Hi, was ist besser, GPIB oder Lan für ein Messinstrument das ich gerne steuern will? Gibt es da eine allgemeine Antwort oder ist das abhängig davon was ich genau machen möchte? Danke
GPIB ist etwas veraltet. Benoetigt eigene Karten fuer den PC, eigene Treiber, hat schwere, dicke, teure Kabel. Waehrend das alles beim LAN nicht zutrifft. Geht es um einen Selbstbau ? Kauf ? Ich wuerde bei beiden Faellen LAN nehmen
Simon schrieb: > was ist besser, GPIB oder Lan für ein Messinstrument das ich gerne > steuern will? Was willst du denn messen? Es gibt kaum noch Anwendungen wo GPIB Vorteile hat. GPIB ist ein Bus der vor 20-30 Jahren sinnvoll war. Damals war es sehr aufwendig Lan in ein Messgerät einzubauen. Vielleicht noch bei einem automatisiertes Messsystem das darauf aufbaut. Viele Messgeräte sehr genau synchron triggern geht auch besser als im Lan. Aber sonst? Das ganze ist erst einmal unhandlich (dicke Kabel, fette Stecker und die Europäer haben sich die Chance nicht entgehen lassen in der IEC Version auch noch einen eigenen zu definieren, immerhin 5m Reichweite wie USB). Dann ist es unpraktisch (keine einheitliche Gerätesprache, jede Kiste hat ihre eigene und dazu auch noch eigene Datenformate). Zu guter Letzt auch noch lahm (1MByte Transferrate immerhin 8Mbit brutto). Hab mal GPIB Geräte gebaut und betrieben. Das ist was für ne Uni oder Behörde wo alle zu viel Zeit haben (auch etwas was kaum noch vorkommt).
Simon schrieb: > was ist besser, GPIB oder Lan für ein Messinstrument das ich gerne > steuern will? Gibt es da eine allgemeine Antwort oder ist das abhängig > davon was ich genau machen möchte? Ist es. Wenn Du hohe Echtzeitanforderungen hast (Anlagensteuerung in der Produktion, automatische Testabläufe), dann wirst Du an GPIB nicht vorbeikommen. Dann musst Du aber die Kosten für die PXE-GPIB-Karte mit einplanen. Wenn in Deiner Anwendung Latenzen akzeptabel sind (Screenshots auslesen, Datenlogger leermachen, ...), dann bist Du mit LAN oder USB sicher komfortabler unterwegs.
soul eye schrieb: > Ist es. Wenn Du hohe Echtzeitanforderungen hast (Anlagensteuerung in der > Produktion, automatische Testabläufe), dann wirst Du an GPIB nicht > vorbeikommen. Da nehme ich dann doch lieber EtherCat. GPIB ist schlicht Museumsreif.
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Dann ist es unpraktisch (keine einheitliche > Gerätesprache, jede Kiste hat ihre eigene und dazu auch noch eigene > Datenformate). Das kann bei LAN auch passieren. Zudem gibt es mit IEEE 488.2 bzw. SCPI ja auch eine Norm die dagegen wirkt. soul eye schrieb: > ... oder USB sicher > komfortabler unterwegs. Kein USB. Da ist man immer von den Treibern der Hersteller abhängig. Bei Geräten mit USB findet man meist die Treiberaufrufe und selten die Befehle für das Gerät.
Das ist so nicht korrekt. Ich benutze sehr intensiv Geräte mit IEEE488.2 Interface (HPIB, GPIB) und mit Messgeräten der neuesten Generation auch Ethernetkabel zum Datentransfer und zur Synchronisation. GPIB ist nach wie vor sehr stark verbreitet und schafft mit entsprechenden schnellen Geräten (HSGPIB) bis zu 8 MByte/s brutto, standard ist aber 1MByte/s. Die Verbindung von Messgeräten über LAN (Ethernet) unterliegt der LXI (LAN eXtensions for Instrumentation) Spezifikation. Aus Erfahrung rate ich dazu, das Messgeräte LAN vom üblichen LAN zu trennen und ein separates Netzwerk aufzubauen. Geräte der LXI Klasse A oder B beherschen das IEEE 1588 Precision Time Protocol (PTP) mit der man Messgeräte im Sub Mikrosekunden Bereich synchronisieren kann, schneller als im IEEE488 System, falls man es denn braucht. Im separaten LAN funktioniert das ausgezeichnet. Wenn man das im normalen LAN mit Messgeräten probiert, hängt die Synchronisation stark von der Netzauslastung ab. Gruß Didi
Dirk B. schrieb: > Das kann bei LAN auch passieren. Zudem gibt es mit IEEE 488.2 bzw. SCPI > ja auch eine Norm die dagegen wirkt. Das ist bei LAN in nichts anders. Irgendwelche exotischen Standards gibt es da auch, ebenso die Praxis das es entweder nicht funzt oder das Gerät die benötigte nicht hat oder nicht so hat wie Sie gebraucht wird. Labview soll ja das vieles unterstützen, nur ist das dann wiederum unhandlich, teuer und im Zweifel gilt dann auch wieder das obige. Zudem muss man sich mit dem nächsten Tool rumärgern. Man kommt m.E. nicht drum herum ab ISO Schicht 1 alles selbst selbst zu machen. Dann läuft es aber wenigstens. LAN hat den Vorteil das man im Zweifel für jedes Messgerät einen PC nehmen kann ohne irgendwelche exotischen Karten zu kaufen, konfigurieren und betreiben zu müssen. Mehr "Echtzeit" geht dann nicht und harten sync macht man eben in Hardware.
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