Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik + / - 12 Volt


von Wuschel45 (Gast)


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Hallo,

ich wollte gerne in Erfahrung bringen was + / - genau bedeutet.
Also z.B. Das RS232 mit +- 12 Volt Arbeitet
Oder wie mein PC Netzteil, was diese Spannungen rausleitet.

Würde mich rießig über eine Erklärung für "Idioten" freuen :-)

Viele Grüße
Wuschel45

von Karl H. (kbuchegg)


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Wuschel45 schrieb:
> Hallo,
>
> ich wollte gerne in Erfahrung bringen was + / - genau bedeutet.
> Also z.B. Das RS232 mit +- 12 Volt Arbeitet

Das es 3 Anschlüsse für die Versorgung gibt.
* ein Anschluss für +12V
* ein Anschluss für -12V
* ein Anschluss für GND

In diesem konkreten Fall
> > Also z.B. Das RS232 mit +- 12 Volt Arbeitet
bedeutet das nichts weiter, als das die SPannungspegel, die auf den 
Datenleitungen vorkommen, nur +12V oder -12V sein können. Bezogen auf 
GND.

: Bearbeitet durch User
von Wuschel45 (Gast)


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Hallo,

jetzt steh ich auf dem Schlauch :-(

Ich dachte das GND (technische Stromrichtung) der Minuspol ist  Erde  
Masse. Also = 0 Volt

Und das Vcc dem Pluspol entspricht (beispielsweise 12 Volt).

Also fließt der Strom doch von + ===> -
Heißt doch dass hier eine positive Spannung anliegt oder?

Jetzt hab ich gelesen dass GND nur ein Bezugspunkt ist den man selbst 
festlegt. Aber ich habe gelernt dass GND = 0V ist.

Nun kann ich mir nicht eklären wie eine Spannung unter 0V fließen kann 
wenn bei 0V nichts fließt.

Jetzt fließt eine Spannung von 12 Volt (positiv da über 0).
Aber wie kann eine Spannung da sein die unter 0 liegt wenn 0 = nüppisch 
ist?

Vielen Dank im Vorraus
Wuschel45

von Ch. K. (Gast)


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Das ist wie bei der Angabe, auf welcher Höhe du dich befindest.  Jetzt 
muss man eine Null-Höhe definieren. Da nimmt man gerne den 
Meeresspiegel, hätte aber auch irgendwas anderes nehmen können.  Alles 
über dem Meeresspiegel ist dann positiv und alles darunter ist negativ. 
Wenn man sich jetzt fragt, wohin die Scheiße (=Strom) fließt... dann 
immer von oben nach unten.  Sprich wenn du ein Stück Sch**ße auf Höhe 
null hast (=0V), fliesst diese weiter nach unten auf den Grund des 
Meeres (=-12V).

und das würde auch gelten, wenn du nicht den Meeresspiegel als Nullpunkt 
wählst, sondern auch wenn du z.B. die Spitze des Mount Everest nimmst.

von Joachim B. (jar)


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Wuschel45 schrieb:
> Also fließt der Strom doch von + ===> -
> Heißt doch dass hier eine positive Spannung anliegt oder?
>
> Jetzt hab ich gelesen dass GND nur ein Bezugspunkt ist den man selbst
> festlegt. Aber ich habe gelernt dass GND = 0V ist.
>
> Nun kann ich mir nicht eklären wie eine Spannung unter 0V fließen kann
> wenn bei 0V nichts fließt.
>
> Jetzt fließt eine Spannung von 12 Volt

Spannungen fliessen nicht (oder selten-> floating)

GND ist nur der Name für einen Bezugspunkt ohne Potenzial, deswegen 0V

für +12V ist GND eben minus

aber für -12V ist GND eben plus

Wenn du ein Konto hast kann Geld drauf sein + oder du Dispo genommen 
hast -

Man kann sehr wohl weniger als 0 haben.

von pilip153443 (Gast)


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Nimm als Erklärung ganz einfach zwei 9V-Blockbatterien
in Reihe (-Pol von der einen an +Pol der anderen).
Dort wo du die Batterien verbunden hast, ist dein
Bezungspunkt: 0V.
Beim +Pol der einen Batterie hast du nun +9V, beim -Pol
der anderen -9V.
Damit kannst du z.B. schon so manchen Operationsverstärker
mit sog. "symmetrischer Spannung" betreiben.

