Hi, ich habe mal in Anlehnung an den O2 einen Kopfhörerverstärker zusammengeklickt und würde gerne meinen Schaltplan checken lassen. Siehe O2: http://nwavguy.blogspot.de/2011/08/o2-details.html Zuerst mal die Eingangsstufen: Aufgrund des Massekonzeptes in meinem Gesamtprojekt (Routing Matrix) habe ich sie als Differenzverstärker ausgelegt. Möchte man ein unsymmetrisches Signal anlegen, kann man mithilfe der Jumper einen Eingang auf GND legen. Die Murata DSS9N Filter wurden mir hier im Forum gegen HF Störungen empfohlen. Mir wurde auch gesagt, dass man hier eher experimentieren als planen muss. Daher habe ich mal das Bauteil auf der Platine vorgesehen; Falls es nicht benötigt wird, kommt einfach eine Drahtbrücke hinein. Die Lautstärkeregelung ist Zusatz zur Originalschaltung. Sie geschieht mithilfe eines PGA2310, der von einem kleinen PIC gesteuert wird. Dessen ADC liest einen Potiwert 0V-5V ein und gibt das entsprechende Signal über SPI an den PGA. Je nach Firmware kann mithilfe des MUTE-SWITCH das mute des PGA manuell hoch gezogen werden. Falls sich das als nicht praktikabel herausstellt, wird die Spannung am mute-Pin über den PIC gesteuert. Die Treiberstufe ist direkt vom O2 übernommen. Dazu gehört auch das Hochpassglied zur DC-Entkopplung. Die Stromversorgung besteht aus +-15V und 5V/DGND die beide von extern bezogen werden. Damit der Standby-Stromverbrauch im Rahmen bleibt, wird die Analogelektronik im ausgeschalteten Zustand per Relais von der Versorgung getrennt, sobald die Digitalspannung wegfällt. Ich hoffe, dass ich den Einschaltplopp verhindern kann, indem ich den PGA erst nach ein paar msec nach dem Start aktiviere. 1. Sieht der Schaltplan so in Ordnung aus, oder gibt es noch massive Schwierigkeiten? 2. Welche Stützkondensatoren brauche ich wirklich? Ich habe einfach alle aus den Datenblättern abgezeichnet; lediglich beim NJM2068 stand nichts dabei. Gilt bei Analog wie bei digital: immer möglichst nahe an den entsprechenden IC? Benötige ich wirklich 4x 100nF, 2x 10µF und 2x 220µF oder habe ich's übertrieben? 3. Gilt die Grundregel, dass man für Stützkondensatoren Keramik verwendet und für Kondensatoren, die den Frequenzgang beeinflussen besser Folie (C1, C2, C11, C12, C14, C16)? Für Polar hätte ich einfach irgendwelche ELKOs verwendet. Habt ihr noch durchdachtere Vorschläge, welcher Kondensatortyp wo eingesetzt werden sollte? vielen dank
Die Eingangsstufe ist so noch kein richtiger Differenzverstärker. Je nach Quelle braucht man auch eher keine echte Verstärkung - falls nötig stellt der PGA.. die bereit. ggf. sollte man da wenigstens die Möglichkeit haben auf Gain 1 zu gehen. Die Kleinen Kondensatoren zur HF Unterdrückung (220 pf in der Schaltung) dürfen auch ruhig Keramische sein. 220 pF sind in aller Regel NPO Keramik (zumindest Klassse 1) und damit genau so gut wie Folie, ggf. sogar eher besser. Bei Entkopplung sollte der kleine Keramische Kondensator dicht ans IC. Je nach Geschwindigkeit des ICs ist das nicht ganz so kritisch wie bei digitalen Schaltungen - ggf. könnte man auch mal einen Kondensator für 2 ICs nutzen, aber so teuer sind die nicht, und SMD entfällt auch das lästige Bohren und Platz wird auch kaum benötigt. Die Elkos zur Entkopplung muss man nicht für jedes IC einzeln haben, die dürfen weiter weg und können auch für die ganze Platine zusammengefasst werden. Verteilt auf der Platine schadet aber auch nichts, und im high End Audio Bereich zählt ja eher nicht jeder Cent. Man kann auch ruhig LOW ESR Elkos nehmen - solange die nicht zu heiß werden ist da auch die Lebensdauer kein großes Problem mehr. Den 5 V zum µC sollte man noch einmal eine Ferriteperle, eine HF Filter oder ähnliches spendieren. Das reduziert die Störungen vom µC in Richtung PGA und auf DGND.
danke dir :) Ulrich H. schrieb: > Die Eingangsstufe ist so noch kein richtiger Differenzverstärker. Eher so? Ulrich H. schrieb: > Den 5 V zum µC sollte man noch einmal eine Ferriteperle, eine HF Filter > oder ähnliches spendieren. an diese Stelle?
Die Differenzstufe sieht so besser aus. Zu R11 sollte auch noch mal ein 100 pF Kondensator parallel, ggf. auch etwas mehr - halt so wie Parallel zu R9. Die Ferriteperle ist da richtig.
Ich würde auch mal wieder gerne so etwas aufbauen, kenne das Arbeiten mit diesen Breadboards. Damit spart man sich viel Löterei und man kann schnell umdisponieren oder Werte austauschen. Ist so was für Audio-Testschaltungen geeignet oder sowieso "Schnee von gestern"?
Was ist das denn für ein Overkill? Selbst in meinem Handy sind weniger Bauteile drin. Also ehrlich, man kann es auch massiv übertreiben.
Stefan us schrieb: > Was ist das denn für ein Overkill? > Selbst in meinem Handy sind weniger Bauteile drin. Also ehrlich, man > kann es auch massiv übertreiben. In Deinem Schädel ist auch nur bunte Knete. Trotzdem schaffst Du es, jeden Tag auf's Neue zu stänkern. Seltsam.
Bunte Knete hat ein früherer Chef immer gesagt, wenn er auf dem Monitor nichts erkennen konnte.
danke für eure Hilfe. Jetzt habe ich einen Stand, mit dem ich zufrieden bin. Dann geht's als nächstes Richtung Platinenlayout. Mein Problem: Die Platine ist 160 mm x 29 mm Das ist zwar machbar, aber trotzdem möchte ich ein paar Daumenregeln sammeln, bevor ich das erste Layout in einem neuen Thread poste. Also was ist zu beachten? 1. Sternpunkt für Analogmasse wählen 2. Signalleitungen nicht über lange Strecken parallel zueinander führen (Kapazität) 3. Stromführende Leiterbahnen mit wenig eingeschlossener Fläche (Indutkivität) 4. Sützkeramik nahe an die ICs bekomme ich Probleme mit Analog und Digitalteil auf einem board? Wie ist das am besten zu lösen? Ich könnte beispielsweise eine Digitalinsel machen und dann einen Ring AGND herumziehen - das macht mir aber vllt meinen Sternpunkt kaputt. was meint ihr?
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Bearbeitet durch User
Stefan us schrieb: > Was ist das denn für ein Overkill? > Selbst in meinem Handy sind weniger Bauteile drin. Also ehrlich, man > kann es auch massiv übertreiben. Du hast ja Recht. Die Jungs haben ja gar kein Gefühl, was so ein 220pF C im NF-Bereich ausmachen soll. Nämlich Null Komma Nix! Er sollte mal die Gegenprobe mit einem KH-Verstärker machen, der aus drei Transistoren plus Hühnerfutter besteht. Für MP3 ist auch noch der mickrigste Verstärker gut genug.
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