Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Spitzelei am Arbeitsplatz entdeckt - Kuendigung


von Ehemaliger (Gast)


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Hallo,

ich schreibe unter Pseudonym weil ich davon ausgehe, dass auch ehemalige 
Kollegen hier mitlesen. Wäre mir allerdings auch wurscht, man sieht sich 
ja eh nicht wieder.

Ich wurde vor einigen Monaten aus einem Konzern abgeworben und sollte 
Gruppenleiter in der Entwicklung in einem pfälzischen 
Mittelstandsunternehmen werden.

Ich stiess auf eine Gruppe Rentner in der Entwicklung, die überhaupt 
keinen Bock mehr hatten. Frust, Lustlosigkeit war überall zu spüren. Das 
sollte mein Team werden? Selten solch unfreundliche Kollegen gehabt. Ich 
hatte weder ein Telefon, noch email, noch Internet am Arbeitsplatz. 
Hätte ich auch nie gekriegt, das war unerwünscht seitens der 
Geschäftsleitung. Ich war komplett isoliert, Handys waren auch verboten, 
MP3 Player auch, alles eben. Nach nur 4 Wochen dachte ich mir: Lange 
hälst du es hier nicht aus.... machte aber meine Arbeit.

Auf meinem PC fand ich dann eine spezielle Software die es verhindert, 
dass irgendwas aus dem System heraus kommt. Ich konnte nicht mal was 
ausdrucken ohne dass es vorher geprüft und frei geschaltet worden war. 
Hätten ja Betriebsgeheimnisse sein können. Außerdem zeichnete diese 
Software alles auf was ich machte, jeden Mausklick. Der Admin konnte 
sich jederzeit unbemerkt bei mir aufschalten  was ich grad mache. Die 
LED an der Ehternet Karte flackerten öfter obwohl ich nichts machten.

Ich ging zu meinem Chef und sagte, dass ich das nicht toleriere, dass 
ich dermaßen ausspioniert werde. Er sagte dass das auch bei ihm so sei, 
das wäre hier eben so. 5 Tage später hatte ich die Kündung in der 
Probezeit "Sie passen nicht zu uns!" Das wars, fertig. Meine Arbeit war 
einwandfrei, überhaupt nichts dran auszusetzen. Trotz der Erschwernisse 
war die tip top. Ich hatte auch 2 Vorgänger, ebenfalls Ingenieure, die 
aber auch schnell wieder weg waren, beide wurden ebenfalls in der 
Probezeit gekündigt.

Beim Arbeitsamt wurde mir bestätigt, dass diese Firma "öfter auffällig 
geworden wäre", sie beliefere das AA regelmässig mit neuer Kundschaft.

Leider hat mein Lebenslauf jetzt einen ganz schönen Kratzer weg und ich 
weiss nicht wie ich den erklären soll. Ich Depp hatte eine sichere 
Stelle  gekündigt um was Neues zu machen. Zurück geht nicht mehr, meine 
Stelle ist längst besetzt worden.

Meine Frage: Was muss man sich gefallen lassen und wo hört es auf? Und 
wie erklärt man das am besten?

: Gesperrt durch Admin
von 346623574 (Gast)


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Immer diese Angst um den Lebenslauf ;)

Was willst du machen?
Klagen?

Neuen Job suchen....

Grüße

von hk_book (Gast)


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Bist du sicher, dass nicht dein ursprünglicher Arbeitgeber mit den 
Pfälzern abgesprochen hat, dass die dich abwerben und dann sauer fahren?

Wenn die dich loswerden wollten, hätten Sie dir kündigen müssen und 
wahrscheinlich ein Abfindung zahlen, aber so wäre (ist) das doch sehr 
elegant gegangen. Als Ausgleich schiebt man einen kleinen Auftrag über 
Beratung oder eine Machbarkeitsstudie ´rüber und alle waren zufrieden.

Alternativ kann man auch einen Headhunter auf dich angesetzt haben, mit 
dem gleichen Ziel, nämlich dich kostenarm wegzulocken.

