Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was sind das für Firmen, die hunderte von freien Stellen anbieten?


von Sebastian G. (jack15999)


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Was steckt hinter Firmen wie diesen hier:

http://www.ee-ag.com/default.aspx

oder diesen

http://www.m-plan.de/

Diese Firmen bieten angeblich derart viele Stellen an, dass mir das 
ganze etwas unseriös rüberkommt. Andererseits sehen die Bewertungen auf 
Kununu ganz ok aus.

Aber keine Firma hat derart viele Stellen frei. Was steckt da also 
hinter?

Sind das irgendwelche Headhunter-Firmen wo man dann Leiharbeitermäßig 
irgendwo verliehen wird?

von Claus M. (energy)


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Sind halt Leihbuden.

von Antimedial (Gast)


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Sebastian Georges schrieb:
> Aber keine Firma hat derart viele Stellen frei. Was steckt da also
> hinter?

Wenn man auf 10 Stellen nur 1 vernünftige Person bekommt, muss man schon 
viel ausschreiben. Schließlich gibt es eine Menge Leute, die sich nur 
bewerben, wenn die Ausschreibung zu > 90% passt.

von Sebastian G. (jack15999)


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Claus M. schrieb:
> Sind halt Leihbuden.

Was genau versteht man darunter?

Man ist also bei Leihbude XY angestellt, bekommt auch sein Gehalt von 
dort usw, aber letzendlich arbeiten tut man dann bei stetig wechselnden 
Auftraggebern dieser Leihbuden, welche dann Arbeitnehmer der Leihbuden 
"buchen"?

Das ganze hört sich sehr negativ an und ich empfinde es auch so. Habe 
ich damit recht oder kann man sich das ruhig geben?

von Henry G. (gtem-zelle)


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Antimedial schrieb:
> Sebastian Georges schrieb:
>> Aber keine Firma hat derart viele Stellen frei. Was steckt da also
>> hinter?
>
> Wenn man auf 10 Stellen nur 1 vernünftige Person bekommt, muss man schon
> viel ausschreiben. Schließlich gibt es eine Menge Leute, die sich nur
> bewerben, wenn die Ausschreibung zu > 90% passt.

Musst du eigentlich immer und überall deine geistigen Schlichtheiten 
absondern? Suche dir endlich einen richtigen Job, du Schwafelkopf.

von Antimedial (Gast)


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Sebastian Georges schrieb:
> Man ist also bei Leihbude XY angestellt, bekommt auch sein Gehalt von
> dort usw, aber letzendlich arbeiten tut man dann bei stetig wechselnden
> Auftraggebern dieser Leihbuden, welche dann Arbeitnehmer der Leihbuden
> "buchen"?
>
> Das ganze hört sich sehr negativ an und ich empfinde es auch so. Habe
> ich damit recht oder kann man sich das ruhig geben?

Damit ist die "Leihbude" auch nur einer von vielen hundert Zulieferern, 
nur dass eben keine Produkte, sondern Dienstleistungen zugekauft werden. 
Bei anderen Zulieferern herrschen wesentlich schlechtere 
Arbeitsbedingungen, auch für Ingenieure.

Henry G. schrieb:
> Musst du eigentlich immer und überall deine geistigen Schlichtheiten
> absondern? Suche dir endlich einen richtigen Job, du Schwafelkopf.

So läuft die Welt aber. Ich habe einen Job - genau genommen sogar 
mehrere. In Gegensatz zu dir, ganz offensichtlich.

von ... (Gast)


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Bosch hat auf ihrem Stellenportal auch 1700 freie Stellen.

Ist das auch unserioes?

von Claus M. (energy)


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Antimedial schrieb:
> Ich habe einen Job - genau genommen sogar
> mehrere.

Am Wochenende Käseblatt austragen und unter der Woche am Autoschalter 
bei MC-D?

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Ich habe auf meiner Homepage auch 273 Stellen für Fachkräfte 
ausgeschrieben, genauergesagt für Reinigungsfachkräfte. Bewirbt sich 
leider keiner, muss ich wohl die Auschreibungen verdoppeln.

Mal ehrlich, niemand muss auf deren quietschbunten Internetseiten 
herumsurfen, gibt ja genug andere Seiten.

von Antimedial (Gast)


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... schrieb:
> Bosch hat auf ihrem Stellenportal auch 1700 freie Stellen.
>
> Ist das auch unserioes?

Bei 100 Tausend Beschäftigten in Deutschland hat man schon ein paar 
Tausend Stellen Ersatzbedarf allein für die Fluktuation. Aber keine 
Angst, die Foren-Arbeitslosen finden schon einen Haken. :)

Claus M. schrieb:
> Am Wochenende Käseblatt austragen und unter der Woche am Autoschalter
> bei MC-D?

Wenn du es genau wissen willst, kannst du es hier: 
Beitrag "Re: Gehalt für Ingenieure und Informatiker 2014" 
nachlesen.

von Marek W. (ma_wa)


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Leihbuden sind halt die Luden, die Facharbeiter, Techniker und Ings. 
vermitteln, die sich nicht selber prostituieren können oder wollen. Das 
hört sich jetzt schlimmer an als es ist. Sie können auch gut als 
Sprungbrett zum Sammeln von Erfahrung und Kontakten genutzt werden. Auch 
den Handwerker hat man früher auf die Walz geschickt Erfahrung zu 
sammeln, das kann für einen Ing. nicht schlecht sein.

Ich denke drei Jahre Verleiher nach dem Studium mit wechselnden Leihern 
und Tätigkeitsausrichtung machen sich im Lebenslauf ganz Gut. Mehr als 5 
Jahre sollten es nicht sein.

von K. S. (incognito)


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Marek Walther schrieb:
> Leihbuden sind halt die Luden, die Facharbeiter, Techniker und
> Ings. vermitteln, die sich nicht selber prostituieren können oder
> wollen.

Es scheint tatsächlich hauptsichtlich diese Gruppen zu treffen.
Wieso verleiht eigentlich niemand Ärzte, Juristen und BWLer?

von Amateur (Gast)


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Viele Großfirmen haben mittlerweile Ihre eigene "Leihbude" aufgemacht.
Damit kann man gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche plattmachen.

1. Man kann die Vorteile des Ex-und-hopp nutzen.
2. Die Gewinnspanne bleibt in Sichtweite oder kann mit dem Arbeitnehmer
   geteilt werden;-)

Ach so! Ein kleiner Vorteil ist auch: Die große, allen bekannte Firma XY 
entlässt nicht, sondern die kleine, unbekannte Klitsche. Die hat 
natürlich nichts mit der Mutter zu tun.

von Mark B. (markbrandis)


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K. Salomo schrieb:
> Es scheint tatsächlich hauptsichtlich diese Gruppen zu treffen.
> Wieso verleiht eigentlich niemand Ärzte, Juristen und BWLer?

Selbstverständlich werden auch BWLer verliehen. Juristen und Ärzte wohl 
eher weniger, aber die haben andere Probleme (Juristenschwemme, junger 
Arzt als Angestellter im Krankenhaus --> Nachtschichten, 24h 
Bereitschaftsdienste).

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3832502:
> Das sind BETRÜGER , so einfach ist das !!

sehe ich auch so, nur so kann man den Fachkräftebedarf erkläsen und das 
Lohndumping weil nun die Schwelle Lohn für Arbeiter aus dem Ausland 
gesenkt wurde !

von foo (Gast)


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Man geht von 13% durchschnittlicher Fluktuation aus, hinzu kommen 2-3% 
Ruhestandschwund:

http://www.frankfurt-main.ihk.de/branchen/wirtschaftsberatung/personalberatung/fachbeitraege/versteckte-kosten/

Somit kann bereits ein Betrieb unter 1000 MA dreistellig Stellen 
ausschreiben, ohne aus der Rolle zu fallen.

Mal drüber nachdenken!

von Auch dort (Gast)


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von Mark B. (markbrandis)


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foo schrieb:
> Mal drüber nachdenken!

