Hallo zusammen, ich möchte mit einem Atmega8 u.a. eine Selbsthalteschaltung bauen. Meine Idee war, dass ich einen IRL6372 als Low-Side Switch für die gesamte Schaltung (enthält noch ein LCD) benutze, dessen Gate ich mit dem Atmega ansteuern kann. Zwischen Drain und Source habe ich einen Taster geschaltet. Mit dem Taster soll man also den Stromkreis schließen, und der Atmega steuert dann den FET so lange an, bis die Schaltung ausgehen soll. Das funktioniert leider überraschend schlecht: Sobald ich die Batterie anschließe läuft der Atmega bereits (seh ich an einer blinkenden LED), obwohl ich den Taster noch nicht gedrückt habe. Wenn ich aber die Verbindung zwischen Gate und PB0 (mit dem ich den FET ansteuern will) trenne geht die gesamte Schaltung nur so lange an, wie ich den Taster gedrückt halte (was ja Sinn macht). Außerdem ist mir folgendes aufgefallen: Wenn ich den Atmega nur mit dem Pluspol der Versorgungsspannung, nicht aber mit Masse verbinde, kann ich zwischen allen GPIO-Pins und Masse ca. Versorgungsspannung-1V messen. Ich nehme also an, dass das dazu führt, dass das Gate nach Einschalten der Stromversorgung bereits angesteuert wird, bevor überhaupt Code ausgeführt wird. Nun meine Frage: Wie kommt es, dass die Pins schon vor Ausführen des Codes High sind? Wenn ich das Datenblatt des Atmega richtig verstehe, sollten die GPIO-Pins als Default doch Tristate sein?
Wie kommt man auf die Idee, die Masseleitung nicht anzuschließen?
>ich möchte mit einem Atmega8 u.a. eine Selbsthalteschaltung bauen.
Warum? Er hat doch schon eine interne. Die Benutzung aus dem Programm
heraus erfolgt über den Schlafmodus "Power down".
Im Anhang ist ein skizzierter Schaltplan. Nach meinem Verständnis dürfte nach dem Anschließen der Batterie doch erstmal nichts passieren, oder? X. schrieb: > Wie kommt man auf die Idee, die Masseleitung nicht anzuschließen? Meine Überlegung war folgende: Der Atmega lief direkt nach Anschließen der Batterie, obwohl er das eigentlich erst nach Betätigen des Tasters sollte. Also musste der MOSFET bereits vor Ausführen des Codes oder Betätigen des Tasters halbwegs leitend sein. Das kann aber nur der Fall sein, wenn eine Spannung am Gate ist. Die kann aber eigentlich nirgendwo herkommen, dennoch hab ich da 1,3V gemessen. Also hab ich sozusagen als sanity check mal den MOSFET ganz entfernt und die Pins des Atmega nach Anschließen der Batterie gemessen - und tatsächlich eine hohe Spannung (ca. 8V) festgestellt. Dass ich Masse im fertigen Design nicht getrennt lasse sollte wohl klar sein. LostInMusic schrieb: >>ich möchte mit einem Atmega8 u.a. eine Selbsthalteschaltung > bauen. > > Warum? Er hat doch schon eine interne. Die Benutzung aus dem Programm > heraus erfolgt über den Schlafmodus "Power down". Das ging ja schnell, auf die Frage hab ich gewartet :-) Antwort: Ich MÖCHTE einfach eine Schaltung bauen, die im ausgeschalteten Zustand tatsächlich keinen Strom braucht. Ja, ich weiß, da kann ich auch einen MSP430 nehmen, das ist dann praktisch "kein Strom", hab mich aber dagegen entschieden. Das ganze ist ein Hobby-Projekt, deswegen ist der Grund auch nicht ganz so wichtig.
>Das ging ja schnell, auf die Frage hab ich gewartet :-) >Antwort: Ich MÖCHTE einfach eine Schaltung bauen, die [...] Des Menschen Wille ist sein Himmelreich :-) Have a lot of fun!
Nimm einen HighSide Switch. Die Masse unterbricht man nicht, wenn die Spannung noch anliegt. Das kann zu unerklärlichem Verhalten führen (hast du ja selbst gemerkt) und kann auch die Ports töten, oder/und die Eingangsschutzdioden, wenn sie die "Stromversorgung" des µC unfreiwillig übernehmen. Mit einem HighSideSwitch unterbrichst du die Spannung und nicht die Masse.
Betrachte einfach den ATMEGA als Widerstand, der zwischen VCC und dem Schaltpin liegt. Dann überlege, was dein FET tun wird. ich schrieb: > Nimm einen HighSide Switch. Auch ich plädiere dafür!
Klingt einleuchtend... Zwei Fragen: 1) Gibt es denn überhaupt Situationen, in denen ein Low-Side Switch Sinn macht? 2) Hat jemand eine Idee, wie ich mit möglichst wenig zusätzlichen Bauteilen den MOSFET noch als High-Side Switch nutzen kann? Oder ists einfacher, einen passenden P-Channel zu suchen? Vielen Dank für die schnelle Hilfe!
DR schrieb: > 1) Gibt es denn überhaupt Situationen, in denen ein Low-Side Switch Sinn > macht? wenn man z.B. ein Relais schalten möchte... > 2) Hat jemand eine Idee, wie ich mit möglichst wenig zusätzlichen > Bauteilen den MOSFET noch als High-Side Switch nutzen kann? Oder ists > einfacher, einen passenden P-Channel zu suchen? > Ich MÖCHTE einfach eine Schaltung bauen, die im ausgeschalteten > Zustand tatsächlich keinen Strom braucht. Weder - noch, kein Strom geht nicht. Normale MOSFET lassen auch im abgeschalteten Zustand soviel Strom durch, wie ein guter uC im Power Down Mode braucht. Mit einem BC856 käme man auf 15nA bei Zimmertemperatur, aber dann darf die ganze Schaltung nur 10 bis 20 mA brauchen. Nimm ein bistabiles Relais mit 2 Wicklungen, das kannst du dann mit dem vorhandenen MOSFET abschalten.
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