von Wuschel45 (Gast)


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Ch. Kim schrieb:
> Das ist wie bei der Angabe, auf welcher Höhe du dich befindest.
> Jetzt
> muss man eine Null-Höhe definieren. Da nimmt man gerne den
> Meeresspiegel, hätte aber auch irgendwas anderes nehmen können.  Alles
> über dem Meeresspiegel ist dann positiv und alles darunter ist negativ.
> Wenn man sich jetzt fragt, wohin die Scheiße (=Strom) fließt... dann
> immer von oben nach unten.  Sprich wenn du ein Stück Sch**ße auf Höhe
> null hast (=0V), fliesst diese weiter nach unten auf den Grund des
> Meeres (=-12V).
>
> und das würde auch gelten, wenn du nicht den Meeresspiegel als Nullpunkt
> wählst, sondern auch wenn du z.B. die Spitze des Mount Everest nimmst.

hahaha :D :D Lang nicht mehr so herzlich gelacht, ein Stück Schei*e als 
Beispiel zu nehmen, wie genial :D


Joachim B. schrieb:
> Wuschel45 schrieb:
>> Also fließt der Strom doch von + ===> -
>> Heißt doch dass hier eine positive Spannung anliegt oder?
>>
>> Jetzt hab ich gelesen dass GND nur ein Bezugspunkt ist den man selbst
>> festlegt. Aber ich habe gelernt dass GND = 0V ist.
>>
>> Nun kann ich mir nicht eklären wie eine Spannung unter 0V fließen kann
>> wenn bei 0V nichts fließt.
>>
>> Jetzt fließt eine Spannung von 12 Volt
>
> Spannungen fliessen nicht (oder selten-> floating)
>
> GND ist nur der Name für einen Bezugspunkt ohne Potenzial, deswegen 0V
>
> für +12V ist GND eben minus
>
> aber für -12V ist GND eben plus
>
> Wenn du ein Konto hast kann Geld drauf sein + oder du Dispo genommen
> hast -
>
> Man kann sehr wohl weniger als 0 haben.


Aber dann ist das ganze doch einfach nur verpolt?

von Joachim B. (jar)


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Wuschel45 schrieb:
> Aber dann ist das ganze doch einfach nur verpolt?

jain, wie würdest du sonst Dispo nennen, nicht du hast Geld, die anderen 
wollen es von dir :-)

von Karl H. (kbuchegg)


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Wuschel45 schrieb:

> Nun kann ich mir nicht eklären wie eine Spannung unter 0V fließen kann
> wenn bei 0V nichts fließt.

Spannungen sind Potentialdifferenzen. Spannung fliesst nicht. Strom 
fliesst. Und zwar vom positiveren Potential zum negativeren.

Wenn du 3 verschiedene Spannungspegel hast
1
    A +    -
2
      |    ^
3
      |    |
4
      |  Spannung 1   zb 5V
5
      |    |
6
      |    v
7
    B +    -
8
      |    ^
9
      |    |
10
      |  Spannung 2   zb 5V
11
      |    |
12
      |    v
13
    C +    -

Dann ist die Spannung 1 die Potentialdifferenz zwischen den Potentialen 
A und B und die Spannung 2 die Potentialdifferenz zwischen den 
Potentialen B und C.

Welches Potential, bzw. welchen Namen du dann den Potentialen A, B und C 
zuweist, bleibt alleine dir überlassen. Du kannst die Potentiale so 
benennen
1
    A +     +5V
2
      |
3
    B +     GND (=0V)
4
      |
5
    C +     -5V
oder so
1
    A +     +10V
2
      |
3
    B +     +5V
4
      |
5
    C +     GND
oder so
1
    A +     GND
2
      |
3
    B +     -5V
4
      |
5
    C +     -10V
oder so
1
    A +     +861V
2
      |
3
    B +     +856V
4
      |
5
    C +     +851V
oder überhaupt ganz anders. Entscheidend ist lediglich, dass die 
Differenz zwischen den Potentialen die vorgegebenen 5V sind.