Ja, wenn das Leute wie Dipl Ing ( FH ) doch nur mal tun würden.

von Ich (Gast)


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foo schrieb:
> Man geht von 13% durchschnittlicher Fluktuation aus,

Halte ich für recht hoch.
Sieht Im Ingenieurbereich sich anders aus, als im Handwerk oder im 
Dienstleister (AÜG) anders als bei Konzernen.

Es gibt auch Unternehmen (keine Leihbuden), da sind manche Stellen über 
Monate ausgeschrieben.
Die haben dann wohl Zeit, den richtigen zu finden.

von ichbins (Gast)


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Bei einigen Firmen werden jahrelang die gleichen Stellen ausgeschrieben. 
Das heißt doch dass das Fakes sind. Ein akuter Bedarf ist wohl nicht 
vorhanden, sonst würde man auch mal jemand einstellen,dessen Profil 
nicht genau passt. So hofft man eben irgendwann Superman einstellen zu 
können der noch einen Haufen Erfahrung von seinem vorherigem Arbeitgeber 
mitbringt. Das ist auch eine Form von Industriespionage.

Viele ausgeschriebene Stellen sollen Eindruck bei den Konkurrenten und 
Aktionären schinden.

von Antimedial (Gast)


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ichbins schrieb:
> Das heißt doch dass das Fakes sind. Ein akuter Bedarf ist wohl nicht
> vorhanden, sonst würde man auch mal jemand einstellen,dessen Profil
> nicht genau passt.

Nein, das heißt das noch lange nicht. Erst einmal ist ein Jahr Suche bei 
Ingenieuren überhaupt nichts Ungewöhnliches. Und nein, der Bewerber muss 
nicht 100% passen. Allein schon einen Hardwareentwickler mit > 2 Jahren 
BE zu finden ist sehr schwer, auch wenn man den Arbeitsbereich und die 
Branche nicht weiter spezifiziert. Außerdem gibt es Firmen, die 
ständigen Bedarf haben. Bei einer 20-Mann-Abteilung gibt es immer 
welche, die in Rente gehen, kündigen, befördert werden oder intern 
wechseln. Da besteht ständig Bedarf. Also kann man die Anzeige gleich 
stehen lassen.

Ich schrieb:
> Halte ich für recht hoch.
> Sieht Im Ingenieurbereich sich anders aus, als im Handwerk oder im
> Dienstleister (AÜG) anders als bei Konzernen.

Ist doch logisch, dass bei Dienstleistern die Fluktuation viel höher 
ist. Und das müssen noch keine "Fluchteffekte" sein. Allein die 
Übernahmen durch Kunden dürften weit über den 13% liegen.

von alter sack (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Allein schon einen Hardwareentwickler mit > 2 Jahren
> BE zu finden ist sehr schwer,
Nein, nur eine Frage des Preises.

> Branche nicht weiter spezifiziert. Außerdem gibt es Firmen, die
> ständigen Bedarf haben. Bei einer 20-Mann-Abteilung gibt es immer
> welche, die in Rente gehen, kündigen, befördert werden oder intern
> wechseln. Da besteht ständig Bedarf. Also kann man die Anzeige gleich
> stehen lassen.
Pauschaler Blödsinn. Die Ausnahme wieder zur Regel erklärt. Typische 
PR-Faktenverdreherei. Glaubst du du hast hier nur Idioten vor dir denen 
du was vom Pferd vorlügen kannst?

> Ist doch logisch, dass bei Dienstleistern die Fluktuation viel höher
> ist. Und das müssen noch keine "Fluchteffekte" sein. Allein die
> Übernahmen durch Kunden dürften weit über den 13% liegen.
D.h. 87%, der Grossteil also, haut gleich wieder ab. "Das müssen keine 
Fluchteffekte sein", wieder die Ausnahme zur Regel erkoren, bist du hier 
der PR-Hansel der Sklavenbuden?

von Paul M. (paul_m65)


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Antimedial schrieb:
> Und nein, der Bewerber muss
> nicht 100% passen.

Und warum stellt man keinen ein, dessen Profil nur zu 30% passt und 
arbeitet denjenigen entsprechnd ein? Ja richtig, weil es keinen 
wirklichen Bedarf gibt und es zuviele arbeitssuchende Fachkräfte gibt. 
So kommt eben das überzogene Anspruchsdenken der Arbeitgeber.

Antimedial schrieb:
> Allein schon einen Hardwareentwickler mit > 2 Jahren
> BE zu finden ist sehr schwer

Unsinn, man muss nur ordentlich bezahlen und auch als Arbeitgeber 
Kompromisse eingehen wollen. Jeder will nur Leute, die alles können und 
nichts kosten; und keiner will Anfänger einstellen, die sich einarbeiten 
dürfen. So könnte in ein paar Jahren wirklich ein Fachkräftemangel 
entstehen, weil keine jüngeren erfahrene Leute nachrücken können. Aber 
bis dahin ist die Deindustrialisierung in D schon soweit 
fortgeschritten, dass die ganze Technik aus Asien kommt oder die Politik 
den Import von asiatischen Fachkräften noch weiter vereinfacht hat.

von Antimedial (Gast)


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alter sack schrieb:
> Nein, nur eine Frage des Preises.

Manche Firmen können es sich leisten, massiv über dem Durchschnitt zu 
bezahlen. Viele Leute werden schon einmal von den großen Konzernen 
aufgesaugt, da bekommt ein erfahrener Entwickler locker mal 80-100k. Da 
kann keine kleinere und mittlere Firma mithalten.

alter sack schrieb:
> Pauschaler Blödsinn. Die Ausnahme wieder zur Regel erklärt. Typische
> PR-Faktenverdreherei. Glaubst du du hast hier nur Idioten vor dir denen
> du was vom Pferd vorlügen kannst?

Wieso soll es eine Ausnahme sein, dass es in einer 20-Mann-Abteilung 
eine Fluktuation von 5% pro Jahr gibt? Das ist eher eine konservative 
Zahl, die in vielen Fällen deutlich höher liegt.

alter sack schrieb:
> D.h. 87%, der Grossteil also, haut gleich wieder ab. "Das müssen keine
> Fluchteffekte sein", wieder die Ausnahme zur Regel erkoren, bist du hier
> der PR-Hansel der Sklavenbuden?

Textverständnis ist wohl nicht deine Stärke, oder? Ich erkläre es dir 
aber gerne noch einmal. Bei einer Fluktuation von 13% würden 87% 
bleiben. Bei einem Dienstleister ist die Fluktuation natürlich deutlich 
höher, was aber vor allem daran liegt, dass viele Firmen übernehmen (in 
einzelnen Firmen habe ich von Übernahmequoten von >50% gesehen bzw. 
gehört). Die "Flucht-Fluktuation" kommt noch oben drauf, aber selbst 
ohne die wäre der Ersatzbedarf bei Dienstleistern schon verhältnismäßig 
hoch.

von Antimedial (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Und warum stellt man keinen ein, dessen Profil nur zu 30% passt und
> arbeitet denjenigen entsprechnd ein?

Und damit eine 6stellige Summe investieren, sein aktuelles Team über 
Jahre einer Mehrbelastung aussetzen? Mit dem hohen Risiko, dass 
derjenige nicht für den gewünschten Zweck einsetzbar ist, oder sich 
innerhalb oder nach der Einarbeitung wieder verabschiedet? Das 
funktioniert nur in den wenigsten Fällen. Dann kann man gleich einen 
dualen Studenten oder einen Absolventen nehmen, der ist genauso schnell 
einsatzfähig und in der Einarbeitung wesentlich billiger.

Paul M. schrieb:
> So kommt eben das überzogene Anspruchsdenken der Arbeitgeber.

Nein, das ist eine rein wirtschaftliche Überlegung.

Paul M. schrieb:
> Jeder will nur Leute, die alles können und
> nichts kosten; und keiner will Anfänger einstellen, die sich einarbeiten
> dürfen.

