Ich bin in der unagenehmen Lage eine Stelle zu haben die genau das Aufgabengebiet abdeckt welches mir gefällt. Nur ist die Bezahlung absolut daneben. Das kann ich so einfach nicht akzeptieren... Es ist nicht so, dass meine Gehaltsvorstellungen total utopisch sind aber das Gehalt wird der Stelle und dem Aufgabengebiet einfach nicht gerecht. Kleiner Betrieb eben... Ich habe die Stelle jetzt 6 Monaten inne und im Unternehmen bin ich seit 1,5 Jahren. Versprochen wurde mir vor dem Antritt der Stelle viel, gehalten wurde wenig. Jetzt weiß ich nicht so recht wie ich weiter machen soll. Ist es besser das niedrige Gehalt hinzunehmen und Berufserfahrung zu sammeln oder sollte ich mich anderweitig bewerben? Letztlich spricht ja nichts dagegen wenn ich mich jetzt schon auf andere Stellen bewerbe. Nur macht es Sinn? Was würdet ihr tun, wenn ihr so wie ich eine Stelle inne habt die euch gefällt, aber das Gehalt einfach nicht passt? Ich war übrigens zuvor im Unternehmen in der QS und bin jetzt durch weggang eines Kollegen im Projektmanagment. 40h+, 30 Tage Urlaub, kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld, 40 000€ jährlich. Die Projekte die ich betreue bewegen sich immer im sechstelligen Bereich. Jedes Projekt ist für das Unternehmen wichtig und wenn ein Kunde unzufrieden ist und abspringt reist das direkt ein Loch in den jährlichen Umsatz. Ich finde es gut so viel Verantwortung zu haben, ich habe nichts gegen den Stress, das gefällt mir sogar. Nur bei dem Gehalt da weiß ich nicht was ich davon halten soll. Ich bin mir mehr Wert und das kann es so einfach nicht sein... Gespräche mit der Unternehmensleitung hatte ich bereits und es wird mir nicht mehr bezahlt. Die wirtschaftliche Lage gibt nicht mehr her, so zumindest der Wortlaut meines Chefs. Der Betrieb ist aber seit Jahren im Aufschwung und dass die wirtschaftliche Lage nicht mehr hergibt kann so nicht stimmen.
in welcher Region lebst du? wie viel BE hast du insgesamt? welchen Abschluß? generell ist das Gehalt auf den ersten Blick schon sehr gering, man bräuchte aber mehr Informationen. Wenn es deine erste Stelle nach dem Studium ist, dann würde ich mich ruhig nach was anderem umsehen. 1,5 Jahre in der ersten Firma, bzw. 2 Jahre (bis zum Wechsel) sind völlig ok und gehen noch unter "Probierphase".
anmelden schrieb: > Versprochen wurde mir vor dem Antritt der Stelle viel, > gehalten wurde wenig. Ganz einfach merke dir für das nächste Mal: Alles was nur hübsch erzählt wird, zählt nix. Es zählt einfach nur das, was schwarz auf weiss im Vertrag steht. Sonst nix! So einfach ist das. anmelden schrieb: > und bin jetzt durch > weggang eines Kollegen im Projektmanagment. 40h+, 30 Tage Urlaub, kein > Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld, 40 000€ jährlich. Projektmanagement? Und das nur mit 2J. Berufserfahrung? Und nur 40k € ? 1. Würd mich auf jeden Fall bei anderen Firmen bewerben, Marktwert feststellen, und danach den jetzigen Arbeitgeber damit konfrontieren. 2. Vermutung: Die finden momentan keinen anderen Projektleiter, haben derweil dich in petto, du kostest ja wenig, also ideal für die Firma, wenn du auch mit sowenig Erfahrung erfolgreich Projektleitung machen kannst. Eigentlich wollten sie ja einen Erfahrenen einstellen, der viel mehr kostet, kamen dann aber drauf, du machst ja den Job auch gut, also bleiben sie mal bei dir, versuchen dich zu drücken. Logischerweise müssten sie dir ja wenigstens ein bisschen mehr anbieten, so dass du bleibst.. Tun sie aber nicht, sie warten bis du kommst. Wenn du kündigst haben sie halt Pech gehabt.
Ich wohne im Raum Ingolstadt. Ich bin Indsturiemeister. BE habe ich ohne die Lehre mitzurechnen 6 Jahre. davon 4 Jahre in der Inbetriebnahme von Schaltschränken und SPS-Programmierten Kleinanlagen. dann Firmenwechsel und hier 1,5 Jahre in der QS für Schaltschränke und elektronsichen Baugruppen 6 Monate im Projketmanagment Selbst eine reine Industriemeisterstelle wirft mehr ab als ich jetzt verdiene, das ist schon mal sicher. Gewechselt habe ich damals weil ich etwas von der Technik weg wollte. Was soweit ja auch funktioniert hat.
