Hallo, mal sehen, ob ich diese Frage stellen kann ohne einen Glaubenskrieg auszulösen ;) Mich interessiert, ob jemand, der beruflich Mikrocontroller programmiert, sich die Zeit genommen hat, aus welchen Gründen auch immer, sich die Arduinos tiefergreifend anzuschauen (sagen wir mal mehr als 3Monate Arduino programmiererfahrung). Von solchen Personen würde ich gerne eine Meinung einholen zu: - Allgemeine Einschätzung, ob oder für welche Art von Projekten, so etwas auch im Berufsleben eingesetzt werden kann (z.B. Kunde brauch nur Kasten mit 1xSensor drin und USB Anschluss zum Auslesen... und davon 50Stück) - Ab wann lohnt sich ein Arduino nicht mehr und warum? (ab welcher Projektgröße? Verfügbarkeit von libs? Stabilität von Libs?) - Beruhen die libs alle auf Polling (also keine IRQs) oder wie erfüllen die ansonsten das Versprechen einer einfachen Programmierung? lg
Naja hab zwar keine ahnung davon aber ein Arduino ist ja nur ein Anfänger Developer Board mit Uart Bootloader für den Upload und eine hilfreich angepasste Programmierumgebung. Am Ende passiert ja das gleiche an den ausgängen des chips, egal welche IDE, Board oder Uploadlösung man bevorzugt. Man kann jetzt: 1. Die Eclipse IDE als AVR-C Editor verwenden und die Programme mit Uart auf ein Arduino Board uploaden. 2. Auf der Arduino IDE Programmieren und mit einem originalem ISP Programmer einen Standalone AVR mit 5 Bauteilen auf einer Platine flashen. 3. Einen neuen Standalone AVR mit einem UART Bootloader versehen, Programmieren mit was Du willst und per UART Deine Programme hochladen.
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sina anargo schrieb: > mal sehen, ob ich diese Frage stellen kann ohne einen Glaubenskrieg > auszulösen ;) Sicher nicht. > Mich interessiert, ob jemand, der beruflich Mikrocontroller > programmiert, sich die Zeit genommen hat, aus welchen Gründen auch > immer, sich die Arduinos tiefergreifend anzuschauen (sagen wir mal mehr > als 3Monate Arduino programmiererfahrung). Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Um sich einen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen der Arduino-Architektur zu verschaffen, braucht man keine 3 Monate Arduino-Programmiererfahrung. Man muß einfach nur C++ und Lesen können und ein paar Schaltpläne begutachten. Wenn man schon beim Lesen des Basiscodes kichernd den Editor schließt (für professionelle Programmierer abseits des Arduino-Ökosystems der Regelfall), dann war's das, dann kommt es niemals zu den 3 Monaten Arduino-Programmiererfahrung. D.h.: schon deine Vorgabe schließt alle Leute von der Meinungsäußerung aus, die a) Ahnung haben und b) nicht an den Arduino-DAUs verdienen. Das ist ein typischer Weg, um das Ergebnis von Meinungsumfragen/Studien vorab festzulegen, man schließt einfach die aus, die wirklich Ahnung von der Sache haben und denen das Ergebnis der Studie/Meinungsumfrage eigentlich Wurscht ist. Was bleibt, sind die unwissenden Fanboys und die Leute, für die ein bestimmtes Ergebnis der Studie/Meinungsumfrage bares Geld bedeutet. Was mag da wohl bei herauskommen...
Bei uns würde ein Arduino oder gleichwertige Produkte schon auf Grund der nicht gewährleisteten Verfügbarkeit scheitern.
Es sind halt so dinge wie das Ethernetshield vom Arduino... da denke ich, ich würde das nicht mal so eben hinzaubern einen uC internetfähig zu machen. ich habe halt die vermutung, dass arduinos fuer kleinserien sehr interessant sein koennten. und da wollt ich gerne wissen, wo die grenzen von diesen arduinos liegen...