Das ist weltfremder Unsinn.

Paul M. schrieb:
> So könnte in ein paar Jahren wirklich ein Fachkräftemangel
> entstehen, weil keine jüngeren erfahrene Leute nachrücken können.

Das gilt vielleicht für Resteuropa, wo es eine hohe 
Jugendarbeitslosigkeit gibt. Aber nicht in Deutschland.

von Klaro (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Ich habe einen Job - genau genommen sogar
> mehrere.

Aha, aber predigen wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein.
Wie sich die Geschichte doch wiederholt.

K. Salomo schrieb:
> Wieso verleiht eigentlich niemand Ärzte, Juristen und BWLer?

Über Leihärzte ist doch schon berichtet worden. Die bleiben eh
unter sich und die Verleiher treten nach Außen kaum in Erscheinung
weil deren Geschäftsfeld ja hoch speziell ist.
Juristen sind vermutlich selten angestellt und über deren Kammern
und Verbände werden die da wohl leicht einen Job bekommen.
BWLer werden wohl meist bei Consultings unter kommen oder sich
gleich einer Firmenspitze anbieten. Das läuft dann auf einer
ganz anderen Ebene ab.

von Anfänger (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Allein die
> Übernahmen durch Kunden dürften weit über den 13% liegen.

Hallo Antimedial,
du hast dich leider vertippt, es muss heißen:
Allein die Übernahmen durch Kunden dürften weit unter den 13% liegen.
Den angeblichen "Klebeeffekt" gibt es praktisch nicht.

von foo (Gast)


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Antimedial schrieb:
> alter sack schrieb:
>> Nein, nur eine Frage des Preises.
>
> Manche Firmen können es sich leisten, massiv über dem Durchschnitt zu
> bezahlen. Viele Leute werden schon einmal von den großen Konzernen
> aufgesaugt, da bekommt ein erfahrener Entwickler locker mal 80-100k. Da
> kann keine kleinere und mittlere Firma mithalten.

Wenn ein echter Mangel bestünde, könnten sie es durchaus. Aber so bleibt 
es bei dem Prinzip: Solange es billig geht, kann ich damit Gewinn 
machen.

von Joachim B. (jar)


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Antimedial schrieb:
> Dann kann man gleich einen
> dualen Studenten oder einen Absolventen nehmen, der ist genauso schnell
> einsatzfähig und in der Einarbeitung wesentlich billiger.
>
> Nein, das ist eine rein wirtschaftliche Überlegung.

oder aus dem Ausland also doch Lohndumping.
Aber da hier kaum noch gefertigt wird kann der Bedarf nicht so hoch 
sein, ausserdem ist er selbstverschuldet durch 
Frühverrentung/Pensionierung wie auch immer.

von Antimedial (Gast)


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Anfänger schrieb:
> Allein die Übernahmen durch Kunden dürften weit unter den 13% liegen.
> Den angeblichen "Klebeeffekt" gibt es praktisch nicht.

Doch, den gibt es.

foo schrieb:
> Wenn ein echter Mangel bestünde, könnten sie es durchaus. Aber so bleibt
> es bei dem Prinzip: Solange es billig geht, kann ich damit Gewinn
> machen.

Ohje, unternehmerisches Verständnis gleich Null. Wieso sollte eine Firma 
mehr Produkte verkaufen können oder eine höhere Marge erzielen können, 
nur weil es weniger Ingenieure auf dem Markt gibt? Da gibt es keinen 
Zusammenhang.

Joachim B. schrieb:
> oder aus dem Ausland also doch Lohndumping.

Wenn Spanier willig nach Süddeutschland ziehen, während sich 
Norddeutsche weigern, ist das doch völlig verständlich. Das hat doch 
nichts mit dem Lohn zu tun.

Joachim B. schrieb:
> Frühverrentung/Pensionierung wie auch immer.

Ein KMU kann doch nichts dafür, dass Konzerne tausende Ingenieure zu 
früh "entsorgen".

von foo (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Ohje, unternehmerisches Verständnis gleich Null. Wieso sollte eine Firma
> mehr Produkte verkaufen können oder eine höhere Marge erzielen können,
> nur weil es weniger Ingenieure auf dem Markt gibt? Da gibt es keinen
> Zusammenhang.

Da hätte ich grad von dir mehr erwartet!

Es werden oft einfach nur Me-too-Produkte oder Projekte auf den Markt 
gebracht, diese sind billiger und das rechnet sich nur, wenn man überall 
einspart, auch bei den Personalkosten!

Bekommt man einen/mehrere billige Entwickler, kann man das Produkt in 
den Markt drücken, wenn nicht, lässt man es.

von MaWin (Gast)


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Zocker_35 schrieb im Beitrag #3832291:
>> Bosch hat auf ihrem Stellenportal auch 1700 freie Stellen.
>
> Für wen?

Nicht für dich.

Bosch sucht nur Leute, die über die minimale Intelligenz verfügen, sich 
selbst auf deren WebSeiten ein Bild über das Angebot zu machen.

von Ich (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Allein die Übernahmen durch Kunden dürften weit über den 13% liegen.
Die liegt niedriger.

Das hat aber wenig mit der Anzahl der offenen Stellen bei den 
Unternehmen auf deren Stellenbörse zu tun.

Leihbuden suchen vorab Leute, damit sie dem Kunden sehr zeitnah den 
passenden Kandidaten zumindest auf dem Papier präsentieren können.

Normale Firmen schreiben eventuell für Leihbuden Stellenanzeigen in die 
Stellenbörsen, da soll sich kein normaler Bewerber melden, nur 
Dienstleister, deshalb steht sowas auch über Jahre drin.

von Mark B. (markbrandis)


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Paul M. schrieb:
> Und warum stellt man keinen ein, dessen Profil nur zu 30% passt und
> arbeitet denjenigen entsprechnd ein? Ja richtig, weil es keinen
> wirklichen Bedarf gibt und es zuviele arbeitssuchende Fachkräfte gibt.

Das ist nicht der primäre Grund. Bedarf gibt es schon, aber in vielen 
Konzernen herrscht der Aberglaube vor, dass man einfach einen neuen 
Ingenieur in das Projekt reinholt und dann alles läuft. Einarbeitung? 
Fehlanzeige.

von Mark B. (markbrandis)


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Antimedial schrieb:
> Paul M. schrieb:
>> Und warum stellt man keinen ein, dessen Profil nur zu 30% passt und
>> arbeitet denjenigen entsprechnd ein?
>
> Und damit eine 6stellige Summe investieren, sein aktuelles Team über
> Jahre einer Mehrbelastung aussetzen? Mit dem hohen Risiko, dass
> derjenige nicht für den gewünschten Zweck einsetzbar ist, oder sich
> innerhalb oder nach der Einarbeitung wieder verabschiedet? Das
> funktioniert nur in den wenigsten Fällen. Dann kann man gleich einen
> dualen Studenten oder einen Absolventen nehmen, der ist genauso schnell
> einsatzfähig und in der Einarbeitung wesentlich billiger.

Kluge Manager (davon gibt es leider zu wenige) wissen:
"Stellen Sie Leute ein, die Sie eigentlich nicht brauchen".

http://www.amazon.de/Stellen-Leute-eigentlich-nicht-brauchen/dp/3492043372

von Antimedial (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Kluge Manager (davon gibt es leider zu wenige) wissen:
> "Stellen Sie Leute ein, die Sie eigentlich nicht brauchen".

Deshalb auch Absolventen oder direkt Abiturienten mit dualem Studium. 
Für viele süddeutsche Unternehmen ist letzteres inzwischen die 
Hauptquelle an hochqualifizierten Nachwuchs.

von Mark B. (markbrandis)


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Antimedial schrieb:
> Mark Brandis schrieb:
>> Kluge Manager (davon gibt es leider zu wenige) wissen:
>> "Stellen Sie Leute ein, die Sie eigentlich nicht brauchen".
>
> Deshalb auch Absolventen oder direkt Abiturienten mit dualem Studium.