Lediglich wenn mehrere Schaltungen zusammengeschlossen werden, ist es 
ratsam, sich auf ein Potential zu einigen, das man als GND (=0V) 
definiert, damit alle Beteiligten dieselbe Vorstellung davon haben, wo 0 
sein soll und von wo positiv bzw. negativ weggemessen wird.


Das Beispiel Meereshöhe ist ja schon genannt worden. Das passt wunderbar 
zum Wassermodell vom elektrischen Strom.

Strom, das ist da nichts anderes als Wasser, das in einer Röhre von oben 
nach unten fliesst. Spannung ist dabei nichts anderes als die 
Höhendifferenz zwischen dem oberen Ende des Rohres und dem unteren Ende. 
Ob du mit deinem 2m langen (eigentlich hohen, denn es steht ja 
senkrecht) Rohr in Holland bist, oder auf der Zugspitze, spielt keine 
Rolle. Wasser das du oben ins Rohr reinshüttest kommt unten mit jeweils 
der gleichen Geschwindigkeit raus (wenn wir mal die winzige Veränderung 
in der Gravitation vernachlässigen).
Dieses 2m 'hohe' Rohr, das ist die Spannung. Die Wassermenge, die 
durchrinnt, das ist der elektr. Strom. Und der Durchmesser des Rohres, 
das ist der elektr. Widerstand.

Und wenn du 2 derartige 2m Rohre übereinander stellst, dann kannst du 
(mit einer Leiter) oben Wasser reinschütten und es passiert den 
Berührungspunkt und kommt ganz unten wieder raus. Welchen der 3 Punkte, 
den oben - den Berührungspunkt - den unten, du als Bezugspunkt für 
irgendwelche Messungen nehmen willst, bleibt dir überlassen. Aus Sicht 
des untersten Punktes kommt das Wasser von 4m Höhe zu ihm herunter - auf 
sein 0. Aus Sicht des obersten Punkes fliesst das Wasser von seinem 
0 aus gesehen 4m weit nach unten und aus Sicht des mittleren 
Berührungspunktes kommt das Wasser aus 2m über seinem Niveau zu ihm und 
seinem 0 herunter und fliesst dann noch 2m weiter in die Tiefe.
Aber egal wessen 0 du benutzt (du musst das nur konsistent tun), bei 
allen Berechnungen über Fliessgeschwindigkeit oder durchgesetzte 
Wassermenge oder ... kommt immer das gleiche Ergebnis raus. Denn diese 
Berechnungen sind nur von den Höhendifferenzen abhängig. Du kannst daher 
mit Fug und Recht einfach irgendeinen Punkt als 0 annehmen und von dort 
aus positiv oder negativ die Höhen aus messen.

: Bearbeitet durch User
von Wuschel45 (Gast)


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Also arbeitet eine serielle Schnittstelle (RS232) mit 24 Volt 
Spannungsunterschied?
1
A     + 12 Volt
2
3
B     GND / 0 Volt
4
5
C     - 12 Volt

Und dieser ganze Hokus Pokus mit positiven und negativen 
Spannungsunterschieden besteht aus einer simplen Verpolung?

(Beispiel mit den zwei 9V Blockbatterien)

von Wuschel45 (Gast)


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Wuschel45 schrieb:
> Also arbeitet eine serielle Schnittstelle (RS232) mit 24 Volt
> Spannungsunterschied?
>
> A     + 12 Volt
>
> B     GND / 0 Volt
>
> C     - 12 Volt
>
> Und dieser ganze Hokus Pokus mit positiven und negativen
> Spannungsunterschieden besteht aus einer simplen Verpolung?
>
> (Beispiel mit den zwei 9V Blockbatterien)

...und natürlich an dem Punkt wo ich den Bezungspunkt festlege.

von Karl H. (kbuchegg)


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Wuschel45 schrieb:
> Also arbeitet eine serielle Schnittstelle (RS232) mit 24 Volt
> Spannungsunterschied?

So könnte man das nennen.

