Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ultra low power: MOSFET als Schalter


von drama (Gast)


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Hallo,

für eine Ultra-Low-Power Anwendung überlege ich, die gesamte externe 
Peripherie des Mikrocontrollers mit einem MOSFET abzuschalten, wenn sie 
nicht gebraucht wird. Die Peripherie sollte nur wenige mA benötigen. 
Wichtig ist mir daher eigentlich nur, dass der MOSFET bei der 
Betriebsspannung von ca. 3V komplett durchschaltet und R_ds möglichst 
gering ist. Welche Transistoren könnt ihr für diesen Zweck empfehlen? 
Wie viel Spannungsabfall V_ds habe ich i.A. so zu erwarten?

von ghl (Gast)


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U = I*R

Für Lastströme im mA-Bereich und R_ds(on) im 100mΩ-Bereich kann man 
überschlagen:

U = 10 [mA] * 100 [mΩ] = 1 [mV]

von drama (Gast)


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Naja. In Datenblätter kann ich selbst schauen. :) Die Frage bleibt für 
mich, ob das in der Praxis alles so hinhaut. Low Power hat ja so seine 
Tücken und ist "Neuland" für mich.

Der PMV30UN sieht ja ganz gut aus (obwohl überdimensioniert), ist der 
empfehlenswert für diese Anwendung?

von Thomas (kosmos)


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Womit möchtest du den Mosfet ansteuern? Du könntest auch einen 
Spannungsregler mit Enable Eingang nehmen damit du diesen auch 
abschalten könntest.

von jemand (Gast)


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drama schrieb:
> Naja. In Datenblätter kann ich selbst schauen. :)

Dann mach das doch!

von drama (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Womit möchtest du den Mosfet ansteuern?

Es ist eine batteriebetriebene Anwendung, da gibt's nur 3V von einer 
Lithiumzelle. Ein Mikrocontroller soll dauerhaft versorgt werden und die 
meiste Zeit im tiefsten Schlaf verweilen. Der soll dann auch nach Bedarf 
die externe Peripherie kurz einschalten.

Die Idee mit dem Spannungsregler klingt interessant, aber da habe ich 
dann wohl ernsthafte Probleme mit Spannungsabfall. Außer es ist ein 
magischer Super-LDO. ;)

von Test (Gast)


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Ultra Low Power und mA passen nicht zusammen....in dem Bereich kannst du 
jedes Wald und Wiesenteilen nehmen... Wenn es wirklich um uA und kleiner 
geht bekommst du mit anderen Bauteilen größere Probleme und der 
selbstentladung der Energiequelle.

Also spezifizier einmal deine Anforderungen und stell dann die passenden 
Fragen ;)

von MiWi (Gast)


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drama schrieb:
> Naja. In Datenblätter kann ich selbst schauen. :) Die Frage bleibt
> für
> mich, ob das in der Praxis alles so hinhaut. Low Power hat ja so seine
> Tücken und ist "Neuland" für mich.
>
> Der PMV30UN sieht ja ganz gut aus (obwohl überdimensioniert), ist der
> empfehlenswert für diese Anwendung?


Ich verstehe ja nicht ganz was Du mit diesem Fet machen willst - alles 
abschalten indem Du GND von Deiner Peripherie schaltest? Na dann, viel 
Vergnügen bei den zu erwartenden Seiteneffekten...

Das mit den uA oder gar nA ist nämlich nicht dann doch nicht sooooo 
trivial wie es auf den ersten Blick erscheint.

Nimm - gerade bei ein paar mA Laststrom - einem P-FET und beachte dabe 
die Einschaltsituation (Batterie leer, neue einsetzen, was macht der uC 
und der FET mit der neuen Batterie...). Gibts mit entsprechenden 
brauchbaren Parametern auch wie Sand am Meer.

Grüße

MiWi

von Falk B. (falk)


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von MaWin (Gast)


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drama schrieb:
> für eine Ultra-Low-Power Anwendung überlege ich, die gesamte externe
> Peripherie des Mikrocontrollers mit einem MOSFET abzuschalten, wenn sie
> nicht gebraucht wird

Das ist handelsüblich, aber Achtung:

Es fliesst auch Strom über die Schutzdioden der Ein- und Ausgänge, man 
muss also alle Ausgänge abschalten. Ausgeschaötete Ausgänge haben aber 
das Problem, daß der Eingang daraufhin floatet. Man sollte also mit 
Widerständen den Pegel dann festlegen. Und weil man keine externen 
Widerstände spendieren will, ein uC intern nur pull ups hat, sollte man 
nicht VCC, sondern Masse der Peripherie unterbrechen.

Also:
Zum Abschalten der Peripherie:
Alle Ausgänge auf Eingang mit Pull Up umschalten.
GND trennen.

Das bedeutet, daß die Peripherie so getrickt sein sollte, daß ein 
Eingang, der auf HIGH ist, möglichst inaktiv bedeutet. Das ist 
glücklicherweise meistens auch der Fall, fast alle Enable-Eingänge sind 
aktiv low, also QUER.

Als MOSFET tut es bei 3V problemlos ein 2.5V MOSFET wie IRLML2502 tut es 
problemlos. EIn BSS84 ist natürlich völliger Blödsinn bei der Anwendung, 
abgesehen von der falschen Polarität schaltet er auch erst bei -10V 
zuverlässig ein.

von greg (Gast)


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Test schrieb:
> Ultra Low Power und mA passen nicht zusammen....in dem Bereich kannst du
> jedes Wald und Wiesenteilen nehmen...

Wie in vielen anderen Anwendungen schläft der Mikrocontroller und 
braucht dann nur kurz (vergleichsweise) hohe Ströme für sich selbst und 
Peripherie. Vielleicht ist das nicht mehr Ultra Low Power, aber Very Low 
Power?

MiWi schrieb:
> Ich verstehe ja nicht ganz was Du mit diesem Fet machen willst - alles
> abschalten indem Du GND von Deiner Peripherie schaltest? Na dann, viel
> Vergnügen bei den zu erwartenden Seiteneffekten...
>

Naja, ich bekomme nirgendwo die Spannung her, um einen N-Channel-MOSFET 
als High-Side-Schalter zu treiben...

MaWin schrieb:
> Es fliesst auch Strom über die Schutzdioden der Ein- und Ausgänge, man
> muss also alle Ausgänge abschalten. Ausgeschaötete Ausgänge haben aber
> das Problem, daß der Eingang daraufhin floatet. Man sollte also mit
> Widerständen den Pegel dann festlegen. Und weil man keine externen
> Widerstände spendieren will, ein uC intern nur pull ups hat, sollte man
> nicht VCC, sondern Masse der Peripherie unterbrechen.

Interessant. Und was ist mit den von MiWi erwähnten Seiteneffekten? Wenn 
man Eingänge mit Pullups hat sollten eigentlich allerdings keine Ströme 
fließen können.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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greg schrieb:
> Naja, ich bekomme nirgendwo die Spannung her, um einen N-Channel-MOSFET
> als High-Side-Schalter zu treiben...
Nimm einen P-Kanal Mosfet. Da findet sich schon was:
http://www.mikrocontroller.net/articles/MOSFET-Übersicht#P-Kanal_MOSFET
Der IRLML6402PBF sieht doch recht hübsch aus...

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