Ich lerne gerade wie die Differenzielle Datenübertragung funktioniert: http://www.rosenberger.com/0_documents/de/catalogs/ba_automotive/AUTO_HSD_TechnicalReferences.pdf und habe eine Frage zum Bild und Aufbau der Anordnungen. Wird die Gorund Datenleitung nicht mitübertragen sowie im Bild? Oder wird alleinig das Differenzsignal übertragen? Oder wird zweimal übertragen? Also u und GND, und -u und GND, und danach in den Verstärker hinein? Ich bin der Meinung, dass GND bei Sender und Empfänger gleich bleiben muss, jedoch erfordert das dann halt 3 Leitungen statt zwei wie bei der Singleübertragung.. Wie kann man sich das vorstellen?
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Es ist ja gerade der Sinn eine differentiellen Signalübertragung dass sie unabhängig von einem Bezugspotential ist. Die zu Übertragende Information steckt allein in der Differenzspannung (Udif). Und solange die beim Empfäger ankommt ist das Signal übertragen. 1V-(-1V) = 2V-(-0V) = 3V-(-1V) = 50V-(-48V) =... ..= 2V
Kleine Ergänzung noch: natürlich müssen die beiden Spannungen "u" und "-u" den gleichen Bezugspunkt haben.
Hab Oben Quatsch geschrieben! Muss natürlich heissen: 1V-(-1V) = 2V-(0V) = 3V-(1V) = 50V-(48V) =... ..= 2V
Max Mustermann schrieb: > Die zu Übertragende > Information steckt allein in der Differenzspannung (Udif). Und solange > die beim Empfäger ankommt ist das Signal übertragen. Wobei man jedoch stets beachten muss wie denn eigentlich die Eingansstufe aufgebaut ist: Macht man zu Beispiel (nur mal als Beispiel) RS485 mit einem der handelsüblichen preiswerten RS485 Transceiver dann wird der sofort das Handtuch werfen sobald die absolute Spannung gegenüber dem örtlichen Ground (common mode) unter -7V oder über +7V steigt, solange sie jedoch irgendwo innerhalb dieses Bereichs bleibt ist wird das Differenzsignal zuverlässig erkannt und common mode Störeinstreuungen zuverlässig ignoriert. Das mit den unterschiedlichen Ground-Pegeln ist natürlich eine haarige Angelegenheit, vor allem wenn ganze Gebäude oder Grundstücke miteinander verbunden werden sollen. Mit etwas mehr Aufwand kann man dann jedoch galvanisch isolierte Transceiver einsetzen (oder im einfachsten Falle Übertrager wenn die verwendete Modulation dafür geeignet ist wie z.B. bei Ethernet), dann kann der erlaubte common-mode Range locker einige tausend Volt betragen und man kann GND tatsächlich getrost komplett ignorieren.
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Meine Frage lautete eigentlich: Wird die Groundleitung nicht mitübertragung? Denn ich wüsste sonst nicht gegen was ich jede einzelne Spannung beziehen soll? Ich mein lege ich dann einfach die Differenzspannung an den zwei drähten des Leiters an? Wenn ja, dann verstehe ich nicht welche von den beiden Leintgen beim Verstärker an Ground des Verstärkers gehängt werden und welche verstärkt wird. Ich dachte aber es ist so: Man überträgt u, u- und GND auf ein Kabel. Beim Empfänger kann man daher auch tatsächlich die Differenzspannung verstärken indem man u und u- auf die EIngänge des Differenzverstärkers hängt und GND mit dem GND des Differenzverstärkers verbindet.
Markopolo schrieb: >Wenn ja, dann >verstehe ich nicht welche von den beiden Leintgen beim Verstärker an >Ground des Verstärkers gehängt werden und welche verstärkt wird. Es wird gar keine Ader auf Ground gelegt, es werden beide verstärkt und die Differenz gebildet.
Noch eine Ergänzung: Der +Eingang ist ein Verstärkereingang und der -Eingang ist auch ein Verstärkereingang. Wenn beide auf Masse bezogen, den gleichen Eingangswiderstand haben und du legst zum Beispiel 1V auf die Leitung, dann liegt an jeden der beiden Eingänge 0,5V.
Markopolo schrieb: > Wird die Groundleitung nicht mitübertragung? Die GND-Leitung ist manchmal notwendig, prinzipiell jedoch nicht. > Denn ich wüsste sonst nicht gegen was ich jede einzelne > Spannung beziehen soll? Die eine Seite hat einen lokalen GND1, auf den beziehen sich die Sendespannungen. Der Empfänger hat einen GND2, auf den sich die Empfangsschaltung bezieht. Beide können gleich sein - das macht es i.A. einfacher, müssen es aber nicht, solange sichergestellt ist, dass am Empfänger die Potentiale bezogen auf GND2 nicht den zulässigen Bereich des Empfängers überschreiten (Stichwort Common Mode). > Wenn ja, dann > verstehe ich nicht welche von den beiden Leintgen beim Verstärker an > Ground des Verstärkers gehängt werden und welche verstärkt wird. Naja, wenn du eine der beiden Leitungen an den GND2 hängst, dann dürfen natürlich die beiden GNDs nicht verbunden sein. Aber bei differentieller Übertragung nimmt man ja auch Empfänger, die zwei Eingänge haben - du hast es doch oben korrekt gezeichnet. Wenn du eine der Leitungen beim Empfänger an GND legst, warum machst du dann den Aufwand mit einem differentiellen Sender? > Ich dachte aber es ist so: Man überträgt u, u- und GND auf ein Kabel. > Beim Empfänger kann man daher auch tatsächlich die Differenzspannung > verstärken indem man u und u- auf die EIngänge des Differenzverstärkers > hängt und GND mit dem GND des Differenzverstärkers verbindet. Ja, das ist die normalerweise verwendete Methode - weil einfach und bezüglich der Common Mode Problematik unkritisch. Es gibt aber auch die Möglichkeit, wenn die zu übertragenden Signale eine untere Grenzfrequenz nicht überschreiten (gleichstromfrei sind), die beiden Leitungen beim Sender und/oder Empfänger mit zwei Cs abzutrennen oder einen Übertrager zu verwenden. Beim Empfänger kann man dann mit einem einfachen Spannungsteiler die Signale auf einen geeigneten DC-Pegel bringen, so dass der Empfänger korrekt arbeiten kann.
Diese Frage kommt regelmäßig immer wieder und wird genauso regelmäßig immer wieder kontrovers beantwortet. Die einen sagen: "natürlich nur 2 Adern..." die anderen: "natürlich braucht jedes einezelne Signal des Paares GND-bezug..." Tatsächlich ist es wohl so: liegt keine galvanische Trennung vor, arbeitet jeder der beiden Empfängereingänge immer irgendwie auf GND-Bezug. Auch bei guter Commonmode-Unterdrückung gibt es immer Grenzen, die eingehalten werden müssen, damit die Differenz noch gebildet werden kann. Auch bei galvanischer Trennung durch Übertrager oder Optokoppler gibt es Grenzen, die dann aber mit der maximalen Isolierspannung zu tun haben. Zur RS485-Schnittstelle gibt es z.B. bei Texas Instruments ein pdf dazu: http://www.ti.com/lit/an/slla272b/slla272b.pdf Speziell zur Ground-Mitführung ab Seite 6 (natürlich auf Englisch).
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