>
>
1
> 
2
> A     + 12 Volt
3
> 
4
> B     GND / 0 Volt
5
> 
6
> C     - 12 Volt
7
> 
8
>
>
> Und dieser ganze Hokus Pokus mit positiven und negativen
> Spannungsunterschieden besteht aus einer simplen Verpolung?

Da ist nix verpolt.
Es geht einfach nur darum: Welches Potential wird als 0 definiert. Und 
das ist eben das Potential genau in der Mitte des 24V Spannungshubs.

von Wuschel45 (Gast)


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Karl Heinz schrieb:
> Wuschel45 schrieb:
>> Also arbeitet eine serielle Schnittstelle (RS232) mit 24 Volt
>> Spannungsunterschied?
>
> So könnte man das nennen.
>
>>
>>>
>> A     + 12 Volt
>>
>> B     GND / 0 Volt
>>
>> C     - 12 Volt
>>
>> >
>> Und dieser ganze Hokus Pokus mit positiven und negativen
>> Spannungsunterschieden besteht aus einer simplen Verpolung?
>
> Da ist nix verpolt.
> Es geht einfach nur darum: Welches Potential wird als 0 definiert. Und
> das ist eben das Potential genau in der Mitte des 24V Spannungshubs.

Ja das hab ich verstanden.

Nur dann kann ich wiederrum nicht nachvollziehen wie das Beispiel mit 
der Batterie funtkionieren soll. Auf einer Seite ist das Multimeter halt 
falsch rum angeschlossen. Daher zeigt das Mutimeter dann "- 9" Volt. (So 
ist es hei meinem multimeter jedenfalls wenn es verpolt ist.
Wo is bei diesem Beispiel also die negative Spannung? Ich habe als 
Bezugspunkt 0 und habe rechts und links + und - 9 Volt. Aber als Polung 
halt.

Dann versteh ich nicht was das ganze soll. Warum sat man nicht gleich 
das die serielle Schnittstelle mit 24 Volt arbeitet.

Dann vesteh ich nicht was es mit diesen mysteriösen Gerätschaften auf 
sich hat die negative Spannung benötigen? Am Ende ist es doch eh nur 
eine Spannung. Und wenn das Gerät - 60 Volt brauch, woher weiss ich dann 
wo der Hersteller seinen Bezungspunjt hat? - 60 Volt von 90 oder 0 oder 
was weiss ich Volt ausgesehen?



... Ich fall vielleicht schon auf die Nerven, aber hab nur 2 Physik 
Stunden die Woche und gehe nich zur Schule. Habt Verständnis dafür bitte 
:)

Viele Grüße und Gute Nacht
Wuschel

von Wuschel45 (Gast)


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PS: Jetzt hab ich m Internet das hier gefuden:
1
elektrische Spannung: positiver, negativer Strom gibt eigentlich letztlich nur an in welcher Richtung ein Strom fließt. Eine Richtung wird halt als positiv, die Gegenrichtung als negativ definiert. Ob die Spannung positiv oder negativ ist, gibt hier analog zum Strom eigentlich nur an "in welcher Richtung die Spannung anfällt".

Da wären wir wieder beim Polen. Eherlich, irgendwie verwirrt mich das 
alles, weil jeder ne andere Meinung hat und vermutlich ds selbe meint :(

von Joachim B. (jar)


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Wuschel45 schrieb:
> weil jeder ne andere Meinung hat

ist das so?

wenn du ein Haus mit einem Keller und einem Obergeschoss hast kannst du 
vom Erdgeschoss 1 Stock höher gehen aber auch 1 Stock tiefer gehen. Ein 
Keller ist aber kein umgedrehter erster Stock.

Hast du keinen Keller aber 2 Obergeschosse kannst du nur hoch gehen.

