Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszi Siemens Oscillar D1064 defekt :-(


von Bratensosse (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe seit langer Zeit mal wieder mein Oszi rausgeholt, welches mir 
stets treue Dienste geleistet hat. Leider scheint es nicht mehr richtig 
zu starten.

Sonst leuchteten alle Leuchten beim starten kurz auf. Dies bleibt nun 
leider aus. Ab und an leuchten allerdings die Lampen von CH1 und CH2 
(ist aber nur alle 10 Startversuche mal der Fall).

Beim Starten erklang sonst kurz ein kleiner Quäker. Auch dies passiert 
nun nur noch sporadisch.

Wenn das Gerät betriebsbereit war, konnte man die Tasten drücken und der 
Quäker meldete sich als akustische Rückmeldung. Dies ist nun auch nur 
bei ca. jedem 10ten Startversuch der Fall.

Direkt nach dem Einschalten leuchtet die komplette Bildröhre. Dies war 
auch früher der Fall. Nach einer zeit leuchtet nur ganz links senkrecht 
eine linie. (evtl. Zeilentrafo defekt, oder Spannungskaskade? - Passt 
aber nicht dazu, dass die Bildröhre am Anfang komplett grün aufleuchtet)

Auf den Bild "img_1525" sieht man einen Akku (3,6V-100mAh), dieser hat 
noch 0,1 Volt. Ich denke, der ist nur zum Speichern der Einstellungen 
des Oszis und sollte nicht notwendig sein für ein funktionierendes 
Gerät. (Oder?)

Alle Elkos sehen gut aus (nichts ausgelaufen und keiner aufgebläht).

Alle Karten habe ich auch mal abgezogen und erneut gesteckt. Und den 
Stecker der Bildröhre habe ich mal gezogen und wieder gesteckt.

Hat jemand evtl. eine Idee was man überprüfen könnte, oder hat 
vielleicht jemand ein Schaltplan?

Ich hänge sehr an diesem Gerät, ich habe es günstig als Student (vor ca. 
8 Jahren) bekommen und gerne damit gearbeitet.

Für konstuktive Hilfe bedanke ich mich jetzt schon :-)

Beste Grüße

Bratensosse

von OldMan (Gast)


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Eine grundlegende Fehlersuche beginnt immer bei der Stromversorgung.
Hast Du das schon gemacht?
Überprüfe die Spannung an den Testpunkten die im Bild IMG_1525.JPG 
ersichtlich sind. Besser ist es jedoch, ab dem Netzspannungseingang die 
Spannungen und Leitungswege zu prüfen.
Mach das mal als erstes...

von Rüdiger (Gast)


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Bratensosse schrieb:
> hat
> vielleicht jemand ein Schaltplan?

Schreib einfach mal das Siemens- Archiv an.

http://www.siemens.com/history/de/

Grüße

Rüdiger

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bratensosse schrieb:
> Auf den Bild "img_1525" sieht man einen Akku (3,6V-100mAh), dieser hat
> noch 0,1 Volt. Ich denke, der ist nur zum Speichern der Einstellungen
> des Oszis und sollte nicht notwendig sein für ein funktionierendes
> Gerät.

Nimm ihn bitte mal raus. Du könntest ihn entweder durch was ähnliches 
ersetzen oder durch einen Goldcap, dann hält der Speicher wenigstens ein 
paar Tage. Es kann aber gut sein, das der defekte Akku die Versorgung 
eines Static RAM in den Keller zieht, also raus damit. Du könntest 
probieren, ihn ausserhalb des Gerätes nochmal zu laden...

: Bearbeitet durch User
von g457 (Gast)


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> [..] Akku [..] 0,1 Volt. Ich denke, der ist nur zum Speichern der
> Einstellungen des Oszis und sollte nicht notwendig sein für ein
> funktionierendes Gerät. (Oder?)

Ähnliche(tm) Geräte[0] verabschieden sich bei korrumpiertem SRAM 
ziemlich ähnlich zu dem von Dir beschriebenen Verhalten. Da hilft dann 
nur Zurücksetzen. Wie das bei Deinem Gerät geht steht hoffentlich im 
(Service)Handbuch oder bei Gugl [1].

