Ich habe vor Kurzem mal ein kleines Experiment gemacht: Ein TIP36C-Leistungstransistor (bis 125 W belastbar) wurde mit Wärmeleitpaste an einen leistungsfähigen Kühler (für Athlon64) montiert. Er wurde mit ca. 22 V und 2,5 A "beheizt". Der sollte die Leistung dauerhaft ohne Schäden abführen können. Doch nach einiger Zeit (Minuten), "klack" war die C-E-Strecke niederohmig. Die Basis wurde über einen Widerstand zum Collector angesteuert. Warum geht ein Transistor so schnell kaputt? Er wurde ja eigentlich nicht überlastet oder überhitzte!?
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Katastrophenelektriker schrieb: > Ich habe vor Kurzem mal ein kleines Experiment gemacht: > > Ein TIP36C-Leistungstransistor (bis 125 W belastbar) wurde mit > Wärmeleitpaste an einen leistungsfähigen Kühler (für Athlon64) montiert. > Er wurde mit ca. 22 V und 2,5 A "beheizt". Der sollte die Leistung > dauerhaft ohne Schäden abführen können. Doch nach einiger Zeit > (Minuten), "klack" war die C-E-Strecke niederohmig. > > Die Basis wurde über einen Widerstand zum Collector angesteuert. > > Warum geht ein Transistor so schnell kaputt? Er wurde ja eigentlich > nicht überlastet oder überhitzte!? Sicher, dass du nicht überlastet hast? Dazu musst du dir den Temperaturverlauf anschaun, die 125 W gelten nämlich nur wenn man das Gehäuse auch auf 25 °C hält. Wird der aber warm schmelzen dir die 125 W weg wie Eis in der Mittagssonne der Sahara. Wird das Gehäuse 100°C heiß kannste nur noch 50 W verbrennen. ;)
Hast Du das Power Derating beachtet? Wie heiß wurde denn der Transistor/Kühlkörper?
Hallo wie hast du denn den Strom begrenzt? Nur mit Widerstand an der Basis steigt der Strom mit der Temperatur.
Also die FETs (bei Bipolaren habe ich kaum Erfahrung) kannst du oft bis über 175°C Die-Temperatur betreiben. Da sollte solch ein Kühlkörper ausreichen bei 55W. Hast du denn den Strom auch im Verlauf des Versuchs gemessen? Der Verstärkungsfaktor íst temperaturabhängig.
Der Strom wurde auch durch das Labornetzteil begrenzt. Der Kühlkörper war noch nicht sehr heiß, eher Handwarm. Es kam auch nicht zum langsamen Stromanstieg oder Intrinsicleitung. Der Strom blieb erst konstant und dann -- "klack", Kurzschluss
Katastrophenelektriker schrieb: > Der Kühlkörper > war noch nicht sehr heiß, eher Handwarm. Ich rede nicht vom Kühlkörper sondern vom Gehäuse des TIP36C. Wenn das 100°C heiß wird wirds eng und wenn das Gehäuse 100°C erreicht hat muss der Kühlkörper lange noch nicht heiß sein.
Lt. Datenblatt sollte er bei 2,5A bis 35V abkönnen.
Wenn du den Strom über den Basiswiderstand eingestellt hast, ist das viel zu unstabil. Da gehört als Minimumbeschaltung noch ein 0,5Ohm Emitterwiderstand dazu.
Peter Dannegger schrieb: > Lt. Datenblatt sollte er bei 2,5A bis 35V abkönnen. Ja klar aber ich glaube nicht, dass er den Transistor kühl genug gehalten hat. Der ist den Hitzetod gestorben.
1.Das Datenblatt meint nur bei 25 Grad Case-Temperatur wobei man noch den thermischen Widerstand des Gehäuses zum KK betrachten sollte... 2.Es gibt auch optimistische Datenblätter und Fake-Typen ... 3.Die Schaltung sollte so sein, daß der Arbeitspunkt nicht wegläuft.
Erlaubt mir auch noch nach einigen Monaten etwas Licht ins Dunkel dieser Frage zu werfen, da dem Fragesteller nicht geholfen wurde und auch nicht geholfen werden konnte. Leider kann kein Mensch auf der Welt deine Frage exakt beantworten, da du nicht offenlegst, wie du den Transistor genau verschaltet hast. Hast du Versorgungsspannung von +22 Volt an den Kollektor oder an den Emitter gelegt? Im Tietze-Schenk (Halbleiter-Schaltungstechnik, Springer-Verlag) findest du auf der ersten Seite im Kapitel "Bipolartransistoren" (bei mir Kapitel 4, Seite 28) die prinzipielle korrekte Polung der Spannungen. Der TIP36C ist ein PNP-Bipolartransistor - vielleicht hast du nicht bedacht, dass die Spannung zwischen Basis und Emitter nicht grösser als die maximale Basis-Emitter-Sperrspannung werden darf? Zitat: "Base-emitter breakdown. Always remember that the base-emitter reverse breakdown voltage for silicon transistors is small, quite often as little as 6 volts. ..." (Quelle: The Art of Electronics, Cambridge University Press, Third edition, page 82, by Paul Horowitz and Winfield Hill) Falls du die Kollektor-Basis-Spannung von -22V angelegt hast und dann wie du sagtest, die Basis durch einen Widerstand mit dem Kollektor verbunden hast, so hast du die Basis-Emitter-Diode mit 22V in Durchlassrichtung gepolt - diese Spannung ist definitiv zu hoch (um den Faktor 10). Zu deinem Trost ist zu sagen, dass Bipolartransistoren nicht trivial sind und alle Lehrbücher meist nur den NPN-Transistor im Detail erklären. Daher macht man bei PNP-Transistoren leicht Fehler.
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