Hallo, ich habe einen Funkthermometer auseinandergenommen, da ich den Sensor nach außen verlegen will. Es wird eine Diode(?) verwendet. Allerdings konnte ich keinen Aufdruck finden. Nun dachte ich, dass ich sie vor Schutz der Witterung in einen Schrumpfschlauch stecke und das mit Heißkleber ausfülle. Kann man das machen, oder gibt's ne bessere einfach Lösung?
Hallo, du kannst den Sensor auch ohne Isolierung nach außen verlegen, es sei denn das ein par Tauben drauf scheißen dann wär vielleicht die Genauigkeit des Sensors nicht mehr gegeben was sich aber nach einer gewissen zeit wider legt. Und ganz lieb Grüße an alle Bastelfreunde
Nur wird wegen der Fertigungssstreuung der Diode eine etwas andre Temperatur angezeigt. Man muss also das Temperaturmessgerät nachjustieren. Das kann man nur in den seltensten Fällen. Also: mit dem Diodenmessbereich eines Vielfach-Messgeräts die Durchlassspannung einer Versuchsdiode messen und sie einbauen. Wenn z.B. zu hohe Temperatur angezeigt wird, eine Diode mit etwas höherer Durchlasspannung notwendig (2mV pro Grad mehr) Anm: Die meisten Diodenmessbereiche zeigen die Durchlassspannung in mV an. Stammen die Dioden aus einem gemeinsamen Fertigungslos, ist ihre Durchlassspannung sehr ähnlich.
Hallo, ich möchte die Diode nicht wechseln, Ich habe einfach die Diodeausgebaut und sie an ein kurzes Stück gelötet. Ich wusste nicht, ob sich die Temperatur ändert, durch das zusätzliche Kabel. Wenn ich allerdings die verlängerte Diode und den Funkempfänger, der die Indoor-Temperatur anzeigt , nebeneinander lege, stimmen beide Werte überein. Das ist also nicht das Problem. Ich will nur nicht, dass die Diode jetzt anfängt zu rosten oä
ich würde höchstens die ANschlüsse Isolieren gegen Witterungseinflüsse. Der Diodenkörper sollte aushalten, vorallem wenn er Glasspassiviert ist. Grüße Basti
Ich würde die Diode auch lediglich im Schrumpfschlauch verpacken und gar nichts mit Heißkleber oder ähnlichem anstellen.
Max .x schrieb: > Nun dachte ich, dass ich sie vor > Schutz der Witterung in einen Schrumpfschlauch stecke und das mit > Heißkleber ausfülle. Es gibt auch innenbeschichtete Schrumpfschläuche für den Zweck. http://www.reichelt.de/index.html?ACTION=2;GROUPID=5723;SEARCH=Schrumpfschlauch,%20Innenkleber Gruß Anja
Nachtrag: es gibt auch Temperatursensoren im Diodengehäuse z.B. KTY84 http://uk.farnell.com/nxp/kty84-130/temperature-sensor/dp/2066192 Gruß Anja
Anja schrieb: > Nachtrag: > > es gibt auch Temperatursensoren im Diodengehäuse z.B. KTY84 > > http://uk.farnell.com/nxp/kty84-130/temperature-sensor/dp/2066192 > > Gruß Anja Ha, der war gut :D Der KTY84 ist ne Diode die auf ne definierte Temperaturdrift getrimmt ist. ;)
Michael Köhler schrieb: > Der KTY84 ist ne Diode die auf ne definierte Temperaturdrift getrimmt > ist. ;) Nein: das ist ein homogen dotierter Halbleiter, bei dem man die Temperaturabhängigkeit des Widerstands ausnutzt (ähnlich wie bei einem Pt1000, nur etwas empfindlicher, aber mit größerer Streuung und viel kleinerem Messbereich). Eine Diode hätte einen pn-Übergang, den hat der KTY84 nicht.
