Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schirm bei Koaxialkabeln im Gehäuse bei getrennter Masse


von Lan (Gast)


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Hallo zusammen!

Ich habe ein Verständnisproblem und hoffe ihr könnt mir etwas helfen.

Es geht mit um metallische Gehäuse mit Ein- und Ausgängen für 
Koaxialleitungen wie z.B. Oszilloskope, Frequenzzähler und 
Frequenzgeneratoren.

Wenn ich das Thema der Masseführung auf Platinen richtig verstanden 
habe, wäre es empfehlenswert eine getrennte Masse für den analogen und 
digitalen Teil zu verwenden. Beide sind z.B. auf der Platine einmalig 
miteinander im Sternpunkt verbunden.
Nun habe ich z.B. einen analogen Signaleingang mit einer BNC-Buchse. Die 
BNC-Buchse ist in dem Metallgehäuse befestigt. Also ist der Schirm der 
Leitung mit dem Metall verbunden. So kenne ich es von z.B. von den alten 
Oszilloskopen.
Im Gehäuse gehen Leitung und Schirm auf den analogen Schaltungsteil auf 
der Platine (z.B. links im Bild im Anhang).
Nun gibt es z.B. noch ein digitales Signal, von mir aus z.B. ein 
Triggersignal. Ebenfalls per BNC-Buchse nach außen gelegt. Der Schirm 
ist mit der digitalen Masse verbunden (z.B. rechts im Bild im Anhang).

Dadurch hebe ich doch dann die gezielte Zusammenführung der Masseflächen 
im Sternpunkt wieder auf, weil ich die Masseflächen ebenfalls über das 
Gehäuse verbunden habe.

Baut man sich damit nicht Brummschleifen oder ähnliches?
Wie würde man so etwas in der Praxis machen?
Oder würde das kein Problem darstellen?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Lan schrieb:
> Baut man sich damit nicht Brummschleifen oder ähnliches?

Kann schon passieren. Ideal ist es, wenn der Sternpunkt innerhalb des 
Gehäuses ist und einer der externen Anschlüsse potentialfrei ist.

> Wie würde man so etwas in der Praxis machen?
Wenn man hier Probleme hat, kann man versuchen, mit Gleichtakt-Filtern 
die Störungen zu bedämpfen.

Man muss auch nicht zwingen beide Schirme direkt mit dem Gehäuse 
verbinden. Man könnte z.B. den Schirm der digitalen Schnittstelle über 
einen kleinen Kondensator mit dem Gehäuse koppeln, so dass dieser für 
niedrige Frequenzen noch hochohmig ist. Brummschleifen sind ja 
hauptsächlich bei 50 Hz ein Problem.

Bei digitalen Signalen ist es oft sehr hilfreich, wenn man diese 
irgendwie galvanisch trennen kann, z.B. mit einem Optokoppler.


Was genau man machen muss, damit man keine Problem hat, hängt aber immer 
von der genauen Anwendung ab. In vielen Fällen funktioniert es einfach, 
ohne dass man spezielle Maßnahmen braucht.

von asd (Gast)


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Im Zweifelsfall wenn es doch nicht so geht wie der o.g. Poster meinte: 
Mach die BNC Stecker alle an eine Stelle im Gehäuse (also nicht an 
gegenüberliegenden Seiten) und beschließe dass dein Analog-/Digital-GND 
Sternpunkt an dieser Stelle sein soll.
Anderer Tipp: Jemand meinte mal das mit der getrennten Masse sein ein 
Risiko dass man sich sogar noch mehr Störungen einfängt. Besser wäre es 
die Analog- und Digitalschaltungen auf der Platine so zu verteilen als 
würde man die Masseflächen trennen (also nicht alles wild 
durcheinander), dann aber die Massefläche auf der Platine doch 
durchgehend machen.

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