Hallo Forum, wir sind zur Zeit dabei ein neues Show-Experiment für ein Seminar zu entwickeln. Geplant ist ein Potentialpendel bestehend aus zwei Edelstahlgartenkugeln mit 100 mm Durchmesser aufgehängt an je einem Meter kugelgelagertem Karbonrohr. Die Kugeln sollen dann über je eine vierstufige Vollwellen-Kaskade an 10 kV-Messwandlern auf +/-120 kV aufgeladen werden, diese Potentialdifferenz sollte ausreichen um die Kugeln so weit auszulenken das es zu einer Entladung kommt und das Pendel anschwingt. Um die Dioden der Kaskade gegen die hohen Ströme während der Entladungen zu sichern wollen wir zwischen selbige und die Kontaktpunkte der Glättungssäule entsprechende Hochspannungswiderstände schalten (siehe Schaltplan im Anhang). Hier gehen aber die Probleme schon los, die Metallux HVR 968, die wir uns als Widerstände ausgeguckt haben, haben unter Öl nur eine Spannungsfestigkeit von 91 kV. Da aber bei den Entladungen aufgrund der unvermeidlichen Induktivität die Glättungssäule auf umgekehrtes Potential durchschwingen wird haben wir nicht nur die noch vorhandenen 120 kV der Schubsäule sondern auch diesen Überschwinger abzufangen, was deutlich mehr wie die angegebene Spannungsfestigkeit ist. Um das ganze zu simulieren habe ich für die Leiterschleife eine Induktivität von 1 mH und für den Widerstand des Funkenkanals 100 Ohm abgeschätzt. Sind diese Werte realistisch? Falls ja, wie sehen eure Erfahrungen bei der Nennspannungsüberschreitung solcher Widerstände aus? Laut Simulation (siehe Screenshot im Anhang) hätten wir hier kurzzeitig über doppelte Nennspannung. Weiter geht es mit den Dioden, wir dachten an HVP G20FP oder G25FP mit 20/25 kV. Reicht es bei 30 kV pro Strang zwei ohne weitere Spannungssymmetrier-Maßnahmen in Reihe zu schalten? Die Kondensatoren machen mir am meisten Sorgen, zuerst waren für die Schubsäule billige 10 nF 15 kV vom Chinamann geplant, da bin ich mittlerweile allerdings sehr skeptisch bezüglich der astronomischen Bauteilwerte im Vergleich zur Gehäusegröße. Die Murata DHRB34C102M2FB mit 1 nF bei 15k V wirken deutlich vertrauenserweckender, sind allerdings auch merklich teurer, und die Lötarbeit wird auch nich weniger. In der Glättungssäule sollen TDK UHV-6 zum Einsatz kommen. Alle sind Klasse-2-Kerkos, die Temperaturcharakteristiken sehen zwar garnicht zu schlecht aus, allerdings habe ich keine konkreten Angaben zum Verhalten bei sich ändernder Feldstärke gefunden. Muss ich befürchten das sie bei Nennspannung deutlich geringere Kapazitäten aufweisen oder gelten die Kapazitätsangaben für Nennspannung? Ich bedanke mich für das Lesen dieser Menge an Text und hoffe auf eine konstruktive Diskussion. Beste Grüße, Dominic EDIT: Gerade beim drübergucken aufgefallen, der Offset von 15kV bei V1 gehört da eigentlich nicht hin, ich hatte das nur einmal ausprobiert und danach nicht zurückgesetzt.
Dominic Mähling schrieb: > Um die Dioden der Kaskade gegen die hohen Ströme während der Entladungen > zu sichern wollen wir zwischen selbige und die Kontaktpunkte der > Glättungssäule entsprechende Hochspannungswiderstände schalten (siehe > Schaltplan im Anhang). Gegen schnell ansteigende Strompulse würde ich eher an Induktivitäten denken. Vieleicht eine Kombination? Ihr seid schon sicher was ihr da tut? Das klingt ziemlich lebensgefährlich.
Die Induktivität müsste bei der zu 1 mH angenommenen Schleifeninduktivität überschlägige 800mH haben um bei der sich mit den Kondensatoren ergebenen Schwingfrequenz die 1 Meg Blindwiderstand zu erreichen, das für über 200kV zu wickeln und isolieren ist kein wirklich dankbarer Zeitvertreib. Trotzdem danke für den Einwurf! Das die Kiste potentiell ziemlich letal wird ist uns natürlich bewusst, Tests und Vorführungen erfolgen deshalb grundsätzlich mit entsprechendem Sicherheitsabstand und nach dem 6-Augen-Prinzip.
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