Guten Tag, da es für meinen Zweck keinen fertigen Mischer gibt muss ich mir diesen selbst bauen. Ich habe keine "perfekte" Schaltung gefunden und mir nun aus unzähligen einen Schaltplan aus dem Netz als Grundlage genommen. Die für mich unnötigen teile habe ich entfernt bzw. Teile ergänzt (siehe Anhang). Es geht um einen Mischer mit 2 Stereo Eingängen und 2 Ausgängen. Ich würde diese Schaltung also parralell 2x aufbauen. Es muss kein Studiomischer dabei rauskommen, er dient "nur" dazu PC Boxen und Headset zu betreiben. Die Ansteuerung muss allerdings digital sein, deshalb habe die Fader durch DS1807 "Digiale Audio Potentiometer ausgetauscht" (blaue Makierung). 1. Würde das mit den digitalen Potis so funktionieren, oder muss an der Schaltung dadurch etwas angepasst werden? 2. Die Schaltung sah mir nicht extrem minderwertig aus deshalb zu den Kondensatoren: Bei den pink makierten werden im original Schaltplan MKT angegeben (was ich gelesen habe hochwertig), alle roten scheinen aber normale Elkos zu sein (was ich gelesen habe nahezu verboten). Müssen diese so groß dimensioniert sein? Folienkondensatoren mit dieser Kapazität wären ja riesig. Was würdet ihr empfehlen? 3. Falls sonst noch Mängel zu beanstanden sind bitte ich um Hinweise. Ich würde auch nochmal neu Anfangen wenn jemand einen "besseren" Plan für diesen Zweck parat hat.
Ich würde OPs nehmen, die nicht so grässlich klingen und rauschen wie der TLC272. Zum Beispiel den altbewährten, spottbilligen NE5532. LG
@K M: gerne wenn ich diese einfach ersetzen kann? Ich würde auch einen OPA2134 nehmen wenn ich sondt nichts ändern muss oder mir jemand sagen kann was für Änderungen nötig sind.
Ja dummerweise wüdest du eine symmetrische Speisung brauchen. Oder halt moderne Audio OPs, such mal bei TI und setze die Spannung auf 5V. Elkos im Signalpfad sind übrigends nicht so schlimm wie manche Leute behaupten, so lange es sich um gute für Audio geeignete Exemplare (z.B. von Panasonic) handelt. Teuerste (Analog) Mischpulte mit selbst von Freaks anerkannt guten KLang (Neve, SSL, Trident etc.) enthielten früher haufenweise Elkos .... Schaltnetzteil-Elkos sind ungeeignet für Audio, und den Elkos solte ein Folienkondensator parallelgeschaltet werden (für die höheren Frequenzanteile). LG
@ K M: symetrische Speisung wäre auch kein Problem wenn du mir sagst das die Schaltung trotzdem passt.
Den Digital-Poti Kram sollte man noch mal anschauen. Ansonsten müsste es funktionieren. Eventuell hast Du zuviele Kondensatoren drin (Ausgangselkos in den Eingangsstufen und 1uF in den Sammelschienen). LG
Im Datenblatt des digi Potis ist wohl angedacht das die nächste Stufe einen hohgen Eingangswiderstand haben soll (Figure 3, Spannungsfolger). Bei dir ist der Lastwiderstand am Digi-Poti Schelifer 10K. LG
Von der Logik könnte ich mir denken das die Ausgangselkos nur wegen den Reglern so nötig waren aber das übersteigt meine Kenntnisse einfach. Ob (Figure 3) nun verbindlich sagt das ein hoher Eingangswiderstand vorrausgesetzt wird kann ich nicht wirklich ablesen. Wenn das so wäre kann ich das ja so vergessen. Ich brauche leider konkrete vorschläge für die Änderungen, weil berechnen oder selbst bestimmen kann ich das leider nicht.
Mach dir um die OpAmps im Moment noch nicht so viele Sorgen. Wenn du sie sockelst, kannst du später immer noch andere einstecken. Viel mehr solltest du dir überlegen, ob du den komplett symmetrischen Aufbau brauchst, den der erfordert für jeden Mono Eingang einen Stereo Fader. Das ist normalerweise nicht so üblich, man baut sonst die Eingangs(differenz)stufe mit asymmetrischen Ausgang, da mischpult intern die Gefahr von Einstreuungen minimal ist. Wenn du unbedingt symmetrisch weiterführen musst, dann bleiben dir nur 2 Digipotis pro Kanal. Ansonsten sind Tantals bei Audio recht beliebt, man sollte sie aber nicht für Versorgungsspannung anwenden, plötzliches Laden mögen Tantals nicht so.