Denk mal darüber nach...

von Angiemerkel (Gast)


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Ehemaliger schrieb:

> 5 Tage später hatte ich die Kündung in der
> Probezeit "Sie passen nicht zu uns!" Das wars, fertig. Meine Arbeit war
> einwandfrei, überhaupt nichts dran auszusetzen. Trotz der Erschwernisse
> war die tip top. Ich hatte auch 2 Vorgänger, ebenfalls Ingenieure, die
> aber auch schnell wieder weg waren, beide wurden ebenfalls in der
> Probezeit gekündigt.

Tja, das fällt dann wohl in die Kategorie: Dumm gelaufen!

von Rob (Gast)


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hk_book schrieb:
> Bist du sicher, dass nicht dein ursprünglicher Arbeitgeber mit den
> Pfälzern abgesprochen hat, dass die dich abwerben und dann sauer fahren?

Was ihr den Firmen so alles zutraut...

von Achim (Gast)


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Jetzt geht das schon wieder los: Genie (wie immer) trifft auf Idioten 
(wie üblich). Mein Kommentar: Bla. Bla. Bla.

von Heute mal nicht angemeldet (Gast)


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Ehemaliger schrieb:
> Ich wurde vor einigen Monaten aus einem Konzern abgeworben und sollte
> Gruppenleiter in der Entwicklung in einem pfälzischen
> Mittelstandsunternehmen werden.
>
> Ich stiess auf eine Gruppe Rentner in der Entwicklung, die überhaupt
> keinen Bock mehr hatten. Frust, Lustlosigkeit war überall zu spüren. Das
> sollte mein Team werden?

Und du hast es nicht geschafft, diese "Rentner" bereits bei deiner 
Recherche über deinen zukünftigen Arbeitgeber, bei deiner Bewerbung, bei 
den Vorstellungsgesprächen und bei der Führung durch die Firma zu 
erkennen?

Gratulation, dass muss man erst mal bringen. Gruppenleiter werden ohne 
einen Blick auf die Firma und die zukünftige Gruppe geworfen zu haben.

> Selten solch unfreundliche Kollegen gehabt.

Falsch. Entweder trollst du schlecht oder lebst im Lala-Land. Das sind 
erst mal keine Kollegen oder gar Freunde, dass sind deine Mitarbeiter 
und Untergebenen, die du führen sollst. Den Unterschied sollte man als 
Gruppenleiter schon kennen.

> Ich
> hatte weder ein Telefon, noch email, noch Internet am Arbeitsplatz.

Noch mal Gratulation. Einer zukünftigen Führungskraft gelingt es bei 
seiner Recherche über seinen zukünftigen Arbeitgeber, bei der Bewerbung, 
bei den Vorstellungsgesprächen und bei der Führung durch die Firma 
nichts von der Arbeitsumgebung mitzubekommen, fragt nicht und lässt sich 
auch nichts in den Vertrag schreiben.

> Meine Arbeit war
> einwandfrei, überhaupt nichts dran auszusetzen.

Deine Arbeit als Gruppenleiter wäre gewesen zuzusehen, dass die Arbeit 
deiner Mitarbeiter einwandfrei ist. Ehrlich gesagt, ich glaube du lügst 
uns hier einfach was vor.

von anmelden (Gast)


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Da muss ja gewaltig was entwickelt worden sein wenn man so derbe sein 
Betriebsgeheimnisse schützen will.

von LaTrine Jones (Gast)


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anmelden schrieb:
> Da muss ja gewaltig was entwickelt worden sein wenn man so derbe sein
> Betriebsgeheimnisse schützen will.

Wahrscheinlich irgend so ein in fünfter Generation inhabergeführtes 
Unternehmen, in dem der notorisch geizige Familienclan die Firma stets 
an der Grenze der Legalität führt, um auch ja keinen Cent zu verlieren. 
Modell-Schlecker.

von wrdlbrmft (Gast)


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Heute mal nicht angemeldet schrieb:
> fragt nicht und lässt sich
> auch nichts in den Vertrag schreiben.