[0] hat Siemens für Gould gebaut oder andersrum?
[1] bei meinem - von Gould - isses 'Hold All' beim Einschalten so lange 
gedrückt halten, bis er von selbst neu startet

von g457 (Gast)


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Nachtrag: Das Gerät sieht aus wie ein umgemodeltes Gould 4164, 
vielleicht hilfts bei der Suche nach Unterlagen.

von Bratensosse (Gast)


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Hallo,

vielen Dank für die wertvollen Tipps!

Die Spannungen wie sie auf dem Bild zu sehen sind, habe ich überprüft. 
Diese weichen gut ein paar 100mV ab. Da ich allerdings mit einem 20€ 
Schätzeisen messe, sollte das OK sein.

Den Akku habe ich ausgelötet und versuche ihn extern zu laden. Auch mit 
ausgebautem Akku zeitgt das Oszi das selbe Fehlerbild. An den 
Lötanschlüssen der Platine sind 4,5V zu messen.

Des Weiteren habe ich die Anleitung rausgeholt. Dort steht, wie schon 
hier angesprochen, dass mit der "Hold all" Taste im Zusammenhang des 
Powerschalters das Gerät auf Werkeinstellungen zurückgesetzt werden 
kann. Leider ändert auch dies nichts an der Fuunktionalität des Gerätes.

Ich hoffe der Ein oder Andere hat noch ein guten Tipp für mich.

Beste Grüße

Bratensosse

von g457 (Gast)


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> dass mit der "Hold all" Taste im Zusammenhang des
> Powerschalters das Gerät auf Werkeinstellungen zurückgesetzt werden
> kann.

Nur der Vollständigkeit halber: Hast Du lange genug gewartet? Bei meinem 
hat das afair gut 10 oder 20 Sekunden gedauert.

Ansonsten: Hat das Gerät gesockelte Eproms? Sitzen die richtig(tm)? 
Inhalt verloren (-> mit einem Lesegerät bei Unterspannung mehrfach 
auslesen und Inhalt auf Plausibilität prüfen (z.B. untereinander oder 
mit einem 'Referenzdump', der bei höherer Spannung gemacht wurde, 
vergleichen))?

von foo (Gast)


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Bratensosse schrieb:
> Auf den Bild "img_1525" sieht man einen Akku (3,6V-100mAh), dieser hat
> noch 0,1 Volt. Ich denke, der ist nur zum Speichern der Einstellungen
> des Oszis und sollte nicht notwendig sein für ein funktionierendes
> Gerät. (Oder?)

Solche Akkus zur Versorgung von Uhr und BIOS-Einstellungen haben auch 
bei PCs für reichlich Ärger gesorgt. Da sie ständig geladen werden, 
solange das Instrument am Strom hängt, sind sie nach einigen Jahren 
völlig vertrocknet und dann passieren beim Booten völlig unerwartete 
Fehler.

Wenn du ihn ganz rauswirfst, wirst du wohl bei jedem Einschalten Datum 
und Uhrzeit und evtl. noch ein paar andere Werte eingeben müssen, und 
deshalb iat es ratsam sie durch NiMH-Akkus zu ersetzen. Platz genug ist 
ja vorhanden.

von Bratensosse (Gast)


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Hallo,

g457 schrieb:
> Nur der Vollständigkeit halber: Hast Du lange genug gewartet? Bei meinem
> hat das afair gut 10 oder 20 Sekunden gedauert.

ich habe sogar ca. 2 Minuten gewartet.

Dann habe ich mit einem potentialfreien Netzteil 4V an den Anschlüssen 
des Akkus auf der Leiterplatte angelegt und nochmals den Reset 
durchgeführt. Dabei hat das Oszi im 5 Sekunden Takt gepiept.

Wenn man es jetzt startet dann piep es zwei mal kurz hintereinader, aber 
starten tut es leider immer noch nicht :-(

von Bratensosse (Gast)


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g457 schrieb:
>> dass mit der "Hold all" Taste im Zusammenhang des
>> Powerschalters das Gerät auf Werkeinstellungen zurückgesetzt werden
>> kann.
>
> Nur der Vollständigkeit halber: Hast Du lange genug gewartet? Bei meinem
> hat das afair gut 10 oder 20 Sekunden gedauert.
>
> Ansonsten: Hat das Gerät gesockelte Eproms? Sitzen die richtig(tm)?
> Inhalt verloren (-> mit einem Lesegerät bei Unterspannung mehrfach
> auslesen und Inhalt auf Plausibilität prüfen (z.B. untereinander oder
> mit einem 'Referenzdump', der bei höherer Spannung gemacht wurde,
> vergleichen))?



