Hallo, wir haben folgendes Problem: in von starken Vibrationen beeinträchtigter Umgebung soll eine lineare Bewegung in elektrisches Signal umgewandelt werden. Im Prinzip handelt es sich dabei um ein Stück Draht, das von einer Rückholfeder vorgespannt einige Centimeter aus einem Gehäuse herausgezogen werden kann. Die Länge des Herausziehens möchten wir nun gerne messen. Folgende Gedanken haben wir uns schon gemacht: 1.) Naheliegend über Schiebepoti - Pro: Messtechnisch einfach auszuwerten - Contra: Verschleiß. Insbesondere in schockbelasteter und vibrierender Umgebung wohl nicht lange haltbar bzw. unzuverlässig. 2.) Optisch mittels LED bzw. Laserdiode und CCD-Array oder Photodioden - Pro: Keine mechanische Berührung im Messweg, daher wohl verschleißfrei - Contra: Selbst LEDs und Photodioden gehen bei permanenter Vibration und mechanischen Schockbelastungen wohl schnell kaputt. 3.) Kapazitiver Wegsensor (kommerziell) - Pro: "Proven Design", von der Stange erhältlich - Contra: Erstens Teuer, zweitens wohl auch nur kurze Lebenszeit unter den gewünschten Umweltbedingungen 4.) Induktiv, Prinzip "Tauschspule" - Pro: Wohl robust genug, wenn man's richtig macht - Contra: Schwierige Meßgrössen-auswertung Also, wie würdet ihr es lösen? Rahmenbedingungen (damit keiner sagt, wir würden zu wenig Infos liefern): - Gemessene Wegstrecke in Grössenordnung 3-7cm - Gewünschte Auflösung 7 Bit (zur Not tun's aber auch 6) - Dauervibration zwischen 5 und 800 Hz (Amplitude subj. "gering") - Schockbelastungen wiederkehrendend bis zu 7g :-( Dank und Gruss, Vibsi
Vibrateur Amouir schrieb: > - Dauervibration zwischen 5 und 800 Hz (Amplitude subj. "gering") > - Schockbelastungen wiederkehrendend bis zu 7g :-( das ist doch wenig. Sowas sollten alle normalen Bauteile aushalten. Vibrateur Amouir schrieb: > Also, wie würdet ihr es lösen? Rahmenbedingungen (damit keiner sagt, > wir würden zu wenig Infos liefern): > - Gemessene Wegstrecke in Grössenordnung 3-7cm mit einem handelsüblichen optischen Entfernungssensor.
magnetostriktiver Wegaufnehmer, z.B. mit Analogausgang Gibt's ohne druckwasserdichte Gehaeuse fuer ein paar Euro, z.B. von MTS
Schreiber schrieb: > Vibrateur Amouir schrieb: >> - Dauervibration zwischen 5 und 800 Hz (Amplitude subj. "gering") >> - Schockbelastungen wiederkehrendend bis zu 7g :-( > das ist doch wenig. Sowas sollten alle normalen Bauteile aushalten. Dauerhauft oder doch nur die ersten paarhundert Zyklen? > Vibrateur Amouir schrieb: >> Also, wie würdet ihr es lösen? Rahmenbedingungen (damit keiner sagt, >> wir würden zu wenig Infos liefern): >> - Gemessene Wegstrecke in Grössenordnung 3-7cm > > mit einem handelsüblichen optischen Entfernungssensor. Wie gesagt, da hätte ich eben die Befürchtung, daß nach einiger Zeit das Die des Lichtspenders oder des Empfängers schaden nehmen würde. Manfred schrieb: > magnetostriktiver Wegaufnehmer, z.B. mit Analogausgang Und die halten das dauerhafte Draufklopfen aus? Das wäre schon gut! > Gibt's ohne druckwasserdichte Gehaeuse fuer ein paar Euro, z.B. von MTS Wo? Ich habe jetzt wirklich ein paar Stunden Realzeit danach gesucht, aber nichts in dieser Preisregion gefunden. Oder meintest du ein paar Hundert? LG, Vibrateur
Vibrateur Amouir schrieb: >> mit einem handelsüblichen optischen Entfernungssensor. > > Wie gesagt, da hätte ich eben die Befürchtung, daß nach einiger Zeit das > Die des Lichtspenders oder des Empfängers schaden nehmen würde. Bei den geringen Massen der Chips und der Bonddrähte ist das nicht zu befürchten. Aber jede Lötstelle, jeder Stecker ist problematisch. Gibt es denn in der Nähe keinen Ort, der nicht schockt und vibriert? Dann könnte man nämlich dort z.B. eine Webcam anbringen, die sich die Wackelei ansieht. >Im Prinzip handelt es sich dabei um ein Stück Draht, das von >einer Rückholfeder vorgespannt einige Centimeter aus einem Gehäuse >herausgezogen werden kann. Wer zieht denn da? Vielleicht kann man den Aktuator fragen, wieviel er gezogen hat. Evtl. auch die Resonanzfrequenz dieser gespannten Saite messen.