Jetzt frag ich dich mal: Steht in deinem Arbeitsvertrag wirklich drin, 
daß du ein Telefon am Arbeitsplatz hast? Mach mal halb lang...

von Klaro (Gast)


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Ehemaliger schrieb:

> Ich wurde vor einigen Monaten aus einem Konzern abgeworben und sollte
> Gruppenleiter in der Entwicklung in einem pfälzischen
> Mittelstandsunternehmen werden.

Dann hätte deine Verhandlungsposition ja nicht so schlecht sein können.

> Ich stiess auf eine Gruppe Rentner in der Entwicklung, die überhaupt
> keinen Bock mehr hatten. Frust, Lustlosigkeit war überall zu spüren. Das
> sollte mein Team werden?

Gewöhnlich nennt man die Seniorentwickler. Rentner wären längst
zu Hause, wären im wohlverdienten Ruhestand und somit kein Problem
mehr.

> Selten solch unfreundliche Kollegen gehabt.

Wenn die Chemie nicht passt, kann auch nichts vernünftiges bei
raus kommen. Nur, wie lange hast du für diese Erkenntnis gebraucht.
Monate? Mehr als einen Monat hätte ich dafür nicht gebraucht, aber
ich habe auch schon Erfahrung auf dem Gebiet.

> Ich
> hatte weder ein Telefon, noch email, noch Internet am Arbeitsplatz.

Ist natürlich die Frage ob man es für die Tätigkeit auch braucht.
Ein Klempner bräuchte das alles sicher auch nicht. Ein Handy vermutlich
dagegen schon.

> Hätte ich auch nie gekriegt, das war unerwünscht seitens der
> Geschäftsleitung. Ich war komplett isoliert, Handys waren auch verboten,
> MP3 Player auch, alles eben. Nach nur 4 Wochen dachte ich mir: Lange
> hälst du es hier nicht aus.... machte aber meine Arbeit.

Nur das dir das keiner dankt, mit nichts zu arbeiten was ansonsten 
eigentlich Standard ist, sofern das Tätigkeitsprofil das zulässt. 
Gewöhnlich sollte man sich damit zu Beginn ausführlich 
auseinandersetzen.
Machen leider viele nicht um nicht zu pingelig zu wirken um den
Job zu bekommen. Eine Masche, die Firmen schon aus Gewohnheit pflegen.

> Auf meinem PC fand ich dann eine spezielle Software die es verhindert,
> dass irgendwas aus dem System heraus kommt. Ich konnte nicht mal was
> ausdrucken ohne dass es vorher geprüft und frei geschaltet worden war.

Manche Firmen haben wirklich seltsame Ansichten. Gibts in Klitschen
wie auch in Konzernen.

> Hätten ja Betriebsgeheimnisse sein können.

Und die zu wahren musste nicht mit dem Leben deines Erstgebohrenen
garantieren? Das wäre zumindest theoretisch normal.

> Außerdem zeichnete diese
> Software alles auf was ich machte, jeden Mausklick.

Würdest du das nicht genauso machen?

> Der Admin konnte
> sich jederzeit unbemerkt bei mir aufschalten  was ich grad mache. Die
> LED an der Ehternet Karte flackerten öfter obwohl ich nichts machten.

Stecker ziehen, ging wohl nicht, wegen einem dicken Vorhängeschloss?
Wenn allerdings die ganze Software auf dem Server läuft, kann da
nur noch Sabotage den Admin in den Wahnsinn treiben. Muss aber so
geschickt sein, dass das keiner merkt.

> Ich ging zu meinem Chef und sagte, dass ich das nicht toleriere, dass
> ich dermaßen ausspioniert werde. Er sagte dass das auch bei ihm so sei,
> das wäre hier eben so. 5 Tage später hatte ich die Kündung in der
> Probezeit "Sie passen nicht zu uns!"

Hätteste deinen Marktwert besser eingeschätzt, wäre eine Klausel im
Vertrag zu deinen Gunsten zumindest denkbar gewesen, aber Firmen spielen
aus Erfahrung ein böses Spiel.

> Das wars, fertig. Meine Arbeit war
> einwandfrei, überhaupt nichts dran auszusetzen.

In der Probezeit bist du sowieso der Willkür ausgesetzt. Willkommen im
Club.