Leider habe ich nicht die Möglichkeit die EPROMS auszulesen.

Allerdings sitzen sie noch sehr fest im Sockel :-)

von g457 (Gast)


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> Allerdings sitzen sie noch sehr fest im Sockel

Noch oder wieder? Wenn sie noch sitzen dann nimm sie mal raus uns setz 
sie neu ein.

von Bratensosse (Gast)


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Hallo,

Die 2 EPROMS, welche gestockelt sind, habe ich mal rausgehebelt und 
erneut eingesetzt.

Leider ändert sich das Fehlerbild immer noch nicht :-(

Nach einem erneuten reset des Gerätes leuchteten nach dem starten alle 
Lampen an der frontseite von ch1 und ch2. Aber das war ein einmaliges 
Ereignis :-(

Kann man die Röhre irgendwie kontrollieren? Vielleicht will mir das oszi 
auf dem Bildschirm irgend was sagen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Viel kann man ja nicht über das Gerät finden. Wie alt ist es denn? 
Leider habe ich die Erfahrung gemacht, das zu 'flüchtig' gebrannte 
EPROMs vom Ende 80er und Anfang der 90er Jahre mittlerweile anfangen, 
Bits zu kippen.
Es wäre also schön, wenn jemand mit einem Gould oder so einem Siemens 
mal die EPROMs auslesen und veröffentlichen würde, damit man mal einen 
Satz neue machen kann.

: Bearbeitet durch User
von Bratensosse (Gast)


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Wie alt das gerät IST kann ich nicht genau sagen. Aber hinten ist 
Aufkleber: "Made in WEST Germany" :-)

von ALex (Gast)


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schmeiss weg das teil und kauf dir ein rigol oder tek dso

von Rüdiger (Gast)


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Hast Du in der Zwischenzeit mal beim Siemens- Archiv nach Unterlagen 
angefragt, damit mal das Fischen im Trüben aufhört?

MfG.

Rüdiger

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bratensosse schrieb:
> Wie alt das gerät IST kann ich nicht genau sagen. Aber hinten ist
> Aufkleber: "Made in WEST Germany" :-)

Zu dumm. Das ist dann aus der Pionierzeit der EPROMs und da haben die 
Leute genauso gedacht wie dieser sinnige Poster hier:

> schmeiss weg das teil und kauf dir ein rigol oder tek dso

bzw. hatten keine Erfahrung mit Langzeitstabilität der Programmspeicher. 
Nach nunmehr 20-25 Jahren zeigt sich, das die mit dem ganz doofen 50ms 
Algorithmus gebrannten EPROMs die stabilsten sind, viele der mit 
'intelligenten' Strategien gebrannten verlieren langsam die Daten.

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Hallo,
ich hänge mich hier mal mit rein, da ich ein nahezu baugleiches Oszi des 
Herstellers Gould besitze. Leider zeigt sich bei meinem Exemplar genau 
das gleiche Fehlerbild. Der CRT bleibt nach dem Einschalten dunkel. Und 
nach ein paar Sekunden leuchten nur ein paar LEDs des Bedienteils.

von Banane (Gast)


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Wieso nicht mal den CPU suchen, einen Logikanalysator organisieren und 
die Daten auf de Daten/Addressbus mitschneiden? So findet man idR. 
relativ schnell das Problem auch ohne Doku, falls es ein Digitalproblem 
ist.

Die Versorgungsspannungen zu kontrollieren ist auch nicht so 
kompliziert.

von Bratensosse (Gast)


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Rüdiger schrieb:
> Hast Du in der Zwischenzeit mal beim Siemens- Archiv nach
> Unterlagen
> angefragt, damit mal das Fischen im Trüben aufhört?
>
> MfG.
>
> Rüdiger

Jup, da habe ich nachgefragt, allerdings noch keine Antwort bekommen.

Markus B. schrieb:
> Hallo,
> ich hänge mich hier mal mit rein, da ich ein nahezu baugleiches Oszi des
> Herstellers Gould besitze. Leider zeigt sich bei meinem Exemplar genau
> das gleiche Fehlerbild. Der CRT bleibt nach dem Einschalten dunkel. Und
> nach ein paar Sekunden leuchten nur ein paar LEDs des Bedienteils.

