Forum: HF, Funk und Felder Drohne - Elektromagnetisches Störfeld?


von D. H. (Firma: Heazog) (heazog)


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Hallo,

ich hoffe dass ich hier richtig bin. (Da ich mir nicht sicher bin ob es 
sich um ein Elektromagnetisches Störfeld handelt)

Ich bin gerade dabei eine über das Internet steuerbare Drohne selbst zu 
bauen. :D

Es funktioniert auch schon alles nur folgendes Problem habe ich dabei:

Das "Gleichgewicht" werte ich über die "accelerometer" und "compass" 
Daten des Adafruit 9-DOF aus.
http://www.adafruit.com/product/1714

Das funktioniert bei Stillstand auch perfekt.
Wenn ich aber ohne Propeller(damit sie nicht wegfliegt) gas gebe dann 
bekomme ich vom Sensor nur noch "Zufallswerte".

Abstand zur ESC (20A): ca. 3-4cm
Abstand zu den Motoren (18A): ca. 20cm

Jetzt zu meiner Frage:
Was wird daran Schuld sein? Die Motoren?
Kann ich den Sensor irgendwie abschirmen?

lg Daniel

von foo (Gast)


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Daniel Herzog schrieb:
> Was wird daran Schuld sein? Die Motoren?

Eher der PWM-Motorregler und/oder dessen Zuleitungen zu den Motoren oder 
Batterie, also alles, wo zerhackter Strom fliesst.
Evtl. wird dadurch auch die Störspannung auf den Versorgungsleitungen 
der Sensoren so groß, dass diese nicht mehr vernünftig arbeiten können.

Möglich sind aber auch rein mechanische Störungen durch die Vibration.

von o_O (Gast)


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1. mach mal ein sauberes foto
2. ich verstehe nicht warum du nicht von vornherein den apm nutzt

von foo (Gast)


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Welche Sensoren sind denn von den Störungen betroffen?

Der Magnetfeldsensor wird auch ohne Störspannungen abgelenkt werden, 
wenn man bei der Leitungsführung nicht aufpasst.
Am besten verdrillt man die Hin- und Rückleitungen von stärkeren 
Strömen, dann hebt sich deren Magnetfeld in einiger Entfernung auf.

von ... (Gast)


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Bei Multikopterprojekten sollte man die IMU mechanisch entkopplet 
montieren.
Die Magnetometer sind sehr empfindlich und werden daher oft mit dem GPS 
Sensor >>10cm von den Leistungskomponenten entfernt verbaut.

Wie schaut dein Kabelbaum aus?
Gerade bei Multikoptern sieht man da immer wieder die wildesten 
Konstruktionen.

Die primäre Lageregelung wird über Gyros und ACC gemacht. Magnetometer 
und GPS kann man dann für Driftkompensation nutzen.

Mach dich aber einmal mit den aktuellen Luftfahrtgesetz vertraut...
Modellflieger haben es so auch schon schwer genug. Internet und Drone 
klingt ausgesprochen motiviert, aber relativ realitätsfremd...

von D. H. (Firma: Heazog) (heazog)


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Vielen Dank für eure Antworten!

Nach ein wenig herumprobieren scheint es so als wäre wirklich die 
Verkabelung schuld.. vorhin hatte es andere Strom und Signalkabel 
gekreuzt als ich alles wieder ausgebaut und schön nebeneinander 
hingestellt habe waren die Probleme auf einmal wieder verschunden 
(zumindest nicht mehr so stark)
Was mich trotzdem verwundert ist dass es nur auftrat wenn die Motor 
liefen..
Ich werde es jedenfalls Morgen mit einer schöneren Verkabelung noch 
einmal versuchen..