@Matthias ich weiß nicht ob ich das jetzt richtig verstehe. Du sagst 2 Digipotis pro Mono Kanal? Das ist mir unklar. Ich habe hier mit 2 pro Stereo Kanal gerechnet die der DS1807 ja ohnehin drin hat. Ansonsten brauchen tu ich eine Schaltung die funktioniert, wie die aussieht ist mir relativ unwichtig. Ich habe keine gefunden die genau mein Problem beschreibt. Jede hat immer Dinge die gut aussehen und anderes passt nicht. Hier nach fertigen Dingen zu fragen ist immer schwierig, weil dann die Eigenleistung nicht gesehen wird und dazu verständlicherweise keiner Lust hat. Wenn mir jemand eine Schaltung geben kann die meinen Zweck erfüllt habe ich kein Problem damit neu anzufangen. Bis jetzt habe ich ja hauptsächlich nur diese übernommen.
Paul F. schrieb: > @Matthias ich weiß nicht ob ich das jetzt richtig verstehe. Du sagst 2 > Digipotis pro Mono Kanal? Das ist mir unklar. Ich habe hier mit 2 pro > Stereo Kanal gerechnet die der DS1807 ja ohnehin drin hat. Ja nee, du hast recht und ich habe die Schaltung falsch interpretiert. Dann klappt das so mit deinem DigiPotis.
Ich habe jetzt die OPs ausgetauscht durch OPA2134 mit symmetrischer Spannungsversorgung. Außerdem hinter die Digi-Potis Spannungsfolger und die Kondensatoren davor entfernt. Macht das so Sinn oder gibt das murks?
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Paul F. schrieb: > Macht das so Sinn oder gibt das murks? Der Sinn der Sache bei der symmetrischen Versorung ist u.a. auch der Wegfall der 1/2 Vcc Hilfsspannung, bei dir die 2,5V Schiene. Diese kann nun ganz schlicht auf Masse gelegt werden. Dadurch werden die Ausgänge der OP sich nun im Bereich +/- 5V bewegen, du musst also prüfen, ob deine DigiPotis auch mit Spannungen unterhalb 0V klarkommen.
Die ganzen Opas werden aber teuer, TL072 oder änliches schickt locker, DU hörst keinen Unterschied. Ich würde wenn schon symmetrisch versorgen dann mit +/-15 Volt. Die digital-potis müssten die negative Spannung abkönnen. Gruß Jonas
Hallo zusammen, Vorsicht vor negativer Spannung. Dann bitte den DS1808 nutzen. Die virtuelle Masse kann dann entfallen = GND. Gruß RomanK
Ok soweit hab ich das verstanden. Virtuelle Masse weg und GND direkt an die OPs. Was die OPs kosten ist für mich erstmal Nebensache. Ich will das ganze ja nur ein- bzw. zweimal aufbauen. Da kommt es auf die 3 Mark nicht so an. Wieviel macht das aus ob ich +/-5V oder +/-15V verwende bzw. was merke ich davon überhaupt? 5V habe ich und -5V kann ich noch relativ einfach erzeugen. Alles andere würde eine zusätzliche Spannungsquelle nötig machen was ich eher vermeiden will. Der DS1808 würde mit +/-5V noch funktionieren hat aber Eigenheiten die mir nicht so gefallen. Die Reihenfolge der Spannungseinschaltung zum Beispiel ist kritisch. Vielleicht dann doch bei Positiven Spannungen bleiben wenn das akustisch nicht zwei Welten sind, oder bei 5V eh nicht viel bringt.
Paul F. schrieb: > Wieviel macht das aus ob ich +/-5V oder +/-15V verwende bzw. was merke > ich davon überhaupt? Es erhöht sich natürlich die Aussteuerbarkeit. Weil wir immer noch nicht wissen, was du in welcher Umgebung (Studio, Zuhause) mischen willst, kann man nicht sagen, ob ein Wechsel von +/- 5Volt auf +/- 15V sinnvoll ist. Zuhause hantiert man normalerweise mit den 0,775V Veff bei 0db, das ist eine Vss von etwa 1,1V, dazu reicht eine +/- 5V Versorgung aus. Wenn du im Studio hantierst, sind da 1,5 Veff (+4db) üblich und dann wirds mit den +- 5 Volt schon etwas knapper, vor allem, wenn du nach oben noch Reserve zur Übersteuerung haben willst.
@Matthias Sch: Ich hatte ganz am Anfang geschrieben das es um Audio vom PC + Einplatinencomputer (Radxa Rock) auf "PC" Lautsprecher und Headset geht.