foo schrieb: > Vibrateur Amouir schrieb: >>> mit einem handelsüblichen optischen Entfernungssensor. >> Wie gesagt, da hätte ich eben die Befürchtung, daß nach einiger Zeit das >> Die des Lichtspenders oder des Empfängers schaden nehmen würde. > Bei den geringen Massen der Chips und der Bonddrähte ist das nicht zu > befürchten. Aber jede Lötstelle, jeder Stecker ist problematisch. Das ist mir klar, versuche ich insoweit zu lösen, nur THT-Baute zu verwenden und die Bautele auf der Lötseite zusätzlich umzubiegen und das Gesamtkunstwerk dann auch noch soweit wie möglich zu vergiessen. Oder eventuell die Platine federnd zu lagern. Wahrscheinch werde ich leider sowiso beide Versionen (Vergiessenvw. Federung) testen müssen, um Aussagen darüber zu erhalten, was zuverlässiger ist. > Gibt es denn in der Nähe keinen Ort, der nicht schockt und vibriert? Leider nicht, genau das ist mein Problem :-( >>Im Prinzip handelt es sich dabei um ein Stück Draht, das von >>einer Rückholfeder vorgespannt einige Centimeter aus einem Gehäuse >>herausgezogen werden kann. > Wer zieht denn da? Vielleicht kann man den Aktuator fragen, wieviel er > gezogen hat. Ich möchte genaueres über die Anwendung nicht erzählen, da es sonst sowiso wieder heißt, "das ist zu gefährlich" oder "das funktioniert nicht". Ich bin mir auch darüber im klaren, daß ich mit meiner "Geheimhaltung" nun zusätzlich weniger brauchbare Antworten erhalten werde - leider muß ich dieses Opfer bringen. Als Analogie möchte ich jedoch folgenden Sachverhalt darstellen: Eine motorisierte, ungefederte Seifenkiste fährt über ziemlich rumpeligen Untergrund und kann auch mal an die Wand fahren. Die Stellgröße ist der Gashebel. Der Gashebel kann aber auch nicht federnd vom Gefährt eintkoppelt werden. (Der Aktuator ist auch real ein Mensch, nämlich ich selbst). > Evtl. auch die Resonanzfrequenz dieser gespannten Saite messen. Die idee gefällt mir, auch wenn ich nicht weiß, wie ich das umsetzen könnte und ob dies in rauher, schlagbeanspruchter Umgebung funktioniert. Danke jedenfalls für Deinen hilfreichen Imput, Vibrateur
Wenn etwas länger Lebensdauer nötig ist: LVDT - sprich induktiver Wegaufnehmer, gibt'S auch mit 10V Ausgang, Ektronik auch (meistens) vergossen. Suche nach 'DC LVDT' http://www.omega.com/Pressure/pdf/LD620.pdf wäre mal ein Beispiel Auch hier gilt: Schnell,billig,gut ... suche Dir zwei aus ;)
Vibrateur Amouir schrieb: > Als Analogie möchte ich jedoch folgenden Sachverhalt darstellen: Eine > motorisierte, ungefederte Seifenkiste fährt über ziemlich rumpeligen > Untergrund und kann auch mal an die Wand fahren. Die Stellgröße ist der > Gashebel. Der Gashebel kann aber auch nicht federnd vom Gefährt > eintkoppelt werden. (Der Aktuator ist auch real ein Mensch, nämlich ich > selbst). Wenn DAS deine (verharmlosende) Analogie ist, dann hast du recht: Dein Vorhaben grenzt an Selbstmord.... Btw: "Echte" Autos machen Gaspedal per Seilzug (dessen Ende man gut enkoppeln kann).
Schon wenn man sich deine Liste mit Pros und Contras ansieht, erkennt man, dass du an jedem Vorschlag etwas auszusetzen haben wirst. Du willst eine Lösung, die nichts kostet, exakt misst, 1 Mio Jahre hält, und die sich selbsttätig in deinen Aufbau schraubt, ohne dass du nachdenken musst. Vergiss es!!!
Lukas schrieb: > Schon wenn man sich deine Liste mit Pros und Contras ansieht, erkennt > man, dass du an jedem Vorschlag etwas auszusetzen haben wirst. Und weil es eben anscheinend eben so schien, daß es keine brauchbare Lösung zu meinem Problem gibt, laute die Ausgangsfrage auch: >> Also, wie würdet ihr es lösen? > Du willst eine Lösung, die nichts kostet, Falsch, ich will eine Lösung, die ich mir leisten kann. Ich hatte schon vor Eröffnung dieses Threads passende Wegsensoren gefunden, leider allesamts weit jenseits von 200 Euro -> für mich unleistbar. > exakt misst, Natürlich, die im Op angegebenen 7 Bit sind ja auch Raumfahrtniveau. Btw, hast Du bemerkt, daß ich nur von Auflösung sprach? > 1 Mio Jahre hält, und die sich selbsttätig in deinen Aufbau schraubt, > ohne dass du nachdenken musst. Genau, und weil ich ja sowiso zu faul zum selbst nachdenken bin hab' ich mich erstmal umgeguckt was ich selbst bauen oder kaufen könnte und habe versucht, meine Anforderungen so gut es geht forengerecht darzulegen. Ich werde mich in Zukunft besser mit der Problematik beschäftigen, wie ich die Amperez aus meinem Ei-Phone für eine Railgun hochskillen kann ;-) Henrik V. schrieb: > Wenn etwas länger Lebensdauer nötig ist: > LVDT - sprich induktiver Wegaufnehmer, gibt'S auch mit 10V Ausgang, > Ektronik auch (meistens) vergossen. Suche nach 'DC LVDT' > Auch hier gilt: Schnell,billig,gut ... suche Dir zwei aus ;) Danke, das ist genau das, was ich gesucht habe. Durch Deinen hervorragen Tipp bin ich auch auf Versender gestoßen, die für fertig passende Sensoren zu einem erträglichen Preis (also weit unter der 50-Euro-Marke) anbieten. Ich werde mir so ein Gerät einfach 'mal besorgen damit etwas herumtesten. Vielen herzlichen Dank! Schönen Montag allerseits, Vibsi
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