Bezüglich Luftfahrtgesetz habe ich mich eh schon ein wenig informiert 
und mir ist bewusst dass da jede menge Einschränkngen gelten (Begrenzte 
höhe, nicht in Bewohnten Gebieten/nur auf Flugplätze, immer Sichtkontakt 
usw,..)

von ... (Gast)


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Liegen die Zuleitungen zu den Stellern sauber nebeneinander, oder machst 
du eine Schleife auf?
Üblich ist eine sog. Kabelspinne anzufertigen und die Leitungen mit 
Kabelbindern und/oder Schrumpfschlauch zu fixieren. Die Motorkabel kann 
man flechten...

von Peter X. (peter_x)


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@Daniel Herzog
Auch wenn du nicht ein Nachfahre des ehem. Bundespräsident bist, wünsche 
ich dir mehr Glück bei deiner Drohne, als es dem ehem. Schläfer je 
wiederfahren ist. Dessen Schärgen haben NUR das Garantiezeitende 
verschlafen.

Eine Drohne 'Made in Germany' wäre ja jetzt auch was feines, die dann 
u.a. Brennholz in der Ostukraine abwerfen könnte. Gezielter, als die 
Waschmaschine auf dem 500.000km weit entfernten Klumpen. :-)

von Entäuscht (Gast)


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Hallo,

"...nicht in Bewohnten Gebieten...."

wofür braucht man dann noch eine Drohne ?
Der Bastel- und Entwicklungsspaß ist bei den Preis und Aufwand einer 
ernst zu nehmenden Drohne die dann (rechtlich) kaum sinnvoll eingesetzt 
werden kann etwas zu gering.

Das Hauptargument für Drohnen wie Beobachtung, ungewöhnliche 
Blickwinkel, Flugumgebungen welche mit (Modell-)hubschraubern nur sehr 
schwer möglich sind wird damit zerstört.

Bilder und  Filme vom Acker und Modellflugplatz sind wohl in den 
seltesten Fällen interessant - aber ein Blick auf das Haus, der 
Umgebung, schwer zugänglichen Gebieten in höherer Auflösung und mit 
aktuelleren Daten (evtl. sogar live) als sie z.B. via Google Earth 
zugänglich sind ist doch das Hauptargument (siehe auch einige im TV 
genutzte Aufnahmen - die vorher nicht oder nur sehr aufwendig 
produzierbare Ausblicke bieten).

mfg

  Entäuscht

von foo (Gast)


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Peter Xuang schrieb:
> Gezielter, als die
> Waschmaschine auf dem 500.000km weit entfernten Klumpen. :-)

So nah war das nicht,  sondern 1000 Mal weiter!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Entäuscht schrieb:
> wofür braucht man dann noch eine Drohne ?

Brauchen tut die kein Mensch. Es geht mal wieder um die Befriedigung der 
menschlichen Neugier, evtl. eben auf Kosten anderer. Und was man dann 
mit diesen Wackelbildern anfängt? Man setzt sie auf YT.
Der einzige prinzipielle Unterschied ist, das die NSA ihre Erkenntnisse 
für sich behält und die Kopterflieger nicht.

von Mike A. (Gast)


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Daniel Herzog schrieb:
> Was mich trotzdem verwundert ist dass es nur auftrat wenn die Motor
> liefen..

Kann es sein, dass du die Motoren mit dicken Pulsströmen betreibst und 
dadurch EM-Störungen und Magnetfelder entstehen?
;-)

von D. H. (Firma: Heazog) (heazog)


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... schrieb:
> Liegen die Zuleitungen zu den Stellern sauber nebeneinander, oder
> machst
> du eine Schleife auf?
> Üblich ist eine sog. Kabelspinne anzufertigen und die Leitungen mit
> Kabelbindern und/oder Schrumpfschlauch zu fixieren. Die Motorkabel kann
> man flechten...

Heute bin ich darauf gekommen dass es an der Nähe zur ESC oder an den 
Motorkabeln liegt.
Die Motorkabeln sind leider zu kurz um sie flechten zu können. (bzw die 
"Arme" der Drohne zu lange :D)

Deshalb werde ich versuchen sie umkonstruieren sodass mehr Abstand zu 
den Sonsoren besteht.