Hast du zufällig auch nur ein grünen Strich an der linken Seite?
Oder hast du die Möglichkeit (wie bereits geschrieben) die EPROMS 
auszulesen?

Banane schrieb:
> Wieso nicht mal den CPU suchen, einen Logikanalysator organisieren
> und
> die Daten auf de Daten/Addressbus mitschneiden? So findet man idR.
> relativ schnell das Problem auch ohne Doku, falls es ein Digitalproblem
> ist.
>
> Die Versorgungsspannungen zu kontrollieren ist auch nicht so
> kompliziert.

Die CPU habe ich gefunden, ist ein 68000er. Leider habe ich auch hier 
nicht die Möglichkeit an den adressbus zu gelangen.

Die versorgungsspannungen habe ich bereits kontrolliert. Scheint in 
Ordnung zu sein.

Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Hätte eigentlich mehr 
Kommentare wie von "ALex" erwartet ;-)

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Tut mir Leid, aber ich habe keine Möglichkeit die EPROMS auszulesen.
Und den von dir beschriebenen seitlichen Strich auf dem Bildschirm habe 
ich bei meinem Gerät nicht.

von Rüdiger (Gast)


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Bratensosse schrieb:
> Jup, da habe ich nachgefragt, allerdings noch keine Antwort bekommen.

Kann eine ganze Weile dauern.
Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen, dass Du es vielleicht auch ohne 
Doku wieder zum laufen bringst.

MfG.

Rüdiger

von Bratensosse (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Tut mir Leid, aber ich habe keine Möglichkeit die EPROMS auszulesen.
> Und den von dir beschriebenen seitlichen Strich auf dem Bildschirm habe
> ich bei meinem Gerät nicht.

Ist dein Akku (3.7 v 100mah) bei dir noch ok?

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Bratensosse schrieb:
> Ist dein Akku (3.7 v 100mah) bei dir noch ok?

Nein, der ist tot. 1.2V unbelastet und 0.02V mit Last (Multimeter 
Batterietest).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Markus B. schrieb:
> Tut mir Leid, aber ich habe keine Möglichkeit die EPROMS auszulesen.

Hilft ja auch nichts, weil du ähnliche Probleme wie der TE hast, da 
liegt der Verdacht nahe, das man vom Regen in die Traufe kommt.
Ich würde euch gerne helfen, kann auch EPROMs lesen und schreiben, aber 
natürlich habe ich keine passenden Originale.
@Markus: Wie alt ist denn dein Gerät?

: Bearbeitet durch User
von Erich (Gast)


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Das Servicemanual zu den Gould DSO findet sich hier ... oder hier
(GOOGLE: gould dso service manual  --- mein Gott ist das kompliziert)

http://www.schematicsunlimited.com/g/gould
http://elektrotanya.com/gould_400_sm.pdf/download.html

Der Inhalt der Eprom befindet sich (angeblich) hier
http://www.eserviceinfo.com/index.php?what=search2&searchstring=gould%28dso%29475
(GOOGLE: gould dso Eprom --- ein Wahnsinn wie komplziert Google ist)

Allerdings kann ich hier in Fa. die .rar nicht laden, das wird mir hier 
als "schädliche Seite abgewiesen).

Gruss

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Erich schrieb:
> Das Servicemanual zu den Gould DSO findet sich hier ... oder hier
> (GOOGLE: gould dso service manual  --- mein Gott ist das kompliziert)
>
> http://www.schematicsunlimited.com/g/gould
> http://elektrotanya.com/gould_400_sm.pdf/download.html
>
> Der Inhalt der Eprom befindet sich (angeblich) hier
> 
http://www.eserviceinfo.com/index.php?what=search2&searchstring=gould%28dso%29475
> (GOOGLE: gould dso Eprom --- ein Wahnsinn wie komplziert Google ist)
>
> Allerdings kann ich hier in Fa. die .rar nicht laden, das wird mir hier
> als "schädliche Seite abgewiesen).
>
> Gruss

Wirklich sehr freundlich von dir, und auch dass du dir die Mühe gemacht 
hast die Links für uns herauszusuchen. Du schreibst dass das Suchen via 
Google für dich sehr kompliziert war...das tut mir Leid. Für mich war es 
das jedenfalls nicht, alls ich es dir gleich getan habe. Es war sogar 
sehr einfach. Und dann habe ich auch noch gleich bemerkt, dass keines 
der Service Manuals, welches man so finden kann, zu meinem Gould DSO 
4062 passt. Keine Ahnung warum es für dich sooooo schwer war mal genau 
auf die Typbezeichnungen zu achten.