Ah, richtig. Na dann kommst du mit den +/- 5V dicke aus. Vermutlich geht dann sogar die erste Singlesupply Lösung ohne Tricks. Und auf die OPA2134 kannst du auch verzichten.
ok... dadurch das mir das mehr Probleme macht als Vorteile bringt, werde ich auf die negative Spannung verzichten. Als OPs dann NE5532er nehme und mal sehen was passiert. Wird aber noch ne Zeit dauern bis ich loslege, vielleicht poste ich dann nochmal das Ergebnis.
Hallo, da bin ich wieder... Ich habe nun all mein erworbenes Halbwissen in diese Schaltung einfließen lassen und heute zusammengebraten. Prinzipiell bin ich mit der Audioqualität halbwegs zufrieden. Die im Eingangssignal vorhandenen Störungen werden etwas stark verstärkt. Wenn man die digi-Potis etwas zurück dreht, ist aber eigentlich nichts mehr hörbar. Einen gröberen Fehler habe ich aber wohl bei der Beschaltung des digi-Potis gemacht. Die "Low" Seite des Potis habe ich mit AGND verbunden. Richtig wäre wohl hier VCC/2 anzulegen. Kann es sein, dass deshalb die "click-pop"-Unterdrückung nicht funktioniert? Ich kann nämlich keinen Unterschied zwischen an/aus feststellen und das Regeln ist so äußerst unangenehm.
Paul F. schrieb: > Die im > Eingangssignal vorhandenen Störungen werden etwas stark verstärkt. Du musst dir darüber klar werden, das du da evtl. eine Brummschleife zwischen Rechner und Boxen aufbaust, denn du verbindest die Abschirmungen der Geräte u.U. mehrfach. Rechner sind nicht gerade störungsfrei und haben auch noch auf der Audiomasse meistens ganz platt den Schutzleiter (Erde) vom Stromnetz. Paul F. schrieb: > Die "Low" Seite des Potis habe ich mit AGND > verbunden. Richtig wäre wohl hier VCC/2 anzulegen. Es ist wichtig, das du über die Potis gar keine Gleichspannung schickst. Bei einem analogen Drehpoti würde das kratzen, bei einem digitalen eben ploppen beim Schalten von Stufe zu Stufe. Wenn es ploppen ist, füge Elkos so ein, das am oberen Ende und am Schleifer keine Gleichspannung liegt. Das untere Ende kann m.E. direkt auf AGND gehen. Edit: Halt mal, vllt. ist es gar nicht dumm, am Schleifer VCC/2 anzulegen. Aber das obere Ende des Potis sollte keine Gleichspannung von der Stufe davor abkriegen.
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Okay, das waren die Elkos die ich aus der Originalschaltung entfernt habe. Dann weiss ich jetzt wofür die gut waren :D. Also nochmal aufbauen mit Koppelkondensatoren und VCC/2 auf L. Ansonsten bin ich mit der Audioqualität wirklich zufrieden. Hätte zumindest nicht gedacht das der erste Versuch so "gut" wird. Solang ich die Potis nicht voll durchschalte (was nicht nötig ist), ist die Qualtität super. Man hört maximal ein minimales Rauschen wenn kein Audiosignal anliegt. Das ist aber nicht viel lauter als wenn gar nichts angeschlossen ist. So extrem verbockt hab ich es also nicht. Wenn die Änderdungen dann das "Ploppen" noch entfernen ist es mir die Mühe wert. vielen Dank schonmal.
Matthias Sch. schrieb: > Edit: Halt mal, vllt. ist es gar nicht dumm, am Schleifer VCC/2 > anzulegen. Aber das obere Ende des Potis sollte keine Gleichspannung von > der Stufe davor abkriegen. Nochmal drüber nachgedacht, und es ist doch dumm, auf den Schleifer VCC/2 zu legen. Also Elkos vor und nach dem Poti sind das beste. Würde auf dem Schleifer VCC/2 liegen, hat man ja doch wieder Spannungsprünge, ist also Quatsch.
Hier ist nochmal das Schaltbild aus dem Datenblatt. Ich versuch mal in die aktuelle Schaltung noch Elkos zu basteln um zu sehen obs was bringt. Edit: Habe 10µ davor gesetzt die ich noch in einer Bastelkiste gefunden habe. Der Klang ist jetzt völlig im Eimer aber das Ploppen ist weg.
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Habe jetzt in der Vorhandenen Schaltung verschiedene Dinge ausprobiert. Sowohl ein Kondensator davor als auch eine andere Spannung an L zerstört das Audiosignal komplett. Da kommt nur noch ein ganz dumpfes gekrächze raus. Das ist für mich nun wieder nicht erklärbar.
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