Hallo Zusammen, nachdem ich mich gerade mit dem Thema Capcitive Touch Display befasse, taucht eine Frage auf. Im Bild zur Self-Capacitance-Detection-Method ist ein Finger mit virtueller Masse gezeigt. Es aber so, dass sowohl der Mensch als auch ein Smartphone isoliert und nicht mit Masse verbunden sind. Wäre für so einen Fall die Erklärung der Kapazität mit einem elektrostatischen Modell wie hier nicht sinnvoller: http://www.leifiphysik.de/themenbereiche/ladungen-felder-oberstufe/versuche Schließlich wird in der Physik ja auch die Kapazität einer islolierten Kugel mit Hilfe der Kugelkondensatorformel berechnet, indem der Radius der äußeren Kugel ins Unendliche Ausgedehnt wird: https://elearning.physik.uni-frankfurt.de/data/FB13-PhysikOnline/lm_data/lm_282/auto/kap17/cd554.htm Das elektrostatische Modell benötigt keinen Stromkreis, die Elektronen sitzen einfach auf der Oberfläche. So ähnlich wie wenn man einen Luftballon an den Haaren durch Reibung auflädt.
In der Wikipedia gibt es auch einen Artikel zur Körperkapazität, in dem auf die elektrostatische Aufladung eingegangen wird: http://en.wikipedia.org/wiki/Body_capacitance
Hier mal der Versuch einer Abschätzung der Körperkapazität eines "isolierten, menschlichen Körpers":
1 | % Durchschnittliche Koerberoberfläche Mensch |
2 | % 1.73 m² |
3 | % http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rperoberfl%C3%A4che |
4 | |
5 | AMensch=1.73 |
6 | |
7 | % Oberflaeche einer Kugel AKugel=pi*d² |
8 | % Zur Näherung nehmen wir an, der Mensch sei eine Kugel |
9 | % und berechnen den Durchmesser der "Menschkugel" |
10 | |
11 | d=sqrt(AMensch/pi) |
12 | |
13 | % Kapazität einer isolierten Kugel nach |
14 | % https://elearning.physik.uni-frankfurt.de/data/FB13-PhysikOnline/lm_data/lm_282/auto/kap17/cd554.htm |
15 | % C=4*pi*E0*R |
16 | |
17 | E0= 8.854187817e-12 |
18 | R=d/2; |
19 | C=4*pi*E0*R |
Das Ergebnis ist: C = 4.1284e-11 oder 41 Pico-Fahrrad
Nach einigem Überlegen bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Bei einem System aus Smartphone und Mensch sind beide von der Erde isoliert und auch voneinander isoliert. Der Mensch hat eine viel größere Oberfläche als das Smartphone, deshalb ist die Kapazität des Smartphones bestimmend und nicht die Kapazität des Menschen. Die oben errechnete Kapazität des Menschen von 41pF wäre relativ groß und sicherlich einfach zu detektieren. Die Kapazität des Smartphones, wenn man es als "isolierten Kugelkondensator" modelliert, wäre aber viel kleiner. Wahrscheinlich steigt die Kapazität zwischen Smartphone und Finger gewaltig, wenn man das Smartphone in die Hand nimmt und nicht auf dem Tisch liegen lässt. Das Modell wäre dann wie folgt: Hand Smartphone Finger -----||-----(V~)------||----- | | | | -----------------------------
ch schrieb: > % Zur Näherung nehmen wir an, der Mensch sei eine Kugel > % und berechnen den Durchmesser der "Menschkugel" Ich kenne zwar einige Personen, auf die das annähernd zutrifft, aber ich würde das nicht verallgemeinern wollen. Bei dem für Stresstests von elektronischen Bauteilen verwendeten HBM geht man von einer Kapazität "gegen Umgebung" von 100..330pF aus, und bei etwa 150pF liegt auch der Wert, den man misst, wenn man eine Meßleitung eines mit Kapazitätsmeßbereich ausgestatteten DMM erdet und die andere Meßleitung in der Hand hält. Wenn man nur die "heiße" Meßleitung und das DMM in der Hand hält, und die andere Leitung nicht erdet, was etwa dem Berühren des Touchscreens entspricht, bekommt man Werte um 20pF. http://de.wikipedia.org/wiki/ESD-Simulationsmodelle#HBM_.E2.80.93_Human_Body_Model
>Wenn man nur die "heiße" Meßleitung und das DMM in der Hand hält, und >die andere Leitung nicht erdet, was etwa dem Berühren des Touchscreens >entspricht, bekommt man Werte um 20pF. Danke für die Zahlen. Von der Größenordnung her scheint es ja im Bereich des "Menschkugel" Modells zu liegen, obwohl es wohl ziemlich falsch ist, weil ich ja vergessen habe, die Größe des Smartphones zu modellieren. Was ich nicht verstehe: Was passiert mit der zweiten Leitung am DMM? Zwischen welchen Punkten kann es die Kapazität messen? Vielleicht könnte man mit einem Arduino ein Stand-Alone Meßgerät mit der QToch Library bauen, um noch mehr zu messen: http://www.youtube.com/watch?v=-30wSuzNkvg
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