Forum: HF, Funk und Felder EMV bei Beaglebone: Peak bei 528 MHz


von Daniel H. (dani1903)


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Hallo zusammen,

wir haben im Rahmen eines Hochschulprojekts ein Gerät, welches über 
einen Beaglebone angesteuert wird. Aktuell müssen wir alles auf EMV 
testen und bekommen jedes Mal einen Peak bei ca. 528 MHz, welcher den 
Grenzwert überschreitet. Die Störung kommt sehr unregelmäßig, in 
Abständen von ca 1 - 15s und dauert auch unterschiedlich lange. Sie 
tritt auch auf wenn nichts am Beaglebone angeschlossen und kein Programm 
gestartet ist. Hat jemand eine Ahnung um was es sich bei der Störung 
handeln könnte? Alle Abschirmungsversuche sind bisher erfolglos 
geblieben.

von foo (Gast)


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Daniel H. schrieb:
> Sie
> tritt auch auf wenn nichts am Beaglebone angeschlossen und kein Programm
> gestartet ist.

Auch wenn der BB ausgeschaltet ist?
Dann wird der BB und dessen Stromversorgung wohl nicht der Verursacher 
sein, vielleicht aber ein Eierfon o.ä. des Experimentatoren.

von Torsten (Gast)


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In Alufolie einwickeln und ruhe ist :-)

von Daniel H. (dani1903)


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Nein, wenn er aus ist gibts auch keine Störung. Aber es ist außer 
Stromversorgung nichts angeschlossen. Gemessen wird in einer komplett 
abgeschirmten EMV-Testkammer.

von Daniel H. (dani1903)


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Wir haben den BB tatsächlich schon in Kupferband eingewickelt das hat 
nichts gebracht.. Wenn wir den Rest vom Gerät anschließen verstärkt sich 
der Peak, also geht das durch die Leitungen raus und deswegen bringt 
Einwickeln wohl nichts..

von Detlef K. (adenin)


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Eine der PLLs wird wohl mit 528MHz laufen.
Ich frag mich aber, warum Sonnabend, nach 21Uhr das so wichtig sein 
kann, wenn man zum Testen doch eh die Kammer benutzen muss. Allso 
frühestens Montag.
Alle Tipps sind allso erst mal nicht Prüfbar.

: Bearbeitet durch User
von Torsten (Gast)


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Die Treiber sind doch einzeln ladbar

Insbesondere USB und Ethernet. Diese einfach mal selektiv laden und 
schauen was passiert.
Als Ethernetersatz könnt ihr wohl auch das Loopback Device verwenden 
wenn ihr es braucht.

von WehOhWeh (Gast)


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Daniel H. schrieb:
> Wir haben den BB tatsächlich schon in Kupferband eingewickelt das hat
> nichts gebracht.. Wenn wir den Rest vom Gerät anschließen verstärkt sich
> der Peak, also geht das durch die Leitungen raus und deswegen bringt
> Einwickeln wohl nichts..

Das Einwickeln bringt weniger als man denkt. Das müsste rund herum 
elektrisch verbunden sein. Bereits ein Schnitt in der Folie kann als 
Schlitzantenne wirken, die bei 500MHz nich mehr sehr groß sein muss. Da 
kommt das dann heraus.
Das Kupferklebeband kann man mit Lötzinn verlöten, um es dicht zu 
bekommen. Der Kleber taugt oft nichts und ist schlecht leitfähig.

Ich würde Schritt für Schritt vorgehen:
- Messung 1 : leere Messkammer
- Messung 2 : Nur die Netzteile
- Messung 3 : Gerät + Netzteile aber aus
- Messung 4 : mit allem

Messung 1 und 2 sind besonders wichtig. Ich habe bereits Radiosender auf 
meiner Platine gesucht (diese verdammte Störung bei 99MHz) oder 
Störungen eines Labornetzgerätes.

Im Übrigen ist das mit dem Beagle Bone Black das gleiche wie mit dem 
Raspberry PI. Spätestens wenn man bei der EMV ankommt, sieht man, warum 
indstrielle Linuxboards so teuer sind ;-)

Dein bester Tipp sind Ferritringe um die Anschlüsse. Mach die mal 
schrittweise drauf, dann siehst du wo es herauskommt, falls es über die 
Kabel abstrahlt. Bitte aber einen Ferrit nehmen, der bei 500MHz 
hochohmig ist, nicht einen beliebigen. Kann man dem Datenblatt 
entnehmen.

von Daniel H. (dani1903)


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Danke an alle für die Tipps.

Detlef Kunz schrieb:
> Ich frag mich aber, warum Sonnabend, nach 21Uhr das so wichtig sein
> kann, wenn man zum Testen doch eh die Kammer benutzen muss. Allso
> frühestens Montag.
> Alle Tipps sind allso erst mal nicht Prüfbar.

Das ist richtig, uns steht die Kammer auch nicht jeden Tag zur 
Verfügung, gerade deshalb ist es aber wichtig bis dahin so viel neue 
Informationen wie möglich zu sammeln damit wir alles in einem Zug 
ausprobieren können.

> Eine der PLLs wird wohl mit 528MHz laufen.

Da kenn ich mich leider zu wenig damit aus... Was könnte man denn 
dagegen machen?

Torsten schrieb:
> Die Treiber sind doch einzeln ladbar
>
> Insbesondere USB und Ethernet. Diese einfach mal selektiv laden und
> schauen was passiert.

Danke für den Tipp, werden wir auf jeden Fall ausprobieren.

WehOhWeh schrieb:

> Ich würde Schritt für Schritt vorgehen:
> - Messung 1 : leere Messkammer
> - Messung 2 : Nur die Netzteile
> - Messung 3 : Gerät + Netzteile aber aus
> - Messung 4 : mit allem

Das Netzteil ist es definitiv nicht. Wir haben den BB auch schon über 
USB und Laptop mit Strom versorgt, mit dem Ergebnis Laptop an + BB an = 
Peak, Laptop an + BB aus = kein Peak...

> Dein bester Tipp sind Ferritringe um die Anschlüsse. Mach die mal
> schrittweise drauf, dann siehst du wo es herauskommt, falls es über die
> Kabel abstrahlt. Bitte aber einen Ferrit nehmen, der bei 500MHz
> hochohmig ist, nicht einen beliebigen. Kann man dem Datenblatt
> entnehmen.

Danke für den Tipp, Ferritringe haben wir zwar schon benutzt, allerdings 
waren dass tatsächlich beliebige. Da müssen wir dann mal schauen ob wir 
passende im Labor haben.

von ./. (Gast)


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Der Profi deaktiviert fuer die Pruefung einfach das stoerende Modul.

Eine NOP-Schleife werdet ihr ja wohl hinkriegen.

von Uwe S. (de0508)


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Hallo Daniel,

ich verwende in meinen Räumen, PC Labor und Shak T36/23/15-3S4 
Ferroxcube von dx-wire.de.

# 
http://www.dx-wire.de/ferriteringkerne/ringkerne-zur-funkentstoerung/t36/23/15-3s4.html

Diese kann man einfach aufbringen und selbst USB Kabel lassen sich damit 
entstören.

Mit dem CST19/11/12-3S4 Ferroxcube kann man direkt auf RG-213/-214 Kabel 
und alle anderen 10,3mm Koaxkabel gehen.

# http://www.dx-wire.de/cst19/11/12-3s4-ferroxcube.html

Zum 3S4 Material siehe hier:
# 
http://www.ferroxcube.com/FerroxcubeCorporateReception/datasheet/3s4.pdf

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