Die Stelle habe ich angenommen weil ich das als ideale Chance sah mich weiter zu entwickeln. Da war auch erstmal das Gehalt egal. Hauptsache mal Fuß fassen. Nur jetzt, nachdem ich live erlebe und sehe welche Verantwortung und welchen Stress ich habe kann ich das so einfach nicht weiter hinnehmen. Ist doch ein Witz was die da abziehen. Natürlich ist mir auch klar, dass das für das Unternehmen ein angenehmer Schritt war, schließlich kenne ich die ganzen Abläufe in der Firma usw.
PM mit 2 Jahren BE ist schon eher selten, da muss ich den anderen recht geben. 40k ist aber in diesem Bereich richtig unterbezahlt. In welcher Firma bist du, ist das eine Kapitalgesellschaft? Dann besorge dir einmal die Zahlen (www.bundesanzeiger.de), dann weißt du, was dein Chef dir erzählt. Ansonsten stehst du beim Thema Gehaltsverhandlung. Meine Erfahrung ist, das viele Firmen denken, das gerade Anfänger ein wenig doof sind und das schamlos ausnutzen. Wenn du dieses Gefühl hast und Lust auf etwas neues hast, such dir aus dem sicheren Hafen (sprich dem jetzigen Job) was neues, gehe aber dort nicht blauäugig ran, sondern sieh dir die Firmen genau an; sprich Kunudu, bundesanzeiger und dein Gefühl. Wenn du ein schlechtes Gefühl hast, lasse es. Beobachte auch, wie viele Stellen die Firma ausschreibt und wie oft. Wenn sie oft eine ähnliche Stelle ausschreiben, aber nicht wirklich wachsen (s.a. bundesanzeiger, dort muss bei Kapitalgesellschaften eine Einordnung der Größe gemacht werden, wo auch die Mitarbeiteranzahl genannt wird; einfach mehrere Jahre vergleichen.) ist dies ein deutliches Indiz, das dort etwas nicht stimmt. Ansonsten empfehle ich dir "Geheime Tricks für mehr Gehalt" von Martin Wehrle; das kannst du auch in der Steuer absetzten. Es schildert einige Situationen, die bei Gehaltsverhandlungen vorkommen und gerade für Anfänger, die Sicht der anderen Seite, des Chefs.
anmelden schrieb: > E habe ich ohne die Lehre mitzurechnen 6 Jahre. > davon 4 Jahre in der Inbetriebnahme von Schaltschränken und > SPS-Programmierten Kleinanlagen. > dann Firmenwechsel und hier > 1,5 Jahre in der QS für Schaltschränke und elektronsichen Baugruppen > 6 Monate im Projketmanagment das erklärt schon einiges, du bist Meister und kein Ingenieur. So gesehen sind die 40k jetzt nicht sooo schlecht, wobei wie du sagtest, als klassischer Meister in der Industrie könntest du ggf. mehr verdienen. Ich bezweifle aber mal, ob du bei einem Wechsel in deinem Gebiet bei einer anderen kleinen Firma unbedingt mehr bekommen würdest bzw. unbedingt deutlich mehr so dass sich ein Wechsel lohnt. Bei großen FIrmen wiederum würde man dich eher nicht im PM anstellen, sondern eher als Meister. Wobei es teilweise auch Meister gibt, die lieber irgendwo am Fließband arbeiten, weil sie da mehr verdienen, als wenn sie im Mittelstand eine klassische Meisterstelle ausfüllen würden.
karle schrieb: > eil sie da mehr verdienen, als wenn sie im > Mittelstand eine klassische Meisterstelle ausfüllen würden. Ja, z.B. im Handwerk.
auf diese Frage kann an keinen Formalismus anwenden. Zuviele unbekannte Groessen. es gibt Beispiele wo eine Kuendigung auf einen besseren Job langfristig das richtige war, es gibt Beispiele wo man dann als Jobhopper abgestempelt wurde. Angebot und Nachfrage bestimmen auch hier den Markt. Faktum ist aber jedenfalls das 6 Monate Projektmanagementerfahrung laecherlich wirken wenn man sich dann als erfolgreicher Projektmanager verkauft. Falls du das im Lebenslauf haben willst musst du das Projekt durchziehen und dann erst weiterhopsen (plausibel). Du wirst dich auch jetzt nicht von 40k auf 60k verbessern in der gleichen Branche, das gibt der Lebenslauf nicht her.