> Trotz der Erschwernisse
> war die tip top. Ich hatte auch 2 Vorgänger, ebenfalls Ingenieure, die
> aber auch schnell wieder weg waren, beide wurden ebenfalls in der
> Probezeit gekündigt.

Da werden sehr wahrscheinlich noch mehr Ingenieure verschlissen werden.
In so einer Drecksfirma war ich auch schon mal. Eigentlich hat da
JEDE Firma Dreck am Stecken. Daher wäre es sinnvoll wenn man die
Vorgänge da öffentlich macht(z.B. auf Kununu) mit der schwachen
Hoffnung das solche Negativstorys da dauerhaft verewigt werden.

> Beim Arbeitsamt wurde mir bestätigt, dass diese Firma "öfter auffällig
> geworden wäre", sie beliefere das AA regelmässig mit neuer Kundschaft.

Sicher kennst du das Sprichwort mit dem Reissack, der in China umfällt?

> Leider hat mein Lebenslauf jetzt einen ganz schönen Kratzer weg und ich
> weiss nicht wie ich den erklären soll.

Wenn das nur ein paar Monate sind würde ich die Firma ganz aus der Vita
raus lassen und Sabatical für die Zeit rein schreiben.
Der Lebenslauf soll ja eine Präsentation sein, aber in Wirklichkeit
ist das die moderne Form der Knechtung und Rechtfertigung deiner 
Existenz. Toll, nicht wahr?

> Ich Depp hatte eine sichere
> Stelle  gekündigt um was Neues zu machen.

Typischer Fall für über den Tisch gezogen zu werden. Passiert aber auch
Leuten die schon ein dickes Fell haben. Je größer da die kriminelle
Energie ist und Möglichkeit genutzt wird, dir Märchen zu erzählen
um so größer ist der Schaden bei dir. Die Firma kanns ja absetzen.

> Zurück geht nicht mehr, meine
> Stelle ist längst besetzt worden.

Bist du da sicher? Oder ist das nur eine Vermutung und Scham bei der
alten Firma noch mal aufzuschlagen? Würde mir auch nicht behagen.

> Meine Frage: Was muss man sich gefallen lassen und wo hört es auf? Und
> wie erklärt man das am besten?

Musst du dir nicht gefallen lassen, aber erschießen kannst/darfst du
deinen Chef leider auch nicht. Würde ich gar nicht erklären, weil du
sonst immer die Arschkarte ziehst. Lerne daraus und gehe davon aus,
das in den meisten Firma vergleichbare Verhältnisse herrschen.
Wenn man dich unbedingt will, z.B. durch Abwerbung kannst du versuchen
Schadenersatz in deinen Vertrag zu verklausulieren.
Wenn du als Bewerber um eine Job bettelst, kannst du so was vergessen,
weil das kein AG macht, egal wie fachlich kompetent du bist.
So ist die Wirtschaft halt. Bedingungsfeindlich reinsten Wassers.;-b

von Joachim B. (jar)


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Klaro schrieb:
> Gewöhnlich nennt man die Seniorentwickler.

denen sollte ich als Jungingenieur als stellvertretener Werkstattleiter 
vorstehen, auf meine Frage warum der Vorgänger nur kurz da war wurde mir 
gesagt, er kam nicht klar.......

Ich hatte dankend diese Stelle abgelehnt (Bauchgefühl)

aber Kratzer am Lebenslauf jucken mich nicht, mich hats halt an anderer 
Stelle 2x erwischt (wenn man jobgeil ist oder glaubt es zu sein), daraus 
lernt man.

von denial (Gast)


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Wo ist das Problem? Du wolltest doch eh bald gehen.
Sag einfach bei Vorstellungsgesprächen, dass dir in der Probezeit klar 
geworden ist, dass du dich mit den Arbeitsbedingungen in der Firma nicht 
arrangieren kannst.
Aber übertreib es nicht. Manche Chefs mögen es nicht, wenn Bewerber über 
ihre ehemaligen Arbeitgeber herziehen, da sie mit großer 
Wahrscheinlichkeit selbst irgendwann ein solcher sind.

von Fredi (Gast)


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hk_book schrieb:
> Bist du sicher, dass nicht dein ursprünglicher Arbeitgeber mit den
> Pfälzern abgesprochen hat, dass die dich abwerben und dann sauer fahren?