Hi, sina anargo schrieb: > - Beruhen die libs alle auf Polling (also keine IRQs) oder wie erfüllen > die ansonsten das Versprechen einer einfachen Programmierung? such halt mal nach "isr(" in den Lib-Sourcen (IDE/hardware). Da findet sich einiges. In einer Arduino-Library (das sind alles eher nur Treiber) Interrupts zu verwenden, bedeutet nicht automatisch, daß diese umständlich oder aufwendig zu benutzen wäre. Grüße, Markus
sina anargo schrieb: > Es sind halt so dinge wie das Ethernetshield vom Arduino... da > denke ich, ich würde das nicht mal so eben hinzaubern einen uC > internetfähig zu machen. ich habe halt die vermutung, dass arduinos fuer > kleinserien sehr interessant sein koennten. und da wollt ich gerne > wissen, wo die grenzen von diesen arduinos liegen... Ich bin kein Profi. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man in so einem Fall einfach einen ARM / PIC mit eingebautem Ethernet oder sogar ein embedded Linux Board nimmt. Dazu die passende Libs Vom Hersteller / aus Linux. AVR ist für Netzwerkfähigkeit einfach nicht der richtige uC. Arduino spezifisch würde ich sagen, dass viele Libs schnelle Erfolgserlebnisse bringen, aber besonders third party Libs sind häufig Pfusch.
Das Ethernetshield ist eher trivial konstruiert.
>grenzen von diesen arduinos
Wofür sie gemacht sind, oder was sie nicht können?
Strom sparen, da haperts....
Fix mal eben einen Prototypen basteln, das geht damit.
Zu der Arduino IDE gibts geteilte Meinungen....
Ich mag sie, obwohl sie einige Fallstricke beinhaltet.
Du musst erstmal sagen, was du mit Arduino meinst, das Board oder die Bibliotheken. Die Boards sind einfache AVR-Boards, die für Prototypen mal genommen werden, weil sie billig sind. Selber habe ich das noch nicht erlebt, aber aus erster Hand gehört. Die Arduinobibliothek wird wahrscheinlich kein professioneller Programmierer einsetzen (nehme ich an), weil die Flexibilität fehlt und der Zeitvorteil in der Entwicklung das nicht aufwiegt. Ohne die Bibliotheken genau zu kennen, sage ich mal, dass jeder Programmierer die Funktionen in kurzer Zeit selber schreiben und an die Bedürfnisse des Produkts anpassen kann.
ich glaube ich darf sina anargo schrieb: > Von solchen Personen würde ich gerne eine Meinung einholen zu: > > - Allgemeine Einschätzung, ob oder für welche Art von Projekten, so > etwas auch im Berufsleben eingesetzt werden kann In meine Umgebung für alles. Ich baue nur Einzelstücke und sehe die Vorteile das ich keine MC Platine mehr bauen muss. Für 5€ - 20€ kann ich das nicht mehr bauen. Alles drum rum wird wie immer manuell auf Lochraster gebaut, DAC - Stromversorgung - OP - Gehäuse. Ich baue gerade einen Messeinschub mit Touch TFT (2.8") & Mega 2560 zur Steuerung im Labor.
Ich benutze mein Arduino-Board nur als ISP, d.h. ich beschreibe damit einen externen uC z.B. auf einem Breadboard. Mir persönlich gefällt die Arduino-Software nicht, da ich mich damit Eingeschränkt fühle, nicht programmier-, sondern bedientechnisch. Ich verwende Eclipse. Was die Arduino-Lib angeht: Sie Vereinfacht die Programmierarbeit zwar, dafür fällt das vom Compiler erzeugte Programm um einiges größer aus. Wo ein mit konventionellen Mitteln geschriebenes Programm auf dem kleinsten uC genug Platz findet, tut es das gleiche Programm unter verwendung der Lib nicht, benötigt damit einen größeren und damit teureren uC. Dieser große Code bereitet dem uC ganz sicher auch mehr Rechenarbeit, womit der Stromverbrauch steigt. Wie schon oft gesagt, Arduino ist hauptsächlich für Einsteiger gedacht. Ich empfehle die Boards und die Lib nicht für kommerziellen Einsatz.
