Hallo Leute, kann mir jemand eine Quelle nennen, in der ich die Isolationsabstände für Vakuumbetrieb ermitteln kann? Leider gehen die "Üblichen" Tabellen (IPC/FED) nicht hierauf ein, sondern definieren maximal die Höhe in der man die Elektronik benutzen soll. Wohl auch wegen der Kühlung ;-) Aja, mein System hat 48Vdc und soll in einer Hochvakuumkammer betrieben werden. Vielen Dank Hannes
Sind Dir die unter Normalbedingungen (Luft) zu groß? Wenn nein: Nimm einfach die.
Ich denke nicht, das es unter Vakuum (also weniger "freie" Elektronen) schneller zu einem "Übersprung" kommen kann. Nur die Angaben der Höhe bei den üblichen Listen hat mich verunsichert.
Hannes schrieb: > Hallo Leute, > > kann mir jemand eine Quelle nennen, in der ich die Isolationsabstände > für Vakuumbetrieb ermitteln kann? > Leider gehen die "Üblichen" Tabellen (IPC/FED) nicht hierauf ein, > sondern definieren maximal die Höhe in der man die Elektronik benutzen > soll. Wohl auch wegen der Kühlung ;-) > Nicht nur wegen der Kühlung, auch und vor allem wegen der (mit größerer Höhe zunehmenden) notwendigen größeren Isolationsabstände. IEC 60601 p. 122 ff gibt Dir da bessere Hinweise, ebenso IEC 60664. Das Thema ist dann eher, wiviel potentiell vorhandene Ionen in "Deinem" Vakuum sind. UHV ist das anders als HV, etc. Ein Faktor 3 ist schnell erreicht .-)
Andrew Taylor schrieb: > (mit größerer > Höhe zunehmenden) notwendigen größeren Isolationsabstände. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Je dünner die Luft, desto höher die Spannungsfestigkeit; Am höchsten im Vakuum! Die Tabellen für Luftstrecken beziehen sich auf Normaldruck in Meeresspiegelhöhe. Wenn Dein Hochspannungslabor auf 1000 m liegt, mußt du eine höhere Prüfspannung verwenden. Das heißt für hannes: die Tabellenwerte sind auch im Vakuum ausreichend.
Route 66 schrieb: > Andrew Taylor schrieb: >> (mit größerer >> Höhe zunehmenden) notwendigen größeren Isolationsabstände. > > Umgekehrt wird ein Schuh draus. Je dünner die Luft, desto höher die > Spannungsfestigkeit; Am höchsten im Vakuum! Tja, ich hätte das auch so vermutet, jedoch sagt die iteratur etwas anderes bei "dünnerer Luft"..., siehe: > > Die Tabellen für Luftstrecken beziehen sich auf Normaldruck in > Meeresspiegelhöhe. Wenn Dein Hochspannungslabor auf 1000 m liegt, mußt > du eine höhere Prüfspannung verwenden. > Nein. Der Abschnitt 8.9.1.5 des oben von mir zitierten Norm sagt eindeutig, das die Isolations-Luftstrecken mit größerer Höhe == niedrigerem Luftdruck zu ERHÖHEN sind.
Andrew Taylor schrieb: > Nein. > Der Abschnitt 8.9.1.5 des oben von mir zitierten Norm sagt eindeutig, > das die Isolations-Luftstrecken mit größerer Höhe == niedrigerem > Luftdruck zu ERHÖHEN sind. Korrekt so, wegen zunehmenden Ionisationseffekten. Hast du kritische Distanzen, wo es trotzdem überschlägt, kannst du das durch geeignete Magnetfelder beeinflussen (hatten wir mal in einer Sputterkammer).
In der Tat, ein schwaches Vakuum, zB 1mBar isoliert schlechter als Luft. Bei 10^-6 gibt es keine Durchschlaege mehr, aber bei 10^2 kann man gut noch Plasmaleuchten haben
Andrew Taylor schrieb: > Tja, ich hätte das auch so vermutet, jedoch sagt die iteratur etwas > anderes bei "dünnerer Luft"..., siehe: Das sind die Effekte bei geringerem Luftdruck, da hier die Ionen eine größere Strecke zurücklegen können bevor sie mit dem nächsten Molekül kollidieren und so eine höher Energie gewinnen um weitere Ionen/Elektronenpaare zu erzeugen. Sobald man aber zu einem relativen Vakuum kommt kehrt sich das um, sonst gäbe es keine Hochspannungsvakuumschalter. Siehe z.B. hier: http://www.hst.tu-darmstadt.de/index.php?id=202 Bei welchem Druck allerdings das Maximum der notwendigen Abstände liegt weiss ich nicht.
Schön das da langsam etwas Vernunft in die "Vakuum" Diskussion kommt. Inkl. Praxiserfahrung.
Das folgende bezieht sich auf die Durchschlagsfestigekeit des umgebenden Gases: Das kommt auf dein Vakuum an. Die Durchschlagsfestigkeit sinkt zunächst, da die freie Weglänge mit sinkendem Druck zunimmt. Die Luftmoleküle nehmen zwischen zwei Stößen also mehr Energie aus dem Feld auf und es wird wahrscheinlicher, dass Stoßionisation stattfindet. Bei extrem niedrigen Drücken gibt es allerdings kaum noch Gasmoleküle und somit existieren auch weniger potentielle Ladungsträger, daher nimmt die Spannungsfestigkeit bei tiefen Drücken wieder zu. Achte aber darauf ob die Spannung erst im Hochvakuum anliegt, da du sonst beim Pumpen Überschläge bekommen könntest. Ich sehe gerade dass Udo Schmitt schneller war, aber ich kann das was er sagt bestätigen.
Udo Schmitt schrieb: > Bei welchem Druck allerdings das Maximum der notwendigen > Abstände liegt weiss ich nicht. Das ist gasartspezifisch (also für Argon anders als für Wasserstoff) und wird durch die --> Paschen-Kurve bzw. das --> Paschen-Gesetz beschrieben.
Solange es nur um 48 V DC geht, und keine große Sicherheitsreserve nötig ist, sollten die Abstände unkritisch sein. Zumindest für Luft liegt das Minimum der Paschenkurve oberhalb von 48 V - man bekommt also unabhängig vom Druck keinen Zündung nach der Paschenkurve. Mit einem anderen Gas könnte das ggf. anders aussehen. Gegen eine Zündung hilft im Vakkum auch mehr Abstand nicht, sondern eher weniger Abstand oder halt die Spannung erst anlegen wenn das Vakkum gut genug ist, dass der Abstand klein genug ist.
Possetitjel schrieb: > wird durch die --> Paschen-Kurve bzw. > das --> Paschen-Gesetz beschrieben. Danke für das Stichwort.
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