Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fixiermasse bei Kondensatoren und Widerständen


von Steve (Gast)


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Hallo Experten,
In letzter Zeit habe ich als Nichtelektriker ein paar Netzteilen wieder 
zum Leben verholfen. (Dicke Kondensatoren erkenne auch ich und löten ist 
kein Problem)
Dabei ist mir aufgefallen, das an manchen Widerständen und Kondensatoren 
irgendeine Masse aufgetragen wurde.
Was bezweckt diese?
Soll das Schwingungen oder Vibrationen vermeiden?
Was wird dafür verwendet?
Gruß und danke schon mal
Steve

von MaWin (Gast)


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Steve schrieb:
> Soll das Schwingungen oder Vibrationen vermeiden?

Das Reparieren erschweren.

> Was wird dafür verwendet?

Epoxy oder Zementkleber.

Ja, manch ein Herstelkler glaubt auch, schwere Bauteile und Widerstände 
deren Anschlüsse so heiss werden, daß das Lötzinn schmilzt, noch mal 
extra festkleben zu müssen.

von Matthias K. (kannichauch)


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Wenn es relativ dicke Teile mit relativ dünnen Beinen sind, macht es ja 
Sinn, das ganze wird stossfester.

von Stefan F. (Gast)


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Schwere Bauteile wackeln bei Vibrationen, wodurch die Lötstellen kaputt 
gehen. Davon betroffen sind vor allem Geräte, die viel bewegt werden: 
Handy Ladegeräte, Laptops, Controller von Spielkonsolen.
Da macht es durchaus Sinn, die Bauteile fest zu kleben.

von Max D. (max_d)


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Wenn das ganze Netzteil wellegelötet wird (gerade bei Mischbestückung 
gerne verwendet), dann ist das der Kleber der die Bauteile festhält 
während die Lötwelle ihre Arbeit tut.

von Jojo S. (Gast)


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Kann auch der Transportsicherung dienen. Beim Transport treten einige 
zig g Beschleunigungskräfte auf und dicke Teile wie Kondensatoren können 
abreissen.

von Steve (Gast)


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Irgendwie paßt das alles nicht ganz zu dem Bild hier.
http://zeldor.biz/wp-content/uploads/2014/03/03.jpg
Am ehesten doch die Reparatur erschweren, weil andere Widerstände auf 
der Platine nicht fixiert sind.
Trotzdem danke

von Mike J. (linuxmint_user)


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@ Steve (Gast)
Der Kleber an den stehenden Widerständen sorgt dafür dass sie 
untereinander keinen Kontakt bekommen.
Du siehst dass sie sehr dicht stehen und sich auch mal durch einen Stoß 
oder auch beim Einbau der Platine verbiegen können.

von Schreiber (Gast)


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Steve schrieb:
> Am ehesten doch die Reparatur erschweren, weil andere Widerstände auf
> der Platine nicht fixiert sind.

nö, das soll verhindern, dass die in der Lötwelle umkippen und es dann 
später beim Betrieb der Schaltung zu einem Kurzschluss kommt.
Wenn du dir den rest vom Netzteil anschaust, dann wirst du feststellen, 
dass einige zweibeinige Bauteile (etwa die kleinen Elkos) schief 
eingelötet wurden. Bei diesen Bauteilen gabs die gleichen Probleme, nur 
dass das kippen dort nicht stört => kein Kleber

von Tom (Gast)


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Steve schrieb:
> Am ehesten doch die Reparatur erschweren

Ich würde (ohne Erfahrung in Massenfertigung und deren Kalkulation) ganz 
naiv vermuten, dass die Kosten durch den Arbeitsschritt "manuell Kleber 
draufgloddern" größer sind als der Gewinnausfall durch die 0.01% 
reparierten statt neugekauften Geräte.

von eProfi (Gast)


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>> Was wird dafür verwendet?
>Epoxy oder Zementkleber.

Ich kenne eher Heißkleber oder Silikon(kleber), beide sind ein wenig 
elastisch, gut für Wärmedehnung.

von Kevin (Gast)


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Tom schrieb:
> Steve schrieb:
>> Am ehesten doch die Reparatur erschweren
>
> Ich würde (ohne Erfahrung in Massenfertigung und deren Kalkulation) ganz
> naiv vermuten, dass die Kosten durch den Arbeitsschritt "manuell Kleber
> draufgloddern" größer sind als der Gewinnausfall durch die 0.01%
> reparierten statt neugekauften Geräte.

Bei einem Netzteil, dass 15€ incl. Versand, Steuern und Händlermarge 
kostet, schätze ich, dass jeder Arbeitsschritt auf das Notwendigste 
reduziert ist.

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