Achim S. schrieb: > Eine Diode hätte einen pn-Übergang, den hat der KTY84 nicht. Hat ne Schottkey-Diode nicht als Beispiel ;) NXP hat sich was dabei gedacht dem Bauteil ein Diodenschaltbild zu geben und zu bestimmen wo Annode und wo Kathode ist. ;)
Max .x schrieb: > dass ich sie vor > Schutz der Witterung in einen Schrumpfschlauch stecke und das mit > Heißkleber ausfülle. Die Idee mit dem Schrumpfschlauch ist doch schon mal sehr gut. Heißkleber ist unelastisch und kann sich bei mechanischer Einwirkung ablösen oder brechen. Wie wäre es stattdessen mit Fett oder fetthaltigem Mittel, zB. aus der Auto-Konservierungs-Branche?
Schrumpfschlauch wird bei Kälte sehr hart und spröde, gerade auch der mit Innenkleber. Ein Silikonschlauch, ggf. zusätzlich mit Flüssigsilikon aus der Tube verspritzt, das wäre besser. Tip: (Hornbach) Baumarkt hat das. Ausserdem solltest du darauf achten, die Drahtlänge zur Elektronik nicht unnötig lang zu machen. Vorher ausprobieren ob Meßergebnis noch passt bei gewählten Länge! Ich hatte mal den externen Tempsensor eines Billigtemperaturmeßgeräts verlängert, aber das ging nicht weil irgendwie gepulst (?) gemessen wurde und die Verlängerung (um mehrere Meter) zu hohen Abweichungen führte. Gruss
Wichtig ist eine lichtdichte Umhüllung (schwarzer Schrumpfschlauch), sonst hast Du nen kombinierten Temperatur- und Lichtsensor.
Michael Köhler schrieb: > NXP hat sich was dabei gedacht dem Bauteil ein Diodenschaltbild zu geben > und zu bestimmen wo Annode und wo Kathode ist. ;) Tja, was soll ich dazu sagen: das ist schon ein wenig komisch. Ich schätze mal, dass NXP bei dem Standardgehäuse für Dioden den Kathodenstrich nicht extra entfernen wollte. Jedenfalls verkaufen sie den selben Sensortyp mit identischer Beschreibung und sehr ähnlicher Kennlinie auch im SOT23 Gehäuse ohne von Anode und Kathode zu sprechen. Und 0,61%/K passt zum (positiven) Tempco von homogen dotiertem Silizium und nicht zum (negative) Tempco einer Diodenkennlinie. Zum Vergleich: http://www.nxp.com/documents/data_sheet/KTY82_SER.pdf http://www.nxp.com/documents/data_sheet/KTY84_SER.pdf @Max: in dem Gehäuse gibt es übrigens auch NTCs, bei einem Funkthermometer erscheint mir das wegen der höheren Empfindlichkeit fast die wahrscheinlichste Variante. http://www.vishay.com/docs/29050/ntclg100.pdf
Max schrieb: > Ich habe einfach die Diodeausgebaut und sie an ein kurzes Stück gelötet. > Ich wusste nicht, ob sich die Temperatur ändert, durch das zusätzliche > Kabel. Sie ändert sich nicht. Nur wenn du die Diode austauschst, wirst du Probleme bekommen, denn eine andere Diode hat eine andere Kennlinie (Durchlassspannung).
Lothar Miller schrieb: > Nur wenn du die Diode austauschst, wirst du Probleme bekommen, denn eine > andere Diode hat eine andere Kennlinie (Durchlassspannung). Bei passender Schaltung (Differenzstrom) kann man selbst mit Standarddioden eine Genauigkeit von einigen Zehntel Grad erreichen. Und das sogar nach Austausch der Diode ohne Neuabgleich. Gruss Harald
Löte sie in ein Messing-Röhrchen ein, wobei das Rohr als Rückleiter dient.
Harald Wilhelms schrieb: > Und das sogar nach Austausch der Diode ohne Neuabgleich. Nach Austausch einer einzigen Diode? Ich hatte die Diodengeschichte vor ewigen Zeiten mal angeschaut und gerade wegen der Nichtreproduzierbarkeit verworfen. Hast du da mal einen Link?