Tut mir Leid, aber das musste jetzt sein. Derartigen Sarkasmus, wie du 
in hier an den Tag legst ist wirklich nicht angebracht. Du glaubst doch 
nicht im Ernst, dass der TE und ich hier Stunden vor unseren PCs sitzen 
und nicht in der Lage sind google mit entsprechenden Suchbegriffen zu 
füttern.

Trotzdem danke dass du uns helfen möchtest. Aber lass uns das bitte im 
weiteren Verlauf ohne Sarkasmus und mit mehr Ernsthaftigkeit tun. Danke.

: Bearbeitet durch User
von Bestes Mann wo gibt (Gast)


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Markus B. schrieb:
> Tut mir Leid, aber das musste jetzt sein. Derartigen Sarkasmus, wie du
> in hier an den Tag legst ist wirklich nicht angebracht. Du glaubst doch
> nicht im Ernst, dass der TE und ich hier Stunden vor unseren PCs sitzen
> und nicht in der Lage sind google mit entsprechenden Suchbegriffen zu
> füttern.

Absolute Zustimmung.
Aber: Rege Dich nicht auf. Es sind hier zunehmend Leute unterwegs, die
Fragen nicht verstehen, aber dennoch antworten müssen. Das ist eben
so: Oberflächlichkeit, Geltungsdrang....

SCNR

von HabNix (Gast)


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Das Oszilloskop kenne ich nicht, aber "defekt nach längerer Standzeit", 
kann auf defekte Elkos hinweisen. Ein einfaches Messen der Spannungshöhe 
ist nicht ausreichend. Durch erhöhtem Innenwiderstand kann es beim 
Starten zu Spannungseinbrüchen kommen, die den Prozessor "abstürzen" 
lassen. Fehlende Taktung hätte ähnliche Effekte.

MfG

von Bratensosse (Gast)


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Hallo,

ich melde mich nochmal zu Wort. Habe nun mit einem anderen Oszi die 
Spannungen des Netzteil vermessen. Siehe Bilder! Gemessen wurde -5.4V, 
-19.7V, +24V und +5V. CH1 ist die DC Spannung und CH2 die AC-Spannung. 
Ich denke das sieht noch relativ gut aus.

Sobald ich auf der Platine die Masse gefunden habe, werde ich mal die 
Spannungen an den Testpunkten messen.



Dann werde ich mal gucken, ob der 68000 einen Takt hat. Den Pin vom CLK 
sollte man ja im Datenblatt finden. Ich werde mich mal melden, wenn ich 
soweit bin

Grüße

Bratensosse

von Bratensosse (Gast)


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So!

Die Versorgungsspannungen auf der Platine (Testpins) sehen auch ganz gut 
aus.

Der CLK des 68000 läuft mit 10MHz. Das scheint auch ok zu sein.


Habe mir dann mal ein EPROM angesehen (D27C2001D-15). An Pin 17(OC3) und 
18(OC4) sehen die Signale etwas komisch aus, wie ich finde!

Ich muss allerdings sagen, dass ich etwas zu jung bin für diese EPROMS 
:-) vielleicht kann ein alter Hasee sagen, was er davon hält.

von Banane (Gast)


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Von den Signalformen her auf korrekten Programmablauf schliessen ist 
schwierig, sofern das wirklich ein Digitalproblem ist.

Ich hab das immer so gemacht: Logikanalysator an Address und Datenbus 
und dann mit viel Post-store auf den Resetvektor/Startaddresse auf 
Addressbus triggern (beim 6800 ist das FFFF/FFFE IIRC, keine Ahnung was 
das beim 68k ist, lässt sich aber sicher herausfinden) Wenn alles gut 
läuft, triggert die Kiste pro Einschaltvorgang nur einmal. Haste ein 
Problem, triggert die Kiste mehrmals, da sich der CPU idR resetet, wenn 
er Müll/(invalid Instruction) auf dem Datenbus kriegt

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Hallo Bratensosse.