Die RS232 V24 kann hoch auf +12V und runter auf -12V, das sind zwar 24V 
Hub, aber nicht 0-24V sondern -12V 0V und +12V weil 0V per Definition 
unser Erdgeschoss ist, egal ob Hamburg -0,58m über Meeresspiegel oder in 
Hannover +58m ü.M.

von Blinky (Gast)


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Wuschel45 schrieb:
> Nur dann kann ich wiederrum nicht nachvollziehen wie das Beispiel mit
> der Batterie funtkionieren soll. Auf einer Seite ist das Multimeter halt
> falsch rum angeschlossen. Daher zeigt das Mutimeter dann "- 9" Volt. (So
> ist es hei meinem multimeter jedenfalls wenn es verpolt ist.
> Wo is bei diesem Beispiel also die negative Spannung? Ich habe als
> Bezugspunkt 0 und habe rechts und links + und - 9 Volt. Aber als Polung
> halt.
>
Dein Messgerät geht davon aus das sein 0V / GND (Das schwarze Kabel) 
auch 0V / GND der zu messenden Schaltung (der Batterie) ist. Und das 
rote Kabel misst dann den Potentialunterschied zu diesem schwarzen 
Kabel. Ist schwarz an Batterie - und das rote an Batterie + dann kommt 
ein positiver Wert raus (Der + Pol der Batterie hat ein um die 
Batteriespannung höheres Potential als der - Pol). Anderst herum 
(schwarz an + und rot an -) hat der - Pol einum die Batteriespannung 
niedrigeres Potential als der + Pol.

Oder um beim Wasservergleich zu bleiben: Es hat ein eingebautes "unten" 
für Wasserrohre (der GND Anschluss mit dem schwarzen Kabel). Und wenn 
man jetzt diese untere Markierung oben an das Wasserrohr anlegt und 
misst dann kommt ein negativer Wert raus...

> Dann versteh ich nicht was das ganze soll. Warum sat man nicht gleich
> das die serielle Schnittstelle mit 24 Volt arbeitet.

Ja, die RS232 Schnittstelle arbeitet mit 24V aber es wird in Schaltungen 
immer in Relation zu 0V / GND gemessen und beschrieben und das ist nun 
mal +/- 12V auf der Datenleitung gegenüber der GND Leitung.

>
> Dann vesteh ich nicht was es mit diesen mysteriösen Gerätschaften auf
> sich hat die negative Spannung benötigen? Am Ende ist es doch eh nur
> eine Spannung. Und wenn das Gerät - 60 Volt brauch, woher weiss ich dann
> wo der Hersteller seinen Bezungspunjt hat? - 60 Volt von 90 oder 0 oder
> was weiss ich Volt ausgesehen?

Der entsprechende Bezugspunkt ist immer angegeben. Für den Anschluss 
eines Gerätes ist es bei DC und einem Gerät mit einfacher 
Spannungsversorgung der Minus  GND  0V Anschluss der 
Spannungsversorgung. Bei Dualer Versorgung ist es nur GND / 0V da hier 
ja eine positive und negative Eingangsspannung existiert. Wo dieser 
Bezugspunkt dann im Gerät intern ist, das ist für den Anschluss erst 
einmal nicht interessant.
Wenn Ein Gerät also auf seinem Typenschild 60V braucht, dann braucht es 
60V. Und ja, für Dich ist dann der Bezugspunkt der GND Anschluß der - / 
GND Anschluss den Du dort aussen siehst.
Wenn der Hersteller sich aber Arbeit sparen will und das nicht intern in 
eine Duale Spannungsversorgung aufteilen will (z.B. um +-2V in +-20V zu 
verstärken) dann wird er auf dem Typenschild auch angeben das er +30V 
GND und -30V haben möchte. Und dort sind dann die +30V und -30V 
gegenüber dem GND Anschluss zu sehen.

von Wuschel45 (Gast)


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> Dein Messgerät geht davon aus das sein 0V / GND (Das schwarze Kabel)
> auch 0V / GND der zu messenden Schaltung (der Batterie) ist. Und das
> rote Kabel misst dann den Potentialunterschied zu diesem schwarzen
> Kabel. Ist schwarz an Batterie - und das rote an Batterie + dann kommt
> ein positiver Wert raus (Der + Pol der Batterie hat ein um die
> Batteriespannung höheres Potential als der - Pol). Anderst herum
> (schwarz an + und rot an -) hat der - Pol einum die Batteriespannung
> niedrigeres Potential als der + Pol.
>

Achsoooo, jetzt hats klick gemacht.