Eher nein, denn auch die werden so ausgesucht, dass sie möglichst "gut" 
in die Firma passen und möglichst ähnlich ticken wie die Entscheider. 
Neue Impulse und großartige Innovationen wird man dadurch wohl kaum 
bekommen.

So schwimmen viele Firmen weiter in ihrer eigenen Soße - nicht schlecht 
genug um Pleite zu gehen, aber auch bei weitem nicht so gut wie sie sein 
könnten.

Ein nicht zu unterschätzendes Motiv ist auch der Preis: Viele dumme 
Manager stellen lieber einen billigeren Absolventen ein als jemanden mit 
Erfahrung (der natürlich mehr Gehalt bekäme), weil man damit ja so schön 
Kosten spart. Dass Projekte mangels Ahnung der Beteiligten dann viel 
später fertig werden, und die Kosten dadurch vielleicht am Ende sogar 
steigen anstatt zu sinken, übersehen sie dabei leider.

In vielen Firmen herrscht der Sparwahn. Nur leider wird oft an der 
falschen Stelle gespart, so dass man hinterher draufzahlt.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Eher nein, denn auch die werden so ausgesucht, dass sie möglichst "gut"
> in die Firma passen und möglichst ähnlich ticken wie die Entscheider.
> Neue Impulse und großartige Innovationen wird man dadurch wohl kaum
> bekommen.

Das stimmt teilweise, es kommt aber sehr stark darauf an, wie man die 
Leute auswählt und nicht woher man sie bekommt. Vielmals ist Innovation 
auch gar nicht gefordert.

Mark Brandis schrieb:
> So schwimmen viele Firmen weiter in ihrer eigenen Soße - nicht schlecht
> genug um Pleite zu gehen, aber auch bei weitem nicht so gut wie sie sein
> könnten.

Das ist vor allem eine Frage der Mentalität.

Mark Brandis schrieb:
> In vielen Firmen herrscht der Sparwahn. Nur leider wird oft an der
> falschen Stelle gespart, so dass man hinterher draufzahlt.

Das Problem bleibt aber immer noch, dass man gute und erfahrene Leute 
nicht so leicht bekommt. Die werden an allen Enden und Ecken schon 
abgeworben. Übrig bleibt dann eher das Mittelmaß - gut genug für viele 
Zwecke aber eben nicht fähig genug, um wirklich Innovation zu treiben. 
Dann lieber doch einen hoch motivierten Abiturienten, der durchaus auch 
frischen Wind in die Bude bringen kann - wenn die Mentalität stimmt.

von Antimedial (Gast)


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Zocker_35 schrieb im Beitrag #3833028:
> Hoch motivierte Leute am Arsch. Beim Sport kann man Motivation zeigen,
> bei seinen Hobbies oder allem, was man für sich selber macht. Aber
> Arbeit ist nicht persönlich.

Und deshalb kann man trotzdem motiviert sein.

Zocker_35 schrieb im Beitrag #3833028:
> Ingenieure sind keine Sozialarbeiter, die
> sich um das Wohlergehen andere Menschen kümmern, sondern wir haben mit
> Sachen zu tun, die keine Gefühle haben.

Begeisterung kann man trotzdem zeigen.

Zocker_35 schrieb im Beitrag #3833028:
> Da finde ich die Einstellung von Vorzeigeaasgeier Bill Gates deutlich
> besser.


Du verstehst das Zitat von Bill Gates völlig falsch. Er redet nicht 
über die Faulsäcke, die ihren Hintern auf der Arbeit nicht hoch kriegen 
und nur Geld für Nichtstun kassieren wollen. Sondern von Leuten, die 
keine Lust auf unnötige wiederholende Tätigkeiten haben und sich deshalb 
immer wieder effizientere Wege um diese Tätigkeiten zu sparen oder zu 
automatisieren erfinden. Und das kann man nur mit Begeisterung und 
Motivation besonders effektiv tun.

von MaWin (Gast)


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Zocker_35 schrieb im Beitrag #3833028:
> hat sowas von Drogenhunden.
> Bei denen wird auch der jugendliche Spieltrieb ausgenutzt.

Nö. Die Sucht abhängig gemachter Tiere.

von Antimedial (Gast)


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Zocker_35 schrieb im Beitrag #3833054:
> Unsinn. Irgendwelche Belege für diese Interpretation? Du solltest dir
> mal die Übersetzung des Adjektivs "lazy" raus suchen.

Gesunder Menschenverstand. Ist Mangelware hier, ich weiß.

von MedienMist. (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Das Problem bleibt aber immer noch, dass man gute und erfahrene Leute
> nicht so leicht bekommt.

Das ist kein Problem, sondern immer so.
Das war früher schon so, das ist jetzt so, und das wird auch so bleiben.

Das kann nur zu bestimmten Zeitpunkten, wie Wirtschftskrisen anders 
sein. Aber merke: das sind eher Zeitpunkte als Zeiträume.

Die Wirtschaft muß selbst für gute und erfahrene Leute sorgen. Tut sie 
das nicht, gibt es halt keine.

Das Gejammer über Fachkräftemangel ist scheinheilig.

von Mark B. (markbrandis)


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MedienMist. schrieb:
> Die Wirtschaft muß selbst für gute und erfahrene Leute sorgen. Tut sie
> das nicht, gibt es halt keine.

100% korrekt.

von Jungjammerer (Gast)


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Zocker_35 schrieb im Beitrag #3833016:
> Das Problem ist die Sprachbarriere. Spanier sprechen kein Deutsch,
> Baden-Württemberger und Bayern auch nicht. Norddeutsche allerdings
> schon. Quasi ein babylonisches Sprachgewirr. Die Frage ist, wer lernt
> nun wessen Sprache?

Naja es gibt auch Mentalitätsbarrieren. zum Beispiel den Limes in 
Deutschland, oder die Grenze zwischen Süd und Norditalien.
In Spanien kenne ich mich jetzt weniger aus, aber auch dort gibt es 
bestimmt Gegenden mit Menschen gibt die mental oft besser zu 
Süddeutschland passen als irgendwelche Bremer oder Ostpreussen, die den 
ganzen Tag "duhn" sind.

Zocker_35 schrieb im Beitrag #3833028:
> Hoch motivierte Leute am Arsch. Beim Sport kann man Motivation zeigen,
> bei seinen Hobbies oder allem, was man für sich selber macht. Aber
> Arbeit ist nicht persönlich.

So siehts aus. Warum soll ich mir für irgend so einen Unternehmer, der 
die ganze Zeit rumjammert, den Arsch aufreissen und meine Ideen 
abluchsen lassen, nur damit der noch einen größeren Kreisverkehr oder 
ein neues Museum oder einen Wanderweg oder eine Straße oder sonst einen 
Mist bekommt.
Die haben ja meistens soviel Geld, daß sie nicht nochmehr Autos 
Flugzeuge oder Jachten kaufen, weil die das alles schon längst haben.

Wenn die Motivation oder Begeisterung haben wollen, können sie ja ins 
Theater gehen oder sich selbst eines bauen. Es gibt bestimm 
Schauspieler, die sowas gerne spielen würden.

Jetzt habe ich das nochmal gelesen, das hört sich auch ein bisschen 
jämmerlich an, vielleicht sollte ich dann auch Unternehmer werden.

von MaWin (Gast)


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Zocker_35 schrieb im Beitrag #3833063:
> Aber wie schießt ein Hund sich Heroin

Man muss das nicht intravenös bekommen, auch der Hund nicht.

von Sepp (Gast)


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MaWin schrieb:
> Zocker_35 schrieb:
>> Aber wie schießt ein Hund sich Heroin
>
> Man muss das nicht intravenös bekommen, auch der Hund nicht.