Ich habe bei meinem Gould 4062 mal die Clock des MC68000 genauer 
angeschaut.
Bilder sind angehängt. Bei einer Zeitbasis von 1ms/div ist ein Rechteck 
mit
ca. 300Hz zu erkennen. Geht man auf eine Zeitbasis von 50ns/div sieht 
man ein Rechteck mit 10MHz.

Es stellt sich mir jetzt die Frage ob das ein Messfehler ist, oder ob 
Tatsächlich hier ein Rechteck mit 300Hz  überlagert ist. Und wenn ja, ob 
das so sein soll, oder hier ein Fehler in der Clock Generierung 
vorliegt.

Könntest du das bitte bei deinem Siemens mal gegenprüfen?
Vielen Dank!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Banane schrieb:
> Von den Signalformen her auf korrekten Programmablauf schliessen ist
> schwierig, sofern das wirklich ein Digitalproblem ist.

Was man schliessen kann, ist, ob die CPU schnell in einer Endlosschleife 
(das ist ja das übliche 'Abstürzen') hängen bleibt und dabei auf nichts 
mehr reagiert. Interessant sind dabei vor allen Dingen die höherwertigen 
Adressleitungen wie A12-A15, an denen man auch evtl. periodische 
Interrupts ausmachen könnte, bzw. je nach Architektur sowas wie 
Tastendrücke.
Man kann das Programm zwar nicht live verfolgen, aber schon in groben 
Zügen sehen, ab da munteres Treiben mit viel Abwechslung (gut) oder 
kurze immer wieder gleiche Sequenzen (schlecht) zu sehen sind.
Ohne Schaltplan wissen wir natürlich nicht, ob und wie Gould und Siemens 
z.B. Interrupts des 68k benutzen.
Interessant sind aber FC0-FC2 der CPU. FC2 bspw. signalisiert User Mode 
(FC2 low) bzw. Supervisor Mode (FC2 high).
Holt euch mal (wenn nicht schon längst geschehen) das Datenblatt für das 
alte Motorola Schlachtschiff - ist sowieso ne prima CPU und hat in 
meinem alten Mac beste Dienste geleistet.

: Bearbeitet durch User
von Bratensosse (Gast)


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Hallo,

ich habe mir vorhin mal den Resetpin des 68000 angesehen, der ist stabil 
auf 5V. Also von aussen wird kein reset hervorgerufen.

Dann habe ich mir nochmal das Datenblatt vom EPROM angesehen. Die 
Ergebnisse sind angehängt. Eigentlich müsste doch das EPROM vom 68000 
ausgelesen werden und in den RAM transferiert werden. Dann sollte das 
EPROM keine Aufgabe mehr haben.

Auf dem angehängten Oszibild ist aber der OE (OutputEnable) und der CE 
(ChipEnable) ständig aktiv. Vergleicht man das mit dem Timingdiagramm, 
werden die Daten entsprechend ausgelesen.

Kann das schon ein indiz für ein ständigen reset des 68000 sein?

Matthias Sch. schrieb:
> Interessant sind dabei vor allen Dingen die höherwertigen
> Adressleitungen wie A12-A15, an denen man auch evtl. periodische
> Interrupts ausmachen könnte, bzw. je nach Architektur sowas wie
> Tastendrücke.
> Man kann das Programm zwar nicht live verfolgen, aber schon in groben
> Zügen sehen, ab da munteres Treiben mit viel Abwechslung (gut) oder
> kurze immer wieder gleiche Sequenzen (schlecht) zu sehen sind.

Warum ist das schlecht, wenn gleiche sequenzen zu sehen sind, ich denke 
das EPROM wird nur beim booten einmal ausgelesen, oder?

Matthias Sch. schrieb:
> Interessant sind aber FC0-FC2 der CPU. FC2 bspw. signalisiert User Mode
> (FC2 low) bzw. Supervisor Mode (FC2 high).
> Holt euch mal (wenn nicht schon längst geschehen) das Datenblatt für das
> alte Motorola Schlachtschiff

Das werde ich mal überprüfen. :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bratensosse schrieb:
> Eigentlich müsste doch das EPROM vom 68000
> ausgelesen werden und in den RAM transferiert werden.

Nein, das war nicht üblich. Die EPROMs werden direkt abgearbeitet, wie 
bei allen damals üblichen Systemen. Erst wenn die Busgeschwindigkeit die 
Zugriffszeit des EPROMs überschreitet, braucht man solche Tricks und das 
ist bei 10Mhz CPU Takt nicht nötig. Vermutlich hat das Gerät auch nur 
sehr wenig freien RAM, in den das Programm gar nicht passen würde.