Noch für 1,5 Jahren hätte ich gesagt: Quatsch und Schizophrenie. Keine 
Firma treibt einen solchen Aufwand, um Mitarbeiter loszuwerden. Dann 
erzählte mir ein Bekannter genau so eine Geschichte. Man hat ihn 
abgeworben und nach kurzer Zeit wurde er gekündigt. Die Bespitzelei 
diente nur dazu, Argumente in die Hand bekommen, um ihn kündigen zu 
können.

Er hat es hinterher rausbekommen, weil es ihm von einem Mitarbeiter 
gesteckt wurde. Die beiden Chefs hatten das so ausgeklüngelt.

Sowas scheint es öfters zu geben:

Beitrag "Neuer Trick: Entlassung durch gesteuerte Selbstkündigung"

von Bernd (Gast)


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denial schrieb:
> dass dir in der Probezeit klar
> geworden ist, dass du dich mit den Arbeitsbedingungen in der Firma nicht
> arrangieren kannst.

Würde ich nicht machen. Wenn nämlich der potentiell neue AG beim alten 
anruft, fliegt er gleich mit der Flunkerei auf - und das kommt gar nicht 
gut an. Dann lieber gleich ehrlich sein.

Ich denke jeder kann mal ins Klo greifen (ist mir bei meinem ersten Job 
auch passiert). Das wissen auch Personaler bzw. dein künftiger Chef. 
Wenn im CV sonst alles passt, würde ich das als Freischuss ansehen. ;-) 
Nur wiederholen sollte sich sowas nicht. Das würde mich am meisten unter 
Druck setzen.

von Ehemaliger (Gast)


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Hallo,

danke für einige gute Hinweise. Dass es sowas gibt um MA loszuwerden war 
mir neu. Kann sich aber ein Konzern nicht leisten, wenn das raus kommt 
ist der Ruf hinüber.

Ich kannte diese Firma nur von außen, eine schöne Fasade eines 
Familienunternehmens mit soldigen Grundwerten. Dass innen aber ein NSA 
Staat herrschte wurde mir nicht gesagt. Nach einer Weile weiss man ja 
was Sache ist auch dass systematisch alles dafür getan wurde die 
Mitarbeiter unter voller Kontrolle zu haben, technisch und 
organisatorisch. Eine gute Seele einer älteren Sekreträrin sagte es mir 
hinter vorgehaltener Hand "Pasen sie auf was sie sagen, hier haben die 
Wände Ohren!". Die sog. Ohren" waren bestimmte Mitarbeiter, die der GF 
auf dem Schoss saßen und ständig Report erstatteten über alles was so 
lief, was geredet wurde usw. System "DDR".

Die Sache ist abgehakt aber ich habe schon gemerkt, dass bei Bewerbungen 
deutlich mehr zurück kommt als noch damals als aus ungekündigter Stelle 
damit begann. Damals auf 10 Bewerbungen 5 Einladungen, heute auf 10 grad 
mal eine. Frage mich nur wenn die Sprache darauf kommt, ob man das so 
schildern soll oder einfach drüber weg gehen? Mir ist das total peinlich 
diesen Fehlgriff gemacht zu haben.

von Mark B. (markbrandis)


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Fredi schrieb:
> Sowas scheint es öfters zu geben:
>
> Beitrag "Neuer Trick: Entlassung durch gesteuerte Selbstkündigung"

Dieses Forum ist als Quelle ja auch extrem seriös. Hier wird nie 
getrollt, schon gar nicht im Unterforum Ausbildung&Beruf.

von Mark B. (markbrandis)


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Ehemaliger schrieb:
> Und wie erklärt man das am besten?

