Klassischerweise baut man ja ein Gebäude so, dass man die Mauern macht und dann kommt eine Decke usw. Wie ist es, wenn man aus einer Mauer einen Stein komplett rausmeiselt und dann einen neuen einzementiert: Hat die Mauer danach die gleiche Festigkeit? Eine ähnliche Frage wäre, ob man eine Mauer stabiler macht, wenn man Fensteröffnungen nachträglich zumauert. Es könnte ja sein, dass das nachträgliche Einmauern nach oben hin Zugkräfte statt Stützkräfte entwickelt, weil sich vielleicht der Beton beim Trocknen zusammenzieht.
Dazu verwendet man einen speziellen Mörtel. Quellmörtel. Der hat keine Schrumpfung. Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb: > Dazu verwendet man einen speziellen Mörtel. Quellmörtel. > > Der hat keine Schrumpfung. > > Grüße Bernd Perfekt! Danke für den Tipp! Wenn du mal in München bist - lass dir von mir ein Bier ausgeben!
Bernd Funk schrieb: > Dazu verwendet man einen speziellen Mörtel. Quellmörtel. > > Der hat keine Schrumpfung. > > Grüße Bernd Das erzähl mal einem Maurer der grad dabei ist ein Loch zu zu mauern. Der fällt vor lachen vom Gerüst!
Max Mustermann schrieb: > Bernd Funk schrieb: >> Dazu verwendet man einen speziellen Mörtel. Quellmörtel. >> >> Der hat keine Schrumpfung. >> >> Grüße Bernd > > Das erzähl mal einem Maurer der grad dabei ist ein Loch zu zu mauern. > Der fällt vor lachen vom Gerüst! Löcher so weit oben sind nicht erlaubt. Kurt
Max Mustermann schrieb: > Bernd Funk schrieb: >> Dazu verwendet man einen speziellen Mörtel. Quellmörtel. >> >> Der hat keine Schrumpfung. >> >> Grüße Bernd > > Das erzähl mal einem Maurer der grad dabei ist ein Loch zu zu mauern. > Der fällt vor lachen vom Gerüst! Leider. Dem zugemauerten Loch sieht man es ja nicht an, ob es stützt oder "hängt". Es gab auch mal einen Spezialputz zum Wärmedämmen, dessen Dämmeigenschaften sehr kritisch von der Rührzeit abhingen (Forschungsprojekt). Im praktischen Einsatz ist so etwas kaum einsetzbar, da auf dem Bau viel nach 3 mal daumen geht und auf Details keine Rücksicht genommen wird. Dementsprechend sah z. B. die Mauer hinter einer Holzverkleidung aus: Schlampig gesetzte Steine allenthalben, große Löcher und und und. Sieht ja keiner, eh wurscht.
Bernd Funk schrieb: > Dazu verwendet man einen speziellen Mörtel. Quellmörtel. > > Der hat keine Schrumpfung. > > Grüße Bernd Ja genau, damit kann man nachträglich auch Rundbögen und ganze Kathedralen erstellen ;)
Nun bin ich doch etwas ins Nachdenken gekommen wg. des Quellmörtels. Dass er sich ausdehnt wie ein Montageschaum (vom Prinzip her) ist klar. Doch damit ich einen Druck nach oben bekomme, müsste ich doch links und rechts quassi "zuhalten" - sonst quillt der Mörtel doch einfach raus wie ein Hundehaufen unter dem Absatz... Der Mörtel müsste also so beschaffen sein, dass er das Ausdehnen anfängt, wenn die äußere Form schon "getrocknet" ist und das Material dann noch mal an "Höhe" gewinnt. An die Materialforschung sicherlich eine große Herausforderung.
J. Ad. schrieb: > Der Mörtel müsste also so beschaffen sein, dass er das Ausdehnen > anfängt, wenn die äußere Form schon "getrocknet" ist und das Material > dann noch mal an "Höhe" gewinnt. An die Materialforschung sicherlich > eine große Herausforderung. Ich glaub du überschätzt die Quellwirkung etwas. Quellmörtel dehnt sich rund 0,2mm aus der Fuge aus. Der heißt nur Quellmörtel weil er nicht schrumpft.. Wir haben mal einen Druchbruch für einen Heizkessel damit zugemauert. Geht wunderbar. Oben im Mauerwerk gabs keine Risse
Halt. Normaler Mörtel hat beim Abbinden eine Schrumpfung. Das sind zwar nur Hundertstel oder Zehntel Millimeter. Zum Befestigen von Stahlträgern im Mauerwerk ( Auflager ), oder statisch relevanten Sachen ( wie dem Auswechseln von Fundamentsteinen) nimmt man Quellmörtel. Das muss man sich nicht wie Bauschaum vorstellen. Dieser Mörtel quillt ein zehntel Millimeter. Gerade soviel, dass wirklich Last übertragen wird. So werden z. B. Stahlstützen auf Betonfundamenten mit Gewindestangen verschraubt. Muttern unterhalb der Fußplatte erlauben eine Feineinstellung. Die volle Belastbarkeit wird mit Ausstopfen des Raumes zwischen Fußplatte und Fundament mit Quellmörtel erreicht. Bei der Verarbeitung merkt man keinen Unterschied zu normalem Mörtel. Grüße Bernd
:
Bearbeitet durch User
J. Ad. schrieb: > Der Mörtel müsste also so beschaffen sein, dass er das Ausdehnen > anfängt, wenn die äußere Form schon "getrocknet" ist und das Material > dann noch mal an "Höhe" gewinnt. An die Materialforschung sicherlich > eine große Herausforderung. Nö, war wohl eher eine Zufallsentdeckung. Diesen Mörtel kriegt man auch in jedem Baumarkt. Wenn man ein Fenster zumauert, nimmt man ihn für die letzte Stein- reihe. Ein Statiker schreibt das meist auch explizit vor, weiß er doch um den recht beschränkten Wissenshorizont am Bau. :) Grüße Bernd
:
Bearbeitet durch User
Bernd Funk schrieb: > Halt. > > Normaler Mörtel hat beim Abbinden eine Schrumpfung. > Das sind zwar nur Hundertstel oder Zehntel Millimeter. Bezogen auf welche Dicke?