Wir verwenden arduinos, wenn mal schnell ein Testaufbau notwendig ist. Z.b um ein Relais für einen Test anzusteuern.
Wird benutzt. Als schnelles Eval-System, mal was Quick und Dirty über SPI oder I2C testen. Und als Komponententest für die Fertigung. Buchse dran, rote und grüne LED dazu, fertig das Teil. Halber Tag SW. Das Ding (Original) kostet 20 Euro. Für ein Mannstunde Arbeitszeit kann ich mehrere kaufen. Da lohnt sich kein selber fertigen aus eine Platine designen.
Der schlagende, alles vernichtende Grund: -> Ein Controller mit gleicher Leistungsfähigkeit kostet <10% des Preises eines Adruinos. Inklusive Beschaltung ausßenherum. Stell dir das <10% in Schriftgröße 72, rot und blinkend vor. Das sind 1000% Mehrkosten. Verkaufe das mal einem Projektleiter ;-) Für irgendwelche Testaufbauten ginge es vielleicht, eher aber auch nicht, weil auch hier die "firmeneigene" Controllerfamilie mehr Sinn macht. Wir verwenden für sowas die Testboards eben jener - weil unsere Softwerker sich damit viel besser auskennen und eine Codebasis vorhanden ist. Von EMV, Temperaturbereich, Fläche fange ich jetz gar nicht erst an.
sina anargo schrieb: > Mich interessiert, ob jemand, der beruflich Mikrocontroller > programmiert, sich die Zeit genommen hat, aus welchen Gründen auch > immer, sich die Arduinos tiefergreifend anzuschauen Es gibt * (1) Arduino, die Hardware (geklont auch aus China) * (2) Arduino, die Hardware und Arduino Libraries * (3) Arduino, die Hardware und Arduino Libraries und Arduino "IDE" ersteres (ohne 2 und 3) ist ganz praktisch für schnelle Versuchsaufbauten und damit von der selben beruflichen Relevanz wie andere Evaluation-Boards, Lochraster, Lötkolben, DIL-Packages, oder bedrahtete Widerstände.
Bernd K. schrieb: > * (1) Arduino, die Hardware (geklont auch aus China) > * (2) Arduino, die Hardware und Arduino Libraries > * (3) Arduino, die Hardware und Arduino Libraries und Arduino "IDE" * (4) Arduino, nackter µC und Arduino Libraries und Arduino "IDE"
Der Grundtenor scheint ja schon ziemlich eindeutig zu sein. - Für Profis kaum Zeitgewinn, da entweder eigene Codebasis/eigener uC vorhanden oder Arduino libs so einfach, dass man das schnell selbst geschrieben hat. - Manchmal brauch man mal eben was, was man selber nicht da hat, aber der Arduino zufällig anbietet. Ist dann nicht Teil des Kernprodukts, sondern ein Hilfsmittel/Zwischenschritt. Bernd K. schrieb: > * (2) Arduino, die Hardware und Arduino Libraries > * (3) Arduino, die Hardware und Arduino Libraries und Arduino "IDE" hatte das erstmal offen gelassen, aber ging es mir in erster linie um (3) und auch um (2), wenn sich die libs auch ohne Arduino IDE nutzen lassen (weiss ja nicht was die IDE da an an Preprozessierung vornimmt). Nicht zu vergessen die vorgefertigten Shields. Also, so nach dem Motto: Lass uns mit den Anfängertools arbeiten, wenn diese die geforderten Funktionalitäten abdecken. Das ist dann so einfach, das ein Profi nur noch einen Bruchteil an Entwicklungszeit benötigt. Nur frage ich mich, wo hört das dann auf sinnvoll zu werden? Sprich wo sind die Schwächen.
