeitspunkte stellen sich rein zufällig ein oder man müßte die Transistoren vorher paarig ausmessen. Ich hab früher mal Transistor-Arrays gesehen mit 2 npn + 2 pnp in einem Gehäuse. Die wären für sowas geeignet, aber nicht 4 Einzeltransistoren.
Hallo, durch unsaubere Lötstellen an den Pins von Q16 und Q17 ist an der BC-Strecke bzw. an der CE-Strecke die Spannung übergeschlagen (im Schaltplan rot punktiert), wodurch es R50/R55 zerfetzt hat und am PCB Teile weggeschmort sind. Ich habe jetzt (hoffentlich alle) unsauberen Lötstellen behoben, beide Widerstände ausgetauscht und ein paar Bauteile erneut durchgetestet (s. Anhang). Abgesehen von den Widerständen scheint nichts kaputt gegangen zu sein. Peter Dannegger schrieb: > Man wollte die > Endstufenkollektoren ohne Isolierfolie direkt auf den Kühlkörper > montieren, d.h. mit einem kleineren Kühlkörper auskommen. Solche > Sparsamkeit bestraft sich leider oft. Das glaube ich nicht, denn Wharfedale hat doch tatsächlich für alle vier Endstufentransistoren jeweils Glimmer-Scheiben und Plastikringe an den Schrauben verwendet... Peter Dannegger schrieb: > Solche komplexen Geräte sollte man nur etappenweise und mit > Labornetzteil (einstellbare Strombegrenzung!) in Betrieb nehmen. > Insbesondere, wenn man schon ahnt, daß die internen Schutzschaltungen > nichts taugen. Ein Labornetzteil mit +/-65V habe ich leider nicht zur Hand. Jojo schrieb: > Manuel K. schrieb: >> Schau halt dass das SMPS erstmal wieder läuft danach könntest du den >> Verstärker mal OHNE die dicken Q18-Q21 in Betrieb nehmen (dann natürlich >> ohne Last). >> >> Mittels Oszi (verfügbar ?) den Ausgang beobachten. Wenn ungefähr 0V (+/- >> 50mV) Diesen Test werde ich dann gleich wiederhohlen.
Hallo, ich habe die Endstufe nun mit 1kHz, 2kHz und 500Hz Sinus-Signalen getestet. Bei allen dreien ist am Ausgang ein sehr ansehnlicher Sinus ohne Überschwingern, Ungleichmäßigkeiten oder ähnlichem aufgetreten. Allerdings hat es beim 500Hz-Sinus gegen Ende einmal kurz "Peng" gemacht und es sind ein paar Funken von der Platine geflogen. Da ich nicht damit gerechnet hatte, dass alles auf Anhieb klappt, habe ich den gesamten Testdurchlauf gefilmt. Einzelbilder sind im Anhang - man erkennt recht gut, dass die Schraube (GND), an der die Platine befestigt ist, wohl mit für den Funkenschlag verantwortlich war. Was genau kann ich machen, um weitere Funkenschläge zu unterbinden (abgesehen vom Umpositionieren der Schraube)? Sollte ich zusätzlich die betroffene Leiterbahn mit Draht überbrücken? Viele Grüße, Johannes
Lt. Bild berührt die Schraube ja direkt das Lötauge. Ist das wirlich die original Schraube? Entweder ne Schraube mit kleinerem Kopf oder ne Isolierscheibe drunter legen.
Hallo, Peter Dannegger schrieb: > Lt. Bild berührt die Schraube ja direkt das Lötauge. Nein, das täuscht. Auf dem Vorher-Nacher-Bild kann das nur schlecht erkennen, aber die Schraube berührt nur die Leiterbahn. Das, was du mit Lötauge meinst, ist die verschmorte Stelle auf der Leiterbahn, an der der Strom über die Schraube abgeflossen ist. > Ist das wirlich die original Schraube? Ich hoffe es mal... vertauscht habe ich die Schrauben meiner Meinung nach nicht... > Entweder ne Schraube mit kleinerem Kopf oder ne Isolierscheibe drunter > legen. Auf letzteres wird es wohl hinauslaufen. Viele Grüße, Johannes
Hallo, Manuel K. schrieb: > Mittels Oszi (verfügbar ?) den Ausgang beobachten. Wenn ungefähr 0V (+/- > 50mV), dann mittels Signalgeneartor 1kHz einspeisen und weiter > beobachten (Asymmetrien, Clipping, Schwingungsbursts...). > > Wenn soweit ok, dann die EndTs einbauen. Ruhestromtrimmer TP3 > sicherheitshalber ganz aufmachen (so dass er wie 1kOhm wirkt, dann ist > der Ruhestrom am geringsten), vorher alte Position markieren. Stoßgebet. > Einschalten. Wenns wieder knallt waren die neuen Ts nicht gut. Wenn > unauffällig die Tests von vorhin wiederholen. Bis dahin ist alles kein Problem. Manuel K. schrieb: > Dann mit TP3 Ruhestrom einstellen, dazu Spannung über einem der > Emitterwiderstände mit Voltmeter im 200mV DC Bereich überwachen. > Langsam(!) auf auf Sollwert hochdrehen (wenn keine Angabe vorhanden > würde ich 5..7mV (= 20-30mA / Zweig) einstellen). Wenn TP3 bei 1kOhm steht, fallen an RB1 lt. Multimeter (im 200mV Bereich) 0 Volt ab. Bei einer anderen SVP-12PM-Endstufe (deren einziger Defekt darin liegt, dass das Clipping zu früh beginnt) fällt an RB1 im Leerlauf (Eingang nicht beschaltet) eine Spannung von ca. 0.6-0.7mV ab (und ich bin mir sicher, dass das 0.6mV und nicht 6mV oder 0.006V sind) - das ist aber sehr viel kleiner als die von Manuel K. angegebenen Werte. Sind solche Werte (2-3mA) für den Ruhestrom realistisch oder stimmt etwas mit der anderen Endstufe nicht? Manuel K. schrieb: > Dann mal > Lastwiderstand dran und wieder Signal drauf + Beobachtung mittels Oszi. Muss es ein ohmscher Lastwiederstand sein oder kann auch schon direkt der Lautsprecher dran? Viele Grüße, Johannes
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