Hi, war heute im Rahmen eines Praktikums im EMV-Labor um mal bei der Prüfung eines Medizingeräts zuzusehen. Das Gerät hat alle Tests bestanden bis auf ein "kleines" Problem bei der Störfestigkeitsprüfung (eingestrahlte Felder 10 V/m), da hat der Messwert bei einigen bestimmten Frequenzen zwischen 80 und 90 MHz angefangen zu schwanken. Mein Ausbilder meinte ich sollte mir anhand der Schaltung mal Gedanken machen, wovon das kommen kann und wie man die Lösung des Problems angehen kann. Gemessen wird in diesem Fall einfach die Spannung die an einem Spannungsteiler abfällt, wobei ein Widerstand des Spannungsteilers immer gleich ist und sich der andere ändert, je nachdem welches Handstück an das Gerät angesteckt ist. Es wird also somit erkannt welches Handstück gerade angesteckt ist. Die Leitungen zum Handstück sind nicht geschirmt - und das muss auch so bleiben. Am Messeingang der Schaltung befindet sich ein ESD Suppressor und ein einfaches RC-Filter. Dannach geht es auf einen OP der als Impedanzwandler geschalten ist und dann gleich in den AD-Wandler des Prozessors. Ich würde als Lösungsansatz evtl. den Impedanzwandler OP als aktiven Tiefpassfilter schalten mit einer niedrigen Grenzfrequenz und auch in der Software die Messwerte "Filtern". Liege ich damit schon mal richtig? Gibt es hier erprobte Lösungen um den Eingang eines AD-Wandlers Störfester zu machen?
Bei HF Störungen wird das Problem schon vor dem OP sein. Als Faustregel sollte man den OP vor allen Frequenzen schützen, die er nicht verarbeiten kann. Die passender Wahl wäre da eher eine Ferriteperle und ggf. ein 2. Kondensator nach GND. Auch der Punkt wo der Kondensator an GND geht ist wichtig - ein besseres Layout könnte also auch schon reichen. Der OP als Filter könnte helfen Aliasing Störungen zu vermeiden, also etwa eingestrahlte 20 kHz von einem Schaltnetzteil. Einiges kann man da auch auf der Software Seite tun. Was ggf. noch hilfreich wäre, wäre ein Widerstand oder RC Filter zwischen µC und OP, mehr um Störungen vom µC in Richtung OP zu reduzieren.
So ein signal muss schon passiv weg. Oberhlab der zu messenden Frquenzen passiv wegmachen. 80..90MHz wuerde nach Ferriten und caps im Bereich von 300pF schreien
vielen Dank schon mal für die Antworten. Gemessen wird übrigens nur alle 500ms. Würde es auch was bringen den AD-Wandler länger sampeln, also langsamer messen zu lassen?
Naja. RF Einstrahlungen werden an internen dioden gleichgerichtet und produzieren Offsets. Zeitveraenderlich. Mach RC's gegen das Gehauese.
Die Schaltung ist in einem gegerdetem Metallgehaeuse ? Und alle Signale und Speisungen sind gegen das Gehauese gefiltert ?
Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb: > Die Schaltung ist in einem gegerdetem Metallgehaeuse ? Und alle Signale > und Speisungen sind gegen das Gehauese gefiltert ? ne leider nur ein Kunststoffgehäuse
Lektion Eins ... Industriegerate haben ein Metallgehaeuse, Haushalt- und Medizingeraete haben ein Plastikgehaeuse. EMV mit einem Metallgehaeuse ist am Einfachsten. Alle Signale und Speisungen gegen das geerdete Gehaeuse hf-maessig kurzschliessen, oder hochohmig machen. EMV is einem Plastikgehaeuse ist aufwendiger. da muss man sich erst mal ein Bild von der moeglichen Kopplung machen und dann die Vermeiden. Man kann das Plastikgehaeuse auch metallisieren, oder graphitten. So ist man die Strahlung auch zu einem Teil los.
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