Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Defekte Spule bei einem Magnetventil erkennen.


von Justus (Gast)


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Hallo:

1. Woran erkennt man eine defekte Magnetspule? Am Innenwiderstand?
2. Kann man durch eine Online Messung den Ausfall der Magnetspule 
vorzeitig erkennen?

Danke

von Wolfgang (Gast)


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Du könntest z.B. die Induktivität, den Ohmschen Widerstand der Wicklung 
oder den Isolationswiderstand zum Gehäuse messen. Günstig wäre natürlich 
zu wissen, wodurch sich die Spule eines defekten Ventil von der eines 
intakten unterscheidet. Zur Vorzeitigen Erkennung ist es nötig, dass 
sich irgendetwas allmählich ändert, bis es dann zum Ausfall kommt. Diese 
Änderung müßte man dann kennen und einen davon abhängigen Parameter 
regelmäßig messen.

von 123 (Gast)


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Im Allgemeinen muss man die Impedanz messen. Daraus kann man den 
ohmschen Widerstand und die Induktivität (bei einer gewissen Frequenz) 
errechnen. Inwiefern diese Messung auch "online" erfolgen kann, das muss 
man sich überlegen. Man kann versuchen sehr kurz zu bestromen und in 
dieser Zeit die Impedanzmessung durchzuführen. Aber du wirst nicht darum 
herum kommen das einfach auszuprobieren. Und ein Ventil so lange zu 
quälen bis es defekt ist. Oder ein defektes Vermessen. Daraus kannst du 
dir dann deine Kriterien ableiten. Über eine induzierte Spannung (Strom 
an, dann Strom aus und Messen) kann man auch Rückschlüsse auf das 
Magnetfeld der Spule ziehen. Über das Magnetfeld kann man evtl. 
Rückschlüsse auf den Zustand der Spule ziehn. Ist aber ein riesen 
Zirkus.

von Ulrich H. (lurchi)


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Der Test über die Induktionsspannung sollte schon relativ gut sein, um 
die Spule zu testen. Ein Ansatz wäre etwa die Freilaufdiode einen 
Kondensator laden zu lassen, und die Spannung im Kondensator nach einem 
Schaltimpuls zu messen. Bei mehreren Ventilen kann dabei ggf. auch ein 
Kondensator ausreichen. Was dann allerdings nicht mehr richtig geht, ist 
den Strom per PWM zu reduzieren.

Bei den Magnetspulen hat man vermutlich eher keinen langsamen Ausfall, 
sondern eher einen Totalausfall ohne Vorwarnung.

von Udo S. (urschmitt)


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Warum so kompliziert?

Unterbrechung der Spulenwicklung: durch den Strom. Ist der null, Spule 
kaputt.
Partieller Schluss der Wicklung: Auch über den Strom. Ist der (nach dem 
Einschalten) höher als zulässig (Tech. Daten des Ventils) ist die Spule 
auch kaputt.

von Wolfgang (Gast)


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Man könnte sich natürlich auch fragen, warum es überhaupt zu einem 
Defekt der Magnetspule kommt. Vermutlich sind irgendwelche 
Betriebsparameter so ungünstig gewählt, dass es zu einem vorzeitigen 
Ableben kommt. Eine Magnetspule selbst enthält schließlich keine 
Verschleißteile, die zwangsweise zu einem Defekt führen müssen.

von Tishima (Gast)


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Hallo,

ich bin jetzt seit 20 Jahren in der elektrischen Instandhaltung tätig 
und hab recht viel mit Ventilen zu tun.
Mir ist aber noch nie ne defekte Spule untergekommen.
Die Ventile die ich bisher getauscht hab hatten ausschliesslich 
mechanische Probleme.

gruß,
Björn

von Gustel (Gast)


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Hallo! Schau mal hier. Damit bin ich immer sehr gut gefahren.

Schönes Wochenende

http://www.ecom-ex.com/de/produkte/mess-und-kalibriertechnik/pruef-und-hilfsmittel/magnet-ex-12/

von Wolfgang (Gast)


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Tishima schrieb:
> Mir ist aber noch nie ne defekte Spule untergekommen.

Dann hast du offensichtlich noch nie die Grenzen ausgelotet und sie 
immer im sicheren Bereich betrieben.

von Paul Baumann (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Dann hast du offensichtlich noch nie die Grenzen ausgelotet und sie
> immer im sicheren Bereich betrieben.

Zustimmung.

Wie oft kommt es vor, daß in Maschinen Magnetventile eingebaut sind, die
für eine Einschaltdauer von 25% dimensioniert sind und trotzdem mit 100%
beaufschlagt werden?
Oder: Die Abwärme von Motoren wird volle Suppe auf die Ventile geblasen
und ähnliche Späße.

Dann muß man die Maschinen erst einaml "durchreparieren", bevor man sie
benutzen kann. Warum? Weil KONSCHTRUKTÖRE im Gange sind, denen das egal
ist.

MfG Paul

von F. F. (foldi)


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Tishima schrieb:
> Hallo,
>
> ich bin jetzt seit 20 Jahren in der elektrischen Instandhaltung tätig
> und hab recht viel mit Ventilen zu tun.
> Mir ist aber noch nie ne defekte Spule untergekommen.
> Die Ventile die ich bisher getauscht hab hatten ausschliesslich
> mechanische Probleme.
>
> gruß,
> Björn

Selten, aber passiert.
Vielleicht machen die 30 Jahre da den Unterschied. :-)

von Senner auf der Heidi (Gast)


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---. Dann hast du offensichtlich noch nie die Grenzen ausgelotet und sie
immer im sicheren Bereich betrieben .---


'' Das ist doch genau richtig ! Dafür hat man Datenblätter ! ''

Wenn jemand ein Ventil 50 Mal pro Sekunde auf und zu machen will,
wie es hier schon zur Rede kam, dann ist das echter Blödsinn bzw.
Zeitverschwendung.

Wenn ein Ventil nicht funktioniert, dann kann man das je nach Anwendung
auch Downstream erkennen. Etwas Intelligenz genügt…es muss nicht immer
alles mit Messtechnik vollgestopft werden.

Fuer so seltene Angelegenheiten würde ich mir nicht den Kopf zerbrechen!
Na ja, du tust es ja auch nicht weil Du diese Aufgabe den Leuten hier
ueberlaesst ;-)

Willst Du trotzdem die Spule überwachen, dann genügt ein kleiner 
Widerstand an dem Du einen typischen Spannungsabfall messen musst. Ist 
der nicht vorhanden, dann hast Du entweder Kabelbruch oder eine 
unterbrochene Wicklung.
Bei Windungsschluss steigt der Strom womöglich über das typische Fenster 
hinaus. Viel Spass beim Diskriminieren...

von Justus (Gast)


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Sicher kommt es nicht oft vor das eine Spule nicht mehr funktioniert 
aber wenn es der Fall ist, dann können die Folgen in machen Bereichen zu 
großen Problemen führen. Vielen Dank für die Kommentare und ein schönes 
Wochenende.

von Senner auf der Heidi (Gast)


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So ist das Leben nun mal ;-)
Wenn etwas passiert, dann hat einer den Schaden und ein anderer verdient 
daran. Das hält die Wirtschaft in Schwung.

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