Ich würde gerne den Sinn eines Abblockkondensators an einem ATtiny85 demonstrieren - also als Lerneffekt. D.h. Die Schaltung sollte relativ einfach sein, und bei Weglassen des Kondensators offensichtlich und reproduzierbar nicht "ordentlich" funktionieren. Nun suche ich Ideen, welche Hardwarebeschaltung und welche SW zum Ziel führt.
kast schrieb: > Nun suche ich Ideen, welche Hardwarebeschaltung und > welche SW zum Ziel führt. Was recht zuverlässig "funktioniert", ist ein Schieberegister, das ständig beschrieben wird. mfg.
Demonstrieren das ohne Abblockkondensators etwas nicht funktioniert ist schwierig. Man kann mit einem Oszilloskop sehen das auf der Versorgungsspannung ohne Abblockkondensators hochfrequente Störungen auftreten die durch die Taktung der Bauteile herrühren. Diese Störung KANN andere Bauteile beeinträchtigen.
Hallo lange Versorgungsleitungen helfen auch die Schaltung ohne C instabil zu machen.
Ein einfaches Mehrfachgatter, alle Ausgänge (im erlaubten Bereich) belasten (z.B. mit Widerständen oder für Extremsportler mit LEDs) und alle Eingänge gleichzeitig ändern.
Atiny mit LCD ansteuerung (Damit ordentlich ein paar Pins wackeln) und eingeschaltetem Brownout detector. Als Spannungsversorgung einen 7805 mit einfachen Elkos zum abblocken. Zwischen Spannungsregler und deiner Testplatine 1Meter Kabel. Das sollte auf jedenfall nicht funktionieren;) Jetzt kannst du die Wirkung der Abblockkondensatoren einerseits an der Funktion des Kontrollers zeigen, andererseits wäre auch schön die Spannungsversorgung mit einem Oszi zu zeigen.
Was man auch probieren könnte: Vorsätzlich Schweinereien auf der Versorgungsspannung erzeugen. Ich denke da zb an Motoren. Ist zwar ein wenig geschummelt, denn eigentlich müsste man die Motoren entstören, aber der Effekt ist so ziemlich der gleiche.
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kast schrieb: > demonstrieren - also als Lerneffekt. Der Effekt kann aber bei jedem Aufbau andere Auswirkungen haben.
Wenn man so etwas vorführen will, funktioniert es ausgerechnet da ohne jeden Stützkondensator. ;-) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Wenn man so etwas vorführen will, funktioniert es ausgerechnet > da ohne jeden Stützkondensator. Deswegen heisst das ja auch Vorführeffekt. Aber 595er unter Dauerfeuer sind sehr zuverlässig. mfg.
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kast schrieb: > Ich würde gerne den Sinn eines Abblockkondensators an > einem ATtiny85 demonstrieren - also als Lerneffekt. Das ist schwierig, AVRs sind extrem robust. Besser geht das mit nem schnellen ARM und externen Programm- und Datenspeicher. Die externen Leitungen sind dann Kapazitäten, die ohne Puffer nicht schnell genug umgeladen werden können und dann werden falsche Befehle/Daten eingelesen. Beim AVR könnte man eine LED mit PWM (~5kHz) programmieren und dann mit einem UKW-Radio die Störemission anhören. Die sollte mit Kondensator deutlich leiser werden.
Du könntest eine Power LED (700mA) mit PWM dimmen, das Ganze mit einem möglichst billigen USB-netzteil an einem langen Kabel versorgen. @Edit: Zwei dumme ein Gedanke (wegen der LED) :-)
Stimmt, jetzt wo du es schreibst erinnere ich mich. man nehme einen NE555 als LED Blinker. Störungen auf VCC können da ratz fatz zu sichtbaren Unregelmäßigkeiten führen.
Möglichst dünne, lange Anschlussdrähte nehmen. LEDs an alle Ausgänge die mit jeweils ~30mA bestromt werden, alle LEDs zur gleichen Zeit einschalten. Brownout Detektor aktivieren und Versrogung möglichst knapp über der Ansprechschwelle vom Brownout Detektor. Wenn die normalen LEDs nicht ausreichen dass der Detektor auslöst, dann Power-LEDs extern via MOSFET schalten. Am besten ohne serien-R am Gate damit der FET möglichst schnell durchschaltet.