Ich hab noch nie nen Cocker-Spaniel Koks schnupfen sehn... obwohl, 
schnüffeln liegt in der Natur des Hundes.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Die Firmen wollen motivierte Leute? Geld motiviert! Wenn sie dann mit 
unter 60k und Zeitveträgen/Leihbuden angeeiert kommen, gibt es halt 
keine motvierten Leute und gute schonmal garnicht. Da kommt man mit'nem 
BWL-Studium viel einfacher und schneller an Kohle(im Studium mitgezogene 
Flachpfeifen mal ausgenommen).

Nochmal zu Übersicht für die etwas begriffsstutzigen Trolle 
hier(Antimedial z.B.)


- Fixgehalt 80k+
- Festanstellung, keine Dienstleister
- flexible Arbeitszeiten
- festgeschriebene Gewinnbeteiligung/Bonus
- Einarbeitungszeit, Personal selber weiterbilden/aufbauen
- (BWL-Trottel aus dem Vorstand entfernen)

  = gute, loyale und motivierte Ingenieure/Informatiker
  = Gewinn, Vorsprung zur Konkurrenz





- Fixgehalt unter 50k
- Dienstleister/Zeit- oder Werksverträge
- Bevormundung der Arbeitszeiten
- eventuell-Boni
- keine Weiterbildung etc.

  = nutzlose Flachpfeifen, null Motivation
  = kein Gewinn, zukünftige Pleitegefahr


Wenn nicht richtig Kohle auf den Tisch kommt, was soll einem bitte 
motivieren?
Dass man wie ein Hund arbeitet? Dass die Gewinne andere einstreichen? 
Dass man
sich nur eine Mietwohnung leisten kann und beim Zahnarzt auf die bessere 
Keramikfüllung verzichten darf?
Oder motiviert es den Chef im schicken Firmenwagen davon fahren zu 
sehen, wo er vorher
noch gesagt hat: "Geld ist nicht alles"?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Sebastian Georges schrieb:
> Was steckt hinter Firmen wie diesen hier:
>
> http://www.ee-ag.com/default.aspx
Gibt`s schon länger, sind aber wie Bertrand und Co. zu sehen.
Wenig Kohle schlechte Reisekostenregelung.
> oder diesen
>
> http://www.m-plan.de/
Newcomer auf dem Markt, toller Webauftritt.
Aber ich hab schon einen Job. Brauch also nix von denen.

>
> Diese Firmen bieten angeblich derart viele Stellen an, dass mir das
> ganze etwas unseriös rüberkommt. Andererseits sehen die Bewertungen auf
> Kununu ganz ok aus.
Wirklich?
>
> Aber keine Firma hat derart viele Stellen frei. Was steckt da also
> hinter?
Profilfischen.
>
> Sind das irgendwelche Headhunter-Firmen wo man dann Leiharbeitermäßig
> irgendwo verliehen wird?

hehehe, Leihbuden die für Dientsleister im Bereich Automotiv-Zulieferer 
Leute Suchen oder direkt verleihen.
Mehr nicht!

von Antimedial (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Geld motiviert!

Voll daneben! Geld motiviert allenfalls sehr kurzfristig. Nach ein paar 
Wochen oder Monaten ist der Effekt weg und höchstens durch noch mehr 
Geld zu erreichen. Wie eine Droge. Solche Junkies braucht kein 
Arbeitgeber, das sind meistens unbrauchbare Parasiten.

Henry G. schrieb:
> - Fixgehalt 80k+
> - Festanstellung, keine Dienstleister
> - flexible Arbeitszeiten
> - festgeschriebene Gewinnbeteiligung/Bonus
> - Einarbeitungszeit, Personal selber weiterbilden/aufbauen
> - (BWL-Trottel aus dem Vorstand entfernen)

Kannst du alles haben. Du musst nur erfolgreicher Unternehmer werden. 
Dann würdest du aber viele Dinge mit ganz anderen Augen sehen.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Antimedial schrieb:


> Kannst du alles haben. Du musst nur erfolgreicher Unternehmer werden.
> Dann würdest du aber viele Dinge mit ganz anderen Augen sehen.

Ja, spätestens wenn mein Laden pleite geht, weil ich zum dumm bin ein 
Geschäftsmodell zu entwickeln, in dem ich gute Leute auch bezahlen kann.
Entwickelt der Chef dann selber? Oder soll er sich sündhaft teure 
Freelancer in das Boot holen, denen die langfristige Zukunft des 
Unternehmens scheißegal ist? Arbeitnehmer, die leistungsgerecht bezahlt 
werden wollen, als Parasiten zu verunglimpfen, entspricht deinem 
Intellekt. Du könntest mit deiner "Weitsicht" nicht mal einen 
Limonadenstand führen.

von Antimedial (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Ja, spätestens wenn mein Laden pleite geht, weil ich zum dumm bin ein
> Geschäftsmodell zu entwickeln, in dem ich gute Leute auch bezahlen kann.

Wenn du dazu zu dumm bist, hast du auch als Angestellter keine 80k 
verdient.

Henry G. schrieb:
> Arbeitnehmer, die leistungsgerecht bezahlt
> werden wollen, als Parasiten zu verunglimpfen, entspricht deinem
> Intellekt.

Der springende Punkt ist, dass diese Parasiten eben nicht 
leistungsgerecht bezahlt werden wollen, sondern eine Gehaltserhöhung 
gegen kurzfristige Motivation tauschen wollen. Bei (kurzfristig) höherer 
Leistung soll das Gehalt selbstverständlich steigen, aber wenn man mal 
weniger leistet darf man selbstverständlich das Gehalt nicht kürzen. 
Nein, das ist alles - nur nicht leistungsgerecht.

Ich habe nichts dagegen, wenn Leistungsträger gut bezahlt werden. Gerne 
auch 80k. Aber die Leute sind nicht wegen des Geldes Leistungsträger, 
sondern weil sie von sich aus motiviert sind. Der Rest ergibt sich 
automatisch.

von genervt (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Allein schon einen Hardwareentwickler mit > 2 Jahren
> BE zu finden ist sehr schwer, auch wenn man den Arbeitsbereich und die
> Branche nicht weiter spezifiziert.

Das hört sich ja traumhaft an, aber ich hab da so meine Zweifel, ob man 
auch bereit ist, entsprechende Gehälter zu zahlen.

Wo siehst du denn jeweils das Marktniveau in Süddeutschland/Stuttgart? 
Wie hoch sind deiner Meinung nach die Jahresbruttogehälter?

Absolvent?
2 Jahre BE?
5 Jahre BE?
10 Jahre BE?

von Antimedial (Gast)


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genervt schrieb:
> Wo siehst du denn jeweils das Marktniveau in Süddeutschland/Stuttgart?
> Wie hoch sind deiner Meinung nach die Jahresbruttogehälter?

Die Bandbreite ist riesig. Im Konzern ist 60k bei 2 Jahren BE locker 
drin, im Kleinunternehmen kommt man da vielleicht gerade so auf 45k.

Die Berufserfahrung sagt außerdem gar nichts aus, schon gar nicht wenn 
sie über 5 Jahren liegt. Ein AN kann schließlich auch 20 Jahre 
abgesessen haben oder er kann sich ständig weiterentwickelt haben. Da 
müssen natürlich auch Gehaltsunterschiede von +/-50% oder mehr durchaus 
drin sein, sonst wäre es unfair.

von genervt (Gast)


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Antimedial schrieb:
> genervt schrieb:
>> Wo siehst du denn jeweils das Marktniveau in Süddeutschland/Stuttgart?
>> Wie hoch sind deiner Meinung nach die Jahresbruttogehälter?
>
> Die Bandbreite ist riesig. Im Konzern ist 60k bei 2 Jahren BE locker
> drin, im Kleinunternehmen kommt man da vielleicht gerade so auf 45k.

Die IG-Metall-Tabelle für die Konzerngehälter kann jeder selbst lesen, 
mir geht es da eher um die Mittelständler die keine Konzerngehälter 
zahlen "können".

Mit Berufserfahrung meine ich ECHTE Berufserfahrung, bei denen, die nur 
alt werden, krieg ich selber Ausschlag.