Am besten erklärt man, wie diese angebliche Firma denn heißt, damit 
keiner auf die Idee kommt sich dort zu bewerben. Vorausgesetzt dass sie 
überhaupt existiert.

von so gehts (Gast)


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> Meine Frage: Was muss man sich gefallen lassen und wo hört es auf?
Du hast doch einen Arbeitsvertrag unterschrieben und da steht drin, was 
Du Dir gefallen lassen mußt und was nicht.
Ich würde mir sowas auch mal durchlesen (komplett), am besten vorher.
Im übrigen kann man sich auch an den Betriebsrat wenden, wenn man meint, 
das ist nicht arbeitskonform - hast Du offenbar nicht gemacht.

> Immer diese Angst um den Lebenslauf ;)
tja, der hat jetzt eine fette Beule. Mußt Du mit klar kommen, Pech 
gehabt.
Aus Fehlern lernt man eben.

von Dark Mandis (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Fredi schrieb:
>> Sowas scheint es öfters zu geben:
>>
>> Beitrag "Neuer Trick: Entlassung durch gesteuerte Selbstkündigung"
>
> Dieses Forum ist als Quelle ja auch extrem seriös.
Na, das wird wohl kaum erfunden sein wenn das mehrere berichten.

Es gibt ja sogar Spezialanwaelte, die Firmen dahingehend beraten

von Heute mal nicht angemeldet (Gast)


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wrdlbrmft schrieb:
> Heute mal nicht angemeldet schrieb:
>> fragt nicht und lässt sich
>> auch nichts in den Vertrag schreiben.
>
> Jetzt frag ich dich mal: Steht in deinem Arbeitsvertrag wirklich drin,
> daß du ein Telefon am Arbeitsplatz hast? Mach mal halb lang...

Es steht eigentlich umgekehrt drin. Da steht, dass ich ein Dienst-Handy 
bekomme (habe ich bekommen) und das man mir ev. kein Festnetz-Telefon 
hinstellen wird (habe ich doch bekommen). Private PC-Benutzung 
(Websurfen ja, E-Mails ja, Social Networking nein), private 
Telefonbenutzung, mitbringen eigener Geräte (sehr eingeschränkt) usw. 
sind in einer Anlage zum Vertrag geregelt. Ebenso wie die privaten 
Telefongespräche abgerechnet werden (gar nicht, solange "im Rahmen") und 
ob und wie die Rechner und Internet-Benutzung überwacht werden 
(eingeschränkte Überwachung, die erlaubte private Nutzung verbietet dem 
AG eine große Überwachung).


Dark Mandis schrieb:
> Na, das wird wohl kaum erfunden sein wenn das mehrere berichten.

Du musst noch viel über das Internet lernen. Einer denkt's sich aus um 
sich wichtig zu machen und zu trollen. Der andere schreibt vom einen ab 
um sich auch wichtig zu machen und zu trollen. Wie die Kids heute sagen 
"for the LULZ".

Nimm mal den TS hier. Glaubst du wirklich, dass eine angehende 
Führungskraft (Gruppenleiter) so blöd ist, sich nichts, absolut nichts, 
von seiner zukünftigen Firma anzusehen? Nicht mal die Leute die er 
leiten soll? So verpeilt kann man gar nicht sein, oder wie schafft der 
es sich morgens ein Butterbrot zu schmieren ohne sich ernsthaft zu 
verletzen?

von Peter J. (peterji)


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Ehemaliger schrieb:
> Auf meinem PC fand ich dann eine spezielle Software die es verhindert,
> dass irgendwas aus dem System heraus kommt.

Wie heißt die Software, und wie hast du sie denn entdeckt?

Ehemaliger schrieb:
> Der Admin konnte
> sich jederzeit unbemerkt bei mir aufschalten  was ich grad mache. Die
> LED an der Ehternet Karte flackerten öfter obwohl ich nichts machten.

Wie flackert denn der Admin?

von Klaro (Gast)


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Peter Jeine schrieb:
> Wie flackert denn der Admin?

Na wie der Admin hier, würde ich sagen. Wenn ihm was nicht passt,
Klappe zu Affe tot.

Ehemaliger schrieb:
> Kann sich aber ein Konzern nicht leisten, wenn das raus kommt
> ist der Ruf hinüber.