sina anargo schrieb: > Das ist dann so einfach, das ein Profi nur > noch einen Bruchteil an Entwicklungszeit benötigt. Nur frage ich mich, > wo hört das dann auf sinnvoll zu werden? Sprich wo sind die Schwächen. Aus meiner Sicht würden gegen Verkauf eines Produkts, das u.a. aus einem Arduino besteht, folgendes sprechen: zu Groß, zu hoher Verbrauch, zu lahm, falsche Form, zu teuer ab einer gewissen Anzahl an verkauften Produkten (da muss man halt gucken, wie teuer das Board+Shields ist und wieviel [Material und Entwicklung] eine neue, eigene Platine kostet), es gibt keine Shields für den gewünschten Einsatzzweck, usw... ggf. ist es manchen Kunden zu unprofessionell, wenn sie in jedem Produkt, das entwickelt wurde, nur nen Arduino sehen. Dazu kommt noch der Bereich. Meines Wissens wurde Arduino entwickelt, um Leuten eine elektronische Modifizierung zu ermöglichen, die von Tuten (Elektronik) und/oder Blasen (Programmierung) keine oder wenig Ahnung haben. Also nicht zwangsläufig Anfängern im Bereich Elektronik. Wenn jemand aus Holz ein Kunstwerk baut und möchte es mit einem speziellen Farb-Fading beleuchten, reicht ein Arduino und eine Eigenentwicklung wäre teurer und deutlich schwerer, weil vermutlich die meisten Künstler nicht über das Know-How verfügen. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht professionell ist.
sina anargo schrieb: > - Für Profis kaum Zeitgewinn, da entweder eigene Codebasis/eigener uC > vorhanden oder Arduino libs so einfach, dass man das schnell selbst > geschrieben hat. habe ich nie geschrieben ! ich kann nicht mal die komplette Platine mit allen Bauteilen zu dem Preis aufbauen !
ja, ist ein bisschen kurz geworden meine Antwort. Hatte mich dabei eher auf die Leute bezogen, die zwischen "plain" uC und Arduino switchen könnten. Bei kleinserie nur Arduino geht natürlich viel mehr der Hardware-Preisfaktor und der Zeitgewinn mit einher, den man einspart, weil man keine Codebasis von null aufziehen muss.
Ich hab mich nach den ersten 2 Projekten mit allen möglichen Arduinos hauptsächlich Minis von der Bucht eingedeckt.. Tja jetzt liegen die rum.. hier und da landet mal noch einer für Quick&Dirty Sachen auf dem Lochraster. Jetzt hau ich gleich die DIP ICs direkt drauf.. Quarz, Kondensator 5pin Uart Programmer Pinleiste und die Pins muss man dann halt löten und auf die Reihen umplanen.. Fertig. Man muss halt überhaupt anfangen dann kommt man schon drauf und wenn man den richtigen Compiler nutzt und überhaupt AVR-C beherrscht kann und muss man einiges nachträglich in diversen Libs optimieren bzw die einfachen mitgelieferten StandardLibs werden schon gut vom Compiler optimiert. Arduino auf Win und Linux macht auch mal ausversehen 5kb (weniger) in linux aus. Außerdem würde ich mich ver*****t fühlen wenn ich nen bestelltes Gerät aufmache und da tängelt nen China-Arduino rum. (1/8 Preis ohne Qualität) Gibts da überhaupt zulassungen für Gewerbliche Nuzung, im 30€ Original bestimmt, da würde ein Arduino nicht mehr lohnen. (denk ich mal, kenn mich nicht aus)
Arduino Software? Keine Ahnung, ich programmiere in C und das ist jetzt nicht abwertend gemeint, einfach neutral. Die Arduino Hardware klassifiziere ich inzwischen für mich als Schrott und rate vor allem Kollegen dringend davon ab. Alleine die Stromversorgung vom LDO bis zum Controller halte ich für für eine Katastrophe. Und ja, nicht China-Clone, sondern Original Boards. Aber die Leute kommen auf die seltsamsten Ideen, bei mir auf der Arbeit hat gerade jemand mit nem Raspberry eine LED blinken lassen und nicht mal viel mehr als das - weil er mit dem Ding umgehen kann.
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