Wie oft man sich sieht hängt von einer Reihe von Randbedingung ab.
Wenn du senkrecht auf einen Spiegel schaust sieht du dich exakt einmal,
da du selbst den Blick auf die anderen Spiegel verdeckst (ich nehme mal
an, das du nicht teildurchsichtig bist).
Beim betrachten unter einem Winkel gilt Einfallswinkel gleich
Ausfallswinkel. Wenn du also beispielsweise 1m vor dem spiegel stehst
und auf einen Punkt auf dem Spiegel schaust, der 20cm links von deiner
senkrechten Blicklinie zum Spiegel liegt siehst du das, was sich in 1m
Abstand vom Spiegel 40cm links von dir befindet.
Der Effekt, das man sich mehrfach sieht erfordert Spiegel in einer
geeigneten Orientierung zueinander. Wie häufig man sich sieht hängt
davon ab, wie groß der Abstand der Spiegel ist. Sind die Spiegel z.B. 2m
voneinander entfernt und man steht in ihrer Mitte, so ist das erste
Abbild von sich selbst 2m entfernt (der Lichtstrahl muss 1m zum Spiegel
zurücklegen und dann nochmal 1m zum Auge). Das zweite Abbild von der
Forderseite ist 6m entfernt. Mit zunehmender Entfernung erscheinen die
Abbilder auch kleiner, womit das Auflösungsvermögen des Auges hier die
erste Grenze für die Anzahl setzt. Die zweite Grenze hängt mit der
Qualität der Spiegel zusammen. Haushaltsspiegel reflektieren deutlich
weniger als 100% des einfallenden Lichtes. Damit nimmt die Helligkeit
der Spiegelbilder recht schnell ab und es wird für das Auge zu dunkel,
um es gleichzeitig noch mit dem ersten Reflexion auflösen zu können.
Für einen tollen Effekt müssten die Spiegel möglichst nah zusammen sein
und von hoher Qualität sein. Das lässt sich z.B. in Schmalen Aufzügen
gut umsetzen. Meine letzte Erfahrung mit einem solchen Aufzug ist schon
einige Zeit her, ich würde aber mal schätzen, das man sich vielleicht
8-10 mal selbst sehen kann. In einem Hotelzimmer (das normalerweise mehr
als 2m breit ist) dürfte der Effekt nicht sonderlich berauschend sein,
da kommt man vielleicht auf 3-4 Selbstabbildungen und das auch nur bei
wenigen bestimmten Blickwinkeln.
Gruß Kai