Lothar Miller schrieb: > Nach Austausch einer einzigen Diode? Ich hatte die Diodengeschichte > vor ewigen Zeiten mal angeschaut und gerade wegen der > Nichtreproduzierbarkeit verworfen. Hast du da mal einen Link? ich erinnere mich auch noch an Ansteuerbausteine, die den Strom durch die Diode variiert haben (z.B. mal 100µA, dann 1mA). Damit kann man den Großteil der Exemplarstreuung tatsächlich schön herausrechnen, die Differenzspannung zwischen beiden Messungen steigt linear mit T. Einen Link habe ich aber momentan leider auch nicht zur Hand. Ich glaube aber immer noch, dass Max keine Diode sondern einen Thermistor im Diodengehäuse hat. Max: könntest du mal den Widerstand der Diode (ohne weitere Beschaltung) messen, und zwar "in beiden Richtungen" (also mit unterschiedlichen Polaritäten des Messgeräts)?
Lothar Miller schrieb: >> Und das sogar nach Austausch der Diode ohne Neuabgleich. > Nach Austausch einer einzigen Diode? Ich hatte die Diodengeschichte > vor ewigen Zeiten mal angeschaut und gerade wegen der > Nichtreproduzierbarkeit verworfen. Hast du da mal einen Link? Es gab da mal vor vielen Jahren eine (rein analoge) Schaltung von Elektor. Man misst den Spannungsabfall ganz einfach zweimal mit zwei unterschiedlichen Strömen. Dann kann man den störenden Bahnwiderstand rausrechnen. Ich habe noch in Erinnerung, das der Fehler mit Abgleich beim Tausch ca. 0,2K und ohne Abgleich ca. 0,5K betrug. Gruss Harald
Achim S. schrieb: > Ich schätze mal, dass NXP bei dem Standardgehäuse für Dioden den > Kathodenstrich nicht extra entfernen wollte. Jedenfalls verkaufen sie > den selben Sensortyp mit identischer Beschreibung und sehr ähnlicher > Kennlinie auch im SOT23 Gehäuse ohne von Anode und Kathode zu sprechen. Nunja, du musst da schon genau hinschaun. Bei der KTY82 geben sie tatsächlich nicht an wo Anode und wo Kathode ist. Sie geben die Kennlinie aber auch nicht für einen negativen Strom an. Bei KTY84 (dem Fühler im Diodengehäuse) ist ganz offenbar auch die Stromrichtung relevant für die Kennlinie ist doch die Kennlinie für einen negativen Strom eine andere als für einen positiven Strom. Bei selben Sensor würde ich aber gleiches Verhalten erwarten. Also scheint beim KTY82 was zu fehlen.
Michael Köhler schrieb: > Bei KTY84 (dem > Fühler im Diodengehäuse) ist ganz offenbar auch die Stromrichtung > relevant für die Kennlinie ist doch die Kennlinie für einen negativen > Strom eine andere als für einen positiven Strom. du meinst Fig. 3 im Datenblatt. Da hast du recht: ab 150° unterscheiden sich die Kennlinien für positiven und negativen Strom dramatisch und man sieht so etwas wie eine Schottky-Diode. Die Beschreibung des Sensors über einen linearen Temperaturkoeffizienten passt für eine Stromrichtung überhaupt nicht mehr. Unter 150° hat der Sensor eine konstante Dichte freier Ladungsträger (alle Dotieratome sind ionisiert) und die Änderung der Leitfähigkeit ergibt sich einfach aufgrund der Einschränkung der Ladungsträgerbeweglichkeit durch Gitterschwingungen (so wie beim Pt-Thermistor). Ab 150°C werden zunehmend Ladungsträger thermisch vom Valenz- ins Leitungsband angehoben. Die zunehmende Ladungsträgerdichte überwiegt den Effekt der Ladungsträgerbeweglichkeit bei weitem, aus dem vorher positiven Tempco wird jetzt ein negativer. Hier zeigt sich tatsächlich eine Richtungsabhängigkeit der Kennlinie. Schätzungsweise hat das Teil assymetrische Si-Metallübergänge, so dass sich hier wirklich ein assymetrischer Schottky-Übergangs ausbildet. Oberhalb von 150° habe ich also wohl wirklich eine seltsame Schottky-Diode. Unterhalb von 150° ist die Kennlinie symmetrisch, und für meine Begriffe wird sie dort am besten durch das Widerstandsverhalten eines homogen dotierten Si-Stückchens beschrieben.