Bratensosse schrieb:
> Warum ist das schlecht, wenn gleiche sequenzen zu sehen sind

Das ist ein Zeichen dafür, das die CPU in einer kurzen Schleife hängt 
und keine Tasks abarbeitet und weite Sprünge oder Interrupts nicht 
behandelt.

: Bearbeitet durch User
von D. V. (mazze69)


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Da sich 'Bratensosse' nicht angemeldet hat und bei mir ein baugleiches 
Gerät im Keller vergammelt, an das er mich erinnert hat, werfe ich es 
demnächst in den Container vom Wertstoffhof.

von Bratensosse (Gast)


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Bratensosse schrieb:
> Das werde ich mal überprüfen. :-)

FC2 ist logisch 1 -> Also der Superviser-Mode.

Jetzt muss ich nur verstehen, das das bedeutet. Man, ich hätte damals im 
Studium besser aufpassen sollen, als wir mit dem 68000 gespielt haben 
gg

von g457 (Gast)


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> Eigentlich müsste doch das EPROM vom 68000 ausgelesen werden und in den
> RAM transferiert werden.

Bei meinem (ein Gould 6000 mit mc68340) werden die Eproms nur in den 
Adressraum eingeblendet. Dafür könnte man dann da recht einfach 
erkennen, ob er sich eingefroren hat oder nicht - im ersteren Fall führt 
meiner nämlich sowas wie [0] 'rjump -1' aus, und zwar in Fällen wie
- Ramtest fehltgeschlagen
- SRAM-Prüfsumme falsch
- EEPROM-Prüfsumme falsch
- Eprom-Prüfusmme falsch
- Kommunikationsfehler mit den diveres anderen ICs

..könnte man ja mal einen LA dranhängen und zusehen. Achja und meines 
gibt im Fehlerfall menschenlesbare Fehlermeldungen aus, vermutlich über 
eine UART, jedoch hab ich damals nicht weiter nach ebendieser gesucht 
(die herausgeführte RS423 isses leider nicht, wär ja auch zu einfach..).

HTH

[0] nein, ich such jetzt nicht den richtigen OpCode raus

von Jürgen B. (bratensosse)


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Habe mich nun mal angemeldet, ist immer so anstrengend das PW 
einzutippen.

D. V. schrieb:
> Da sich 'Bratensosse' nicht angemeldet hat und bei mir ein baugleiches
> Gerät im Keller vergammelt, an das er mich erinnert hat, werfe ich es
> demnächst in den Container vom Wertstoffhof.

Das wäre doch viel zu schade!

von Jürgen B. (bratensosse)


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Markus B. schrieb:
> Hallo Bratensosse.
>
> Ich habe bei meinem Gould 4062 mal die Clock des MC68000 genauer
> angeschaut.
> Bilder sind angehängt. Bei einer Zeitbasis von 1ms/div ist ein Rechteck
> mit
> ca. 300Hz zu erkennen. Geht man auf eine Zeitbasis von 50ns/div sieht
> man ein Rechteck mit 10MHz.
>
> Es stellt sich mir jetzt die Frage ob das ein Messfehler ist, oder ob
> Tatsächlich hier ein Rechteck mit 300Hz  überlagert ist. Und wenn ja, ob
> das so sein soll, oder hier ein Fehler in der Clock Generierung
> vorliegt.
>
> Könntest du das bitte bei deinem Siemens mal gegenprüfen?
> Vielen Dank!

Hallo Markus,

lustiger weise habe ich das selbe Phänomen. Erlären kann ich es mir noch 
nicht. Mein erster Gedanke war, dass sich evtl die Abtastrate vom Oszi 
ändert. Woher hast du denn die Masse genommen? bisher habe ich sie vom 
Gehäuse. Aber vielleicht sollte man mal ein MassePunkt anlöten.

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Jürgen B. schrieb:
> Woher hast du denn die Masse genommen? bisher habe ich sie vom
> Gehäuse. Aber vielleicht sollte man mal ein MassePunkt anlöten.

Macht keinen Unterschied. Habe die Messung mit Masse vom Gehäuse und 
Masse von Massepin an benachbartem IC gemacht.