> Oder um beim Wasservergleich zu bleiben: Es hat ein eingebautes "unten"
> für Wasserrohre (der GND Anschluss mit dem schwarzen Kabel). Und wenn
> man jetzt diese untere Markierung oben an das Wasserrohr anlegt und
> misst dann kommt ein negativer Wert raus...

Ist einleuchtend

> Ja, die RS232 Schnittstelle arbeitet mit 24V aber es wird in Schaltungen
> immer in Relation zu 0V / GND gemessen und beschrieben und das ist nun
> mal +/- 12V auf der Datenleitung gegenüber der GND Leitung.
>
>

hmm, das mit dem Bezugspunkt hab ich jetzt verstanden aber was ich 
immernoch nicht verstehe, wie die Spannung unter 0 sein kann. Wenn ich 
beim Spannungsrohr den Grund als Bezugspunkt (0m / 0V) angebe, kann das 
Wasser ja auch nicht weiter als an das Ende des Rohr fließen, also mit 
unter 0 Volt.

> Der entsprechende Bezugspunkt ist immer angegeben. Für den Anschluss
> eines Gerätes ist es bei DC und einem Gerät mit einfacher
> Spannungsversorgung der Minus  GND  0V Anschluss der
> Spannungsversorgung. Bei Dualer Versorgung ist es nur GND / 0V da hier
> ja eine positive und negative Eingangsspannung existiert. Wo dieser
> Bezugspunkt dann im Gerät intern ist, das ist für den Anschluss erst
> einmal nicht interessant.
> Wenn Ein Gerät also auf seinem Typenschild 60V braucht, dann braucht es
> 60V. Und ja, für Dich ist dann der Bezugspunkt der GND Anschluß der - /
> GND Anschluss den Du dort aussen siehst.
> Wenn der Hersteller sich aber Arbeit sparen will und das nicht intern in
> eine Duale Spannungsversorgung aufteilen will (z.B. um +-2V in +-20V zu
> verstärken) dann wird er auf dem Typenschild auch angeben das er +30V
> GND und -30V haben möchte. Und dort sind dann die +30V und -30V
> gegenüber dem GND Anschluss zu sehen.

...

von Joachim B. (jar)


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Wuschel45 schrieb:
> Wenn ich
> beim Spannungsrohr den Grund als Bezugspunkt (0m / 0V) angebe, kann das
> Wasser ja auch nicht weiter als an das Ende des Rohr fließen, also mit
> unter 0 Volt.

logisch kann das Wasser tiefer fallen wenn unter dem Rohr ein Loch ist 
und tiefer als 0m (wobei du die 0m selber festlegst, also GND oder 
Erdoberfläche oder Zugspitze)

du kannst ja auch immer tiefer buddeln auch unter 0, OK irgendwann 
kommst du zum Erdmittelpunkt und da wird jede Schippe versagen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Wuschel45 schrieb:

> hmm, das mit dem Bezugspunkt hab ich jetzt verstanden aber was ich
> immernoch nicht verstehe, wie die Spannung unter 0 sein kann.

Weil es kein definiertes absolutes 0 gibt!
0 ist das Potential, das du als 0 definierst.
0V bedeutet einfach nur, dass es keinen Potentialunterschied zwischen 2 
Polen gibt. Aber das sagt nichts darüber aus, wie hoch das Potential 
tatsächlich ist.

Der Begriff 'Spannung' macht nur dann Sinn, wenn man 2 
'Batterieanschlüsse' miteinander vergleicht. Ein einzelner Batteriepol 
hat keine sinnvolle Spannung. Der Begriff 'Spannung' impliziert bereits, 
dass es einen Vergleich geben muss.

Genau aus dem Grund können ja auch Vögel auf einer Starkstromleitung mit 
10 Kilvolt sitzen. Weil sie eben nur auf diesem Draht sitzen und keine 
Verbindung mit einem anderen Draht haben. FÜr Vögel ist, wenn sie auf 
dem Draht sitzen, eben das Potential dieses Drahtes ihr persönliches 0.
Erst dann, wenn sie es schaffen würden, mit dem andern Fuss den Erdboden 
zu erreichen, erst dann würden sie eine gewischt kriegen, weil es erst 
dann eine Potentialdifferenz haben. Mit beiden Beinen am Draht haben sie 
aber keine DIfferenz zwischen den Beinen - sie messen daher 0V.