Ich hab mal ewig Fehlersuche an einer Schaltung betrieben. Per RS232 wurde ein Befehl gesendet, daraufhin lief ein Servo an. Dadurch konnte ich reproduzierbar den Prozessor aussteigen lassen. Schuld waren die fehlenden Kondensatoren.
kast schrieb: > Nun suche ich Ideen, welche Hardwarebeschaltung und > welche SW zum Ziel führt. ich hätte da was: 1 Freilaufdiode 1 Mosfet 1 kleiner Elektromotor (etwa aus Kasettenrekorder oder Spielzeug) dazu noch eine schwache Stromversorgung. Eine bessere Schaltung gibt es nicht. Interessant ist insbesondere der Anlaufstrom des Motors, der hier ausnahmsweise nicht lästig sondern ausdrücklich erwünscht ist. um peinliche Momente zu vermeiden, sollte man den Abblockkondensator vorsichtshalber sehr großzügig dimensionieren, also nicht 100nF sondern eher 1µF+X Kerkos mit dieser Kapazität gibts ja mittlerweile.
Dann sag ich mal danke für die vielen Anregungen,
ich werde mich demnächst dransetzen. Falls ich was
> offensichtliches und reproduzierbares
auf die Beine stellen kann, melde ich mich wieder.
kast schrieb: > Falls ich was >> offensichtliches und reproduzierbares > auf die Beine stellen kann, melde ich mich wieder. Steuere das aber nicht mit dem Rechner an, sonst kannst Du Dich eventuell doch nicht wieder melden.... ;-) MfG Paul
Ich glaube der pädagogische Schuss könnte da nach hinten los gehen: Deine Schüler/Studenten sollten nicht etwa vermittelt bekommen, eine Schaltung würde nicht mehr funktionieren, wenn das C fehlt. Denn in der Praxis werden sie schnell merken, dass dies nicht stimmt und sich folglich denken, ohje, was hat der denn für einen Mist erzählt? Eher würde ich den Studenten erklären, dass die Schaltung dabei höchstwahrscheinlich noch recht gut funktioniert, aber zu schwer reproduzierbaren Ausfällen/Fehlfunktionen neigt, die dann äusserst schwierig zu debuggen sind. Abblockkondensatoren als wichtige Vorsichtsmassnahme, nicht als funktionell zwingenden Bestandteil.
Unfreiwillig passierte gerade heute folgendes (war allerdings ATtiny2313)... nicht über die Aufgabenstellung wundern, es sind keine Studenten, sondern Auszubildende: Folgendes: es wurde ein 8 Kanal Lauflicht programmiert, an den Ausgängen hängt über einen BC 550 Transistor je eine ultrahelle LED, 15.000 mCd mit je ca. 30mA Stromaufnahme. Lauflicht funktioniert ! Dann wurde die Schaltung erweitert um eine Lichtorgelfunktion mit Mikrophonekapsel. Verstärkungsfaktor des OP's Vu=391 . Ausgang des OP's geht auf 4 Aktive Bandpässe 2. Ordnung (mehrfach gegengekoppelter Bandpass). Ausgänge der Bandpässe gehen auf einen passiven Spitzengleichrichter dessen Eingänge auf Pins vom Tiny gehen. Ein Portpin am Tiny dient zum Umschalten zwischen µC Lauflicht und durchgeschleiften Impulsen der Bandpässe (wobe dann ein Eingangspin auf zwei Ausgangspins programmiert wurden). ATtiny mit internem Takt betrieben => funktioniert. ATtiny mit externem Quarz betrieben: Störungen auf der Betriebsspannung führt beim Einschalten einer LED zum Schweingen der Operationsverstärker und ALLE LED's gehen an. Blockkondensator am Tiny und Blockkondensator an den Transistorausgangsschalter beendet dieses. (Die Blockkondensatoren wurden von den Lehrlingen vergessen... Aufbau war auf einem Steckbrett). Smile, ich glaube dass prinzipiell Opertionsverstärker die hoch verstärken zum Schwingen neigen, wenn an getakteten Sachen die Blockkondensatoren weg gelassen werden... Gruß Ralph
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