Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Möchte Schaltungstechnik&µP-Programmierung erlernen, wie am "besten" ?


von Hans P. (grumen)


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Tag zusammen !

Ich möchte mich im Bereich Schaltungstechnik und 
Mikrocontrollerprogrammierung weiter bilden bzw. überhaupt bilden und 
suche dazu geeignete "Tools", die mir dabei helfen eigene kleine 
Schaltungen zu entwicklen und zu verstehen.

In meinem Mikrosystemtechnik-Studium wurden leider nur die nötigstens 
Grundlagen dazu erklärt und das meiste davon hab ich auch eh schon 
wieder vergessen...

Könnt ihr mir da "Plattformen oder Entwicklungstools" nennen, mit denen 
man mehr oder weniger von vorne beginnt, später aber auch komplexere 
Schaltungen bauen und analysieren kann ?

Ich dachte z.B. an das Arduino Einstieger Kit, mit dem man wohl 
angeblich ganz gut in die Thematik eingeführt wird. Hier gibt es ja 
online auch unzählige Projekte zu finden...

Wäre das was für mich ?
Habt ihr andere, evtl bessere Alternativen ?
Wie gehe ich da am besten ran ?

Ich habe auf meinem Rechner zu Hause auch noch eine Studenten-Labview 
Version..Die paar mal im Studium hab ich damit immer sehr gerne 
gearbeitet, aber ohne irgend eine Hardware weiß ich auch nich was ich 
großartig damit anfangen soll, vielleicht lässt sich das irgendwie 
verbinden ?

Danke für Eure Tipps & Vorschläge !

von Walter Tarpan (Gast)


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Hans Peter schrieb:
> "Plattformen oder Entwicklungstools"

Wasauchimmer.

Wie wär's, wenn Du einfach mit einem kleinen Projekt anfingst, wie es 
alle erfolgreichen Elektronikentwickler vor Dir auch gemacht haben?

Viele Grüße
W.T.

von tk (Gast)


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Wenn du auch tiefer einsteigen willst, halte ich Arduino nicht für die 
optimale Wahl. Einfach weil dir da ein Großteil der hardwarenahen 
Programmierung bereits durch die Entwicklungsumgebung abgenommen wird.

Für den Einstieg finde ich einen kleinen Atmel AVR nicht schlecht. 
Entwicklungsumgebungen gibt es dafür genug. Das Ganze mit einem kleinen 
Entwicklungsboard (z.B. günstig von Pollin) oder als Breakout mit 
Steckbrett. Schaltungstechnik lernst du dann auch, wenn du nicht nur 
fertige Module aufeinander steckst, sondern wirklich die einzelnen 
Bauteile rund um den Controller aufbaust. Ist natürlich etwas steiniger 
als Arduino, aber du lernst dabei die Grundlagen.

Für den Programmieranfang ruhig mit Assembler anfangen. Zumindest mal 
ein paar LEDs damit zum Blinken bringen. Danach würde ich recht schnell 
auf C umsteigen.

von Jürgen S. (jurs)


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Hans Peter schrieb:
> Könnt ihr mir da "Plattformen oder Entwicklungstools" nennen, mit denen
> man mehr oder weniger von vorne beginnt, später aber auch komplexere
> Schaltungen bauen und analysieren kann ?
>
> Ich dachte z.B. an das Arduino Einstieger Kit, mit dem man wohl
> angeblich ganz gut in die Thematik eingeführt wird. Hier gibt es ja
> online auch unzählige Projekte zu finden...
>
> Wäre das was für mich ?

Arduino finde ich im Prinzip keinen schlechten Einstieg, wenn Du mehr am 
"Rapid Application Development" interessiert bist und bereits eine 
Programmiersprache halbwegs beherrscht. Ich verwende für meine 
Hobbyprojekte auch Arduino.

Dann kannst Du als Anfänger auf Standard-Hardware und Standard-Libraries 
bzw. Open-Source-Libraries von Drittanbietern zugreifen und ruckzuck 
irgendwelche Standardschaltungen zum Laufen bringen.

Und vertiefen kannst Du dann, wenn Du selbst anfängst, Hardware auf 
Registerebene "direkt" zu programmieren. Viele Hobbyentwickler steigen 
so ein. Vor allem aufgrund des preiswerten Einstiegs: Zum Programmieren 
eines Arduino-Boards reicht ein USB-Kabel, das am PC angeschlossen wird.

Die Auswahl an 8-Bit und 32-Bit Mikrocontrollern, die sich zusammen mit 
der Arduino-Software verwenden lassen, ist allerdings begrenzt.

Kommt drauf an, was Du machen möchtest.

Die meisten Arduino-Boards lassen sich sinnvoll nur mit "Netzstrom" 
betreiben, da die Developer-Boards standardmäßig um die 50mA 
Stromverbrauch haben. Batterien sind bei so einem Verbrauch schnell 
leer. Für Projekte der Hausautomation und "Always-On" Projekte ist das 
kein Problem. Projekte mit Netzwerkfähigkeiten oder SD-Karten als 
Massenspeicher sind damit vollkommen easy realisierbar.

Für batteriebetriebene Mikrocontroller-Projekte, die mit einer kleinen 
Batterie sehr lange Laufzeiten erreichen sollen, braucht es dann aber 
schon einige Klimmzüge, weil man dann ggf. anstelle eines fertigen 
Developer-Boards eine eigene Schaltung aufbauen muss, und Sleepmodes 
direkt auf Registerebene programmieren muss, wofür die Arduino-Library 
keine gute Unterstützung "für Dummies" anbietet. Aber für jemanden, der 
mal etwas in die Richtung studiert hat, sollte das kein großes Thema 
sein.

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