> Wenn ich
> beim Spannungsrohr den Grund als Bezugspunkt (0m / 0V) angebe,

Dann definierst du den 'Boden' als 0. Aber das muss nicht so sein. Ich 
kann ja auch den - Ausgang eines Brückengleichrichters hinter einem 
Trafo als mein 0 definieren. Und genau das macht man ja auch. Das 
bedeutet nicht, dass dieses 0 identisch ist mit dem 0, welches ich zb 
über eine Erdung durch den Heizkörper kriegen würde.

> kann das
> Wasser ja auch nicht weiter als an das Ende des Rohr fließen, also mit
> unter 0 Volt.

Sicher kann es. Heb ein Loch aus, stell das Rohr rein und das Wasser 
fliesst bis unter 0. D.h. wenn du das Bodenniveau als 0 definiert hast.

Du verwechselst Potentialdifferenzen mit der Höhe eines Potentials. Das 
sind unterschiedliche Dinge. Die Höhe eines Hauses (die Differenz 
zwischen der Seehöhe des Giebels und der Seehöhe des Kellerbodens) ist 
nicht dasselbe wie die Seehöhe!
Das die Seehöhe als 0 definiert wurde, ist reine Konvention. Aber 
deshalb sind die Häuser in Holland auch 15 Meter Hoch, selbst wenn sie 
87m unter Meeresniveau gebaut wurden und damit eine Seehöhe von -87m 
haben. Würde man den 0 Punkt anders definieren und zb vom 
Mariannengraben aus mit 0 zu messen anfangen, dann würde dasselbe Haus 
auf 10947m 'Mariannengrabenhöhe' stehen, aber es wäre trotzdem immer 
noch 15 Meter hoch.
Ein Voltmeter wäre in dieser Analogie das Massband, dass du aussen am 
Haus anlegst um seine Höhe zu messen. Du kannst damit feststellen um 
wieviele Meter Seehöhe (oder Mariannengrabenhöhe) der Giebel weiter oben 
ist als der Kellerboden. Aber du kriegst damit keine Aussage darüber, 
auf welcher Seehöhe (oder Mariannengrabenhöhe) sich das Haus befindet. 
Willst du auch nicht. Denn um auszurechnen wieviel Farbe du für die 
Fassade brauchst, interessiert die Seehöhe (oder Mariannengrabenhöhe) 
nicht. Dich interessiert nur die Differenz der Seehöhen oben - unten. 
Und genau das misst du mit dem Massband, bzw. bei Spannungen mit dem 
Voltmeter.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Bau dir ein 1m Podest und hüpf runter.
Egal ob das Podest jetzt auf 2000m in den Alpen steht oder im Death 
Valley auf -90m, du hüpfst immer 1m runter.
Jetzt buddel nebendran ein 1m tiefes Loch. Egal wo es steht wenn du von 
0 dort rein hüpfst bist du auf -1m wenn du den Boden als Nulllinie 
wählst.

Und im Death Valley bist du bald im Knast, weil man im National Park 
nicht einfach ein Loch buddeln darfst.

: Bearbeitet durch User
von Blinky (Gast)


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Wuschel45 schrieb:
> hmm, das mit dem Bezugspunkt hab ich jetzt verstanden aber was ich
> immernoch nicht verstehe, wie die Spannung unter 0 sein kann. Wenn ich
> beim Spannungsrohr den Grund als Bezugspunkt (0m / 0V) angebe, kann das
> Wasser ja auch nicht weiter als an das Ende des Rohr fließen, also mit
> unter 0 Volt.

Das ist korrekt, du definierst damit den Bezugspunkt unten am Rohr ist 
und damit ist nur nach oben Luft und nur positive Werte möglich.
Aber wenn man jetzt den Bezugspunkt oben am Rohr definiert gibt es nur 
Werte kleiner als 0m/0V weil es ja nur nach unten ins negative geht.

