Die Frage ist vielleicht etwas merkwürdig, aber: Gibt es besondere Auflagen, die man erfüllen muss um Schaltungen fertig aufgebaut auf einem Steckbrett verkaufen zu dürfen? (Konkret: Digitalelektronik auf max. 5V, OHNE irgendwelche Rundfunktechnik oder ähnliches....) Zählt das als Gerät und erfordert irgendwelche Zertifikate (TÜV, CE, etc.)? Muss man dafür qualifiziert sein (Ausbildung), um es aufgebaut anbieten zu dürfen?
Gegenfrage: Glaubst Du wirklich, daß es dafür einen Käuferkreis geben könnte?
Tut zwar Nix zur Sache, aber ehrlich gesagt ja! Ich will jetzt nicht unbedingt drauf eingehen, welche Schaltung und warum, aber ich denke schon, dass es ein paar Leutchen geben wird, die's kaufen. Die Hauptmotivation(auch wenn sich jetzt noch mehr Leute an den Kopf fassen...) wäre das Transportrisiko zu minimieren... ICs die auf dem Steckbrett stecken können keine Beine verbiegen, und man spart sich zusätzliches Verpackungsmaterial wie PU-Schaum, etc.... Mir ist schon klar, dass jedem wirtschaftlich denkendem Mensch die Mühe es nicht wert wäre, aber mir geht's jetzt mal rein um den juristischen Standpunkt. Mir ist auch klar, dass ich nur einen Anwalt darauf festnageln könnte, aber mich interesseirt halt, wer vielleicht hier was dazu weiss.... Danke schonmal, falls Jemand einen Tip hat ;)
Stefan Krause schrieb: > Die Hauptmotivation(auch wenn sich jetzt noch mehr Leute an den Kopf > fassen...) wäre das Transportrisiko zu minimieren... > ICs die auf dem Steckbrett stecken können keine Beine verbiegen, und man > spart sich zusätzliches Verpackungsmaterial wie PU-Schaum, etc.... Der ganze Kram kann (und wird) sich losrütteln, so daß die Zuverlässigkeit gegen Null geht. Davon abgesehen: Natürlich ist das ein komplettes Gerät, und natürlich gelten auch hier die Regeln, die für den Verkauf kompletter Geräte gelten. Die werden durch schlechteren Aufbau nicht außer Kraft gesetzt; Du kannst also genausogut Deine Schaltung gelötet auf einer anständigen Platine unterbringen.
Stefan Krause schrieb: > Die Hauptmotivation(auch wenn sich jetzt noch mehr Leute an den Kopf > fassen...) wäre das Transportrisiko zu minimieren... Dann solltest Du den Aufbau mal ein paar Minuten auf einen Rütteltisch (Einstellung 'UPS') stellen und probieren, wieviele Verbindungen noch Kontakt haben. Das dürfte einige Garantiefragen aufwerfen. Steckbretter sind für die ersten Tests auf dem Labortisch. Länger funktionieren die Schaltungen darauf nicht.
Ich würde mich an deiner Stelle von einem Profi beraten lassen. Es gibt schließlich auch Sachen wie die Steuer. Außerdem wäre es gut zu überlegen ob es aufgebaut überhaupt Sinn macht. Es ist die Frage ob das Produkt überhaupt funktionstüchtig bei dem Kunden ankommt, der Verpackungsaufwand ist bei einem Bausatz bestimmt sehr viel geringer und mit einer detaillierten Aufbauanleitung macht es bestimmt mehr Spaß. Viel Erfolg.
OK, Danke! Das wollte ich ja nur wissen, is ja nicht verkehrt wenn man vorher fragt ;)
Wegen dem Rütteln: ich denke das hätte ich in den Griff gekriegt, viel wäre eh nicht drauf, und Widerstände und LEDs hätte ich gekürzt, ausserdem kann so 'n jungfräuliches Asiatische Board ganz schön eng sein;) "Dürfen" tu ich das auch (also abgesehen von dem fertiges-Gerät-Problem) habe ein frisch angemeldetes Handelsgewerbe und will im überschaubaren Rahmen als Kleinunternehmer tätig sein. Wird auch alles ordentlich in der Steuererklärung aufgeführt....
Stefan Krause schrieb: > Wegen dem Rütteln: ich denke das hätte ich in den Griff gekriegt Probier es aus: Schick Dir selbst ein fertiges Board ungesichert per Post. Dann brauchst Du nurnoch WEEE/EAR-Anmeldung, EMV-Test, Prüfungen damit Du CE aufkleben kannst ... Fertige Geräte als Kleinunternehmer verkaufen lohnt in Deutschland nicht mehr.
Wieso ein Steckbrett und keine Platine? Stefan Krause schrieb: > ICs die auf dem Steckbrett stecken können keine Beine verbiegen Das gilt für ICs auf Platinen (mit oder ohne Sockel) auch...
Oliver R. schrieb: > Dann brauchst Du nurnoch WEEE/EAR-Anmeldung, EMV-Test, Prüfungen damit > Du CE aufkleben kannst ... Wieso das denn? Das sind doch nur originell verpackte Bauteile. > Fertige Geräte als Kleinunternehmer verkaufen lohnt in Deutschland nicht > mehr. Was im Steckbrett klemmt, ist doch wohl kein fertiges Gerät...
