Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Digitales Uhrwerk für Analoguhr


von domdom (Gast)


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Hey ihr,
für ein Projekt im Theaterbereich benötigen wir für eine große Analoguhr 
(mind. 1m x 1m) ein Uhrwerk, welches irgendwie ansteuerbar ist. Wir 
hätten es gerne so, dass jede Minute jeder Stunde ansteuerbar ist, da in 
unserem neuen Stück aus jeder Stunde nur ein paar Minuten gezeigt 
werden, und das damit verdeutlicht werden soll. Falls es eine solche 
Schaltung nicht gibt, werde ich mal eine Funkwanduhr auseinanderbauen, 
und versuchen, mich irgendwie einzuklinken.

VG

von Peter II (Gast)


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einfach ein Schrittmotor einbauen, dafür dann eine kleine Steuerung. Die 
Frage ist, wie soll den die Ansteuerung erfolgen?

von domdom (Gast)


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Naja mit einem Schrittmotor kriegt man einen Zeiger bewegt, d.h. mit 
Uhrwerk meinte ich schon Uhrwerk. Ansteuerung über irgendein digitales 
Interface.

von Günter Lenz (Gast)


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domdom schrieb:
>Wir hätten es gerne so, dass jede Minute jeder Stunde ansteuerbar ist,

Mit Schrittmotore kann man das leicht realisieren.
Jeder Zeiger bekommt seinen eigenen Schrittmotor.

von Peter II (Gast)


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domdom schrieb:
> Naja mit einem Schrittmotor kriegt man einen Zeiger bewegt, d.h. mit
> Uhrwerk meinte ich schon Uhrwerk. Ansteuerung über irgendein digitales
> Interface.

dich würde den Schrittmotor auf das vorhanden Uhrenwerk setzen. damit 
sollte die Stunde/Minutezeiger - Verbindung noch funktionieren.

von Peter (Gast)


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ein Uhrwerk für eine Nebenuhr. gibt's bei ebay mit und ohne Uhr.

von Max D. (max_d)


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Der Schrittmotor ist schon die richtige Idee.
Ein "normales" Uhrwerk irgendwie zu modifizieren ist tausendmal 
aufwendiger als mit einem beliebigen 0815 µC (Falls du Null Ahnung hast 
wäre der Arduino ne Idee wert, der ist etwa das Äquivalent einer 
Babyrassel) mit zwei Schrittmotoren (+Treiber, gibts fertig in der 
Bucht) die Uhr zu machen.
Nachdem das nur als Requisit dienen muss ist es auch egal wenn es um ein 
paar Prozent falsch geht und die Batterie nur ein paar Stunden hält.
Ein Uhrwerk entsprechend zu modifizieren ist dagegen ein irrer Aufwand 
(weil die Dinger laufen normal nur vorwärts und du wirst nicht warten 
wollen bis der Stunden-Zeiger einmal rum ist).
Die Idee mit dem Funkwerk ist zwar erstmal garnicht so dumm. Blöd dabei 
ist nur, dass die Dinger zum stromsparen nur ein-zwei mal pro Tag den 
Empfänger anwerfen (und dann muss es immernoch rundrum laufen).

von domdom (Gast)


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Peter schrieb:
> ein Uhrwerk für eine Nebenuhr. gibt's bei ebay mit und ohne Uhr.

Danke, genau das was ich suche!

von Max D. (max_d)


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domdom schrieb:
> Peter schrieb:
>> ein Uhrwerk für eine Nebenuhr. gibt's bei ebay mit und ohne Uhr.
>
> Danke, genau das was ich suche!

Läuft halt auch nur vorwärts (zumindest die Standard-Dinger mit 
Lavet-Motor).
Bleibt das Problem, dass die Uhr um von 1 Uhr auf 12 Uhr zu kommen 
einmal fast komplett aussenrum muss. Selbst wenn man den Motor mit 100 
Hz ansteuert (kann ich mir nich vorstellen, dass der für 1 Hz gemacht 
Motor da mitkommt), dann dauert die besagte Umstellung immernoch fast 7 
Minuten.
Wenn du in deinem Theaterstück natürlich immer nur ein paar Minuten 
(oder vlt. eine Stunde) in die Zukunft gehst, dann hält sich die 
Wartezeit in Grenzen. Wenn dein Stück aber jetzt z.B. einen 24h Tag auf 
90 Minuten eindampft, dann verbringt die Zuschauer trotzdem ~15% der 
Zeit damit auf die Uhr zu warten (ausgehend davon, dass ihr nicht 
umräumen müsst).