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Jürgen B. schrieb:
> Mein erster Gedanke war, dass sich evtl die Abtastrate vom Oszi
> ändert.

Hmmm...Das ist sogar sehr naheliegend. Ich meine mich zu erinnern, dass 
mein mein Scope auch NICHT auf das "scheinbar" vorhandene 300Hz Signal 
triggern konnte. Wahrscheinlich schaltet das Scope also wirklich, wegen 
zu geringem Speicher auf eine kleinere Abtastrate um.

: Bearbeitet durch User
von Jürgen B. (bratensosse)


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Markus B. schrieb:
> Hmmm...Das ist sogar sehr naheliegend. Ich meine mich zu erinnern, dass
> mein mein Scope auch NICHT auf das "scheinbar" vorhandene 300Hz Signal
> triggern konnte. Wahrscheinlich schaltet das Scope also wirklich, wegen
> zu geringem Speicher auf eine kleinere Abtastrate um.

So war es bei mir auch. Richtig Triggern konnte das das Oszi nicht.

So langsam gehen mir echt die Ideen aus, was man noch machen könnte. :-(

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Weißt du zufällt wie der System-Reset bei diesen Geräten funktioniert?
Ich meine mal bei einem Gould DSO 400 im Manual gelesen zu haben, dass 
man beim Einschalten "hold all" und "Plot" gleichzeitig gedrückt halten 
muss.

Ist das bei unseren Geräten so auch? Hast du da ne Info zu?
Meines reagiert darauf zumindest nicht.

: Bearbeitet durch User
von Jürgen B. (bratensosse)


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Ich habe für das Siemens Gerät die Bedienungsanleitung hier:

"Drücken sie die Taste hold all. Lassen sie die Taste gedrückt und 
schalten sie das Gerät mit der Taste Power ein. "

Das kann aber so 20 Sekunden dauern.

Bei mir piepste es alle 5 Sekunden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jürgen B. schrieb:
> So langsam gehen mir echt die Ideen aus, was man noch machen könnte. :-(

Nimm doch mal Kontakt zu Mazze auf und frage ihn, ob er nicht die CPU 
Platine auf die Reise schicken könnte.

D. V. schrieb:
> Da sich 'Bratensosse' nicht angemeldet hat und bei mir ein baugleiches
> Gerät im Keller vergammelt, an das er mich erinnert hat, werfe ich es
> demnächst in den Container vom Wertstoffhof.

Das ganze Gerät wird viel zu schwer, aber eine einzelne Platine sollte 
doch klappen. Schicke ihm einen Karton mit Freiporto, wo die Platine 
reinpasst, damits einfach ist.

von Markus B. (lordnoxx) Benutzerseite


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Matthias Sch. schrieb:
> Nimm doch mal Kontakt zu Mazze auf und frage ihn, ob er nicht die CPU
> Platine auf die Reise schicken könnte.

Habe ihn diesbezüglich schon per PM kontaktiert. Warte noch auf Antwort. 
Sicherlich ist es eine gute Alternative nur die CPU Platine zu 
verschicken, wenn der Versand des gesamten Geräts zu aufwändig wird.

von Jürgen B. (bratensosse)


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Markus B. schrieb:
> Habe ihn diesbezüglich schon per PM kontaktiert. Warte noch auf Antwort.
> Sicherlich ist es eine gute Alternative nur die CPU Platine zu
> verschicken, wenn der Versand des gesamten Geräts zu aufwändig wird.

Habe ihn auch schon kontaktiert :-)

von Gerhard (Gast)


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Hallo,
ich hatte an dem Oszi SIEMENS OSILLAR D1034 das gleiche Verhalten, Akku 
Varta 3,6V 100mAh defekt, nach dem Tausch durch einen neuen und Reset 
beim Einschalten funktionierte das Oszi wieder. Ohne Akku lauft es nicht 
hoch.
Vielleicht hilft das ja noch jemanden bei gleichem Fehlerbild.
Viele Grüße
Gerhard

von Mensch3 (hangover)


Angehängte Dateien:

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Habe auch ein PRoblem mit meinem Oszi. Habe fast das gleiche Modell. Der 
Bratensosse ist bestimmt zum experten geworden aufgrund der Fehlersuche 
:D

Bei mir steht:

Bus address error

Hoffe ihr könnt das gut erkennen auf Bild "20231125_145018.jpg"

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