Max H. schrieb: > Wieso ein Steckbrett und keine Platine? > Weil es für experimentierfreudige Anfänger oder Schüler ist. Dass es auf dem Steckbrett aufgebaut ist (oder werden kann) ist eben gerade der Witz an der Sache. Ausserdem dient das Steckbrett als Teil des Sets welches auch den Wert des Sets steigert. Sinngemäß: Gelötet wäre es ja Playmobil, ich will aber LEGO anbieten ;) Würde ich erklären um was genau es sich handelt würde man das Verkaufspotential wahrscheinlich erkennen, und auch wenn ich nicht glaube, dass es mir Jemand nachmachen würde will ich mir nicht frühzeitig Konkurenz schaffen ;)
Dann verkauf es als Bausatz und benutzt das Steckbrett wirklich nur als Transporthalterung. Dann hast Du keine Probleme wenn sich was löst und keiner kommt auf die Idee es wäre eine fertige Schaltung. Diese Idee ist aber nicht neu, im Bereich Raspberry Pi gibt/gab es da einige Sets in der Art.
Stefan Krause schrieb: > Zählt das als Gerät Nein, offenbar fehlt eine Stromversorgung und zur Inbetriebnahme sind Fachkenntnisse erforderlich. Für mich ist es eine Bauteilsammlung. Stefan Krause schrieb: > Gelötet wäre es ja Playmobil, ich will aber LEGO anbieten ;) Benötigt demnach CE mit der Bewertung nach Spielzeug-Richtlinie.
Michael Bertrandt schrieb: > Stefan Krause schrieb: >> Zählt das als Gerät > > Nein, offenbar fehlt eine Stromversorgung und zur Inbetriebnahme sind > Fachkenntnisse erforderlich. > Für mich ist es eine Bauteilsammlung. Danke, das ist 'n gutes Argument. > Stefan Krause schrieb: >> Gelötet wäre es ja Playmobil, ich will aber LEGO anbieten ;) > > Benötigt demnach CE mit der Bewertung nach Spielzeug-Richtlinie. War ja nur sinngemäß gemeint. Man kann es halt auseinanderbauen und etwas anderes damit machen, oder es verändern oder es erweitern... Letztendlich sind es in meinen Augen elektronische Bauteile.
Frank Esselbach schrieb: >> Wegen dem Rütteln: ich denke .... > > Wegen des Rüttelns! Grrrr .... "der genitiv ist dem dativ sein Tod" http://www.gutefrage.net/frage/der-genitiv-ist-dem-dativ-sein-tod
Stefan Krause schrieb: > Die Frage ist vielleicht etwas merkwürdig, aber: > > Gibt es besondere Auflagen, die man erfüllen muss um Schaltungen fertig > aufgebaut auf einem Steckbrett verkaufen zu dürfen? (Konkret: > Digitalelektronik auf max. 5V, OHNE irgendwelche Rundfunktechnik oder > ähnliches....) > > Zählt das als Gerät und erfordert irgendwelche Zertifikate (TÜV, CE, > etc.)? > Muss man dafür qualifiziert sein (Ausbildung), um es aufgebaut anbieten > zu dürfen? Conrad verkauft kits mit steckbrett, passenden bauteilen und Anleitung - Da ist ein CE-Kennzeichen drauf und Hinweis das es nicht für Kids <14a ist. http://www.conrad.de/ce/de/product/192297/Lernpaket-Conrad-Special-Digitale-Elektronik-10073-ab-14-Jahre MfG,
Fpga Kuechle schrieb: > Conrad verkauft kits mit steckbrett, passenden bauteilen und Anleitung ja, und sogar welche passend zur Jahreszeit: http://www.conrad.de/ce/de/product/1225950/Adventskalender-Conrad-Adventskalender-2014-ab-14-Jahre
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Der ganze Kram kann (und wird) sich losrütteln, so daß die > Zuverlässigkeit gegen Null geht. deswegen lege ich alle wichtigen Leitungen doppelt VCC GND ISP so habe ich meine Entwicklung 2 Jahre spazieren getragen zwischen Heim und anderen Orten, aber es kann schon mal die eine oder andere Verbindung wackeln, da ist natürlich knoffhoff nötig um das wieder zu debuggen. Leider sind mir 2x die EADOG 128x64 gestorben und die damit auch die Entwicklung, kein Bock mehr, das macht jetzt das Handy. (CamTimer)
Oliver R. schrieb: > Steckbretter sind für die ersten Tests auf dem Labortisch. Länger > funktionieren die Schaltungen darauf nicht. Als "Hersteller" eines solchen Produktes hätte man ja auch wenig Möglichkeiten sicherzustellen, dass die Schaltung so bleibt wie sie ist. Da ist schnell mal was umgesteckt - schwups wird der Garantiefall eingefordert.
"Digitalelektronik auf max. 5V, OHNE irgendwelche Rundfunktechnik oder ähnliches...." Denkste. Eine Digitalschaltung die mit handelsüblichen ICs aufgebaut ist arbeitet wegen der nicht unerheblichen Flankensteilheit immer mit Frequenzanteilen im HF und VHF-Bereich, und kann dort für Störungen sorgen, egal wie langsam sie getaktet wird.
Frank Esselbach schrieb: > Stefan Krause schrieb: >> Wegen dem Rütteln: ich denke .... > > Wegen des Rüttelns! Grrrr .... Des Rüttelns wegen?
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