Also: Da hat ein Mittelständler "Fachkräftemangel" und braucht jemanden, 
den er abwerben muss: Wo liegen deiner Erfahrung nach die Zahlen?

von Antimedial (Gast)


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genervt schrieb:
> Also: Da hat ein Mittelständler "Fachkräftemangel" und braucht jemanden,
> den er abwerben muss: Wo liegen deiner Erfahrung nach die Zahlen?

Kommt immer noch sehr stark drauf an. Manche zahlen Konzerngehälter, 
manche Klitschengehälter.

Schau am besten in den Gehaltsthread, da sind genug realistische 
Einträge drin.

von genervt (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Schau am besten in den Gehaltsthread, da sind genug realistische
> Einträge drin.

Den kenne ich zur genüge und die schönen Zahlen gibts da bloß in den 
IGM-Betrieben, sonst Mittelmaß bis unterirdisch.

Die notleidenden Mittelständler bekommen deswegen keine Leute, weil sie 
nicht bereit sind einigermaßen attraktive Gehälter zu zahlen, wenn du 
denen mit IMG-35-Stunden-Gehältern für eine 40 Stunden-Woche, dann 
kriegen die dicke Backen!

Ein HW-Entwickler mit >2 Jahren BE hat in der Regel einen Job und da 
muss man ihm schon was bieten, damit der kommt, so einfach ist das! 
(Ähhh wäre das - aus der Sicht des potentiellen Bewerbers).

Die Firmen hätten in der Regel durchaus das Budget diesem Bewerber genug 
zu zahlen, aber das zieht so seine Probleme nach sich: Der bringt das 
Gehaltsgefüge durcheinander, wenn sich das rumspricht, dann wollen die 
anderen auch mehr und das geht ja garnicht!

Wie lösen das die Firmen? Erst wird es mit einer Stellenanzeige und 
einem mehr oder weniger brauchbarem Headhunter versucht und wenn sich 
keine dummer findet, nimmt man einen teuren Freelancer mit ins Boot, der 
kostet dann mit ~80€/Stunde fast das doppelte, wie ein Festangestellter, 
aber sorgt nicht für Ungemach in der internen Entwicklungsmannschaft!

Und nun? Stimmt das mit deinen Erfahrungswerten überein? Du lässt ja ab 
und an durchblicken, dass du ebenfalls hinter die Kulissen, von 
verschiedenen Firmen schauen kannst!?

von Marek W. (ma_wa)


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genervt schrieb:
> Die notleidenden Mittelständler bekommen deswegen keine Leute, weil sie
> nicht bereit sind einigermaßen attraktive Gehälter zu zahlen, wenn du
> denen mit IMG-35-Stunden-Gehältern für eine 40 Stunden-Woche, dann
> kriegen die dicke Backen!

Man bekommt das, was man bezahlt und das, was man verdient.
Das ist eine Weisheit, die für beide Seiten gilt.

Grundsätzlich magst du recht haben, das viele Unternehmer und 
Mittelständler gerne versuchen die Löhne zu drücken und damit selber 
schuld sind, wenn sie keine qualifizierten Leute finden. Eigene Leute 
ausbilden und halten, geht ja in unserem deutschen Jammertal garnicht. 
Hohe Flukturation und eine fehlende Identifikation mit der Firma und den 
Produkten ist die Folge. Ich kenne da ein Unternehmen, das gerne 
versucht die Leute direkt von der UNI für die Konstruktion für mehrere 
Jahre zu fragwürdigen Konditionen zu verpflichten. Das macht man nur, 
wenn der Ruf dermaßen im Keller ist, das anders nichts mehr geht.

Auf der anderen Seite, ist Geld nicht gleich Motivation. Auch wenn das 
hier gerne so dargestellt wird. Ich habe viele Kollegen kennengelernt, 
die sich mit ihrer Situation arrangiert haben und versuchen mit "Dienst 
nach Vorschrift" durchs Leben zu kommen. Geld macht leider auch gerne 
fett, faul und träge. Und hier kommen dann die Freien wieder in das 
Boot. Die können aus ihrer breiten Erfahrung schöpfen, müssen vor dem 
Abteilungsleiter kein Blatt vor den Mund nehmen und haben in der 
Führungsebene einen anderen Status als ein festgestellter Entwickler. In 
vielen Fällen wo ich hinkomme, merke ich das immer mal wieder. Häufig 
kommt man dann ins Team, mach zwei oder drei Meetings mit und merkt, das 
die Situation im Projekt deshalb verfahren ist, weil man sich verbissen 
mit dem Kamel auf das Nadelöhr konzentriert und den Feldweg links davon 
nicht wahrnimmt. Ein Freier bring meistens frischen Wind, neue Lösungen 
und ggf. auch neue Techniken mit, dass sind meinen Kunden die 75,- die 
ich Koste auch wert. Ich mache gerne Projekte, aber bitte bei 
wechselnden Auftraggebern, auch wenn man gerne mal wieder gebucht wird.

Und da kommen wir wieder zu den Leihbuden. Perfekt um Erfahrung zu 
sammeln und Kontakte und Netzwerke aufzubauen. Drei bis max. fünf Jahre 
mit wechselnden Bereichen und Firmen ist ideal. Wer mit 45+ noch beim 
Leiher rumhängt, macht etwas falsch oder nutzt es als Notnagel, dann hat 
er die letzten 20 Jahre etwas falsch gemacht.  Mit dem Alter lassen 
viele Fähigkeiten wie Ausdauer, Geschwindigkeit, Konzentrationsfähigkeit 
und Gesundheit nach. Man kann nicht mit einem 28 jährigen JungIng. in 
diesen Sachen konkurrieren, sondern auf dem Gebiet des Wissens und der 
Erfahrung. Die sind aber ein einer Leihbude nicht gefragt, dort gibt es 
Jobs, die eher mal ebenen schnell gelöst werden müssen. Dafür ist die 
Jugend gut. Ein 45+ hat da keine Chance und muss rechtzeitig den 
Absprung schaffen.

Das ist mit Kontakten, Selbstvertrauen und Wissen ohne weiteres möglich. 
Ich habe Anfang diesen Jahres wieder zwei Ings. mit ca. 3 Jahren 
Leihbudenerfahrung, akzeptablen Zeugnissen und vorweisbaren Reputationen 
bei Kunden von mir untergebracht. Die verdienen dort als "Einsteiger" in 
der Firma definitiv >50K im Jahr.

Das ist aber heute nicht mehr selbstverständlich. Ich lerne auch immer 
wieder Leute kennen, die meinen sie müssten nur mit ihren Scheinen 
wedeln und schon fliegen ihnen gebratene Tauben in den Mund. Am 
schlimmsten sind da Techniker und Ings, die nicht mal mehr in der Lage 
zu sein scheinen, sich in ein Problem einzuarbeiten. Aber reden wie ein 
ganz großer, dass können diese.

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


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Marek Walther schrieb:
> Auf der anderen Seite, ist Geld nicht gleich Motivation. Auch wenn das
> hier gerne so dargestellt wird.

Das stimmt, Geld ist ein schlechter Motivator, aber "zu wenig" Geld ist 
ein starker Demotivator. Wenn man weiß, dass man unter Wert bezahlt 
wird, kommt das auch automatisch einer geringen Wertschätzung gleich und 
sorgt dafür, dass die Mitarbeiter abwandern.

von Noch ne Leihbude (Gast)


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Sebastian Georges schrieb:
> oder diesen
>
> http://www.m-plan.de/
>
> Diese Firmen bieten angeblich derart viele Stellen an, dass mir das

 Das ist die Schwester vom Heinz, Stefan und Frankieboy.
Die  hat nur eine grün anstatt rot geFERCHTte Visage.

von Marek W. (ma_wa)


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genervt schrieb:
> Marek Walther schrieb:
>> Auf der anderen Seite, ist Geld nicht gleich Motivation. Auch wenn das
>> hier gerne so dargestellt wird.
>
> Das stimmt, Geld ist ein schlechter Motivator, aber "zu wenig" Geld ist
> ein starker Demotivator. Wenn man weiß, dass man unter Wert bezahlt
> wird, kommt das auch automatisch einer geringen Wertschätzung gleich und
> sorgt dafür, dass die Mitarbeiter abwandern.