J. Ad. schrieb: > Bernd Funk schrieb: >> Halt. >> >> Normaler Mörtel hat beim Abbinden eine Schrumpfung. >> Das sind zwar nur Hundertstel oder Zehntel Millimeter. > > Bezogen auf welche Dicke? Datenblatt? Im normalen Bauleben spielt das doch keine Rolle, du fängst am Fundament an und wenn die Zwischendecke kommt, sind ein paar Zehntelmillimeter wurscht . http://www.kaiser-baustoffwerke.de/PDF/TM910JUL2007.pdf Grüße Bernd
:
Bearbeitet durch User
@ J. Ad. (gajk) >Klassischerweise baut man ja ein Gebäude so, dass man die Mauern macht >und dann kommt eine Decke usw. >Wie ist es, wenn man aus einer Mauer einen Stein komplett rausmeiselt >und dann einen neuen einzementiert: Hat die Mauer danach die gleiche >Festigkeit? Ein einzelner Stein aus einer größeren Ansammlung von vermauerten Steinen bewirkt keine praktischen Einschränkungen. Man hat zwar damit eine Art Sollbruchstelle geschaffen, und die benachbarten Steine müssen die die jetzt fehlende Stützkraft übernehmen, aber da so eine Mauer bezüglich Festigkeit bei weitem nicht auf Kante genäht ist, hat man da genug Reserve. Die hält auch noch, wenn man eins/zwei Meter und mehr von der Steinreihe rausnimmt (der Mörtel sollte natürlich keine Festigkeit wie Pfefferkuchen haben). Wenn der Stein aber wieder eingemauert wird, dann ist zumindest mit Quellmörtel keine Festigkeitseinbuße zu befürchten (selbst mit normalem Mörtel gibts eigentlich nix zu befürchten). >Eine ähnliche Frage wäre, ob man eine Mauer stabiler macht, wenn man >Fensteröffnungen nachträglich zumauert. Sicher ist die dann stabiler. Ist ja schließlich mehr Material vorhanden, was Kräfte aufnehmen könnte. Wäre nur die Frage, ob es auch wirklich Sinn macht, die Fenster zu zu machen, nur um die Mauer etwas stabiler zu machen, obwohl eigentlich bis auf Ausnahmen nicht nötig. >Es könnte ja sein, dass das nachträgliche Einmauern nach oben hin >Zugkräfte statt Stützkräfte entwickelt, weil sich vielleicht der Beton >beim Trocknen zusammenzieht. Dann würde er reisen, bevor er richtig fest wird. Auserdem ist es eigentlich ein bekannter Effekt, daß Material, welches unter innerer Spannung gehalten wird, sogar fester wirkt. Grundsätzlich würde ich also sagen, daß man sich wegen einem Steinchen keinerlei Sorgen machen muß, so daß es bei solchen Dingen nicht auf Quellmörtel ankommt.
Hallo Jens, ich muss dir rechtgeben, meist wird es wurscht sein, ob ich normalen oder Quellmörtel nehme. Nicht ganz egal sind einem spätere Putzrisse ( Innen und Außen) . Die lassen sich durch gekonnten Einsatz verfügbarer Mittel min- imieren. Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb: > Nicht ganz egal sind einem spätere Putzrisse ( Innen und Außen) . > > Die lassen sich durch gekonnten Einsatz verfügbarer Mittel min- > imieren. Ein übliches Mittel ist, das Mauerwerk gründlich aushärten/austrocknen zu lassen, bevor man den Putz aufträgt. ;-)
B. Obachter schrieb: > Bernd Funk schrieb: >> Nicht ganz egal sind einem spätere Putzrisse ( Innen und Außen) . >> >> Die lassen sich durch gekonnten Einsatz verfügbarer Mittel min- >> imieren. > > Ein übliches Mittel ist, das Mauerwerk gründlich aushärten/austrocknen > zu lassen, bevor man den Putz aufträgt. > ;-) Zu einfach gedacht. Wir hier:( Südpfalz), haben 20- 30 leichte Erdbeben/ Jahr. Alle 5- 10 Jahre ein Mittleres. ( 3-5 Richter ) ( Alle 500 Jahre ein Starkes, mehr als 10 ) Stabilität bei Umbauten ist durchaus nicht nur ein kosmetisches ( Putzrisse) Problem. Grüße Bernd
Bernd Funk schrieb: > Im normalen Bauleben spielt das doch keine Rolle, du fängst am > Fundament an und wenn die Zwischendecke kommt, sind ein paar > Zehntelmillimeter wurscht . Ich habe wohl selber eine "Bausünde" begangen. Da ich mit einem Schrumpfeffekt von normalem Mörtel /Kleber gerechnet habe, habe ich darauf geachtet, dass die Mörtel/Kleberschicht nur wenige mm hatte.
>Nicht ganz egal sind einem spätere Putzrisse ( Innen und Außen) .
Ja, aber nicht wegen ein paar Ziegel, die man da entfernt.
:
Bearbeitet durch User
Man darf eben nicht immer auf den Putz hauen wollen... ;-) MfG Paul
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.