Jetzt nimm an das der Bezugspunkt in der Mitte des Rohres ist. Bei einem 
Rohr von 4m z.B. bei 2m. Das ist jetzt, per eigener Definition 0. Damit 
sind jetzt Werte bis +2m (Also 2m über Bezugspunkt) und ebenso Werte -2m 
(2m unter dem Bezugspunkt) möglich.

von Thomas E. (thomase)


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>>((((*>

von Wuschel45 (Gast)


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Blinky schrieb:
> Das ist korrekt, du definierst damit den Bezugspunkt unten am Rohr ist
> und damit ist nur nach oben Luft und nur positive Werte möglich

Jaaa genau das meine ich. Wenn ich 0 Volt (ganz unten am Rohr) als 
Bezugspunkt festlege, frage ich mich wie da noch negative Werte möglich 
sein sollen. Mir ist ja jetzt verständlich dass wenn ich den Punkt in 
der Mitte anlege und darunter Messe ein negatives Ergebnis raus kommt. 
Aber was halt wenn ich ganz Unten am Rohr den Bezugspunkt festlege. Dann 
sind ja nur positive Ergebnisse möglich. (Siehe rechte Seite auf dem 
Bild).

von Blinky (Gast)


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In Bezug auf das Rohr ist da dann Schluss. Das stimmt.
Jetzt nimm an du hast eine Schaltung mit einer 9V Batterie und 2 
Widerständen. (Das ist ein Spannungsteiler bei dem mit gleichen 
Widerstandswerten auch die gleiche Spannung abfällt):
1
     +---------------+----- A
2
  +  |               |
3
  ------- 9V         -
4
    ---             | | 1K
5
     |              | |
6
     |               -
7
     |               |
8
     |               +----- B
9
     |               |
10
     |               -
11
     |              | | 1K
12
     |              | |
13
     |               -
14
     |               |
15
     +---------------+----- C 
16
17
     ---D
Diese Schaltung hat jetzt folgende Spannungen die gemessen werden können
(Schwarzes Kabel des Messgeräts an GND):

C = GND dann ist A = 9V und B = 4,5V
B = GND dann ist A = 4,5V und C = -4,5V
A = GND dann ist B = -4,5V und B = -9V

Wenn Du Punkt D Verwendest dann bekommst Du immer 0V angezeigt weil D in 
keiner Weise mit dem Rest der Schaltung in Verbindung steht und daher 
der Bezug fehlt. Daher muss zwischen zwei Schaltungen die direkt 
verbunden sind (gilt nicht für eine galvanische Trennung) auch irgendwo 
die Bezugspunkte verbunden werden.

: Bearbeitet durch User
von Wuschel45 (Gast)


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Ok, habs verstanden :)

Letzte Frage noch: Woher weiß ich jetzt was der Bezugspunkt für die +12 
und -12 Volt am Netzteil sind? Steht nicht drauf.

von Karl H. (kbuchegg)


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Wuschel45 schrieb:
> Ok, habs verstanden :)
>
> Letzte Frage noch: Woher weiß ich jetzt was der Bezugspunkt für die +12
> und -12 Volt am Netzteil sind? Steht nicht drauf.

Das tut jetzt allerdings ein bischen weh, nachdem so viele auf dich 
eingeredet haben.

GND ist der Bezugspunkt.
Traditionell ist das immer das schwarze Kabel. Aus deinem Netzteil 
kommen nicht 5 Kabel raus, sondern 6. Eines davon ist schwarz - das ist 
GND (üblicherweise, wenn die Kabel nicht weiter beschriftet sind)

: Bearbeitet durch User
von Blinky (Gast)


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Der Bezugspunkt für den Ausgang des PC Netzteils ist der GND "Ausgang", 
in der Regel sind das die schwarzen Kabel am Netzteilausgang. Meist dort 
auch als "Masse" bezeichnet:

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/0601151.htm

von Wuschel45 (Gast)


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Hey fröhlich

eigentlich meine ich die Bezugsspannung.

aber ich glaub ich habs raus :-)

Ich möchte euch nochmal recht herzlich danken das ihr die Nerven dafür 
aufgebracht habt mich als interessierten > Anfänger < einzuweihen :-)

Danke!

Viele Grüße
Wuschel45

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