Die KTY8x sind Halbleiterwiderstände, keine Dioden. Die Herstellung und das Gehäuse ähneln einem IC bzw. der Diode. Für die Verpackung macht es auch keinen wesentlichen Unterschied ob Diode oder Widerstand. Mit Silikon wäre ich vorsichtig: die Essigvernetzenden Versionen fördern die Korrosion und sind ggf. auch keine richtigen Isolatoren und nicht einmal zu 100% Dicht - da kann immer noch Feuchte durch diffundieren. Eine Diode als Sensor ist nicht so abwegig auch recht günstig. Man sollte ggf. direkt an der Diode noch einen kleinen Kondensator im 1-100 nF Bereich löten, um den Funkempfang etwas zu reduzieren - die Diode könnte sonst Funkstörungen gleichrichten und so einen zusätzlichen Fehler Produzieren. Die Messströme sind meist sehr gering, so dass der Widerstand der Leitung eher keine Problem darstellt. Für die Auswertung der Diode gibt es halt 2 Möglichkeiten: Einmal direkt die Flussspannung messen - da braucht man einen Abgleich je nach Diode, dafür hat man mit rund -2mV/K ein recht großes Signal. Die Alterntive ist es die Exponetielle Kennlinie auszunutzen. Die geht mit exp( e*E_gap/ (kT)) und ist weitgehend unabhängig von Exemplarstreuungen (sofern man einen Typ wählt der sich recht ideal verhält) - dabei misst man dann die Differenz in der Spannung bei 2 unterschiedlichen Strömen (z.B. 20 µA und 100 µA). Die Differenz und das Signal ist dafür aber kleiner (eher so in der Größenordnung 0,1 mV/K, abhängig vom Verhältnis der Ströme).
Dieses Bauteil ist durch Glas passiviert. Besser geht es nicht, da brauchst du nichts vergießen da das Teil eine Glasschicht drum herum hat.
Thomas O. schrieb: > Dieses Bauteil ist durch Glas passiviert. Besser geht es nicht, da > brauchst du nichts vergießen da das Teil eine Glasschicht drum herum > hat. Nicht vollständig, die Diode ist in dem Bereich in dem sie benutzt wird auch lichtempfindlich. Insofern sollte sie lichtdicht verpackt werden. Entweder in Schrumpfschlauch oder ein lichtdichtes Gehäuse. Wurde oben schon gesagt, durch deinen Beitrag muss man es nochmal sagen :-(
Hallo, vielen dank für eure ganzen Antworten. Dann werde ich sie jetz einmal in Schrumpfschlauch packen. Ich dachte Heißkleber wäre vielleicht noch gut, damit die Anschlussdräht geschützt sind. und nicht rosten(tut es das überhaupt? wei gar nicht was das für ein Marerial ist ehrlich)
Hallo Max! Die Diode mit Anschlußdrähten (Kabel) versehen, Schrumpfschlauch darüber und in 10 oder 16 mm2 Kabelschuh mit UHU-Plus eingießen. Die Ringöse des Kabelschuhes (5,6,8 mm) ist eine gute Befestigungsmöglichkeit und der Kabelschuh selbst hat eine relativ schnelle Wärmeübertragung zum vergossenen Sensor. Gruß Mani
Hallo Mani, das ist eine super Idee! Jetzt muss ich nur noch so ein Teil finden
Hallo Max! Alles beim Elektroinstallationsunternehmen in Deiner Nähe zu finden. Kostet ein paar Cent. Gruß Mani
umso mehr Masse man um den Sensor packt desto höher die Wärmekapazität und desto langsamer reagiert er. Vielleicht einfach nur etwas Lack drum um das Licht abzuhalten.
Hallo Thomas! Klar, daß mehr Masse um den Fühler die Messung verlangsamt, ist aber bei einer Außenthemperaturmessung unerheblich, ein 6 mm2 Kabelschuh wird sich auch noch ausgehen. Gruß Mani
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