anmelden schrieb: > Letztlich spricht ja nichts dagegen wenn ich mich jetzt schon auf andere > Stellen bewerbe. > Nur macht es Sinn? Klar macht das Sinn. Wenn du ein besseres Angebot hast, hast du doch was in der Hand und damit auch was zum verhandeln. Knackpunkt ist aber, dass du ja Referenzen brauchst, um was zu finden und die müsste dir aktuell dein Arbeitgeber geben. Vielleicht könnte die Abgabe eines Zwischenzeugnisses hier bei deinem Chef die Alarmglocken läuten lassen. Wenn dieses Warnsignal nichts bringt, dann würde ich so schnell wie möglich da verschwinden, da es ein Drecksladen zu sein scheint.
> Re: Wechsel nach 6 Monaten?
Zuckerle hatte schon mal nach 6 Stunden gewechselt.
Wo liegt das Problem ?
Zocker_41 schrieb: > Re: Wechsel nach 6 Monaten? > > Zuckerle hatte schon mal nach 6 Stunden gewechselt. > > Wo liegt das Problem ? Richtig, man muss den Arbeitgebern zeigen, wo der Hammer hängt. Besonders auch den Dienstleistern.
karle schrieb: > das erklärt schon einiges, du bist Meister und kein Ingenieur. Nicht mal ein richtiger meister ist er, sondern nur ein Industriemeister. Also eigentlich ein Geselle mit geschönter Berufsbezeichung. Merke: Meister!=Industriemeister.
Was habts denn ihr für komische Bezeichnungen. In Österreich ist ein Meister ein Meister. :-)
Sven S. schrieb: > PM mit 2 Jahren BE ist schon eher selten, da muss ich den anderen recht > geben. 40k ist aber in diesem Bereich richtig unterbezahlt. In welcher > Firma bist du, ist das eine Kapitalgesellschaft? Dann besorge dir einmal > die Zahlen (www.bundesanzeiger.de), dann weißt du, was dein Chef dir > erzählt. > > Du verwechselst PM mit PL. Projektmanager kann praktisch jeder sein der einmal die Woche ein Excel File updated. PM ohne Budget- und Personalverantwortung ist (zu Recht und zum Glück) nicht immer so gut bezahlt. Ich muss manchmal schmunzeln wer in meinem Umfeld alles Projektmanager auf der Visitenkarte stehen hat, obwohl 90% seiner Arbeitszeit aus programmieren besteht. Mit Budget- und vor allem Personalverantwortung (bzw. mit Weisungsbefugnis wären 40k natürlich dann schon schlecht.
Was hier einige Ingenieure eingebildet sind. Als wenn sie die Spitze der Berufswelt wären. Wenn ihr promoviert habt, dann dürft ihr euren Größenwahn ausleben. Allerdings sind Meister oder Techniker oft selbst dieser Elite überlegen, weil es nichts über eine solide Berufsausbildung und Erfahrung geht. Das kann dann nicht mal ein Dr.Dipl.Ing. toppen. Ich kenne nämlich einen persönlich und der zeigt mir dann ab und zu sein Grenzen.
klaro schrieb: > Allerdings sind Meister oder > Techniker oft selbst dieser Elite überlegen, weil es nichts > über eine solide Berufsausbildung und Erfahrung geht. Spezifisch auf eine Arbeit bezogen stimmt das bestimmt, weil Arbeitserfahrung sich schwer toppen lässt. Allerdings geht es ja nicht darum Arbeiten immer wieder durchzufühen, es geht darum, dass man sich Gedanken zum großen Ganzen machen kann aufgrund eines erweiterten Horizontes, das wird dann auch so bezahlt, weil es ja sonst keiner macht, weil es auch sicher nicht einfach ist Neuland zu entdecken, Dinge grundlegend neu zu überdenken zu verbessern etc. und das kann und will mit Sicherheit nicht jeder machen.
seb schrieb: > das wird dann auch so bezahlt, Die Bezahlung richtet sich mehr nach Angebot und Nachfrage als nach Berufsklischees. Ein Mangel treibt halt die Preise. Wie viele Meister/Techniker gibt es, zum Vergleich zu Ingenieuren? Bei über 40 Millionen Arbeitnehmern und bekannten ca. 1-2 Millionen Ingenieuren dürfte der relevante Anteil dann entsprechend ausfallen. Ich würde mal so gefühlt 5-6 Millionen Meister/Techniker schätzen, habe aber leider keine genauen Zahlen.
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