Das ist schon richtig und auch so OK.

Wer meint unter Wert zu arbeiten, sollte das in der Firma im 
Personalgespräch versuchen zu ändern oder seinen Wirkungskreis 
verändern. Häufig ist das aber nicht der Fall. Es macht sich Lethargie 
breit und es wird rumgejammert. Das wiederum schlägt auf die 
Arbeitshaltung und die Reputation durch und war noch nie 
karrierefördernd.

Wer meint, es passt so wie es ist nicht, muss sich und seine Umgebung 
verändern. Die Arbeitgeber schimpfen im übrigens genauso über das faule 
Arbeiter- und Angestelltenpack. Sind allerdings auch bereit dieses bei 
Bedarf auszutauschen.

: Bearbeitet durch User
von Informatiker0815 (Gast)


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zu mehr als 90% muss es nicht passen, um sich auf eine ausgeschriebene 
Stelle (oder Honeypot-Anzeige) zu bewerben, aber zu 75% sollte es schon 
sein, ansonsten wäre man dem Arbeitgeber eine teure Last bei der 
Einarbeitung. Allerdings kommt es hier auf den Bereich an und ob die 
bisher gesammelte Berufserfahrung einigermaßen übertragbar ist.

> Mark Brandis schrieb:
>> Kluge Manager (davon gibt es leider zu wenige) wissen:
>> "Stellen Sie Leute ein, die Sie eigentlich nicht brauchen".

Das ist mir in der Tat passiert mit dem Ergebnis, seit einem Jahre die 
größten Teil der Zeit im Leerlauf zu verbringen. Es gibt einfach von 
Kundenseite zu wenig Anforderungen und Budget, etwas in dem Projekt, in 
dem ich involviert bin, zu arbeiten. Von daher komme ich mir ziemlich 
ungebraucht vor. So geschickt kann es also nicht sein...

von Antimedial (Gast)


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genervt schrieb:
> Den kenne ich zur genüge und die schönen Zahlen gibts da bloß in den
> IGM-Betrieben, sonst Mittelmaß bis unterirdisch.

Das ist eine Frage der persönlichen Betrachtungsweise. Natürlich drücken 
die Konzerne den Durchschnitt nach oben, weil dort verhältnismäßig viele 
Ingenieure beschäftigt sind. Im Umkehrschluss heißt das aber, dass man 
bei einem kleinen Mittelständler deutlich unter dem Durchschnitt liegen 
muss. Und das heißt noch nicht, dass das Gehalt "unterirdisch" ist.

genervt schrieb:
> Ein HW-Entwickler mit >2 Jahren BE hat in der Regel einen Job und da
> muss man ihm schon was bieten, damit der kommt, so einfach ist das!
> (Ähhh wäre das - aus der Sicht des potentiellen Bewerbers).

Nichts anderes habe ich weiter oben ja schon gesagt.

genervt schrieb:
> Die Firmen hätten in der Regel durchaus das Budget diesem Bewerber genug
> zu zahlen, aber das zieht so seine Probleme nach sich: Der bringt das
> Gehaltsgefüge durcheinander, wenn sich das rumspricht, dann wollen die
> anderen auch mehr und das geht ja garnicht!

Also haben sie nicht das Budget. Natürlich könnten sie einem einzelnen 
mehr bezahlen. Aber ist es fair, einem Neueinsteiger, der sich noch 
nicht einmal bewährt hat, mehr zu bezahlen als dem Rest der Mannschaft? 
Nicht wirklich, es sei denn er ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet und 
der Rest ist nur Mittelmaß. Das ist aber eine Ausnahme. Und das Budget, 
um allen mehr Geld zu bezahlen, ist ganz sicher nicht da. So viel Gewinn 
wie die meisten hier glauben machen die Mittelständler nämlich nicht, 
und beim Eigentümer kommt davon meistens gar nichts an, weil es direkt 
wieder in die Firma investiert wird. Und das kommt den Arbeitnehmern 
auch zu Gute, weil es Arbeitsplätze sichert. Aber das ist wohl ein 
Gedankengang, den die Kommunisten hier nicht begreifen.

genervt schrieb:
> Wie lösen das die Firmen? Erst wird es mit einer Stellenanzeige und
> einem mehr oder weniger brauchbarem Headhunter versucht und wenn sich
> keine dummer findet, nimmt man einen teuren Freelancer mit ins Boot, der
> kostet dann mit ~80€/Stunde fast das doppelte, wie ein Festangestellter,
> aber sorgt nicht für Ungemach in der internen Entwicklungsmannschaft!

Nein, gelöst wird das, indem man sich eigenen Nachwuchs heran zieht und 
Geduld bei der Bewerbersuche mit bringt und notfalls eine Stellenanzeige 
dauerhaft geschaltet lässt. Manchmal findet sich doch einer, der lieber 
auch nach interessanten Aufgaben sucht, anstatt ein unrealistisches 
Gehalt fürs Nichtstun verlangt. Vielleicht sogar einer vom Konzern, dem 
alles Geld der Welt nicht reichen würde, um weiter dort zu arbeiten. Ja, 
das gibt es. Das können die besten Leute sein, weil sie eben nicht nur 
Gehaltsjunkies sind, sondern selbstmotiviert sind.

genervt schrieb:
> Du lässt ja ab
> und an durchblicken, dass du ebenfalls hinter die Kulissen, von
> verschiedenen Firmen schauen kannst!?

Wer kann das nicht? Jeder war doch wohl mal bei mehreren Firmen und 
redet mit Freunden und Kollegen?

von Zocker_36 (Gast)


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Marek Walther schrieb:
> Geld macht leider auch gerne
> fett, faul und träge.

Deshalb müssen die Managergehälter radikal gekürzt werden. Und auch die 
Renditen der Investoren. Wir wollen schließlich die Gesundheit dieser 
Leute nicht ruinieren.

Oder gelten da etwa andere Maßstäbe?

von Henry G. (gtem-zelle)


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Zocker_36 schrieb:
> Marek Walther schrieb:
>> Geld macht leider auch gerne
>> fett, faul und träge.
>
> Deshalb müssen die Managergehälter radikal gekürzt werden. Und auch die
> Renditen der Investoren. Wir wollen schließlich die Gesundheit dieser
> Leute nicht ruinieren.
>
> Oder gelten da etwa andere Maßstäbe?

Die arbeiten ja nicht, die streichen nur das Geld ein und tun so als 
hätten sie einen ganz ganz schweren Job. Da ist viel Geld dann natürlich 
gerechtfertigt, aber bei dem der die Arbeit macht, muss das Ertrag immer 
klein sein. Denn das motiviert doch so toll!

von Antimedial (Gast)


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Ach, wenn man dem Henry erzählen würde, dass er selbst ein böser 
Investor ist, und er weiß es wohl noch nicht einmal.

von Meister Proper (Gast)


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Hat hier einer mal Toilettenpapier?

Ich muss mal scheissen...

von Henry G. (gtem-zelle)


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Antimedial schrieb:
> Ach, wenn man dem Henry erzählen würde, dass er selbst ein böser
> Investor ist, und er weiß es wohl noch nicht einmal.


Nimm dem Investor die Belegschaft weg. Verdient er dann noch Geld? Nein!
Nimm der Belegschaft den Investor weg. Ups, jetzt wird der Gewinn nicht 
mehr abgeschröpft und man kann selber investieren. Investoren sind 
dreckigige Parasiten, nichts weiter. Null leisten aber schön die Taschen 
aufhalten und möglichst wenig Steuern zahlen. Wegen solchem widerlichen 
Schmarotzerpack müssen Menschen in DE aufstocken, in Zeitarbeit oder 
wichtiges Know-How wird nach Fern-Ost verschachert. Geld mit der 
Leistung anderer machen. Aber wehe der doofe Ing/Info will anständig 
bezahlt werden. Der will ja nur faul sein und immer mehr. Ich glaube 
Antigehirn verwechselt das mit dem Investor.


