Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motor Freilaufdiode


von godlyblade (Gast)


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Hallo,

kann mir jemand (verständlich) erklären, warum man bei manchen Relais 
und Motoransteuerungen in Reihe mit der Freilaufdiode (Sinn völlig 
verständlich) noch einen Widerstand schaltet? Den Zweck einer verkürzten 
Entladezeit der Induktivität habe ich simuliert und zur Kenntnis 
genommen, aber ich verstehe es einfach nicht. Wäre nett, wenn es mir 
jemand erklären könnte ;)

Danke :)

von Lothar S. (loeti)


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> aber ich verstehe es einfach nicht

Das Relais fällt dadurch schneller ab, bei Zeit kritischen Anwendungen 
manchmal wichtig.

Grüße Löti

von Dietrich L. (dietrichl)


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godlyblade schrieb:
> Wäre nett, wenn es mir
> jemand erklären könnte ;)

Die Geschwindigkeit, mit der sich der Strom ändert, hängt von der 
Spannung ab (U = L * di/dt).
Mit einer Freilaufdiode hast Du nur ca. 0,7V und der Strom ändert sich 
entsprechend langsam.
Mit einem Widerstand fällt mehr Spannung ab (zumindest zu Beginn, dann 
sinkt Strom und Spannung mit einer e-Funktion).

Den Innenwiderstand der Induktivität habe ich hier mal vernachlässigt; 
er wirkt aber wie ein externer Widerstand und verkürzt die Entladezeit 
auch.

Gruß Dietrich

von Test T. (passe)


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Super, vielen Dank!

Das war die theoretische Herangehensweise :)

Was ich noch nicht so ganz verstanden habe ist der Abbau der 
magnetischen Energie in der Spule. Sollte sich die Spule nicht durch 
einen größeren Widerstand langsamer entladen? Und hätte dies nicht den 
Effekt, dass der Strom sich langsamer abbauen würde? ....


Danke schon mal!!

von Test T. (passe)


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Oder hängt es damit zusammen, dass ich bei einer schnelleren Änderung 
des Stroms (dI/dt) mit Hilfe des Widerstandes einen größeren 
Spannungsabfall erhalte und mit E = U  I  t damit die gleiche Energie 
in kürzerer Zeit aus der Spule bekomme, als wenn ich die Spule nur über 
die Diode mit 0,7V entladen lasse?! :)

von Achim S. (Gast)


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Pascal Schröer schrieb:
> Sollte sich die Spule nicht durch
> einen größeren Widerstand langsamer entladen?

Nein, denn die Spule ist ja eine Spule und nicht ein Kondensator. Beim 
Abschalten wird der volle Spulenstrom über den Widerstand gezwungen. An 
einem kleinen Widerstand fällt dabei wenig Spannung ab, an einem großen 
Widerstand fällt viel Spannung.

Der größere Spannungsabfall führt zu einem größeren di/dt (also zu einem 
schnelleren Absinken des Stroms). Oder über die Energie betrachtet: am 
größeren Widerstand ist bei gleichem Strom die Heizleistung größer, 
deshalb wird die magnetische Energie schneller in Wärme umgesetzt.

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