von Gerald B. (gerald_b)


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Vor ca. 30 Jahren gab es fürs Kinderzimmer mechanische Pendeluhren mit 
transparentem Gehäuse und bunten Plastikzahnrädern. Das Ziffernblatt 
hatte ungefähr 30 cm Größe. Das wäre eine handliche Basis. Das Uhwerk so 
modifizieren, das von der Minute auf die Stunde nicht mehr mit mech. 
Untersetzung gearbeitet wird, sondern zwei Stepper, jeder mit einem 
Zahnrad von einer anderen Seite eingekoppelt. Die dann an einen Arduino, 
bei 12 Uhr villeicht noch eine Reflexlichtschranke hinter den Zeiger und 
fertig. Nur habe ich diese Uhren schon ewig nicht mehr gesehen.
...die mech. Quarzuhren der 1. Generation hatten auch noch relativ 
handliche Zahnräder. Selbiges Prinzip sollte dort auch funktionieren.

Gruß Gerald

von domdom (Gast)


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Von jeder Stunde werden fünf Minuten gezeigt, dann soll mit 
Übergangsmusik die Uhr auf die nächste Stunde gedreht werden. Wenn das 
30sek bis 60sek dauert wäre das vollkommen ok. Deswegen reicht mir eine 
reine Vorwärts-Bewegung.

von Oldie (Gast)


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Eine Nebenuhr in 60 s um eine Stunde weiterzuschalten könnte
klappen. Das wurde und wird auch noch bei Sommer-Winterzeit-
Umstellung so gemacht. Bei sehr großen Uhren sollte man
schauen, dass die Zeiger sich nach jedem Schritt wieder halbwegs
beruhigt haben, damit die Mechanik nicht überstrapaziert wird.
Dann braucht man vielleicht 120 s dafür.

Wenn du eine passende Nebenuhr gefunden hast, musst du noch
für die richtige Ansteuerung sorgen:

Jede Minute muss für etwa 0,1 Sekunde je nach Modell eine
Spannung von 6, 12, 24, 48, 60 Volt abwechselnd (!) mal positiv,
mal negativ an die Schrittspule gelegt werden.

Wenn 5 Minuten unter der Uhr gespielt wurde, kannst du das
Uhrwerk beschleunigt im 1..2-Sekunden-Takt mit 55 (abwechselnd 
positiven/negativen) Pulsen auf die nächste Stunde stellen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Ich denke man sollte auch mal darüber nachdenken, wie dauerhaft das sein 
soll.
Denn wenn ihr eine Laienbühne seid, dann habt ihr vielleicht 5, maximal 
10 Auftritte. Dafür dann eine Uhr bauen oder umbauen, bei dem dich der 
ganze Umbau 100 oder 150 Euro kostet, ist ein wenig übers Ziel 
hinausgeschossen. Es sei denn, euer Budget ist so gross.

Wenn ihr natürlich professionelles Theater mit 200 Auftritten pro Jahr 
macht, sieht das anders aus.

von Georg (Gast)


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Karl Heinz schrieb:
> Denn wenn ihr eine Laienbühne seid

Uhren-Zifferblatt an die Rückseite der Bühne, Zeigerachsen durch die 
Wand rausführen und von Hand drehen.

Georg

von Karl H. (kbuchegg)


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Georg schrieb:
> Karl Heinz schrieb:
>> Denn wenn ihr eine Laienbühne seid
>
> Uhren-Zifferblatt an die Rückseite der Bühne, Zeigerachsen durch die
> Wand rausführen und von Hand drehen.

Ich habs mir nicht vorzuschlagen getraut :-)
Wobei man die Uhr auch mit Pappe simuliert aufbauen kann mit einfachen 
Holzzeigern oder dergleichen. Wird das ordentlich lackiert, sieht man 
aus 10 Meter Entfernung den Fake nicht mehr. Schreibt man dann noch groß 
Rolex rein, hat man dann sogar noch einen Lacher.
Der arbeitstechnische Aufwand wird ziemlich derselbe sein. Die Kosten 
sind allerdings nur ein Bruchteil.

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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Vielleicht findest Du irgendwo eine Nebenuhr, die man dann anpassen 
könnte.

Normale Großuhren haben keinen "Rückwärtsgang". Ob eine volle 24 
Stundenrunde, zusammen mit den zugehörigen Geräuschen, akzeptabel ist 
hängt wohl vom "normalen" Umgebungsgeräusch ab.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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