Peter Xuang schrieb:
> @Daniel Herzog
> Auch wenn du nicht ein Nachfahre des ehem. Bundespräsident bist, wünsche
> ich dir mehr Glück bei deiner Drohne, als es dem ehem. Schläfer je
> wiederfahren ist. Dessen Schärgen haben NUR das Garantiezeitende
> verschlafen.
>
> Eine Drohne 'Made in Germany' wäre ja jetzt auch was feines, die dann
> u.a. Brennholz in der Ostukraine abwerfen könnte. Gezielter, als die
> Waschmaschine auf dem 500.000km weit entfernten Klumpen. :-)

wenn dann "Made in Austria" ;) :D

Entäuscht schrieb:
> Hallo,
>
> "...nicht in Bewohnten Gebieten...."
>
> wofür braucht man dann noch eine Drohne ?
> Der Bastel- und Entwicklungsspaß ist bei den Preis und Aufwand einer
> ernst zu nehmenden Drohne die dann (rechtlich) kaum sinnvoll eingesetzt
> werden kann etwas zu gering.
>
> Das Hauptargument für Drohnen wie Beobachtung, ungewöhnliche
> Blickwinkel, Flugumgebungen welche mit (Modell-)hubschraubern nur sehr
> schwer möglich sind wird damit zerstört.
>
> Bilder und  Filme vom Acker und Modellflugplatz sind wohl in den
> seltesten Fällen interessant - aber ein Blick auf das Haus, der
> Umgebung, schwer zugänglichen Gebieten in höherer Auflösung und mit
> aktuelleren Daten (evtl. sogar live) als sie z.B. via Google Earth
> zugänglich sind ist doch das Hauptargument (siehe auch einige im TV
> genutzte Aufnahmen - die vorher nicht oder nur sehr aufwendig
> produzierbare Ausblicke bieten).
>
> mfg
>
>   Entäuscht

Es ist einfach mein Hobby, und ich möchte dabei etwas lernen. (Das darf 
auch etwas kosten..)
Des weiteren habe ich vor, sobald sie fliegt und sehr gut zu steuern 
ist, sie anzumelden.
https://www.austrocontrol.at/luftfahrtbehoerde/lizenzen__bewilligungen/flugbewilligungen/unbemannte_lfz

Bei Klasse 1, Kategorie B, unter 5kg darf ich sie dann auch über einem 
besiedelten Gebiet fliegen (auch mit Kamera)

Matthias Sch. schrieb:
> Entäuscht schrieb:
>> wofür braucht man dann noch eine Drohne ?
>
> Brauchen tut die kein Mensch. Es geht mal wieder um die Befriedigung der
> menschlichen Neugier, evtl. eben auf Kosten anderer. Und was man dann
> mit diesen Wackelbildern anfängt? Man setzt sie auf YT.
> Der einzige prinzipielle Unterschied ist, das die NSA ihre Erkenntnisse
> für sich behält und die Kopterflieger nicht.

Ich würde es eher für Fotos verwenden. (Für Websites)
Natürlich ohne erkennbare Personen, usw..

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Daniel Herzog schrieb:
> Ich würde es eher für Fotos verwenden. (Für Websites)
> Natürlich ohne erkennbare Personen, usw..

jajaja, klingt ja sehr sinnvoll...
Um dir einen zielführenden Tipp zu geben: Setze die Motorelektronik 
direkt an die Motore. Damit hast du den Schwerpunkt frei von störenden 
gepulsten Leitungen und das ist sowieso der beste Platz für Gyro und 
Accelerometer.
Da kannst du auch den MC plazieren, damit werden die Sensorleitungen 
kurz und störunanfällig. Zu den Motoren gehen dann nur verdrillte 
Stromzuführungen und die Kontrollleitung. Zusätzlich wird alles etwas 
übersichtlicher und du kannst die Motorelektronik als Baukasten aus 
identischen Modulen bauen.

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