Dann sorg doch dafür, dass die das nicht umsonst mit dir gemacht
haben. Schreib die Wahrheit bei kununu und damit hats sich.
Rumjammern und Einstecken allein wird nichts bringen, man muss
auch mal austeilen, sonst machen die immer so weiter und du
bist dann immer der Dumme weil du zu naiv bist und bleibst.
ist nicht schön sowas zu schreiben, aber leider die Realität.

Ehemaliger schrieb:
> Dass innen aber ein NSA
> Staat herrschte wurde mir nicht gesagt.

Das ist weit verbreitet. Die Wirtschaft ist ein hartes Geschäft.

Ehemaliger schrieb:
> die der GF
> auf dem Schoss saßen

Die wirds überall geben und u.U. könntest du selbst mal einer davon
werden. wenn dein Wohlstand davon abhängt. Ich hatte da schon solche
Kollegen bis da mal einer in Ungnade fiel und abstürzte. Sicher sind
solche Konstrukte nämlich auch nicht. Da reibt sich nämlich immer nur
einer ins Fäustchen.

Ehemaliger schrieb:
> Die Sache ist abgehakt aber ich habe schon gemerkt, dass bei Bewerbungen
> deutlich mehr zurück kommt als noch damals als aus ungekündigter Stelle
> damit begann.

Das muss jetzt aber nicht an deiner Vorschichte liegen, wäre aber
dem noch plausibel. Die Ausgangslage ist ja bei dir ohnehin jetzt
anders weil du nicht abgeworben wirst, sondern dich wie die meisten
normal bewerben musst. ich hoffe du erkundigst dich vor der
schriftlichen Bewerbung erst mal telefonisch, ob eine Bewerbung
überhaupt Sinn macht. Der Arbeitsmarkt verändert sich nämlich stetig
und wer sich nach alten Methoden von früher bewirbt, bemerkt nicht
mal wie er die Zeichen der zeit verpasst hat. Hier musst du schon
etwas Initiative bringen, sonst biste ganz schnell bei den Loosern.


> Damals auf 10 Bewerbungen 5 Einladungen, heute auf 10 grad
> mal eine. Frage mich nur wenn die Sprache darauf kommt, ob man das so
> schildern soll oder einfach drüber weg gehen? Mir ist das total peinlich
> diesen Fehlgriff gemacht zu haben.

Na, Verschweigen, wie ich das schon schrieb. Wenn du allerdings
unbelehrbar sein willst, dann muss du eben selbst Lehrgeld zahlen
und zwar aus der eigenen Tasche. Das ist da draußen kein Ponyhof,
sondern mitunter knallhart, wie Beton. Da beißt du dir dann die
Zähne aus.

Bernd schrieb:
> Das wissen auch Personaler bzw. dein künftiger Chef.

Sozialkompetenz gehört bei dieser Drecksbande eher selten zu deren
Tugenden. Da gehts knallhart ums Geschäft. Nimm mal einen
Arbeitsvertrag und färbe den mal mit bunten Markern rot und grün
nach negativen und positiven Passagen oder Bedingungen.
Rot wird da erfahrungsgemäß überwiegen, würde ich sagen.
Die paar Brotkrumen die man da erhält, sind kaum der Erwähnung wert.

von Achim (Gast)


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Klaro schrieb:

> Sozialkompetenz gehört bei dieser Drecksbande eher selten zu deren
> Tugenden. Da gehts knallhart ums Geschäft.

Worum sollte es denn sonst gehen? Als Unternehmer unternehme ich alles 
damit du für mich arbeitest und ich möglichst viel verdiene.

> Nimm mal einen
> Arbeitsvertrag und färbe den mal mit bunten Markern rot und grün
> nach negativen und positiven Passagen oder Bedingungen.
> Rot wird da erfahrungsgemäß überwiegen, würde ich sagen.

Wenn ich dir einen Vertrag diktieren, dann brauchst du keinen grünen 
Stift.

> Die paar Brotkrumen die man da erhält, sind kaum der Erwähnung wert.

Niemand ist gezwungen für andere zu arbeiten. Zum Glück gibt es genug 
Arbeitnehmer die einem pfiffigen Unternehmer ordentlich etwas 
einbringen.

von Joachim B. (jar)


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Klaro schrieb:
> Nimm mal einen
> Arbeitsvertrag und färbe den mal mit bunten Markern rot und grün
> nach negativen und positiven Passagen oder Bedingungen.

und wenns nicht so deutlich drinsteht?