(Dass die BWL-Dödelfraktion die Wahrheit nicht erträgt, ist klar.)

von Ich (Gast)


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Bei Unternehmen mit hoher Fluktuation benötigt ein Unternehmen ständig 
Nachschub, deshalb wird jeder und alles gesucht, man weiß ja nie, wer 
als nächstes laufen geht.

Viele Stellenangebote sind doch prima, zumindest, wenn die Firma zeitnah 
auf eine Bewerbung reagiert.

von R. F. (rfr)


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Es ist mir nicht klar, von was die Investitionen in Arbeitsplätze kommen 
sollen, wenn nicht Investoren dieses machen würden.

Klarheit zu den Unte4rscshieden zwischen Arbeitnehmern und Freiberufler 
gibt e übrigens hier:

www.mikrocontroller.net/articles/Freiberufler_und_Angestellte

Gruss

Robert

von Marek W. (ma_wa)


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Zocker_36 schrieb:
> Marek Walther schrieb:
>> Geld macht leider auch gerne
>> fett, faul und träge.
>
> Deshalb müssen die Managergehälter radikal gekürzt werden. Und auch die
> Renditen der Investoren. Wir wollen schließlich die Gesundheit dieser
> Leute nicht ruinieren.
>
> Oder gelten da etwa andere Maßstäbe?

Nein, da gebe ich dir ohne weiteres Recht. Ich bin sehr dafür, die 
Gehälter im Management auf das 10 fache Durchschnittseinkommen einer 
Firma zu beschränken.

Bei den Investoren stimme ich dir aber nicht zu. Ohne Investoren 
entstehen keine Arbeitsplätze und die Vergütung ist je nach Form des 
Investments festgelegt. Was du hier forderst, ist Enteignung und 
Sozialismus statt Kapitalismus. Das ist genau so realistisch wie das 
bedingungslose Grundeinkommen.

Über die verschiedenen Formen von Investments kann man sich aber 
sicherlich unterhalten.

: Bearbeitet durch User
von Lohntütentänzer (Gast)


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@Henry
Deinem Beitrag von 13:54 stimme ich vollkommen zu.

(Da kann der Moderator meinen Beitrag noch 10x löschen -ich stimme
 trotzdem zu!)

von nürnberger (Gast)


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Eine Belegschaft kann aber keine Firma gründen (Gebäude, Gehälter, 
Maschinen ...)
Holen sie das Geld von der Bank, werden sie selber Investoren.
Ziemlich sinnfreie Logik von Henry 13:54.

von Henry G. (gtem-zelle)


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nürnberger schrieb:
> Eine Belegschaft kann aber keine Firma gründen (Gebäude, Gehälter,
> Maschinen ...)

Schwachsinn! Und ob sie das kann!

> Holen sie das Geld von der Bank, werden sie selber Investoren.
> Ziemlich sinnfreie Logik von Henry 13:54.

Nein, dein Geblubber ist ziemlich sinnfrei. Der Gewinn würde dann bei 
der Belegschaft bleiben, wenn sie selber Investoren wären.
Dann wäre die Motivation auch größer.

Investoren wollen schnellen und maximalen Gewinnzuwachs. Das geht nur 
darüber die Gehälter kaputt zu machen, Arbeitsbedingungen zu 
verschlechtern, Geld abzuschröpfen und nicht weiter in die 
Firma/Personal zu investieren usw.. Der Staat kann Milliarden Jahr für 
Jahr an die Zockerbanken für NULL Gegenleistung überweisen, weil die 
sich (bewusst) völlig verzockt haben. Und von den gleichen Wichsern darf 
man sich dann dankbar Geld leihen. Es ist pervers im Quadrat. Das auch 
noch zu relativieren oder zu verteidigen ist ein geistiger 
Offenbarungseid.

von Lohntütentänzer (Gast)


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Nürnberger schrieb:
>Eine Belegschaft kann aber keine Firma gründen (Gebäude, Gehälter,
>Maschinen ...)

Natürlich. Das wäre dann ein sog. Management buy out.

>Holen sie das Geld von der Bank, werden sie selber Investoren.

Richtig. Aber in IHREM Interesse

>Ziemlich sinnfreie Logik von Henry 13:54.

Nicht Alles, was man nicht versteht, ist sinnfrei

von Antimedial (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Nein, dein Geblubber ist ziemlich sinnfrei. Der Gewinn würde dann bei
> der Belegschaft bleiben, wenn sie selber Investoren wären.
> Dann wäre die Motivation auch größer.

Ach ja, und woher hat die Belegschaft denn das Geld, um eine Firma ans 
Laufen zu kriegen? Wir reden dabei normalerweise über 7-9stellige 
Beträge.

von meeting (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Investoren wollen schnellen und maximalen Gewinnzuwachs. Das geht nur
> darüber die Gehälter kaputt zu machen, Arbeitsbedingungen zu
> verschlechtern, Geld abzuschröpfen und nicht weiter in die
> Firma/Personal zu investieren usw..

das stimmt so nicht. Ein guter Investor möchte nachhaltigen und 
langfristigen Gewinn. Schnellen Zuwachs wollen nur gewisse 
Turbokapitalisten, die normalerweise erst gar nicht Firmen im 
technischen Bereich gründen, sondern mit sowas lediglich handeln, als 
wären es Gebrauchsgegenstände auf dem Basar. Ein guter Investor (gut im 
Sinne von zu sich selbst gut) will langfristig gutes Geld verdienen und 
das geht nicht mit immer schlechteren Bedingungen und wenig 
Investitionen. Zumindest geht das nicht bei komplexeren Tätigkeiten, 
weil man dann eine zu hohe Fluktuation bekommt. In Entwicklungs- bzw. 
Schwellenländern können sich manche Investoren leider so ein Verhalten 
eher leisten.

Zum Rest: selbst verständlich können auch Angestellte sich zusammen 
schließen und Firmen gründen! man muss nicht gleich eine Fabrik kaufen, 
sondern man startet mit etwas kleinerem. Eine alte Werkstatt oder Halle 
die leer steht und die vielleicht nicht mal so viel Pacht kostet, reicht 
zu beginn auch. Oder man startet mit etwas wie einem Ingenieurbüro, wo 
man bestenfalls woanders per Auftragsproduktion produzieren lässt oder 
man erwirbt günstige, gebrauchte Maschinen. Manch einer wurde damit sehr 
erfolgreich.

Das Risiko zu scheitern ist natürlich auch immer da. Zumindest gibt es 
heutzutage auch in Deutschland die Möglichkeit über Privatinsolvenz da 
nach 3-6 Jahren wieder raus zu kommen. Oder man überlegt sich gleich 
eine entsprechende Rechtsform um gar nicht persönlich haften zu müssen. 
Wobei bei dünner Eigenkapitaldecke verlangen Banken bei Rechtsformen mit 
eingeschränkter Haftung häufig eine persönliche Haftung der 
Gesellschafter. Dennoch: selbst wenn es schief geht, heißt es nicht 
pleite für immer. In einer privaten Insolvenz gibt es recht gute 
Freibeträge, für einen Single sind das netto zwischen 1050 und ca. 1700 
Euro + Teile der Überstunden (ohne Gewähr, 
http://www.schuldnerberatung-diskret.de/pfaendungstabelle. Bei Familien 
ist es entsprechend mehr und die Zeit geht auch vorbei. Falls man gar 
keinen Job mehr findet und kein EInkommen mehr hat, muss man selbst in 
Insolvenz so gut wie nix zahlen.

von Mark B. (markbrandis)


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Henry G. schrieb:
> Investoren wollen schnellen und maximalen Gewinnzuwachs.

Mir scheint, Du verwechselst Investoren mit Hedgefonds bzw. 
"Heuschrecken".

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