Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik echter LC Tiefpass - Hochfrequenzverhalten


von lalala (Gast)


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Folgendes Problem: Ein LC Tiefpass, wenn er bei hohen Frequenzen 
betrieben wird, wird ja eher zum Hochpass (da bei hohen Frequenzen der 
Kapazitive Anteil der Induktivität zunimmt und umgekehrt.)
Dies ist unschön für einen ADC-anti-alias Filter.
Wie löst man das?
Nimmt man jetzt Bauteile, so dass diese 'Problemfrequenz' z.B. im 
GHz-Bereich liegt, und der Rest wird dann über schlechte SignalKabel 
gedämpft?

Oder wie wird ein 'echter' Tiefpass gebaut?

von Dennis (Gast)


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lalala schrieb:
> Dies ist unschön für einen ADC-anti-alias Filter.

Sag jetzt nich dass dein ADC 5 G/Ss oder so schafft..

von Dennis (Gast)


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Bzw. etwas weniger subtil: Was denkst du wie groß die Verfälschung ist?

von lalala (Gast)


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Dennis schrieb:
> Sag jetzt nich dass dein ADC 5 G/Ss oder so schafft..

Nein. Aber sagen wir mal, mein ADC hat 2 MSample/s und ich habe ein 
Störsignal im GHz Bereich. Dieses Störsignal soll nicht übers aliasing 
hereinkommen.

von isidor (Gast)


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lalala schrieb:
> Dieses Störsignal soll nicht übers aliasing
> hereinkommen.

Das geht nicht. Du kannst dir höchstens soundsoviel
dB Dämpfung wünschen.

nicht würde  "-unendlich" dB bedeuten. Alles andere
erzeugt dir im Nutzband eine Nebenlinie mit xx dBc Abstand.
(ich kann es nicht ausrechnen)

Um sicher zu sein brauchst du eine Signalunterdrückung in
der Grössenordnung der Dynamik deines Wandlers.

von Bernhard (Gast)


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Man kann auch mehrere Tiefpässe unterschiedlicher Grenzfrequenz 
hintereinander schalten. Also z.B. den ersten für 1 MHz, den nächsten 
für 50 MHz und dann noch einen ab 1 GHz. Einer von denen sperrt immer.

von lalala (Gast)


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isidor schrieb:
> Das geht nicht. Du kannst dir höchstens soundsoviel
> dB Dämpfung wünschen.

Du hast ja recht. Ich wollte den Post nicht komplizierter als nötig 
machen. 15dB Dämpfung sollten reichen.

Bernhard schrieb:
> Man kann auch mehrere Tiefpässe unterschiedlicher Grenzfrequenz
> hintereinander schalten. Also z.B. den ersten für 1 MHz, den nächsten
> für 50 MHz und dann noch einen ab 1 GHz. Einer von denen sperrt immer

Danke! Die Idee ist prima. Wird das in der Praxis bei Eingangsfiltern 
eigentlich so gemacht, oder ist mein Problem eher esoterisch.

von Possetitjel (Gast)


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lalala schrieb:

> Folgendes Problem: Ein LC Tiefpass, wenn er bei hohen
> Frequenzen betrieben wird, wird ja eher zum Hochpass
> (da bei hohen Frequenzen der Kapazitive Anteil der
> Induktivität zunimmt und umgekehrt.)

Jein.

Was Du schreibst, tritt bei "sehr hohen" Frequenzen auf. Vorher
gibt es noch einen Bereich, in dem die Spule schon eine Kapazität,
der Kondensator aber immer noch eine Kapazität ist --> das ist
ein kapazitiver Spannungsteiler.
So würde ich es zumindest dimensionieren.

> Nimmt man jetzt Bauteile, so dass diese 'Problemfrequenz'
> z.B. im GHz-Bereich liegt,

Naja, "hoch genug". Ja.

> und der Rest wird dann über schlechte SignalKabel gedämpft?

Grundidee ist schon richtig: Parasitäre Effekte berücksichtigen,
Verlustwiderstände schaffen. Passende Auswahl der Spulenkerne
bietet sich an; ggf. zusätzlich Ferritperlen o.ä.

Allerdings sollte man auch immer mal nachrechnen, über wieviel
Nanovolt man gerade diskutiert...

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