Beispiel: 10% unbezahlte Überstunden werden bei Bedarf erwartet (bei 
-15% Kohle po Monat ab Einstellung) konnte ich aus Dummheit noch 
akzeptieren, als ich dort arbeitete nahm mich der Abteilungsleiter zur 
Seite, Zitat: wer 40h/Woche arbeitet ist ein fauler Sack, ab 50h/Woche 
wirds ein brauchbarer MA, ab 60h/Woche ein Guter. Trotz mangelnder 
Arbeit schaffte ich irgendwie unbefriedigt meine 50h/Woche und wurde am 
letzten Projekttag als alles lief gekündigt in der Probezeit, sowas 
lasse ich mir nie wieder antun.
PS. 1 Jahr später saßen auch die 60h/Woche Kollegen auf der Strasse, 
Cheffe hatte seine Kohle im Sack und lies die Bude verkommen.

Statt die echten Projekte zu unterstützen war für den Facility Manager 
nur wichtig dem Cheffe neue Reifen für seinen 600er Benz zu beschaffen, 
so kann man nicht arbeiten.

von Klaro (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> sowas lasse ich mir nie wieder antun.

Kannst du gar nicht verhindern, es sei denn, du machst dich selbständig.

von Joachim B. (jar)


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Klaro schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> sowas lasse ich mir nie wieder antun.
>
> Kannst du gar nicht verhindern, es sei denn, du machst dich selbständig.

mittlerweile denke ich schon, nicht jeden shice annehmen, Job und Umfeld 
genau begucken, bei miesen Bauchgefühl oder offenen Fragen eben nicht 
den Job annehmen, OK ein Restrisiko gibt es immer, für mich ist das 
durch, gucke entspannt zur Rente im sicheren Job.

von stefan M. (der_tony)


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Heute mal nicht angemeldet schrieb:
>> Ich
>> hatte weder ein Telefon, noch email, noch Internet am Arbeitsplatz.
>
> Noch mal Gratulation. Einer zukünftigen Führungskraft gelingt es bei
> seiner Recherche über seinen zukünftigen Arbeitgeber, bei der Bewerbung,
> bei den Vorstellungsgesprächen und bei der Führung durch die Firma
> nichts von der Arbeitsumgebung mitzubekommen, fragt nicht und lässt sich
> auch nichts in den Vertrag schreiben

Mich würde das, ohne das ganze Trollen, mal interessieren wie man sich 
das in den Vertrag schreiben lässt? Beim Vorstellungsgespräch fragen ob 
man Telefon und Firmenmail hat? Im Vertrag wirklich festhalten?
Ansich sind das ja ehrlich gesagt absolute Basics für produktives 
Arbeiten, hab es aber leider auch schon andersrum erlebt. Aber irgendwie 
auf was "natürliches" hinweisen, kommt mir komisch vor.

von Linker (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> mittlerweile denke ich schon, nicht jeden shice annehmen,

Ich denke, so einfache Überwachung, wie Screenshots der Mitarbeiter PCs 
machen, machen 97% aller Firmen.
Auf der anderen Seite, wenn man wirklich "arbeitet", was hätte man zu 
befürchten, wenn der Geldgeber nachschaut, was die Mitarbeiter machen?

von Der Schwabe (Gast)


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hallo ehemaliger,

mir ist nur eine einzige firma bekannt, die so mit ihrem angestellten 
umspringt. 350 mitarbeiter? ich schaffe nämlich bei genau der. die 
kunden lachen sich schon tot darüber dass sie uns nicht erreichen 
können, weil kein telefon und kein email. und es ist auch bekannt, dass 
es bei kununu keinen eintrag gibt, weil die chefs den per anwalt haben 
entfernen lassen. kann alles so bestätigen, das ist hier so und viele 
sind nur noch hier, weil sie keine andere wahl haben.

hau rein und sei froh, du hast es wenigstens hinter dir!

von Sven (Gast)


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